Daniel Illger - Das Gesetz der Schatten

  • Kurzbeschreibung:
    Die Nacht der Toten naht und niemand weiß, welche Schrecken die Gespensterhorde des Schwarzen Jägers bringen wird. Mykar und seine Freunde bereiten sich auf den scheinbar aussichtslosen Kampf vor. Doch in Ahekris, der fernen Hauptstadt des Kaiserreichs, regt sich ein anderer, noch weit mächtigerer Feind. (Quelle: Verlagswebsite)


    Autor:
    Daniel Illger, geboren 1977, hat an der Freien Universität Berlin promoviert und arbeitet als Film- und Literaturwissenschaftler. »Skargat« ist sein Debütroman. (Quelle: Verlagswebsite)


    Allgemeines:
    „Skargat. Das Gesetz der Schatten “ ist im August 2016 bei Klett Cotta als broschierte Ausgabe erschienen und Teil 2 der Skargat-Reihe.
    608 Seiten, gegliedert in 3 Teile, die jeweils in Kapitel unterteilt sind. Vorangestellt ist eine Zusammenfassung von Teil 1. Die Handlung wird eingerahmt von Prolog und Epilog.
    Im Umschlag finden sich zwei Landkarten. Am Ende gibt es noch ein Personenverzeichnis und eine Danksagung des Autors.
    Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven jeweils in der Ich-Form. Manche Kapitel auch in der 3. Person.


    Inhalt:
    Ich gebe hier bewusst nicht den Klappentext wieder, denn dieser greift schon weit vor zu einem Teil der Geschichte, der in diesem Band noch gar nicht erzählt wird. Daher formuliere ich mal ein bisschen um.
    Nach dem Tod seines besten Freundes kennt Mykar nur noch ein Ziel. Rache an Rudrick von Nordwiesen. Allein begibt er sich auf eine gefährliche Reise, um herauszufinden, wie er seinen übermächtigen Feind bezwingen kann. Unterdessen versuchen seine übrigen Freunde Justinius, Scara und Vanice sich daheim auf die Bedrohung vorzubereiten und sich dem Schrecken der Schwarzen Horde zu stellen. Gemeinsam versuchen sie, die Gespensterhorde des Schwarzen Jägers aufzuhalten. Doch die Zeit wird knapp – denn ein namenloses Böses drängt machtvoll in die Welt. Es wird nichts und niemanden verschonen: weder die Welt der Menschen noch jene der Spukwesen und Nachtgestalten. (Quelle: Verlagswebsite)


    Meine Meinung:
    Die Handlung schließt direkt an die des ersten Teils an. Somit erübrigt sich auch die Frage, ob man dieses Buch für sich lesen kann.
    Schon im Prolog wird deutlich, dass jetzt Schluss mit Lustig ist. Es geht noch düsterer zu, was vielleicht auch daran liegt, dass der größte Teil der Handlung sich dieses Mal um Vanice dreht, die von Natur aus ein bisschen humorlos ist und sich zudem noch entschlossen hat, aus ihrer Sucht nach Leichenfleisch kein Hehl mehr zu machen. Und obwohl Illgers Humor immer wieder aufblitzt (ein eifersüchtiger Totenschädel hat schon was), kommt er in diesem Buch meiner Meinung nach viel zu kurz. So wundert es nicht, dass ich mich ein wenig durch die Geschichte quälten musste. Es gab einfach viel zu wenig von meinem Lieblingscharakter Justinius zu lesen, dessen Sarkasmus so unterhaltsam ist. Dabei wandelt gerade er sich doch vom heruntergekommenen Säufer zum wahren Ritter. Nun bleibt die Hoffnung, dass sich die Handlungsanteile im dritten Band wieder zu seinen Gunsten verschieben.


    Was gut gelungen ist: alle Charaktere machen eine Wandlung durch, entwickeln sich weiter (ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt). Und auch die neu eingeführten Figuren des Totengräbers und der geheimnisvollen uralten Luziera sind sehr gelungen. Ein wenig verwirrend: diese Kapitel sind nicht aus der Ich-Perspektive erzählt, wie der Rest des Buches. Aber daran gewöhnt man sich recht schnell. Ein Lichtblick ist auf jeden Fall die Hexe Aiona, die ein paar wunderbare Gedanken über die Natur des Menschen und die Welt in der wir leben und die wir so erfolgreich zerstören einbringen darf.


    Nun bleibt nur warten auf den nächsten Teil, denn Daniel Illger hat es geschafft, gleich drei Cliffhanger einzubauen. Drei Handlungsstränge, die offen sind, wenn man bei dem ein oder anderen vielleicht ahnen mag, wie sie weitergehen. Wobei ich mir da bei Illger nicht sicher wäre.


    Wer Teil eins gemocht hat, wird auch Teil zwei gern lesen. Und wer sich Vanice als Lieblingsfigur ausgesucht hat, kommt in „Das Gesetz der Schatten“ voll auf seine Kosten. Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne für eine solide Fortsetzung.


    Fazit:
    Das Böse breitet sich aus, aber noch ist die Welt nicht verloren. Solide Fortsetzung mit vielen seelischen Abgründen aber auch einigen Lichtblicken.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Skargat: Das Gesetz der Schatten ist in meinen Augen ein würdiger Nachfolger zum ersten Band. Wie immer sind die Figuren großartig gestaltet und können das Niveau aus dem ersten Teil mit hinüber nehmen.


    Besonders interessant fand ich, dass man einen tieferen Einblick in die Hintergründe der Personen bekam und es dennoch nichts an Witz an gewissen Stellen eingebüßt hat.
    Auf über 600 Seiten kommt es sicher an der einen oder anderen Stelle zu der Überlegung, ob man die nicht kürzer hätte gestalten können. Andererseits ist es am Ende dennoch schade, dass es schon wieder zu Ende ist und man wartet auf den Finalen Band, der hoffentlich all die offenen Fragen klärt.
    Von solcher Art Bücher darf es gerne mehr geben!


    Fazit: Erstklassiger Schreibstil gepaart mit tollen Figuren und zudem die Vorbereitung auf das Finale des dritten Bandes.