Margarethe Alb - Rynestig: Wolfsmohn

  • Das Coming-Out als Halbelfe


    Klappentext:

    „Was ich nicht weiß. Macht mich nicht heiß.“ So oder so ähnlich müssen die Autoren von diversen Sagen – oder Märchenbüchern gedacht haben, als sie einfach irgendwelche Halbwahrheiten abdruckten.
    Damit wird ab sofort aufgeräumt.
    Aber total.
    Aus diesem Grund entschloss sich eine der letzten Waldelfen die Erinnerungen an ihr langes Leben aufzuschreiben. Ihr habt bis jetzt geglaubt, weiße Frauen zu beobachten wäre lustig? Wölfe verspeisten nur so zum Spaß Menschen?
    Oder Zwerge sind kleine, goldgierige Stinker? Na gut, sind sie. Einige von ihnen jedenfalls.
    Als Kräuterfrau und Halbelfe war Margarethe ein turbulentes Leben garantiert. Wer kann denn außer ihr schon von sich behaupten, auf einem Werwolf geritten oder von einer Nymphe aufgeklärt worden zu sein.
    Worüber? Ich werde mich hüten, hier und jetzt alles zu verraten. Macht euch ein paar schöne Stunden und lest es doch einfach selbst.


    Rezension:
    Thüringen im Jahre 1510. Margarethe und ihre Freundinnen erzählen sich gerne gegenseitig Gruselgeschichten. Als eines der Mädchen behauptet, in einer Vollmondnacht eine Weise Frau gesehen zu haben, vereinbaren sie, zum nächsten Vollmond diese Stelle gemeinsam aufzusuchen. Dach es kommt anders. Zu ihrem 16. Geburtstag wird Margarethe von ihrem Vater vor die Wahl gestellt, entweder den reichen, aber schon älteren Großbauern zu heiraten, der um ihre Hand angehalten hat, oder zu ihrer Tante mütterlicherseits, einer Kräuterfrau, in die Ausbildung zu gehen. Das Mädchen sieht in der Alternative, selbst zu einer auf Lebenszeit unverheirateten Kräuterfrau zu werden, das kleinere Übel und begleitet ihre Tante zu deren tief im Wald gelegenen Hütte. Was Margarethe nicht weiß, ist, dass diese Tante eine Halbelfe ist und sie das Elfenerbe über ihre Mutter auch in sich trägt. Und so beginnt das große Abenteuer. Ehe sie es sich versieht, begegnet Margarethe echten Nymphen, Werwölfen, Zwergen und noch einigen anderen Wesen, die sie bisher nur aus den Gruselgeschichten kannte.
    Was dem Leser zu Beginn der Geschichte nicht gleich auffällt, ist, dass „Wolfsmohn“ der Start einer Fortsetzungsgeschichte ist. So kommt das Ende dieses Bandes mitten in der – an dieser Stelle gerade spannenden – Handlung ziemlich überraschend.
    Leider schafft es die Autorin nicht, während der eigentlichen Handlung den im Klappentext sowie im Vorwort aufgebauten Humor-Pegel aufrecht zu erhalten. Stattdessen dominiert hier das Abenteuer-Element, was nach dem Lesen von Klappentext und Vorwort zwar etwas überrascht, der Geschichte aber nicht schadet. Die Autorin, die die Reihe unter dem Pseudonym ihrer Heldin veröffentlicht, schafft es, eine flüssig und interessant zu lesende Fantasy-Geschichte mit lokalem Bezug zu erzählen, die Lust auf die Fortsetzungen macht.


    Fazit:
    Ein Fantasy-Abenteuer vor historischer Thüringer-Wald-Kulisse.
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