Ursula Poznanski & Arno Strobel - Anonym

  • Kurzmeinung

    frettchen81
    Interessanter Fall, gut geschrieben. Die Hauptfiguren gehen mir zu sehr auf die Nerven, deswegen abgebrochen
  • Kurzmeinung

    Caracolita
    Solider Krimi mit etwas lieblosem Ende.
  • über die Autoren:
    Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher "Erebos", "Saeculum", Layers" etc. landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller "Fünf" auf den Bestsellerlisten. Bei Wunderlich folgten "Blinde Vögel" und "Stimmen" sowie zusammen mit Arno Strobel der Bestseller "Fremd". Ursula Poznanski lebt mit Mann und Sohn in der Nähe von Wien. Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitete lange bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg bis er sich an das Schreiben von Romanen wagte. Mit seinen Psychothrillern "Der Trakt", "Das Wesen", "Das Skript", "Der Sarg", "Das Dorf", "Die Flut" etc.erklomm Strobel die Bestsellerlisten. Mit Ursula Poznanski zusammen schrieb er den Bestseller "Fremd". Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.


    Kurzbeschreibung:
    Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Ex-Frau? Du wünschst deinem Chef den Tod? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche wahr...


    Es ist der erste gemeinsame Fall von Kommissar Daniel Buchholz und seiner Kollegin Nina Salomon, und er führt sie auf die Spur des geheimnisvollen Internetforums "Morituri". Dort können die Mitglieder Kandidaten aufstellen und dann für sie abstimmen. Dem Gewinner winkt der Tod. Aber das Internet ist unendlich, die Nutzer schwer zu fassen. Nur der Tod ist ausgesprochen real, und er ist näher, als Buchholz und Salomon glauben...


    Eigene Meinung:
    Was ist das Problem an guten Büchern? Genau, im Anschluss ein Buch zu finden was man mindestens genauso gern wieder liest. :)


    Beide Autoren lese ich einzeln sehr gerne, ihr erstes gemeinsames Buch "Fremd" fand ich damals auch in Ordnung, es konnte mich zwar nicht zu 100% überzeugen, aber es war okay. Als ich letztens gesehen habe, das wieder ein Buch von den beiden erscheint, habe ich die Kurzbeschreibung gelesen und fand die Idee dahinter einfach grandios, so das klar war, das ich dieses Buch sofort in den Händen halten muss.


    Stell Dir vor, Du hast die Möglichkeit, diese Person die Dich gestern, heute oder vor einiger Zeit genervt hat/in den Wahnsinn getrieben hat oder oder oder - auf eine Liste zu schreiben, um dieser Person so evtl. in den Tod zu treiben. Würdest Du es tun? Würdest Du es in dem Wissen, das diese Person evtl. in den nächsten Tagen wirklich umgebracht wird, machen?


    Genau darum geht es in diesem Buch, ein neues Forum - Morituri - bietet genau diese Möglichkeiten, all die unbeliebten Menschen kann man so ganz einfach aus dem Weg räumen (lassen), mit etwas Glück kommen Sie auf die Liste, danach wird zusammen im Forum abgestimmt, welche Person man wirklich auf der Abschlussliste ganz oben sehen möchte. Abschliessend folgt noch der grosse Showdown, man kann live miterleben auf welche grausame Art und Weise der Admin Trajan den "Gewinner" hinrichten wird. Aber, ist Trajan wirklich für die Tat allein verantwortlich oder ist nicht jeder "anonyme" User der Vorschläge macht, abstimmt und gar Beiträge schreibt nicht mindestens genauso ein Mörder?


    Ein Szenarium, was schrecklich, abartig und einfach nur unmenschlich ist, aber leider in der heutigen (kranken) Welt, wahrscheinlich gar nicht mehr so abwegig. Erschreckend und doch packend von der ersten bis zur letzten Seite.


    Vom Anfang bis zum Ende war ich gefesselt, von der Geschichte, da meiner Meinung nach alles "rund war". Angefangen vom Schreibstil, der flüssig und gut zu lesen ist, die Charaktere, gerade die Hauptcharaktere, was ja meistens so ist, auf den ersten Blick eigenartig Züge an sich haben, trotz allem sympathisch sind. Die Geschichte an sich, spannend, packend und fesselnd auf jeder einzeln Seite.


    Deshalb von mir ganz klar, volle Punktzahl, für ein wunderbar, rundum gelungenes Buch!
    Und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung, sei es von Strobel und Poznanski, genauso wie von Daniel und Nina!


    Eine absolute Leseempfehlung, noch besser als Ihr erstes gemeinsames Buch!

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Inhalt:
    Es wird ein Anwalt gefunden ermordet in dem er Glasscherben essen musste. Recht schnell ist klar das die Seite "Morituri" dahinter steckt. Ein Forum dessen Betreiber abstimmen lässt wer sterben muss und dem die Kandidaten von Usern vorgeschlagen werden.
    Für Daniel Buchholz und Nina Salomon ist es der erste Fall als Partner und es ist ein Fall in dem sie nicht weiter kommen, der Täter scheint ungreifbar...


    Meine Meinung:
    Ich war total begeistert von Fremd und so wartete ich sehr gespannt auf das nächste Werk der beiden Autoren. Anonym kam und wurde auch sofort gelesen.


    Der Einstieg fiel mir leicht- Während bei Fremd Partner in einer Beziehung im Wechsel erzählten waren es hier berufliche Partner: Daniel Buchholz und Nina Salomon. Der Grundaufbau ist somit ähnlich und doch erzeugte es für mich nicht die Spannung, die Fremd aufbauen konnte. Jedenfalls nicht von Beginn an.
    Die Kapitel sind kurz gehalten und es wird wirklich immer zwischen Buchholz und Salomon gewechselt. Es gibt zwar keine weiteren Unterschiede doch trotzdem war ich nie verwirrt aus wessen Sicht die Geschichte gerade geschrieben steht. Ab und an kommt noch der Täter zu Wort, doch das ist eher kryptisch als das es Antworten bringen würde.


    Ich empfand die Idee interessant das normale, sonst ehrliche Menschen Opfer vorschlagen können, doch darüber erfährt man leider nicht viel. Es gibt Listen auf denen die Vorschläge zur Abstimmung stehen und nur das was darin ist erfährt man als Grund. Erst am Ende wird dazu einiges aufgeklärt. Man erlebt die Morde mit, aber entweder bin ich schon zu abgebrüht oder es war einfach zu distanziert, denn wirklich gefesselt haben mich selbst diese Stellen nicht.


    Die Figuren beschränken sich im Hauptteil auf die Ermittler.
    Daniel Buchholz und Nina Salomon können nicht unterschiedlicher sein. Er sehr ordentlich mit dem Vorhaben sich an Vorschriften zu halten. Sie eher etwas chaotisch und mit Neigung zum Vorschriften brechen. Gerade zu Beginn fand ich es etwas anstrengend mit den Beiden da sie nicht miteinander arbeiteten sondern immer wenn sie sich begegneten eher gegeneinander. Das wurde im Laufe der Geschichte besser. So ließ es sich dann auch angenehmer lesen.
    Die Kollegen werden überwiegend nur namentlich genannt, von dem ein oder anderen erfährt man noch die Funktion im Team, aber mehr auch nicht. Privatleben gibt es kurz angedeutet nur bei den Protagonisten.


    Am Ende war ich nur wenig überrascht, da ich schon im Laufe der Geschichte eine Ahnung hatte wer der Forumsbetreiber sein könnte. Doch fand ich gerade das letzte Drittel des Buches am Besten. Die Kommissare bekriegten sich nicht mit kleineren Sticheleien gegeneinander und auch die Geschichte zeigte ein Vorwärts kommen. Es gab nur noch eine Stelle die wohl für Spannung sorgen sollte, die ich als Spannungseinbruch empfand. Trotzdem kann ich diesen Thriller jedem empfehlen, denn am Schluss war ich zufrieden mit dem was ich gelesen hatte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Falls die Bücherei oder Onleihe dieses Buch anschafft, werde ich mal reinlesen. Kaufen werde ich es mir nach dem totalen Flop mit "Fremd" aber nicht.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Wow, was für ein Pageturner. :lechz: Nie wurde es langweilig oder ruhig, immer war man unter Strom beim Lesen. Auch war es amüsant zu lesen wie sich Daniel und Nina am Anfang zu einander verhielten und wie sich ihre Zusammenarbeit dann weiter entwickelte. Das hatte ich lange nicht. Es gibt nicht einen negativen Punkt. Das einzig Blöde ist nun ein Buch als nächstes zu finden , das mich nicht langweilt :lol: . Immer wieder Wendungen die einen überraschten. Hier wurde alles richtig gemacht. Ein 5 Sternebuch für mich, das gabs selten bei mir. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Für "Anonym" gebe ich auch sehr gerne die vollen Sterne! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Es gehörte definitiv (bisher) zu meinen Jahres-Highlights. @Floxine hat es schon gesagt, was für ein Pageturner! :thumleft:
    Von den beiden Hauptpersonen, die sich anfangs herrlich kabbeln, bis zum Ende - mit dem ich btw nie gerechnet hätte - hat echt alles gestimmt. Beinahe jedes Kapitelende ist ein Cliffhanger, der sofort weiterlesen lässt. Somit habe ich die letzten 150 Seiten in einem Rutsch gelesen und dann festgestellt, dass es halb 2 Uhr morgens ist. :lol: DAS kenne ich sonst eigentlich nur von meinem persönlichen Thriller-Gott James Patterson. :wink:
    Poznanski & Strobel haben mich voll überzeugt und ich hoffe, wir hören noch einiges mehr von Nina und Daniel!

    Liebe Grüße, Tina x

    * * * * *

    Westlife Wild Dreams Tour 2022 - unvergesslich!! :love:

    * * * * *

    Bücher sind kein geringer Teil des Glücks. - Friedrich der Große

    :study: Rebecca F. Kuang: Yellowface (24 für 24 Challenge)

    ** Mein neuer Buch-Blog "Tinas Lesewelt" Instagram **




  • Kurzbeschreibung:
    Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Exfrau? Du wünschst deinem Chef den Tod? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche wahr...
    Es ist der erste gemeinsame Fall von Kommissar Daniel Buchholz und seiner Kollegin Nina Salomon, und er führt sie auf die Spur des geheimnisvollen Internetforums «Morituri». Dort können die Mitglieder Kandidaten aufstellen und dann für sie abstimmen. Dem Gewinner winkt der Tod. Aber das Internet ist unendlich, die Nutzer schwer zu fassen. Nur der Tod ist ausgesprochen real, und er ist näher, als Buchholz und Salomon glauben... *Quelle*


    Zu den Autoren:
    Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher "Erebos", "Saeculum", "Layers" etc. landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller "Fünf" auf den Bestsellerlisten. Bei Wunderlich folgten "Blinde Vögel" und "Stimmen" sowie zusammen mit Arno Strobel die Bestseller "Fremd" und "Anonym". Ursula Poznanski lebt mit Mann und Sohn in der Nähe von Wien.
    Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitete lange bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg bis er sich an das Schreiben von Romanen wagte. Mit seinen Psychothrillern "Der Trakt", "Das Wesen", "Das Skript", "Der Sarg", "Das Dorf", "Die Flut" etc. erklomm Strobel die Bestsellerlisten. Mit Ursula Poznanski zusammen schrieb er den Bestseller "Fremd". Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.


    Meinung:
    Nach Fremd, dessen Auflösung mir nicht ganz so gut gefallen hatte, war ich gespannt, ob mir Anonym mehr liegt, was tatsächlich der Fall war. Die Geschichte spielt in Hamburg und dauert schätzungsweise ein paar Wochen.


    In Anonym bekommen wir es mit einem neuen Ermittler-Duo zu tun: Daniel Buchholz ist Kriminalhauptkommissar beim LKA in Hamburg. Er wirkt am Anfang etwas arrogant und überheblich, was sich auch in seinem Kleidungsstil (Maßanzug, handgenähte Schuhe) widerspiegelt, doch gefiel mir sein Charakter recht gut. Ihm zur Seite gestellt ist Nina Salomon, die gerade von Bremen nach Hamburg versetzt wurde. Sie ist das genaue Gegenteil von Buchholz und schon ihr erstes Aufeinandertreffen bietet jede Menge Zündstoff. Doch im Laufe der Zeit schweißt sie der aktuelle Fall immer mehr zusammen. Mit Nina Salomon konnte ich mich nicht richtig anfreunden, denn sie ist Spezialistin für riskante Alleingänge, die sie auch Buchholz verheimlicht und die ich nicht nachvollziehen konnte.


    Auftakt des Falles ist die Ermordung des Rechtsanwalts Michael Kornmeier aus Eppendorf, der genötigt wurde, Glassplitter zu schlucken. Im Internetforum "Morituri" werden die Opfer sozusagen ausgewählt. Der Betreiber des Forums, der sich Trajan nennt, lässt sich von den Usern bestimmte Personen vorschlagen, von denen vier in die Abstimmung kommen. Den Sieger erwartet der Tod, was makaberer nicht sein könnte. Buchholz und Salomon müssen mitansehen, wie immer mehr Opfer ausgewählt und schlussendlich ermordet werden, ohne groß eingreifen zu können, da der Täter unberechenbar und immer einen Schritt voraus ist.


    Die Nebencharaktere sind sehr überschaubar und nicht unbedingt erwähnenswert, da sich der Fokus definitiv auf die beiden Ermittler und ihre Arbeit richtet. Die Handlung wird abwechselnd von Daniel Buchholz und Nina Salomon in der Ich-Perspektive erzählt, sodass man einen guten Einblick in beide Charaktere erhält. Auch der Täter kommt in sechs kurzen eingestreuten Kapiteln zu Wort, allerdings in der 3. Person.


    Die Geschichte entwickelt sich von Anfang an spannend, denn natürlich kann man sich schon denken, dass es bei dem einen Mord an Michael Kornmeier nicht bleiben wird. Man wird unweigerlich neugierig, wer das nächste Opfer sein wird und warum, denn alle haben sich in den Augen der User, die sie "nominieren" und Trajans etwas bestimmtes zuschulden kommen lassen, was die Tötung angeblich rechtfertigt.


    Die Entwicklung gestaltet sich als rasant, denn es entsteht ein Wettlauf gegen die Zeit für Buchholz und Salomon. Und auch der moralische Aspekt gibt Grund zum Nachdenken, denn gerade in der heutigen Zeit ist Voyeurismus in Zusammenhang mit dem Internet ja leider schon gang und gäbe. Daher empfinde ich das Thema gar nicht so weit an den Haaren herbeigezogen, wie es vielleicht den Anschein machen könnte und dies wird von beiden Autoren auch authentisch und durchaus nachvollziehbar erschreckend geschildert. Daher konnte mich Anonym als Thriller überzeugen, auch wenn mir Nina Salomon in ihren Handlungen bzw. ihren Alleingängen eher suspekt war.


    Fazit:
    Mit Anonym konnten mich Ursula Poznanski und Arno Strobel durchaus überzeugen und unterhalten. Ein spannender Thriller mit einem Thema, das gar nicht so weit hergeholt ist und dadurch noch erschreckender wirkt. Die Auflösung war schlüssig, nicht unbedingt vorhersehbar und ich hoffe, von dem Ermittler-Duo, auch wenn mir Nina Salomon nicht so gut gefallen hat, noch weiteres zu lesen.


    Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Wow, was für ein Pageturner.

    Aber was für einer ! Das letzte Drittel hab ich jetzt in einem Rutsch gelesen und ich fand das Ende auch sehr gut. Passte zum Buch. Ich mag auch Bücher wo Internet und Co eine Rolle spielen, sehr. Dieses Szenario hier ist erschreckend und neu aber ich könnte mir echt vorstellen dass viele Leute da mitmache würden. Anonym. So wie das Buch heisst.
    Ich mag gar nicht viel schreiben, haben ja meine Vorposter auch schon getan, das muss man einfach selber lesen. :applause: Würde mich auch sehr freuen mehr von Nina und Daniel als Ermittlerteam noch zu lesen.


    Von mir glatte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Dieses Buch ist ein Gänsehaut-Thriller. In einem Internetforum können die User abstimmen, welcher Kandidat getötet werden soll. Die Bilder des Mordes (und des Mordens) werden live ins Netz gestellt, und die Polizei ist machtlos. Der Hamburger LKA-Mitarbeiter Daniel Buchholz und seine neue Kollegin Nina Salomon versuchen, den Betreiber dieses Forums zu finden und das Morden zu stoppen. Aber plötzlich stecken sie selbst mittendrin...
    Es erschreckt mich, wie böse, uneinsichtig und ohne Skrupel der Bösewicht vorgeht. Musste das Buch beiseite legen, so sehr hat es mich unangenehm berührt. Alles in allem aber sehr gut, schrecklich nahe an der Realität. Nur der Schluss hat mir nicht so sehr gefallen - der soll der Täter sein? Das wirkt ein bisschen unglaubwürdig.
    Ich vergebe: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)


  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Ex-Frau? Du wünschst deinem Chef den Tod? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche wahr...
    Es ist der erste gemeinsame Fall von Kommissar Daniel Buchholz und seiner Kollegin Nina Salomon, und er führt sie auf die Spur des geheimnisvollen Internetforums "Morituri". Dort können die Mitglieder Kandidaten aufstellen und dann für sie abstimmen. Dem Gewinner winkt der Tod. Aber das Internet ist unendlich, die Nutzer schwer zu fassen. Nur der Tod ist ausgesprochen real, und er ist näher, als Buchholz und Salomon glauben...


    Autoren (Quelle: Verlagsseite)
    Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher «Erebos», «Saeculum», «Layers» etc. landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller «Fünf» auf den Bestsellerlisten. Bei Wunderlich folgten «Blinde Vögel» und «Stimmen» sowie zusammen mit Arno Strobel die Bestseller «Fremd» und «Anonym». Ursula Poznanski lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Wien.
    Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitete lange bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg bis er sich an das Schreiben von Romanen wagte. Mit seinen Psychothrillern "Der Trakt", "Das Wesen", "Das Skript", "Der Sarg", "Das Dorf", "Die Flut" etc.erklomm Strobel die Bestsellerlisten. Mit Ursula Poznanski zusammen schrieb er den Bestseller "Fremd". Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.


    Allgemeines
    Erschienen am 21.09.2016 bei Wunderlich als HC mit 384 Seiten
    Gliederung: Prolog – 52 Kapitel und sechs Zwischenkapitel
    Abwechselnde Ich-Erzählung der beiden Protagonisten Buchholz und Salomon, zwischengeschobene Kapitel in der dritten Person aus der Perspektive des Forenbetreibers „Trajan“
    Handlungsort und -zeit: Hamburg in der Gegenwart


    Zum Inhalt
    Der Hamburger Kommissar Daniel Buchholz bekommt eine neue Partnerin an die Seite gestellt: die eigensinnige Nina Solomon macht nicht den besten Eindruck auf ihn. Ausgerechnet ihr erster gemeinsamer Fall entpuppt sich als besonders kompliziert. Ein mysteriöser Computerfreak, der sich „Trajan“ nennt, hat eine Seite namens „Morituri“ („Die Todgeweihten“) ins Netz gestellt. Dort können die Forenmitglieder unliebsame Mitmenschen, denen sie den Tod wünschen, nominieren. Trajan wählt pro „Spielrunde“ vier der Nominierten aus, für den die Besucher der Seite voten können. Der Kandidat mit den meisten Stimmen wird auf spektakuläre Weise getötet. Das Sterben dieser Menschen können die sensationsgierigen Zuschauer im Internet verfolgen.
    Den Internetspezialisten der Ermittlungsbehörde gelingt es nicht, die Seite vom Netz zu nehmen, so muss die Polizei hilflos mit ansehen, wie mit steigenden Userzahlen die Zahl der Nominierungen und der Todesfälle steigt…


    Beurteilung
    Der Roman „Anonym“ spielt mit dem Phänomen des durch moderne Medien verstärkt auftretenden Voyeurismus. Entsprechend dem Gaffertum bei Unfällen ermöglichen es die (a)sozialen Netzwerke im Internet dem sicher und gemütlich auf dem heimischen Sofa sitzenden Zuschauer, sich Videos von Unfällen, Katastrophen etc. anzusehen. Hier wird diese Entwicklung auf die Spitze getrieben und die Hemmungslosigkeit sensationsgieriger Menschen gezeigt, die sich die Tötung anderer Leute nicht nur ansehen, sondern durch ihr Voting für die potenziellen Opfer aktiven Anteil daran haben. Die Chatverläufe und Forenbeiträge aus dem Forum „Morituri“ werden dabei sehr realitätsnah wiedergegeben, einer großen Zahl sensationslüsterner Zuschauer steht eine kleinere Gruppe von Forenteilnehmern gegenüber, die ihre Menschlichkeit und ihr Gewissen noch nicht verloren haben.
    Für das Team um Buchholz und Salomon ist es sehr schwierig, „Trajan“ auf die Spur zu kommen, da die Informationen über die nominierten Personen im Forum so allgemein gehalten sind, dass es fast unmöglich ist, die Opfer rechtzeitig zu identifizieren und in Sicherheit zu bringen. Die logisch aufgebauten Ermittlungen verfolgt der Leser abwechselnd aus der Perspektive beider Protagonisten, was ihm ein breiteres Sichtfeld bietet als den Ermittlern selbst. In einigen mit römischen Zahlen überschriebenen Zwischenkapiteln nimmt der Leser außerdem die Perspektive des Täters ein, ohne allerdings dessen Identität zu erfahren. So bleibt der Fall bis zum Schluss spannend, zumal das unorthodoxe Vorgehen der Kommissarin Solomon auch sie selbst und ihre Kollegen in Gefahr bringt.
    Der Sprachstil des Romans ist sehr flüssig und anschaulich, er wirkt einheitlich, sodass man von der Beteiligung zweier Autoren kaum etwas bemerkt.
    Auch die Charaktere der beiden Hauptfiguren sind mit ihren Ecken und Kanten sehr gut ausgearbeitet.
    Ein Roman von erschreckender Aktualität, da das geschilderte Szenario zwar etwas überzeichnet, aber nicht vollkommen unrealistisch anmutet!


    Fazit
    Ein sehr vielversprechender Auftakt zu einer neuen Krimireihe um das Ermittlergespann Buchholz & Solomon, dem hoffentlich bald ein zweiter Band folgt!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Daniel Buchholz ist Kommissar bei der Hamburger Polizei. Die eigenwillige, frisch nach Hamburg gezogene Nina Salomon wird ihm als neue Partnerin zugeteilt. Zeit, sich vernünftig kennen zu lernen haben die beiden jedoch nicht. Ein ganz besonderer Fall hält die beiden vom ersten Tag an auf Trab. Eine Internetseite namens "Morituri" ist online gegangen. Dort können die Mitglieder des Forums Personen benennen, die sie gerne tot sehen würden. Der Gründer des Forums "Trajan" trifft eine kleine Auswahl von vier Personen und durch ein Voting entscheiden die Forumsmitglieder, wer letztendlich sterben soll. Die eigentliche Tötung/Ermordung kann jeder mitverfolgen. Die Polizei tappt volllkommen im Dunkeln und das zweite Opfer lässt nicht lange auf sich warten.


    Was für ein Thriller. Mit das spannendste Buch, das ich in den letzten Monaten gelesen habe. Ich bin jetzt noch total begeistert. "Anonym" war ein Buch, dass mich sofort gepackt hat. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ein Spannungsbogen, der über die volle Distanz gleichbleibend hoch war. Absolut keine Längen, noch nicht mal Verschnaufpausen gab es.
    Das Ermittlerpaar Buchholz / Salomon war mir sofort sympathisch. Buchholz, hart aber herzlich und Salomon, die immer das letzte Wort hat. Die beiden sind so verschieden, dass es schon wieder passt.
    Die Thematik hat mich ein wenig an den Film "Untraceable" erinnert. Die Vorstellung, welchen Einfluss das Internet hat, ist schon erschreckend. Und wie der Mensch tickt, diese Sensationslust auf niedrigstem Niveau. Ich hatte teilweise Gänsehaut, während ich gelesen habe, weil mich das alles so schockiert hat.


    Gerade im Krimi/Thrillergenre bin ich nicht leicht zufrieden zu stellen, aber dieses Buch war ein Top-Thriller für mich, den ich gerne weiterempfehle. Ich freue mich auf weitere spannende Stunden mit Buchholz und Salomon. :thumleft:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Beim Anblick des Covers musste ich wirklich mehrfach hinsehen, um den Hintergrund erkennen zu können. Vordergründig ist hier der Name des Autorenduos, marketingtechnisch bestimmt sehr gut durchdacht. Stelle beide Namen in den Vordergrund, und alles andere auf dem Cover wird uninteressant. Stimmt! Das hat auch bei mir funktioniert.

    "Mord ist der Wollust nah wie Rauch dem Feuer." (William Shakespeare)

    Der 4,5-seitige Prolog ließ mir den Atem stocken. Eine dramatische Szene, die sich jedoch als Traum herausstellte. Aber als Traum zur Verarbeitung von Erlebten. Nun war ich gespannt, ob die restlichen Seiten auf dem gleichen Niveau geschrieben waren.

    Und schwupps war ich schon in der Story. Der Handlungsort ist Hamburg, Deutschland. Und dort treffe ich auch direkt auf Kommissar Daniel Buchholz, der als ein echter Schnösel rüber kommt. Maßgeschneiderter Anzug, polierte Maßschuhe...einfach geschniegelt und gebügelt.

    Und dann gibt es da noch das weibliche Gegenstück: Nina Salomon. Burschikos, tough. Alkohol und Männern nicht abgeneigt.

    Hier hat sich das Autorenduo wirklich große Mühe gegeben, dieses ungleiche Ermittlerpaar entsprechend in Szene zu setzen und die Charakteren schnell in Gut und Böse zu gliedern. Wobei es leider schon sehr früh eindeutig ist, auf wen das Augenmerk liegen soll und welcher Ermittler welche Rolle spielen wird. Insofern leider nichts neues und vorhersehbar.

    Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, dass aus beiden Perspektiven der Ermittler erzählt wird, ließ mich der Thriller nicht mehr los. Besonders gut gefallen haben mir die Kapitel aus dritter Sicht, also die des Täters. Auch die Chatprotokolle fand ich sehr gut.

    Das Thema Darknet ist (leider) unumgänglich geworden. Toben sich die Menschen heute im Internet aus? Wo ist die echte Gemeinschaft geblieben? Wo ist der menschliche Gedanke? Wo ist die Verantwortung anderen Menschen gegenüber? Haben wir Menschen uns zurück entwickelt? All diese Fragen stellen sich mir, bei diesem Thema. Bestimmt das Internet mittlerweile über Gut und Böse? Ich finde es erschreckend, wie skrupellos im Internet agiert wird. Ist die Entwicklung also wirklich immer ein Fortschritt? Oder stehen wir mittlerweile vor einem emotionalen Desaster?

    Das Ende hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Nina und Daniel haben sich etwas angenähert und das Zusammenspiel der Beiden passt hervorragend zu den beschriebenen Charakteren.

    Allerdings gab es auch ein par Schwächen. So waren es z.B. einige Änderungen von denen ich gehofft hatte, dass im Laufe der Geschichte noch eingegangen wird. Aber leider....

    So habe ich mich gefragt, weshalb so explizit darauf hingewiesen wurde, dass in den USA geholfen wird alles aufzuklären. Aber warum? Und wie? Hier hätte ich mir mehr Information gewünscht.

    Aber auch Trajan blieb für mich etwas flach. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Genial oder krank? Was steckte hinter dieser Person? Ich denke, dass man hier ein bisschen mehr von seiner Psyche, von seinem Gedanken hätte beschreiben können.

    Fazit:

    Im Großen und Ganzen hat mir der Thriller sehr gut gefallen. Das Autorenduo hat sich wirklich sehr gut zusammengefunden und eine tolle Story entwickelt. Trotz der oben genannten kleinen Schwächen werde ich das Buch in meinem Leserkreis weiter empfehlen.

  • Dank der lieben bluetiger konnte ich das Buch nun auch lesen. :)


    Besonders interessant fand ich die Erzählweise des Buches. Es ist abwechselnd in der Ich-Perspektive aus der Sicht der beiden Hauptermittler geschrieben. Nach den ersten 2 bis 3 Kapitel habe ich erst befürchtet, dass nun das ganze Geschehen zwei mal erzählt wird, was mir eher nicht so zugesagt hätte, aber das stellte sich auch schnell als Irrtum heraus.

    Zu Beginn war mir Buchholz noch sehr fremd und es kam einfach keine Sympathie auf. Irgendwie war es ganz schön schwer, ihn kennen zu lernen, obwohl man die Hälfte des Buches ja aus seiner Sicht erlebt hat. Ich fand es ganz gut, dass sich das irgendwann ein wenig aufgelöst hat und man später dann tatsächlich auch hinter seine Fassade blicken konnte. Nina hat sich gleich von Anfang an gezeigt wie sie ist. Das hat aber eigentlich bei beiden auch sehr gut zum Charakter gepasst.


    Ein wenig schade fand ich, dass man so wenig Ermittlungen mitbekommen hat. Die beiden Ermittler waren meist nur ganz kurz am Tatort, haben dort aber eigentlich fast nichts gemacht. Die Spurensicherung wurde ein Mal erwähnt und der Gerichtsmeditiner hat wohl auch nie viel erfahren. Sicherlich ging es hier viel um eine Internetseite, aber wenn dieser Ansatz erfolglos ist, könnte man doch auch mehr Zeugenbefragungen durchführen oder anderen Spuren nachgehen, hätte ich zumindest gedacht. Also so kam mir alles nicht gut ermittelt vor, muss ich leider sagen, auch wenn ich die "realen" Vorgänge einer Ermittlung natürlich nicht kenne.

    Trotzdem gebe ich dafür einen Stern Abzug.


    Ein gut erzählter Krimi, der allerdings - um diese Bezeichnung überhaupt zu verdienen - gerne mehr Ermittlungsvorgänge hätte mit einbinden können. Ein solider Auftakt, der auf Band 2 durchaus neugierig macht.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: