Laura Schroff, Alex Tresniowski - Immer montags beste Freunde / An Invisible Thread

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Eine ungewöhnliche Freundschaft, die zeigt, dass man nicht wegschauen soll. Trotzdem sehe ich einiges kritisch.
  • Originaltitel : An Invisible Thread
    Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
    Wie jeden Montag läuft Laura Schroff durch die Straßenschluchten von New York zur Arbeit. Sie hat keine Zeit, achtet kaum auf ihre Mitmenschen - auch nicht auf den kleinen Jungen, der sie um Kleingeld anbettelt. Sie ist schon an der nächsten Straßenecke, als sie plötzlich stehen bleibt - und umkehrt. Sie kauft dem hungrigen Maurice etwas zu essen, und sie unterhalten sich. Von dem Tag an treffen sich Maurice und Laura jede Woche, immer montags. Im Laufe der Jahre verändert der kleine Junge ihr Leben - und sie seines.
    Meine Meinung dazu:
    Dieses Buch beschreibt eine wahre Freundschaft zwischen einer weißen Frau und einen schwarzen Jungen und liest sich so gut, dass ich die Geschichte kaum aus den Händen legen konnte. Es ist eine ich-Erzählung aus der Perspektive von Laura, die sehr zart den Leser in diese gefühlvolle und tiefe Beziehung mitnimmt ohne kitschig zu wirken. Es ist keine von diesen 0-8-15-Stories, nach dem Motto "kleiner armer Junge trifft reiche Frau und alles ist Sonnenschein", sondern eine Freundschaft mit Höhen und Tiefen, die mich an vielen Stellen zu Tränen gerührt hat. Während Laura davon erzählt, lässt sie uns auch an ihren Kindheitserinnerungen teilhaben. Eine echte wahre Freundschaft, die Fehlentscheidungen und Enttäuschungen überlebt, weil sie auf echter Zuneigung beruht. - Einfach nur wunderschön.
    Dieses Buch muss man gelesen haben. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Erzählt wird die wahre Geschichte der erfolgreichen New Yorker Geschäftsfrau Laura Schroff und einem kleinen Jungen, der sie um ein wenig Kleingeld anbettelt. Maurice, so der Name des Jungen, ist zu diesem Zeitpunkt 11 Jahre alt, kommt aus sozial sehr schwierigen Familienverhältnissen und bettelt täglich auf der Straße sein Geld für Essen zusammen.


    Laura, die zuerst an ihm vorbei läuft und ihn ignoriert - so wie sie die tausend anderen Bettler auf New Yorks Straßen eben ignoriert - kehrt einer inneren Eingebung folgend um und geht zusammen mit Maurice in einem Schnellimbiss essen.


    Fortan treffen sie sich nun jeden Montag zum gemeinsamen Essen und lernen sich dabei über die Zeit näher kennen. Laura wird zum rettenden Engel für den kleinen Maurice, sie versucht ihn zu unterstützen wo es geht. Sie bereitet ihm Lunchpakete für die Schule, backt zusammen mit ihm Kuchen, nimmt ihn zu Sportveranstaltungen mit, kauft ihm Kleidung und ein Fahrrad. Nimmt ihn zu Familienfeiern ihrer eigenen Familie mit. Versucht ihm einfach Werte, Normalität und eine Sicht aufs Leben zu vermittel, die er von seinem Leben mit der drogenabhängigen Mutter und Großmutter nicht kennt.


    Diese auf so vielerlei Weise ungewöhnliche Freundschaft nahm ihren Anfang im September des Jahres 1986 und hält bis heute an.


    Mich hat diese Geschichte tief berührt! Erzählt wird sie aus Sicht von Laura, die immer mal wieder Ereignisse ihrer eigenen dramatischen Vergangenheit einstreut. Ihre eigene Kindheit war ebenfalls alles andere als rosig. Die Familie litt sehr unter dem alkoholabhängigen und gewalttätigen Vater.


    Die Schicksale der beiden und die vielen dramatischen Ereignisse sowohl von Maurice als auch von Laura werden mit so viel Warmherzigkeit erzählt, dass sie dieses Hörbuch zu etwas ganz Besonderem werden lassen. Die Stimme der Sprecherin Marit Beyer passt unwahrscheinlich gut dazu und sie schafft es, sämtliche Emotionen absolut realistisch und sehr bildhaft zu vermitteln.


    Das ein oder andere Mal hatte ich Tränen in den Augen, so nahe ging mir das alles. Und ich habe in den etwas mehr als 4 1/2 Stunden Hörzeit wirklich das Gefühl vermittelt bekommen, Laura und vor allem Maurice wirklich ein Stück weit kennen gelernt zu haben. Es tat gut zu erfahren, dass aus dem kleinen Jungen mittlerweile ein liebevoller und fürsorglicher Familienvater wurde, der seinen Platz im Leben gefunden hat.


    Das Buch endet mit einem Brief, den Maurice Laura schrieb. In dem er sich für ihre Freundschaft und für alles was sie für ihn getan hat aus tiefstem Herzen bedankt. In einer Zeit wie der heutigen, die so geprägt zu sein scheint von gesellschaftlicher Gefühlskälte und egoistischem Handeln, tut diese Geschichte einfach nur gut ♥


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne gibt es dafür von mir.