Also was ich bisher gelesen habe, hat mir schon echt gut gefallen. Die Schiene mit der verarmten Adelsfamilie hatten wir bei Jane Austen noch nicht so direkt, oder?
Die Tochter Elizabeth wohnt weiterhin bei ihrem Vater auf Kellynch.
Wohnt Anne nicht auch noch dort, ungeliebt und geduldet? So habe ich es zumindest verstanden.
Anne kann zwar gut reden, ansonsten mangelt es ihr an Kenntnissen.
Echt? Ich fand sie ziemlich clever und verständig, z. B. als sie den Schuldentilgungsplan mit Lady Russel ausarbeitet. Ich empfinde Anne eher als diejenige mit dem meisten Durchblick und Verstand, nur vielleicht schon etwas "altjüngferlich". Aber 27 Jahre war damals ja nicht mehr so jung und knusprig wie heute. Ich musste nur lachen, dass die Älteste, Elizabeth, sich mit ihren 29 Jahren doch allmählich Gedanken und Sorgen über ihre Zukunft macht - diese Angst vor dem 30. Geburtstag gab es also auch damals schon.
sowie einen Freund der Familie, der seine eigene Familie wohl nicht ganz so dolle geregelt hat….
Was meinst du damit? Wegen seiner Tochter Mrs. Clay, die aus den unglücklichen Eheverhältnissen mit ihrem Nachwuchs zu den Eltern zurückgeflüchtet ist?
die Nobility ohne Sinn und Verstand, die über ihre Verhältnisse lebt, aber zu keinen Zugeständnissen bereit ist aus der Eitelkeit heraus, dass man eben von Adel ist,
Diesen Menschenschlag liebe ich ja, sich selbst in Probleme reinreiten und andere sollen dann die Kartoffeln aus dem Feuer holen - aber bitte nicht zu heiß. Der Roman hätte auch genau so gut in der heutigen Zeit angesiedelt sein können.
und die feine Ironie liebe ich ja, v.a. in den Beschreibungen des Baronets
Puh, der treibt mir ja schon nach den ersten beiden Kapiteln den Puls hoch - das hatte ich so extrem bisher nur bei "Emma"
Lady Russel kann ich noch nicht so richtig einschätzen. Nach Austens Beschreibung hat sie schon viele gute Eigenschaften (ehrlich, gütig, korrekt im Benehmen...usw.), scheint aber voller Standesdünkel und Vorurteile zu sein und auch gern mal ihre Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken. Immer wieder herrlich, wie alle der Meinung sind, ihre Nasen in die Angelegenheiten der anderen halten zu müssen.
Gespannt bin ich auf den regulären Erben Mr. Elliot, auf den die junge Elizabeth früher ein Auge geworfen hat und der sich so abfällig über seine Familie und seinen aristokratischen Background geäußert haben soll. Ich habe das Gefühl, dass der noch seine Rolle bekommen wird.