Andre Marx - Insel des Vergessens

  • Kurzmeinung

    Zesa2501
    Interessanter Fall, gute Detektivarbeit, weder mit besonderer Spannung noch gruselig.
  • Andre Marx: Insel des Vergessens: Franckh-Kosmos Verlag Stuttgart 2016; 144 Seiten; ISBN: 978-3-440-14698-9


    Peter Shaw ist fassungslos: Bennington Peck, sein Großvater, soll still, heimlich und ohne seine Familie zu informieren ins Altenpflegeheimm gezogen sein. Und ist dann auch noch eines Tages verschwunden.


    Und dann die Nachricht in den Lokalnachrichten im örtlichen Fernsehen: Der alte Herr hat eine Tankstelle überfallen...


    Dies ist ein Fall für die drei ???. Der wievielte eigentlich? Keine Ahnung - irgendwann kommt man selbst als eifriger Leser der Jugendbuchreihe mit den Zahlen nicht mehr nach. Von den Wurzeln ist das Buch jedenfalls inzwischen weit weg. Skinny Norris kommt hier genausowenig vor wie die Polizeikommissare Reynolds und Cotta oder gar Elena oder die anderen Freundinnen der drei Jungen. Oder sollte man inzwischen "junge Männer" sagen? Ob sie noch zur Schule gehen, Peter nebenbei jobbt ist genauso unklar wie die behutsame Annäherung an die technische Moderne - Internet und Mobilfunk / Handy lassen grüßen. Stimmt das traurig oder nachdenklich? Nein, nicht unbedingt. Wer mit den drei Fragezeichen groß geworden ist, wird das Buch mögen - es bietet die Art spannende und gut lesbare Unterhaltung, die man gewohnt ist und von früher kennt.


    So persönlich wie sonst kaum ist die vorliegende Geschichte aber auch. Wir lernen die Familie von Peter Shaw kennen, nicht unbedingt seine Eltern, sondern seinen Opa (was mit der Oma ist, wird nicht gesagt) und dessen Freundeskreis. Standen bislang Justus Jonas und seine Pflegeeltern Tante Mathilda und Onkel Titus im Vordergrund, hat sich hier etwas verschoben. Vernachlässigt man die Frage, wie genau das US-amerikanische bzw. kalifornische Gesundheitssystem beschrieben wird, schwingt auch ein wenig Nachdenklichkeit mit ob der Frage, wie mit alten Menschen umgegangen wird.


    Lange Rede kurzer Sinn: Das Buch gefällt und kann den ???-Anhänger durchaus empfohlen werden.

  • Ich mag, wie Marx immer wieder versucht, erwachsene Themen für Jugendbandenkrimis aufzuschlüsseln. Das Thema Altersdemenz und Betrug an alten Menschen in einen Kinderkrimi einzubauen, gefällt mir – und die altbekannte Figur von Peters Opa dafür zu reaktivieren, ist einigermaßen clever und gut beschrieben. Es passieren diverse spannende Wendungen und Überraschungen, auch die Ermittlungsarbeit der drei Detektive ist interessant, nur endet der Höhenflug nach zwei Dritteln des Buches, wenn der Gesuchte auftaucht, um Licht ins Dunkel zu bringen. Gewissermaßen ist alle Ermittlungsarbeit für die Katz. Und das recht hanebüchene Ende kann beginnen, in dessen Verlauf nicht mehr gut zu bemänteln ist, dass die Schurkerei doch irgendwie lahm und sehr klischeehaft über die Bühne geht. So stürzt meine Bewertung auf :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne ab.

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Everett "Die Bäume" (214/365)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 43 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Esch "Supercool" (24.03.)