Für Autor und Inhaltsangabe zitiere ich mal @Marie aus ihrer hervorragenden Rezension, denn besser kann ich es auch nicht:
Klappentext:
Ein Haus voller Bücher, in dem Abend für Abend eine illustre Gästeschar lebhaft diskutierte. Als Kind kam Sasha Abramsky dies ganz selbstverständlich vor. Erst viel später wurde ihm bewusst, welcher Schatz sich hinter der unauffälligen Fassade dieser Londoner Doppelhaushälfte verbarg: Sein Großvater Chimen, der 2010 hochbetagt starb, hatte im Laufe seines Lebens geschätzte zwanzigtausend Bücher zusammengetragen und eine der bedeutendsten Privatsammlungen Englands geschaffen – zugleich ein Spiegel der großen gesellschaftspolitischen Debatten des 20. Jahrhunderts. Diese Erstausgaben, Manuskripte und Dokumente sind eng mit Chimen Abramskys bewegter Biografie verknüpft und zugleich ein Spiegel der großen gesellschaftspolitischen Debatten des 20. Jahrhunderts, mit denen er seinen Enkel nach und nach vertraut machte. Raum für Raum schreitet Sasha Abramsky dieses bemerkenswerte Haus ab, das nicht nur eine außergewöhnliche Bibliothek beherbergte, sondern auch eine Enklave für Denker war – aber beileibe keine unzugängliche, denn Chimens Frau Mimi war eine begnadete Gastgeberin. Ihr ist es zu verdanken, dass der Hillway Nr. 5 zu einem Salon in bester Tradition wurde, in dem die linksorientierten jüdischen Intellektuellen Londons ein- und ausgingen.
Liebevoll erzählt Sasha Abramsky aus dem Leben seines Großvaters und dessen einzigartigem Vermächtnis: dem Haus der zwanzigtausend Bücher. (von der dtv-Verlagsseite kopiert)
Zum Autor:
Sasha Abramsky, geboren 1972 in England, wuchs in London auf und studierte Politik, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften in Oxford. Anschließend nahm er an der New Yorker Columbia University Graduate School of Journalism ein Journalistik-Studium auf. Er arbeitet als freier Journalist und Autor. Seine Artikel erscheinen im ›Guardian‹, ›Observer‹, ›Independent‹ und ›Sunday Telegraph‹ ebenso wie im ›New Yorker‹ online. Sein jüngstes Buch, ›The American Way of Poverty: How the Other Half Still Lives‹ wurde von der ›New York Times‹ in die Liste der hundert wichtigsten Bücher des Jahres 2013 aufgenommen. Sasha Abramsky lebt mit seiner Familie in Kalifornien. (von der dtv-Verlagsseite kopiert)
Sie hat mir liebenswerter Weise auch das Buch geliehen, danke schön
Ich begleite Sasha Abramsky bei seinen Erinnerungen an seinen geliebten Großvater nun schon durch den Prolog und bin nach dem Schlafzimmer jetzt in der Diele angelangt. Diese Art, mit seinen Erinnerungen umzugehen, finde ich eine ganz besondere und liebenswerte. So liegt hier eben nicht eine streng chronologische Biografie vor (die vielleicht noch trockener geworden wäre), sondern eben die Erinnerung eines Enkels an seinen Großvater und an dessen überbordendes Leben. Natürlich stellt es mich als Leser vor die besondere Herausforderung, nicht den Faden zu verlieren, wenn der Autor anhand der Erinnerungen, seiner unzähligen Recherchen über die Familiengeschichte sowie anhand der Bücher in den unterschiedlichen Zimmern durch das Leben seines Großvaters und der gesamten Familie "springt". Aber gleichzeitig macht es diese Lebensgeschichte für mich auch lebendiger obwohl sie auf den Intellektuellen Chimen Abramsky und weniger auf den Menschen fokussiert ist. Ist es nicht auch genauso wenn wir uns über einen Menschen unterhalten? Dann erzählen wir doch auch nicht chronologisch, sondern hüpfen von einer Episode zur anderen, die eine Erinnerung führt zur nächsten so im Sinne von "weißt Du noch".
Mir macht es Spaß, diese Lebensgeschichte eines mir bisher Unbekannten zu verfolgen, ganz gleich, wie sehr ich dabei auch mitdenken muss. Ich finde es spannend, sein Leben und seine Gedanken zu erfahren, denn er hatte ein wirklich übervolles Leben und einen noch übervolleren Kopf Allerdings könnte es sein, dass dieses Buch ein "Wochenend'-Buch" wird, denn unter der Woche könnte es passieren, dass ich einfach Abends zu müde bin, um all diesen Gedanken zu folgen und diesen vielen, teils beeindruckenden Menschen mit der notwendigen Aufmerksamkeit zu begegnen.