Nicole Rensmann - Niemand

  • Kurzmeinung

    Irrlicht
    abgebrochen; zwar fantasievoll, Story und Protas sehr flach
  • Kurzmeinung

    syko
    ein wirklich zauberhafter Fantasy Roman
  • Nicole Rensmann - Niemand: Band 1 (Niemands Märchen)


    Inhalt:
    Neben unserer liegt eine Welt voller Mehrdeutigkeiten. Eine Welt, in der alles wörtlich genommen wird, in der Drecksäcke, Wurzelmännchen, Trauerklöße oder Laberköppe leben.
    Dorthin verirrt sich Nina und begegnet – Niemand.
    Niemand ist der künftige Herrscher von Niemandsland, doch sein eigener Vater – Niemand Sonst – will ihm den Thron streitig machen. Der Böse glaubt seinen Sieg sicher, wäre da nicht dieser leckerlieblichzuckersüße Erdbeerduft des Menschenmädchens, der alles durcheinanderbringt. Nina und Niemand finden Verbündete, die ihnen beim Kampf gegen Niemand Sonst helfen: eine ABK, Fräulein Klimper, den Nikolaus und viele mehr.
    Nur auf eine Weise kann das Niemandsland vor der Vernichtung gerettet werden: Niemand muss seinen Namen erhalten. Aber welcher Name ist passend für einen jungen Herrscher? Auf der Suche nach dem perfekten Namen stößt Nina auf ein düsteres Geheimnis.


    Klappenbroschur mit farbigen Illustrationen und vielen schwarz-weiß-Illustrationen im Innenteil!


    (Q Amazon)


    Meinung:
    Kein Mensch hatte diesen Ort jemals betreten.
    Das Niemandsland.
    Quelle der Phantasie.
    Hier wurden Worte erfunden, Träume gesponnen und Lügen gestrickt, Sprüche geklopft, Zitate gestanzt, Weisheiten
    geformt und Ideen geboren. Falls all diese zungenfertigen
    Schöpfungen nicht an einem frühzeitigen Tod aufgrund ihrer Nutzlosigkeit starben, pustete das Himmlische Kind sie
    bei Südwind über die Grenzen hinaus, wo die Menschen
    gierig über sie herfielen.


    So beginnt das Buch und wenn man sich hier fragt wo das Ganze hinführen soll, so darf man noch verwunderter sein über die vielen und merkwürdigen Bewohner des Niemandslands. Es gibt Trauerklöße, Schaumschläger, Stromschwimmer, den Arsch mit Ohren, dumme Kühe, Taugenichtse, den heiligen Geist und noch soooooo viele, viele mehr. Verstecken sich, in unserer Welt, diese Bezeichnungen hinter den Gesichtern verschiedener Menschen, so sind sie hier wortwörtlich zu nehmen. Sie sind hier völlig und gänzlich real. Wenn dich erstmal Tusnelda Laberbacke erwischt, so kommst du zwar nicht mehr weg, dafür verhungerst du aber auch nicht, denn sie labert dir Koteletts und Schnitzel an die Backe.
    So ist das im Niemandsland und das ist nur ein sehr kleiner Einblick in dieses merkwürdige Land.


    Die meisten Bewohner des Niemandslands sind recht friedlich, doch es gibt für die Bewohner auch erstzunehmende Bedrohungen wie etwa den Möchtegernherrscher Niemand Sonst und seinen Bruder Überhaupt Niemand, die siamesisch-verdrillingte Kreischzwerge und die Goldgelockten-Giganten-Greislinge. Natürlich sind da noch einige Gefahren mehr, aber das sind wohl die Wichtigsten auf der Reise Ninas und Niemands.


    Nina kommt durch ein Versehen aus der Welt der Menschen in das Niemandsland und Niemand findet sie allein und traurig, nimmt sich ihrer an und zeigt ihr sein Land, denn er soll der Herrscher sein, so lautet zumindest die Legende, doch fühlt er sich nicht so. Er ist zurückhaltend, ist gern für sich allein und hält sich von seinem Vater Niemand Sonst gern fern, denn dieser ist böse und gemein und lässt ihn immer spüren, dass er nicht nur Niemand ist sonder auch ein Niemand.
    Niemand und Nina gehen zusammen durch das Niemandsland und obwohl sie Heimweh hat, möchte sie etwas von seinem Land sehen.
    Wo wir gerade beim Thema 'sehen' sind: Niemand ist zwar existent, doch er ist unsichtbar, genauso wie Niemand Sonst und Überhaupt Niemand. Man kann sie zwar nicht sehen, doch dafür riechen. Ich fand diese Umsetzung im Buch sehr gelungen, denn je nachdem wie sie fühlen, riechen sie nach Banane, Erdbeere, Chili, Pfeffer, Essig oder was auch immer.
    Nach und nach müssen sie sich mit den ersten kleinen Gefahren im Niemandsland auseinandersetzen dem Trauerkloß, den E-Mann-Zehen und dem Wurzelmännchen. Doch sie finden auch Freunde die Abrissbirnenkatze, Fräulein Klimper, den Nikolaus und noch viele weitere.
    Nach und nach müssen sie sich auch mit der Herrschsucht eines Niemand Sonst auseinandersetzen und es beginnt ein Kampf um das Wohl und die Zukunft des Niemandslandes.


    Die Geschichte um das Niemandsland ist wirklich gut geschrieben. Die Idee ist herrlich und die Umsetzung der Autorin wundervoll. Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht mit Nina und Niemand im Niemandsland unterwegs zu sein. Die beiden zu begleiten und ihnen bei ihrem Kampf um die Heimat so vieler skurriler Gestallten beizuwohnen.
    Das Buch selbst ist herrlich gestaltet. Die neue Auflage aus dem Fabylon Verlag kommt edel daher. Der Umschlag ist schön gestaltet und in Hochglanz gehalten und das Buch selbst ist mit vielen kleinen Illustrationen verziert. Was ich auch sehr schön fand, ist die kleine Umgebungskarte des Niemandslandes im Umschlag.
    Wundert man sich noch etwas über die Einleitung in die Geschichte, so findet man schnell Zugang zu dem merkwürdigen Land und lernt, dass man hier eben jedes Wort wirklich auf die Goldwaage legen muss und die Dinge wirklich wörtlich zu nehmen sind.
    Nach der kurzen Einleitung in das Land und die Geschichte, geht diese auch direkt los. Es gibt nur selten kleine Verschnaufpausen für den Leser, denn die Geschichte geht von der Findung Ninas, über kleine Bedrohungen und Entdeckungen direkt zu Niemand Sonst, einer ernst zu nehmenden Bedrohung, bis hin zu den Goldgelockten-Giganten-Greislingen, der Gier und dem Machthunger der verschiedenen Seiten, der Findung vieler Verbündeter, der Sinngebung des Daseins der verschiedenen Gestallten im Niemandsland und dem alles entscheidenen Kampf um das Land selbst.


    Es gab aber auch ein paar Sachen, die mir nicht gefallen haben.
    Wie man erwarten kann, kommt es zwischen Niemand und Nina zu einer kleinen Liebelei, allerdings wird diese stellenweise so massiv ausgewalzt, dass ich bereits im ersten Drittel meine Bedenken dazu hatte. Ich bin nicht so der Typ für ausgedehnte Romantik und Herzschmerz. Natürlich ist die Liebe, wenn man sie so nennen will, in diesem Märchen, wie soll es auch anders sein, eine nicht zu unterschätzende Macht, doch mir persönlich wäre etwas weniger davon lieber gewesen.
    Das Thema 'Niemands Mutter und ihre Vorfahren' hätte gern etwas näher erläutert werden können. Der Leser muss sich hier reichlich viel selbst denken, denn eine wirkliche Erklärung bekommt er nicht. Ich möchte hier ungern spoilern, deshalb sei nur gesagt, dass sich das Thema nicht zu meiner Zufriedenheit geklärt hat. Das 'Warum' und 'Wieso' bleibt reichlich offen stehen und man kann nur hoffen, dass das Thema im zweiten Teil besser und ausführlicher geklärt wird.
    Auch einige andere Kleinigkeiten haben bei mir für Missbilligung gesorgt. So zum Beispiel die Tatsache mit den Briefen und der Decke von Niemands Mutter. Wieso hat Niemand Sonst dieses Zeug nicht gefunden, wenn er schon den Raum so gelassen hat. Augen aufmachen hätte helfen können. Er ist zwar unsichtbar, aber nicht blind.
    Oder die doch recht schnelle Änderung der Gesinnung von Überhaupt Niemand.
    Auch die Anwesenheit des Nikolaus und Jesus in diesem Land kam mir etwas merkwürdig vor. Passen die personifizierten Umschreibungen wie Schaumschläger, Tollpatsch ect. sehr gut in das Land so sind mir diese Personen doch etwas zu real und nicht nur im übertragenen Sinn existent.



    Fazit:
    Trotz der kleinen Meckerliste ist die Geschichte Lesenswert. Zumindest für diejenigen Leser, welche sich mit einer solchen fantastischen Geschichte anfreunden wollen und ihren Spaß an übertragenden Bedeutungen haben. Das Buch ist unterhaltsam, niedlich, fantastisch, spannend, lustig und zum Teil blutig. Somit dürfte für jeden etwas dabei sein. Leider wird man aber nicht völlig über die Geschichte des Niemandslands aufgeklärt und muss somit wohl auf den zweiten Teil hoffen. Ich für meinen Teil freue mich bereits auf diesen, der bereits in meinem Regal steht. Allerdings hoffe ich, dass die Liebesgeschichte um Nina und Niemand nicht noch leckerlieblichzuckersüß, erdbeerduftiger wird.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Ein Land in dem Niemand herrscht. Wer sich jetzt fragt wer denn dann herrscht, dem kann ich mit einem Lächeln auf den Lippen sagen: Niemand.


    Das Buch ist wie ein modernes Märchen, an dem sich Kleine als auch Große hervorragend erfreuen können. Die Kinder ehr weil sie den Nikolaus einmal kennen lernen wollen und wir Erwachsenen suchen unseren ,seit langen vermissten, Kampfgeist.
    Wer jetzt denn Kopf schüttelt, der sollte bedenken das im Niemandsland viele Bezeichnungen ein wahres Aussehen haben. Man trifft Arschkriecher, Trauerklösse oder auch den berüchtigten schwarzen Mann.


    Die Geschichte erlesen wir aus vielen Perspektiven die in regelmäßigen Abständen wechseln und uns so einen guten Überblick über das gesamte Geschehen vermitteln. Die beiden Hauptpersonen des Buches bleiben aber Nina, die es geschafft ins Niemandsland zu kommen und Niemand, der unsichtbare Herrscher des Niemandslandes.
    Beide fand ich einfach herzallerliebst, teilweise naiv aber trotzdem einfach niedlich.


    Die Geschichte von Niemand machte mich sehr nachdenklich. Denn wie oft im Leben denken wir ein Niemand zu sein? Nicht wahrgenommen zu werden ? Hier können wir erlesen wie es ist ein Niemand zu sein, der unsichtbar ist und deswegen sehr an sich zweifelt. Daher hatte das Buch für mich auch einen pädagogischen Wert der klar sagt, du bist kein Niemand. Irgendwo auf der Welt gibt es auch für dich eine Nina.


    Ansonsten wurde ich auf hohen Niveau amüsiert. Die Verkörperung so mancher Begriffe, brachte mich einfach zum Lachen. Oder habt ihr schon mal Bessere Hälften gesehen? Oder wurdet ins Bockshorn gejagt?


    Die Schreibweise des Buches ist sehr eigen und es dauerte etwas bis ich mich damit zurecht fand, danach allerdings hatte ich einen großen Lesespaß.


    Was mich am meisten faszinierte war die Fantasie die Frau Rensmann in ihr Buch brachte. Die verkörperten Begriffe, die Namen jener und der Ort selbst an dem sie leben, alles sprüht nur so vor Ideenreichtum.


    Frau Rensmann hat es geschafft aus einen Niemand einen Jemand zu machen und das mit Witz, tollen Ideen und einen Hauch Dramatik.

  • Kurzbeschreibung

    Neben unserer liegt eine Welt voller Mehrdeutigkeiten. Eine Welt, in der alles wörtlich genommen wird, in der Drecksäcke, Wurzelmännchen, Trauerklöße oder Laberköppe leben.

    Dorthin verirrt sich Nina und begegnet – Niemand.

    Niemand ist der künftige Herrscher von Niemandsland, doch sein eigener Vater – Niemand Sonst – will ihm den Thron streitig machen. Der Böse glaubt seinen Sieg sicher, wäre da nicht dieser leckerlieblichzuckersüße Erdbeerduft des Menschenmädchens, der alles durcheinanderbringt. Nina und Niemand finden Verbündete, die ihnen beim Kampf gegen Niemand Sonst helfen: eine ABK, Fräulein Klimper, den Nikolaus und viele mehr.

    Nur auf eine Weise kann das Niemandsland vor der Vernichtung gerettet werden: Niemand muss seinen Namen erhalten. Aber welcher Name ist passend für einen jungen Herrscher? Auf der Suche nach dem perfekten Namen stößt Nina auf ein düsteres Geheimnis.


    Autor

    Nicole Rensmann, Jahrgang 1970, arbeitete als kaufmännische Angestellte bevor sie sich 1994 mit einem Versandantiquariat für phantastische Literatur selbstständig machte. Sie leitete einen Fanclub, organisierte Fan-Cons und veröffentlichte 1998 ihre erste Kurzgeschichte bei Bastei-Lübbe. Seitdem weist sie mehr als siebizgi Publikationen für Erwachsene und Kinder vor.

    Als Journalistin führte sie von 2003 bis 2010 zahlreiche Interviews mit international und national bekannten Autoren. Für verschiedene Print-Magazine und Online-Portale verfasste sie Rezensionen und Artikel. Seit 2004 betreibt sie ihren Blog, in dem sie über ihre Arbeit berichtet und über (fast) alles schreibt, was sie beschäftigt.


    Meine Meinung

    Nachdem ich in den sehr eigenen Schreibstil hineingekommen war, las es sich anfangs gut. Es ist sehr fantasievoll. Nina, die als Mensch die Grenze übertritt und im Niemandsland ankommt, begegnet Schaumschlägern, Laberköppen, Drecksäcken, Kreischzwergen, A...-Kriechern, dem Nikolaus, Trauerklößen und vielen anderen. Sie lernt NIEMAND kennen bzw. er findet sie und sie lernen sich kennen und kommen sich näher und Nina wird immer mehr in diese Welt verstrickt. Soweit das Positive für mich.

    ABER, es sind alle eben nur Figuren. Die Story liest sich wie ein Märchen (was es wahrscheinlich auch ist): Die Protas machen was, interagieren miteinander, das war es aber auch schon. Charakterliche Tiefe (wie es in Märchen üblich ist): Fehlanzeige. Gut ist Gut, Böse ist Böse - punkt

    Es nahm mich immer weniger mit. Die Erzählweise ist mir einfach zu kindlich und einfach gestrickt, ich mag der Story, die mich zunehmend langweilt, nicht mehr folgen.

    So habe ich das Buch, von dem ich mir nach den Rezensionen wirklich viel mehr versprochen habe, nach ca. zwei Drittel weg gelegt.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Danke :winken:

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)