Lana Rotaru - 1000 Brücken und ein Kuss

  • Sehr atmosphärisch und voller Amore: Italien-Feeling für zu Hause!


    Klappentext
    „Emily kann ihr Auslandssemester in Venedig kaum noch erwarten und ihre Reise scheint auch perfekt zu beginnen. Die Sonne strahlt, in der Luft liegt Liebe und auf einer der schönsten Brücken Venedigs küsst sie ein wildfremder, aber verboten gut aussehender Italiener. Doch bei dem Fremden handelt es sich um den Sohn von Giuseppe Dandolo. Luca ist reich, berühmt und vor allem – verlobt. Emily hasst Klischees und dass sie wegen eines harmlosen Flirts selbst zu einem wird. Wütend und verwirrt zieht sie sich von Luca zurück, in dem Glauben ihn nie mehr wiederzusehen. Aber das Schicksal hat ganz andere Pläne für die beiden…“


    Gestaltung
    Ich mag an dem Cover besonders die Farbgestaltung, da die warmen Farbtöne ein sommerliches Feeling hervorrufen und zudem den Eindruck erwecken, als wäre das Covermotiv in ein warmes Licht gehüllt, welches von der rechten Seite des Bildes zu kommen scheint. Auch dass der Ort der Geschichte (Venedig) durch die Gondel auf dem Bild aufgegriffen wird, finde ich gut. Allerdings sieht die Oberweite des Mädchens, das auf die Gondel zuzugehen scheint, meiner Meinung nach etwas zu groß aus für ihren zierlichen Körper. Die roten Farbtupfer, die durch ihren Rock und den Titel in das Cover eingestreut werden, mag ich dafür aber sehr, da sie dem Cover das gewisse Etwas verleihen.


    Meine Meinung
    Was mich an diesem Buch besonders angesprochen hat war, neben den schönen Farben des Covers, der Handlungsort Venedig. Beim ersten Lesen des Klappentextes war ich zunächst etwas skeptisch, ob die Geschichte etwas Neues darstellen würde und ob sie nicht wirklich zu klischeehaft enden könnte, aber meine Neugierde hat schlussendlich gesiegt. Zum Glück! Denn mit „1000 Brücken und ein Kuss“ hat Lana Rotaru ein schönes Sommermärchen geschrieben, das Liebe, Sonne und Wärme in die aktuell sehr verregneten Juli-Tage bringt!


    Besonders romantisch und gefühlvoll schildert die Autorin die Liebesgeschichte zwischen der Protagonistin Emily, die nach Venedig gereist ist, um die Welt zu sehen, und dem Italiener Luca, der sie durch die Stadt führt. Nach einem atemberaubenden Kuss ist es schnell um Emily geschehen und sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Doch man sieht sich immer zweimal im Leben, so auch Emily und Luca, den ein Geheimnis umgibt, das das ein oder andere Problem mit sich bringt…


    Für mich waren Emily und Luca sehr sympathische Figuren, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Dies lag nicht zuletzt daran, dass die Geschichte aus den Perspektiven beider Figuren erzählt wird und wir Leser so beide Gefühlswelten erleben können. Vor allem bei den Kapiteln, die aus Emilys Sicht geschrieben waren, habe ich eine besondere Nähe zu ihr gespürt. Vor allem ihre Beschreibungen von Venedig haben mir gefallen, da sie die Sommerwärme in mein Zimmer übertragen und in mir die Sehnsucht, die Stadt der Gondeln besuchen zu wollen, geweckt haben. Auch Luca war mir sympathisch, wobei er ein ziemlicher Charmeur war und mit seinen grünen Augen eher der typische „Idealmann“: nett, gutaussehend, witzig. Abgesehen von seinem Geheimnis hatte er eigentlich keine wirklichen Ecken oder Kanten.


    Für mich ging jedoch die Liebesbeziehung zwischen diesen beiden Figuren etwas zu schnell. Ich kann zwar nachvollziehen, dass es Liebe auf den ersten Blick (oder eher Kuss) war, aber die Entwicklung, die dann folgte, war für meinen Geschmack dann doch zu rasant und schnell. Aber vielleicht muss das so bei Sommerflirts sein…? Etwas weniger Tempo in der Annäherung der beiden Charaktere hätte aber vielleicht auch nicht geschadet…


    Nichtsdestotrotz konnte mich besonders die Handlung überzeugen, da sie nicht nur sehr romantisch und emotional war, sondern gerade das Ende sehr packend war. Zwar hat sich in mir hinsichtlich des Abschlusses der Geschichte schon zuvor die ein oder andere Vermutung geregt, aber dennoch hatte ich tief in mir stets den Wunsch, dass ich falsch liege und die Geschichte anders ausgehen würde. Trotz so manch einer Ahnung hat mich das Ende dennoch mitgerissen und überzeugt, da es durchaus realistisch war und zur Geschichte passte.


    Fazit
    Mich konnte vor allem die wundervolle Atmosphäre Venedigs begeistern, aber auch die Handlung von „1000 Brücken und ein Kuss“ war sehr unterhaltsam und spannungsgeladen. Jeder Fan von romantischen Liebesgeschichten sollte unbedingt ein Auge auf dieses Buch werfen und sich mit Emily auf eine Reise in die Welt der Gefühle und Romantik begeben. Auch wenn mir persönlich die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen ihr und dem Italiener Luca etwas zu schnell ging, so waren die Figuren dennoch sehr sympathisch und die Geschichte sehr emotional.
    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    Einzelband

  • Insgesamt mochte ich die Geschichte, auch wenn sie mir teilweise etwas zu klischeehaft (Italien – Mafia) und auch nicht immer 100% logisch daher kam. „1000 Brücken und ein Kuss“ , ein solider Jugendroman, der zum Ende hin ordentlich an Spannung zulegt. Der Schreibstil ist angenehm und man verbringt ein paar vergnügliche Stunden.


    Emily ist eigentlich ganz sympathisch. Ich habe mich total mit ihr gefreut, als es für sie nach Italien zum Auslandssemester ging. Man spürte förmlich ihre Aufregung. Dann allerdings fing sie an, sich ein bisschen naiv zu verhalten. Wieso sieht sie die Gefahr nicht, in die sie sich begibt? Warum macht sie sich so lange keine ernsthaften Gedanken darüber, dass es vielleicht besser wäre zu gehen? Schade! Ich hätte mir hier doch ein bisschen mehr Angst, ein bisschen mehr Zaudern gewünscht. Blind vor Liebe trifft es hier ganz gut.


    Luca fand ich ein bisschen komisch. Wenn er doch mit der italienischen Mafia verstrickt ist, dann sollte er nicht so große Risiken eingehen. Sein ganzes Leben lang ist er an diese Situation gewöhnt und jetzt klammert er sich an eine Austauschstudentin, die ihn daraus quasi befreien soll. Man sollte meinen, dass er achtsamer agiert. Er bringt Emily immer wieder in Situationen, in denen die beiden entdeckt werden könnten. Nicht sehr verantwortungsvoll. Trotzdem ist er irgendwie ganz süß. Vor allem in dem Teil, in dem aus seiner Sicht erzählt wird, lernt man ihn endlich etwas näher kennen. Leid tat er mir irgendwie schon mit seinem Leben.


    Sophia empfand ich als eine starke, aber auch wirklich verquere Protagonistin. Sie ist meiner Ansicht nach völlig krank im Kopf. Ganz schlechte Kinderstube… Sie geht über Leichen um zu bekommen, was sie will. Sie ist aufgewachsen mit dem Wissen, dass sie alles haben kann, was sie sich wünscht und so geht sie mit ihren Mitmenschen um. Sie war ein toller Gegencharakter zu Emily und Luca.


    Wie gesagt, das Thema Italien und Mafia fand ich ein bisschen klischeehaft, aber zumindest wurde das Thema sehr rund zuende geführt. Zwischendurch hatte ich wirklich Sorge, wie die Autorin das Ganze zu einem passenden Ende bringen will. Rund, logisch, sehr stark und sehr mutig von ihr, wie sie die Geschichte gestrickt hat.


    Sehr gut gefallen hat mir der Schreibstil von Lana Rotaru. Sie schreibt sehr bildhaft und das Prickeln zwischen Emily und Luca war wirklich spürbar. Die Autorin schafft es, ihre Figuren zum Leben zu erwecken und sie dem Leser direkt vor Augen zu führen. Den Wechsel von Emily zu Luca, als Erzählperspektive fand ich sehr interessant. Das ist mal etwas ganz anderes, eine Geschichte ein halbes Buch lang aus der einen und ein halbes Buch lang aus der anderen Sicht zu erzählen.


    Alles in allem lässt sich die Geschichte sehr gut lesen und wird zum Ende hin immer spannender. Schön gezeichnete Protagonisten, mit denen man schnell mitleidet und mitfiebert. Von mir gibt es sehr gute 3 Sterne und eine Leseempfehlung für jugendliche Leser.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)