Annis Bell - Die schwarze Orchidee / The Black Orchid

  • England 1860. Kaum haben sich Lady Jane und Ehemann David Wescott in ihrer Ehe glücklich eingerichtet, bekommt Jane einen Brief ihrer Freundin Lady Alison, in dem sie diese um Hilfe bittet. Janes Spürnase ist geweckt und anstatt auf Hausfrau zu machen, reist sie kurzerhand zu ihrer Freundin, die momentan bei ihrer Cousine Charlotte und deren Ehemann Sir Fredrick Halston auf deren Herrenhaus Winton Park weilt. Dort tragen sich merkwürdige Dinge zu, denn erst verschwindet ein Dienstmädchen, um einige Zeit später tot im Moor wieder aufzutauchen. Der Hausherrin geht es sehr schlecht, was dem Ehemann so gar nicht interessiert, hat er doch nur Gedanken für seine Orchideensammlung und dann wird auch noch ein Gärtner ermordet. Was geht hier vor? Lady Janes Neugier ist geweckt und sie ist nicht davon abzubringen, den Dingen auf den Grund zu gehen und das Rätsel aufzulösen. Wird es ihr gelingen?



    Annis Bell hat mit ihrem Buch „Die schwarze Orchidee“ den Nachfolgeband zu „Die Tote von Rosewood Hall“ mit Ermittlerin Lady Jane vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, die Dialoge oftmals humorvoll, und die Geschichte lässt sich, einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen. Der Leser wird regelrecht in die Geschichte hineingezogen, um sowohl an der Seite von Lady Jane im viktorianischen England als auch an der Seite von David Wescott im kolumbianischen Urwald die Todesfälle in Zusammenhang zu bringen und den Grund dafür herauszufinden. Die Spannung wird schnell aufgebaut und steigert sich im Verlauf des Romans immer mehr. Dabei gelingt es der Autorin sehr gut, die düstere und beklemmende Stimmung des Herrenhauses heraufzubeschwören, aber auch dem Leser die unheimliche und gefährliche Atmosphäre im Urwald nahe zu bringen. Auch die ausgelegten falschen Fährten veranlassen den Leser immer wieder dazu, die Situationen neu zu überdenken, um dem Täter auf die Spur zu kommen.


    Die Protagonisten sind sehr liebevoll skizziert und wirken mit ihren charakterlichen Eigenschaften sehr authentisch und lebensecht. Lady Jane ist eine recht smarte und selbstbewusste Frau. Sie hat ihren eigenen Kopf und weiß diesen auch, sich zu behaupten, was für die damalige Zeit recht ungewöhnlich ist. Lady Jane ist unkonventionell und geht die Dinge mit dem nötigen Mut an. Sie versteht sich nicht als Hausherrin, sondern will sich dadurch auch beweisen, dass Frauen ebenfalls ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft sind. David Wescott ist ein ehemaliger Soldat, dem Gewalt nicht fremd ist und der seine Frau von den Unbillen des Lebens fernhalten will. Dabei ist er warmherzig und ein cleverer Ermittler. Auch Hetty und Blount sind besonders eigenwillige Charaktere, die ihren Herrschaften große Unterstützung leisten. Dieses Kleeblatt ist regelrecht zu allem fähig.



    „Die schwarze Orchidee“ ist ein sehr spannender historischer Kriminalroman, der den Leser konstant in Atem hält, bis die Geschichte lückenlosenthüllt ist. Ein Muss für alle Liebhaber dieses Genres! Absolute Leseempfehlung!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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