Stephen King - Moral / Morality

  • Kurzbeschreibung:
    Der junge Lehrer Chad fühlt sich zum Schriftsteller berufen, aber bis das auch ein Verlag erkennt, hält er sich als Springer an verschiedenen Schulen über Wasser. Auch seine Frau verdient nicht viel, sie arbeitet als private Pflegerin bei einem Pfarrer im Ruhestand. Es geht ihnen wie vielen heutzutage finanziell nicht sonderlich gut. Da bekommt Nora von ihrem Arbeitgeber ein lukratives Angebot, mit dem das junge Paar den Traum vom eigenen Haus in Vermont verwirklichen könnte. Aber sind die moralischen Konsequenzen es wert? *Quelle*


    Zum Autor:
    Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem »Edgar Allan Poe Award« den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag, zuletzt der Spiegel-Bestseller Basar der bösen Träume.


    Meinung:
    Das Ehepaar Chad und Nora kann sich mit ihren Jobs gerade so über Wasser halten. Während er als Aushilfslehrer arbeitet und sich nebenbei als Schriftsteller an seinem ersten Buch versucht, arbeitet sie als Krankenpflegerin. Nora betreut den ehemaligen Reverend George Winston, der nach einem erlittenen Schlaganfall ihre Hilfe benötigt.


    Doch dann macht Winston Nora ein durchaus unmoralisches Angebot, das ihre Geldsorgen mit einem Schlag lösen könnte. Sie zögert, ob sie das Angebot wirklich annehmen soll, denn die Konsequenzen und das Risiko sind nicht absehbar.


    Mit Moral legt Stephen King eine Kurzgeschichte vor, die bereits in der Sammlung Basar der bösen Träume erschienen ist und nun nochmals als Teil 1 der Story Selection als eBook aufgelegt wurde.


    Chad und Nora, das Ehepaar mit Geldsorgen, sind anfangs noch recht sympathisch und man kann ihre Nöte durchaus nachvollziehen. Chad ist ein typischer Verlierertyp, der sich als Aushilfslehrer über Wasser hält, aber auch keine großartigen Versuche unternimmt, mehr aus seinem Berufsleben zu machen. Zwar hat er schriftstellerische Ambitionen, die er aber nur halbherzig verfolgt.


    Nora ist der tonangebende Part in der Beziehung. Sie arbeitet als Krankenpflegerin bei einem ehemaligen Reverend, ist aber auch nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben. Als sie ein unmoralisches Angebot von Winston erhält, ist sie zuerst unschlüssig, doch die versprochene Geldsumme lockt sie natürlich auch an. Danach verändert sich Nora zusehends ins Negative.


    Die Geschichte selbst fängt interessant und auch spannend an, nur lässt sie zum Ende hin deutlich nach. Zwar kann man auf 41 Seiten nicht wirklich viel erwarten, doch hätte ich mir von Stephen King hier mehr versprochen, was das Unvorhergesehene angeht, das er so gut in seinen Romanen beherrscht. Trotzdem wirft Moral einen gekonnten Blick auf das Ehepaar Chad und Nora und wie sie mit ihrer Situation umgehen, die sie am Ende in verschiedene Richtungen abdriften lässt.


    Fazit:
    Moral ist eine unterhaltsame Kurzgeschichte, die aber für einige Stephen King-Fans eher enttäuschend sein dürfte, da sie zwar vielversprechend beginnt, zum Ende hin aber stark nachlässt. Allerdings kann hier die Ausarbeitung der Charaktere auf der kurzen Seitenzahl punkten.


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