Dan Wells - Bluescreen

  • Ein Buch mit Action- und Herzrasen-Garantie!


    Klappentext
    „Nach den Bestsellern um den Serienkiller John Cleaver führt Dan Wells in eine Zukunft, die erschreckend schnell Realität werden kann: Los Angeles im Jahr 2050 ist eine Stadt, in der du tun und lassen kannst, was du willst – solange du vernetzt bist. Durch das Djinni, ein Implantat direkt in deinem Kopf, bist du 24 Stunden am Tag online. Für die Menschen ist das wie Sauerstoff zum Leben – auch für die junge Marisa. Sie wohnt im Stadtteil Mirador, doch ihre wirkliche Welt ist das Netz. Und sie findet heraus, dass darin ein dunkler Feind lauert. Als sie an die virtuelle Droge Bluescreen gerät, die Jugendlichen einen sicheren Rausch verspricht, stößt Marisa auf eine Verschwörung, die größer ist, als sie je ahnen könnte ...“


    Gestaltung
    Die Kombination aus Blau und Schwarz gefällt mir gut, weil das Blau dadurch sehr strahlend wirkt. Auch finde ich die Punkte und Striche, die im Blau zu sehen sind und die auch von der Schrift des Titels ausgehen, sehr passend, da sie das Cover sehr technisch wirken lassen. Sie sehen aus wie Kabel oder Schaltkreise einer Festplatte. Dies spiegelt die Geschichte gut wieder, da „Bluescreen“ sehr futuristisch ist und Technik eine große Rolle spielt.


    Meine Meinung
    „Bluescreen“ ist mein erstes Buch, das ich von Dan Wells lese und es wird auch nicht mein letztes gewesen sein. Mich konnte der Schreibstil überzeugen und auch die actionreichen Szenen haben meinen Puls so manches Mal in die Höhe schnellen lassen. Das Buch ist sehr aktuell und gleichzeitig futuristisch, denn obwohl es im Jahr 2050 spielt, fasst es Themen auf, die sich schon jetzt in unserer Gegenwart abzeichnen: Kontrolle, Modernisierung, Technik und Überwachung. Protagonistin Marisa, die eine begabte Hackerin ist, lebt in Los Angeles und für die Menschen zu der Zeit ist es normal, ein sogenanntes Djinni im Kopf zu haben. Ein Djinni ist ein Gerät, das mit dem Gehirn verbunden ist und es dem Menschen so ermöglicht, direkt online zu gehen, ohne einen PC zu benötigen. So läuft alles online und die Menschen müssen nur blinzeln, um beispielsweise ihre E-Mails zu checken oder Geld zu überweisen.


    So ist also jeder Mensch stets mit dem Internet verbunden. Das hat seine Vor- sowie Nachteile. Beides wird in „Bluescreen“ thematisiert und aufgezeigt, was mir sehr gut gefallen hat. So zeigt das Buch nicht nur das Positive auf, sondern auch die Gefahren der zunehmenden Technologisierung. Vor allem die Kontrolle über die Menschen ist ein wichtiges Thema des Buches. Hier ist gerade die titelgebende Droge „Bluescreen“ wichtig. Bluescreen ist ein Programm, das sich reiche Kids in ihr Djinni laden können und ihnen einen unheimlichen Rausch verleiht. Aber mit dieser Droge sind auch einige Gefahren und viele Geheimnisse verbunden, denn Bluescreen schaltet das Djinni und auch den menschlichen Geist komplett aus…doch die Menschen bewegen sich trotz Ohnmacht wie in Trance… Auch Marisas beste Freundin ist betroffen, weswegen sie das „Bluescreen“ genauer unter die Lupe nimmt und so einer großen Verschwörung auf die Schliche kommt.


    Dass die Droge Bluescreen so eine wichtige Rolle im Buch eingenommen hat, hat mir sehr gut gefallen. Zu Beginn wird der Leser einfach mitten in die Geschichte hineingeworfen. Die ersten 50 Seiten sind auf diese Weise einerseits rasant, andererseits auch etwas verwirrend. Aber schnell lenkt der Autor den Fokus auf das Bluescreen, wodurch die Handlung einen roten Faden erhält. Nebenbei lernte ich dann die Figuren und die futuristische Welt kennen. Das Setting ist sehr detailliert und ausführlich vom Autor durchdacht worden. So wirkte es auf mich sehr realistisch.


    Allerdings war mir manchmal das technische Know How zu detailliert und ausschweifend. Wenn viele Technik-Begriffe verwendet wurden, schwirrte mir dann einfach der Kopf. Manche Dinge, wie beispielsweise die Funktionsweise des Djinnis, musste ich dann einfach so hinnehmen. Vor allem dann, wenn Marisa und ihre Freunde viel über die Djinnis, deren Technologie oder das Hacken gesprochen haben, war es mir manchmal zu viel. Es war zwar durchaus verständlich, wenn man (wie ich) nur ein wenig Ahnung von Technik hat, aber wenn sich die Gespräche dann absatzweise nur um technische Überlegungen drehten, war dies einfach gefühlt zu lang. So wirkten manche Gespräche auf mich, als würden sie nicht vorüber gehen.


    Diese kleinen „Durststrecken“ zwischendurch wurden aber durch den hohen Actionanteil ziemlich gut kaschiert. So gibt es in „Bluescreen“ einige lebensgefährliche Situationen. Von gefährlichen Rettungsaktionen auf dem Highway über Schießereien auf offener Straße bis hin zu Kleinkriegen zwischen der Mafia ist alles dabei. Dan Wells hat mich geradezu durch die Geschichte gehetzt, weil mein Herzschlag sich aufgrund der spannenden Rasanz so schnell geschlagen hat, dass ich nur Seite für Seite umblättern konnte, um zu erfahren, wie alles enden würde!


    Gerade das Ende ist dabei sehr vielversprechend und voller Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der Geschichte. Auf der letzten Seite machte mir der Autor mit nur wenigen Worten den Mund wässrig auf den nächsten Teil. Zwar hatte ich auch das Gefühl, dass die Lösung des Bluescreen-Problems am Ende etwas schnell ging, aber ich denke, das kam mir nur so vor, weil ich am Ende so aufgeregt war aufgrund der ganzen Action. Auch für die ein oder andere Überraschung hat der Autor gesorgt. Vor allem im letzten Drittel hat er mich mit einer Enthüllung bezüglich einer Figur eiskalt erwischt. Das war wirklich super, weil ich mit allem gerechnet habe, nur nicht damit (genaueres verrate ich aus Spoilergründen nicht).


    Die Charaktere waren alle ziemlich bunt zusammen gewürfelt. So merkte man dem Buch auch die zunehmende Globalisierung an. Marisa ist beispielsweise mexikanischer/spanischer Herkunft und voller Temperament. Ihre besten Freunde kommen aus allen Teilen der Welt: Indien, China, Deutschland… Aufgrund von Marisas Herkunft findet man auch immer wieder spanische Wörter oder Sätze in Gesprächen (immer dann, wenn sie sich aufregt). Manchmal wurden diese übersetzt von den anderen Figuren, aber meistens nicht, was ich etwas schade fand, da ich so nicht wusste, was Marisa manchmal sagt. Mit Voranschreiten der Handlung fand ich diese Eigenart dann etwas anstrengend.


    Aber abgesehen davon war Marisa eine tolle Protagonistin: sie war taff und schlau. Als begabte Hackerin hatte sie so einiges drauf, was sehr beeindruckend war. Auch ihre besten Freundinnen, mit denen sie in der virtuellen Realität Overworld Turniere bestreitet, sind so begabt wie sie. Dabei sind die Mädchen alle sehr unterschiedlich. Aber auch nicht technikaffine Charaktere sind vertreten: so verkörpert Marisas bester Freund Bao als einer der wenigen Djinni-losen Menschen unsere „alte“ Zeit.


    Fazit
    Mafiagangs, wilde Schießereien, eine hochtechnisierte Welt und eine große Bedrohung, die sich über die Welt legt. Das ist der Stoff, aus dem gute Geschichten gemacht sind. Das ist der Stoff, aus dem „Bluescreen“ gemacht ist. Besonders gefallen hat mir, dass der Actionanteil in dieser Geschichte sehr hoch und das Ende so voller Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der Geschichte ist. Dass der Fokus auf die Nachforschungen bezüglich der Droge Bluescreen gelegt wurde, hat mir sehr gut gefallen. Etwas zu viel waren mir manchmal die doch sehr ausschweifenden technischen Beschreibungen, auch wenn sie trotz meinem nicht so großen Technikwissen gut verständlich waren. Insgesamt ist Dan Wells‘ „Bluescreen“ ein Buch, das vor Action sprüht und bei dem Herzrasen vor lauter Aufregung garantiert ist!
    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    1. Bluescreen
    2. Ones and Zeroes (erscheint auf Englisch am 14. Februar 2017)

  • Marisa lebt in Los Angeles, im Stadtteil Mirador. Im Jahre 2050 ist es normal ständig online zu sein. Die meisten Menschen haben sich dafür ein Djinni implantieren lassen, mit dem sie einen einfachen Zugang zur digitalen Welt haben. Die reale Welt kennen viele schon gar nicht mehr, da sie sich durchgängig von den digitalen Eindrücken beschallen lassen. Um diese Eindrücke noch gewaltiger werden zu lassen, gibt es virtuelle Drogen. Die meisten scheinen „relativ“ harmlos zu sein, doch dann breitet sich „Bluescreen" aus und versetzt eine Freundin von Marisa in die Bewusstlosigkeit und anschließend in eine lebensgefährliche Situation. Marisa und ihre Freunde wollen herausfinden, was an Bluescreen so gefährlich ist und stoßen dabei auf eine große Verschwörung.


    Dan Wells ist in Deutschland u.a. durch seine Serienkillerromane um John Cleaver berühmt geworden. Ich habe diese Reihe auch begonnen, aber aufgrund des Sci-Fi (?) Anteils abgebrochen Das war nicht meins. Da ich jedoch Wells Schreibstil mochte und Dystopien liebe, war ich sehr auf sein neustes Werk gespannt.


    Der Einstieg in den Roman fiel mir leider schwer. Marisa hat spanische Wurzeln, wodurch immer mal wieder spanische Wörter einfließen. Da ich kein Wort Spanisch spreche, war dieses regelmäßig ein (kleiner) Stolperstein für mich. Des Weiteren gibt es sehr viele Charaktere, die gerade zu Beginn auf einen niederprasseln, und als Leser muss man erst einmal sortieren, was real und was digital ist. Hinzukommt, dass der Roman recht technisch ist und für mich viele neue Begriffe beinhaltet, wobei ich nicht weiß, ob das alles neue Kreationen des Autors/des Übersetzers sind oder Fachbegriffe, die technisch versierteren Menschen bekannt sind. So gibt es z.B. Nulis, kleine Roboter, die im Haushalt helfen und andere Dinge verrichten. Man muss sich also erst einmal einfinden in diese Welt.


    Das von Dan Wells geschaffene Szenario war interessant und erscheint mir auch nicht besonders realitätsfern. In unserer Gesellschaft streben auch viele Menschen danach möglichst oft online zu sein und da ist der Autor nur noch einen oder zwei Schritte weitergegangen. Nach dem holperigen Start hat mich Wells dann tatsächlich fesseln können, denn der Roman bietet viel Action, getrieben von der Frage, was hinter Bluescreen steckt. Die Verschwörung fand ich sehr interessant, gut umgesetzt und spannend präsentiert.



    Fazit: Leider besitzt das Buch einige Stolpersteine (Spanische Bruchstücke, viele technische Begriffe, etc.) aber trotzdem vermochte es mich zu fesseln und die Hintergründe zu Bluescreen haben mich überrascht, damit hatte ich tatsächlich nicht gerechnet. Somit vergebe ich 3,5 Sterne (aufgerundet auf 4) und bin gespannt, worum es im Fortsetzungsroman gehen wird.


    • Taschenbuch: 368 Seiten
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  • Inhalt:
    Im Los Angeles 2050 ist man bis ins kleinste technisiert. Du kannst tun und lassen was Du willst solange Du weißt wie Du deinen Djinni, das Implantat in Deinem Kopf, manipulierst. Damit bist du rund um die Uhr online. Auch Marisa. Es ist ein Luxus der durch einen Virus zum Albtraum werden kann. Ein Virus der durch die Droge Bluescreen an seine Konsumenten verteilt wird und hinter dem viel mehr streckt als zunächst angenommen.


    Meine Meinung:
    Dan Wells lernte ich als Autor durch die John Cleaver Reihe kennen und mochte seinen Schreibstil sehr. Bluescreen klang für mich sehr interessant auch wenn es in der Zukunft spielt, doch am Ende war es dann wirklich nichts für mich.


    Es ist Sci-Fi und diese mag ich nur sehr selten. Doch die Geschichte Klang einfach zu gut um sie links liegen zu lassen und manchmal sollte man ja auch Neues ausprobieren.
    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und klar verständlich, lässt man diese ganze technische Sache außen vor. Das Buch ist eindeutig etwas für Leser die sich gerne mit Computer Technik auseinander setzen, manch eine Szene machte das Buch so stellenweise recht tröge. Auch fand ich den Gedanken befremdlich mit ein Kabel in eine Buchse am Kopf zu stecken, da graust es mich mehr als bei einem blutrünstigen Thriller. Das war es aber nicht nur.


    Die Figuren blieben für mich die ganze Zeit fern. Vielleicht eben aus dem Grund weil sie so technisiert sind. So kann ich zu selbigen auch nur wenig schreiben. Sie haben gute Eigenschaften, wie ihre Freundschaft. Diese Werte sind vorhanden und werden auch hoch gehalten, doch wollte der Funke nicht so richtig überspringen.
    Zudem empfand ich es gerade zu Beginn als zu viel an Figuren. Ich versuchte mich auf die Geschichte einzulassen, die durch die geschaffene Welt recht fremd war, da brauchte ich nicht noch etliche Figuren auf die ich eingehen musste. Auch wenn der innere Kreis nicht so viele Leute ausmachte. Eltern, Leute aus Onlinegames, Gegner und Freunde waren dann doch ein wenig too much.


    Es ist immer schwer zu erklären was am Buch nicht gefällt wenn es einfach nur ein Gefühl ist. Mir fehlte die Spannung, die zwar immer mal aufflammte aber dann durch Vorträge über Vorgänge und Codes wieder zunichte gemacht wurden. Es vermochte mich nicht zu fesseln.


    Dennoch denke ich das dieses Buch denjenigen Spaß machen kann die erstens Sci_Fi mögen und ebenso viel mit Computerzeugs anfangen können. Ein Buch das Gewiss seine Leser findet und rein objektiv betrachtet gut ist, für mich persönlich aber nichts war. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: