Gilbert Keith Chesterton - Father Browns Skandal / The Scandal of Father Brown

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Dies ist die fünfte und letzte Kurzgeschichtensammlung zu dem "häßlichen kleinen Priester", der durch genaue Beobachtungen, Menschenkenntnis und vorurteilsfreier Anwendung von Logik auch hier alle möglichen Kriminalfälle löst, die sich diesmal vermehrt im Universitätsmilieu ereignen und öfters Fragen des Kommunismus im Vergleich mit anderen Ideologien betrachtet.


    Die Titel gebende Geschichte allerdings - und auch ein paar von den anderen - zeigen nicht wirklich Kriminalfälle, sind aber psychologisch ganz interessant. Die erste Geschichte ist dabei auch deswegen interessant, weil sie zeigt, wie schnell moderne Massenmedien eine Person in ein falsches Licht rücken können, denn wer würde wirklich vermuten, dass der kleine katholische Geistliche an einem Skandal beteiligt sein könnte.


    Wie gesagt spielen politische Theorien – und Vorurteile über Menschen, die bestimmte politische Theorien vertreten – in einigen der Geschichten eine größere Rolle, so dass Father Brown weniger als Vertreter einer bestimmten Seite im Streit zwischen Kommunismus und Kapitalismus auftritt, als jemand, der beide Seiten genau betrachtet und daraus aus der jeweilig gegebenen Situation heraus seine eigenen Schlüsse zieht – was gerade in der letzten Geschichte „The Vampire of the Village“, die nun so gar nicht ideologisch ist, eine überaus große Rolle spielt.


    Vorurteilsfreie Wahrnehmung ist überhaupt ein sehr wichtiger Moment, was uns immer wieder erläutert wird und dadurch wirken die Geschichten vom Ideenhintergrund ein wenig repetitiv - wobei dies eine Feststellung ist, die eigentlich nicht oft genug wiederholt werden kann: „Sieh genau hin, beachtet alle Details im Zusammenhang und lass Dich bei der Interpretation nicht von vorgefassten Meinungen und Einstellungen beeinflussen.


    Allerdings ist dieser Band sprachlich nicht so überzeugend wie die anderen - auch weil hier doch deutlich mehr doziert wird.