Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
Mabel Clarence ist sich sicher: Noch vor ein paar Minuten lag in der Bibliothek des Herrenhauses eine kostümierte tote Frau – erdrosselt mit einem Strick. Doch nun ist sie verschwunden, ohne jede Spur. Und wo keine Leiche, da keine Ermittlungen. Glauben schenkt der älteren Besucherin aus London nur ein kauziger Tierarzt. Also stellt Mabel in bester Miss-Marple-Manier eigene Nachforschungen an und versinkt immer tiefer im undurchsichtigen Sumpf der Vergangenheit – bis sie selbst in die Schusslinie des Mörders gerät …
Very British – ein spannender Krimi in düster-idyllischem Cornwall-Ambiente.
Autorin (Quelle: amazon)
Rebecca Michéle, geboren 1963 in Süddeutschland, lebt mit Ihrem Mann in der Nähe von Stuttgart. Seit 15 Jahren widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und hat bereits mehrere historische Romane und Krimis veröffentlicht. Mehr unter: www.rebecca-michele.de
Allgemeines
Erster Band um Mabel Clarence
Erschienen am 20.September 2011 im Dryas Verlag als TB mit 356 Seiten
Erzählung in 24 Kapiteln in der dritten Person aus der Perspektive von Mabel Clarence
Handlungsort und -zeit: Cornwall, ein Frühling in der Gegenwart
Zum Inhalt
Die pensionierte Krankenschwester Mabel Clarence besucht ihre verwitwete Cousine Lady Abigail Tremaine auf Higher Barton. Der Besuch soll der Versöhnung dienen, denn Abigail hatte Mabel vor 40 Jahren deren Freund Arthur Tremaine ausgespannt und geheiratet. Kaum angekommen, entdeckt Mabel eine Tote in einem historischen Gewand in der Bibliothek. Als die von ihr gerufene Polizei eintrifft, ist die erdrosselte junge Frau spurlos verschwunden. Sowohl Inspektor Warden als auch die Hausherrin Abigail glauben Mabel nicht und wollen ihr einreden, sie habe Halluzinationen.
Mabel betätigt sich darauf als Miss Marple und ermittelt quasi undercover in einer Schauspielertruppe, der die Tote – wie es Mabel anhand eines Werbeplakats für ein Theaterstück herausbekommen hat – angehörte. Da Verdachtsmomente auch zu den Bewohnern und Bediensteten von Higher Barton verweisen, kann die Hobbydetektivin niemandem vertrauen. Allein der meist ziemlich griesgrämige Tierarzt des Ortes glaubt Mabel und versucht ihr zu helfen. Die Ermittlungen der beiden älteren Herrschaften bleiben allerdings nicht unbemerkt und bringen diese ernstlich in Gefahr…
Beurteilung
In diesem Roman, bzw. der gesamten Reihe, hat sich Rebecca Michéle offenbar von Miss Marple und Mr Stringer inspirieren lassen, auch wenn die Protagonisten hier mit Anfang Sechzig deutlich jünger sind. Auch Mabel ist eine unverheiratete Dame, die mit beiden Beinen im Leben steht. Da sie sich als Pensionärin unterfordert fühlt und außerdem der Toten Gerechtigkeit widerfahren lassen will, stürzt sie sich mit Begeisterung und einem gewissen Geschick in die Ermittlungen, ist allerdings manchmal etwas unbedacht im Vorgehen und nimmt unnötige Risiken in Kauf.
Der Fortgang der Ermittlungen und die Enthüllungen durch die liebenswerte Hauptfigur werden in flüssigem und anschaulichen Erzählstil dargeboten. Dabei ist der Handlungsverlauf gut konstruiert und weitgehend glaubwürdig., auch wenn Mabels Aktionen manchmal zum Kopfschütteln Anlass geben.
Insgesamt ist die Erzählung eher ruhig und manchmal – in den Rededuellen zwischen Mabel und dem grantelnden Tierarzt – humorvoll, sie ist aber nicht von einem hohen Spannungsniveau geprägt. Auf brutale Szenen und Blutvergießen wird verzichtet, deshalb ist der Roman auch für sensiblere Leser gut geeignet.
Fazit
Ein ansprechender, typisch „englischer“ Krimi zur leichten Unterhaltung, sehr gut als Urlaubslektüre zu genießen!