Nicky Sitaram Sabnis: Nickys Veda - Mein ayurvedisches Kochbuch

  • Tolle Rezepte!


    Wie zu Beginn dieses Buches treffend gesagt wird, geht es in diesem Buch nicht um „Regeln, Gebote oder Verbote, um koronare Herzkrankheiten oder die sieben Plagen.“. (S.5) Stattdessen möchte der Koch im Kloster Frauenwörth zeigen, dass seine bayerisch-indische Ayurvedaküche mit Genuss, Vielfalt und Lebensfreude verbunden ist.
    Danach beschreibt Nicky, wie er nach Deutschland kam und wie er mit seinen Kreationen im Kloster nicht immer auf Begeisterung trifft, seine Gäste jedoch beharrlich weiter mit diesen verwöhne, wobei der Autor auf diesen Seiten sehr authentisch und sympathisch wirkt.
    Im Anschluss daran wird Ayurveda erklärt, was keineswegs mit den Wellness-Dosen-Drink zu verwechseln oder gleichzusetzen ist. Die Erläuterungen sind sehr verständlich und beinhalten, wie ja bereits in der Einleitung angekündigt, keine strengen Regeln oder Verbote. Sehr ausführlich wird zudem auf die unterschiedlichen Konstitutionstypen eingegangen – sogar mithilfe eines kleinen Tests, sehr interessant sind darüber hinaus die Passagen zu den unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.
    Dann geht es bereits mit den Basics los, wobei mich besonders anspricht, dass man für die Rezepte nicht zig exotische Zutaten benötigt, sondern das Allermeiste ganz entspannt im Supermarkt erwerben oder selber herstellen kann. Äußerst ansprechend sind Seiten wie „11 Blitzgerichte für 1 Person“ (um die 7 Minuten, dann sind die Gerichte fertig“ oder „9 Tipps für entspanntes Kochen“, aber auch eingestreute Seiten, die beispielsweise Erklärungen zu den „Gunas“ (S.46,f.) geben.
    Im nächsten Kapitel werden „Muntermacher am Morgen“ behandelt, bei denen man der Reihe nach schwach werden kann. Durch diese Rezepte möchte ich mich auch noch von vorne bis hinten durchprobieren, denn sowohl „Pikante Reisflocken“ (S.67) als auch die anderen Frühstücksideen haben meine Neugierde geweckt.
    In „Suppen, Brot & Snacks“ findet sich eine Vielzahl den Speichelfluss anregender Rezepte: Die Chapatis werde ich von nun an regelmäßig zubereiten, aber auch die „Samosa“ (S.95), „Pakoda“ (S.96), die „Spinat-Wadi“ (S.97) und so weiter konnten mich für sich gewinnen.
    Unter „Was warmes im Magen“ – dem größten Part des Buches – zeigt Nicky tolle Hauptspeisen wie die „Rote-Linsen-Bällchen“ (S.114), die vorzüglich zu den Chapatis passen.
    Hier werden die Rezepte nach Zutaten wie Hülsenfrüchten, Nudeln, Getreide und Reis, Gemüse, Fisch oder Fleisch sortiert, ein Unterthema befasst sich zudem ausschließlich mit kindgerechten Rezepten, aber auch Süßes darf natürlich nicht fehlen.


    Mir gefällt „Nickys Veda“ ausgesprochen gut! Die Rezepte sind sehr verständlich geschrieben, lassen sich leicht umsetzen und dank der Blitzgerichte vermag man auch in kürzester Zeit ein leckeres ayurvedisches Gericht zaubern. Zudem ist das Kochbuch sehr schön gestaltet: Von der Farb- und Schriftwahl her ist es sehr stimmig, Tipp-Boxen, Fotografien aus Indien und von den Gerichten sind prima gewählt. Normalerweise stört es mich bei Kochbüchern, wenn nicht alle Rezepte bebildert sind, aber hier passt es einfach und mindert nicht die Lust aufs Nachmachen. Die kurzen Anekdoten, Erklärungen und so weiter verleihen dem Kochbuch außerdem einen schönen Charme.


    Super lecker, leicht und schnell zuzubereiten – sehr zu empfehlen!