Marcus Tullius Cicero - Gespräche in Tuskulum / Disputationes tusculanae

  • Einblick in die Glücksphilosophie: ein netter Einstieg in die antike Philosophie.



    5 Bücher "Gespräche in Tusculum" hat Marcus Tullius Cicero über philosophische Fragen geschrieben, die auf Trauer- und Glücksethik eingehen.


    Ja, Leute, was soll ich sagen ? Wenn ihr einen Blick über meine Regale werft, werdet ihr im Laufe der Zeit sehen, dass ich viel Antikes lese. Von Cicero habe ich mir bisher allerdings noch recht wenig angesehen. Obwohl natürlich von ihm am meisten erhalten ist aus der gesamten Antike (soweit ich weiß). Und ich dachte, ich schaue mal in seine philosophischen Schriften rein. Er hat das Buch im Jahr 45 geschrieben, nachdem seine Tochter gestorben ist, und ich denke, er verarbeitet ihren Tod und seinen Schmerz in diesen Niederschriften. Das Buch ist als aristotelischer (?) Dialog konzipiert, sodass ihm ein fiktiver Zuhörer Fragen stellt und der Lehrer (Cicero wohl selbst) darauf antwortet. Naja, oft ist eher ein Monolog. In diesen 5 Büchern behandelt er immer unterschiedliche Themen. Im ersten die Frage, ob der Tod was schlimmes ist, oder eventuell nicht sogar etwas Gutes. Im zweiten körperlichen Schmerz und im dritten den Kummer. Hier habe ich aufgehört.



    Denn (und nun mein Fazit) Philosophie ist nichts für mich, habe ich gemerkt. Die Fragen orientieren sich an dem übergeordneten Verlangen, glücklich und gut zu leben. Aber das ist für mich persönlich an Empirie und Lebenserfahrung gebunden. Da gibt es kaum eine verallgemeinbare Musterlösung (mMn !). Und wie ich mit Trauer umgehe, weiß ich auch nicht. Das sehe ich dann. ;D
    Interessant ist das Buch aber auch deswegen, weil es einen Einblick in die antike aristokratische Gedankenwelt bietet. Cicero behandelt auch viele andere Philosophen (bes. Griechen) und andere Römer. Einen Einblick bietet es auch in andere Bereiche des antiken Rom. zB erwähnt er einige Male die 12-Tafeln (eventuell war das eine Rechtskodifikation aus dem Jahr ~450).
    Um seiner selbst willen ist das Buch jetzt nicht unbedingt lesenswert, stellenweise aber doch recht interessant. Aber dafür kann ich auch andere Bücher lesen, die den Fokus ausschließlich auf diese Themen legen.



    Die Übersetzung, die ich gelesen habe, ist die von Karl Büchner (Zürich, 1970). Oftmals ist die Übersetzung etwas seltsam und oftmals wünschte ich mir auch das Originalwort auf Latein in Klammern dahinter stehen zu haben, da mir einiges unklar war. Immerhin arbeitet Cicero auch viel mit der grch. Sprache in seiner (römischen) Muttersprache. Da ist der dreifach schwierige Umweg (grch => lat; lat => dt; Zwischeninterpretator: Büchner) stellenweise kompliziert. Seine Einleitung ist aber prinzipiell ganz gut. Wenn auch zum Thema der Einführung in die Philosophie allzu rudimentär. Damit konnte ich selbst als philosophische Laie nicht viel anfangen.