Als junge Frauen noch Fräulein waren und das Fernsehen noch schwarz - weiß
Frühjahr 1965: Martha Gerlach ist eine der ersten Pastorrinnen in Dortmund. Keine leichte Aufgabe, denn nicht alle Gemeindemitglieder respektieren " das Fräulein" auf der Kanzel.
Da wird am Ostersonntag ihr Pastorenkollege tot in seinem Pfarrhaus gefunden. Bald ist klar, der Tote hatte brisante Geheimnisse, mehr als eines von Marthas Schafen ist verdächtig...
Diese Buch ist wirklich sehr vielschichtig und die einzelnen Charaktere werden gut beschrieben. Die Handlung ist stimmig und die Autorin versteht es, die Spannung durchweg auf 60 - 70% zu halten. Erst zum Schluss klärt sich endgültig, wer der/die wahre/n Schuldige/n ist/sind. Was mich allein an dem Krimi stört, ist das Bild, welches dem Leser vom Ruhrgebiet und seinen Menschen vermittelt wird.
Ich bin ein Ruhrpottkind und so dreckig, wie Koppetsch es beschreibt, war es nie in den 60ger Jahren. Auch die Leute hatten mehr in der Birne, als sich am Zahltag zu besaufen, es mit der Treue nicht so genau zu nehmen und die Mädchen waren nicht allesamt wild auf Männer! Allein aus diesem Störfaktor erteile ich dem Buch, sonst gut gemacht und durchaus lesenswert, lediglich 3 von 5 Sternen!