Ernest van der Kwast - Die Eismacher / De Ijsmakers

  • Quellenangaben:
    Quelle: Amazon.de:
    "Wenn Liebe auf der Zunge zergeht.



    Im Norden Italiens, inmitten der malerischen Dolomiten, liegt das Tal der Eismacher, in dem sich die Einwohner auf die Herstellung von Speiseeis spezialisiert haben. Giuseppe Talamini behauptet gar, die Eiscreme wurde hier erfunden. Und er muss es wissen, schließlich haben sich die Talaminis seit fünf Generationen dieser Handwerkskunst verschrieben. Jedes Jahr im Frühling siedeln sie nach Rotterdam über, wo sie während der Sommermonate ein kleines Eiscafé betreiben. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: zartschmelzendes Grappasorbet, sanftgrünes Pistazieneis, zimtfarbene Schokolade. Dennoch beschließt der ältere Sohn Giovanni, mit der Familientradition zu brechen, um sein Leben der Literatur zu widmen. Denn er liebt das Lesen so sehr wie das Eis. Bis ihn eines Tages sein Bruder aufsucht: Luca, der das Eiscafé übernommen hat, ist inzwischen mit Sophia verheiratet, in die beide Brüder einst unsterblich verliebt waren. Und er hat eine ungewöhnliche Bitte …
    Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    Über den Autor und weitere Mitwirkende


    Ernest van der Kwast wurde 1981 in Bombay geboren und ist halb indischer, halb niederländischer Herkunft. Mit seinem ersten Buch, »Mama Tandoori«, schrieb er sofort einen Bestseller. Der autobiografische Roman verkaufte sich in den Niederlanden und in Italien mehr als 100.000 Mal und wurde als Theaterstück adaptiert. Auf Deutsch erschien bisher »Fünf Viertelstunden bis zum Meer«, der auch hierzulande zum in der Presse gefeierten Bestseller wurde. Mit "Die Eismacher" gelang Ernest van der Kwast schließlich der absolute Durchbruch. Er ist einer der meistverkauften Romane in den Niederlanden und entzückt Leserinnen und Leser weltweit. Van der Kwast lebt in Südtirol."



    Der Autor lässt den Leser in vielerlei Welten eintauchen.
    Diese Welten umfassen beispielsweise die Lyrik, Literatur, die Entstehung der Eisherstellung und deren Weiterentwicklung, Liebe und Vergänglichkeit.
    All diese Themen beschreibt Ernest van der Kwast in seinem ganz eigenen, angenehmen und fesselnden Schreibstil.
    Der Leser kann sich fallenlassen und abdriften.


    In wunderbaren Geschichten erzählt der Autor die einzelnen Hintergrundinfos der Entwicklungen über die Generationen hinweg. So kann der Leser durch die Zeiten reisen und ist immer mittendrin und dabei.


    Mein Fazit: Interessante Details rund um die Eisherstellung und was das aus Familien so macht

  • Meine Eindrücke:
    Die Geschichte ist anfangs sehr poetisch undmit kraftvollen Bildern geschrieben, sehr gefühlvoll, manchmal auchnachdenklich und melancholisch. Der Erzählstrang ist im fliegendenWechsel zwischen dem eigenen Werdegang des Ich-Erzählers bis hin zuseinem Urgroßvater und zurück.


    Ich lasse mich auf den Schreibstil ein, und werde zunächst inseinen Bann gezogen.
    Womit ich etwas Probleme habe ist das sprunghafte Erzählen. Manerfährt vom Erzähler und dass sein Vater evtl. an Alzheimererkrankt ist und dann fällt die Geschichte wieder in Lucas' und Giovannis Kindheit zurück und man erfährt, dass die beiden Jungen wie Pech und Schwefel zusammenhielten, nur um kurz darauf wieder im Eisgeschäft der Jetzt-Zeit in den Niederlanden zu wechseln, wo es nicht so prickelnd zwischen den Brüdern läuft.
    Im letzten Teil verliert sich das Buch dann leider in Belanglosigkeiten. Die Sprachgewalt ist einem seelenlosen dahinerzählen gewichen. Seitenweise Beschreibungen von Hotelzimmern erschließen sich mir nicht, sind in meinen Augen dramaturgisch wertlos. Vielleicht erschließt sich mir auch einfach die Erzählweise nicht. Mich ödet das Buch an und ich kann kaum erwarten zum Ende, der Auflösung zu geraten. Aber es gibt kein „großes Finale“,keinen „Knalleffekt“ oder eine für meine Belange zufriedenstellende Auflösung der schwierigen Beziehungen. Eher eine pathetische Feststellung.


    Fazit:
    Ich halte mich weder für ernsthaft intellektuell nochpseudointellektuell genug als das ich dieses Buch in den Himmel lobenkönnte. (Mein Neid geht an solche, die den Autor wahrhaftig verstehen!) Es hatte bis ins letzte Drittel eine erzählerische Kraft, die nach hinten raus abgeschmiert ist. Auch ein leichter Humor blitzt anfangs durch, kann sich aber nicht bis zum Schluss halten.Der Schluss ist belanglos und ein Aha-Effekt bleibt aus.


    Für wen ist dieses Buch?
    Ich weiß es nicht genau. Vielleicht für Menschen, die sich in der Lyrik und Poesie wohlfühlen, die viel schwere Literatur lesen. Eine Sommerlektüre, die das Cover verspricht, ist es keinesfalls.
    Da ich das aber schon vor Anschaffung des Buches wusste, hatte ich in dieser Hinsicht auch keine Hoffnung. Was sich mir dann am Ende geboten hat, war trotz Interesse an Literatur überhaupt nicht zufriedenstellend und kein Lesehighlight.

    Liebe Grüße, Tardigrada


    :study: "Moja Igra" von Luka Modrić (Autobiografija)

    :bewertung1von5: 2018 gelesen: 23 :bewertung1von5: 2017 gelesen: 120 :bewertung1von5: 2016 gelesen 140 :bewertung1von5:2018 - 2019 Leseflaute

  • Die italienische Familie Talamini stellt seit drei Generationen Eis her. Es ist so, dass jede weitere Generation in die Fußstapfen der vorigen tritt, die familiengehüteten Rezepte umsetzt und in der Zeit von Februar bis Oktober im niederländischen Rotterdam dein Eiscafé betreibt. In der restlichen Zeit von November bis Januar leben sie gemeinsam in ihrem Heimatort in den Dolomiten.
    Die nächste Generation mit den beiden Söhnen steht also in den Startlöchern. Nur, Giovanni hat sich für ein Studium in Literatur entschieden. Der Verlust einer Jugendliebe veranlasst ihn zu diesem Schritt. Er wird mit seiner Poesie erfolgreich und kommt in der ganzen Welt herum.
    Damit bleibt das Eismachen seinem Bruder Luca und den Eltern überlassen, die Giovanni diesen Schritt nicht verzeihen. In Luca jedoch steckt viel kreativer Geist. Er überlegt sich neue Eissorten und hat damit Erfolg.
    Der Roman ist leicht schwermütig und nicht nur eine so leichte Sommergeschichte wie es das Cover vermuten lässt.
    Ich war dennoch sehr interessiert an diesem Buch. Die Fantasie und Kreativität zur Herstellung für Eis kenne ich aus eigenem Bekanntenkreis und hatte gute Verlgeiche. Auch das Ausbrechen aus dem Familienbetrieb durch einen der Söhne war durch die detaillierte einfühlsame Beschreibung sehr gut nachvollziehbar. Es wird nunmal nicht jeder in einer Familientradition glücklich, nur weil er hinein geboren wird.

  • Mir gefiel diese Mischung aus Familiengeschichte und Drama sehr gut, denn es wurde auf keiner Seite langweilig. Ein sehr gutes, Buch. Der Einstieg in die Handlung klappte sofort nach den ersten Seiten. Das Lesen ging flüssig und die Handlung ist gleichfesselnd. Der Schreibstill van der Kwasts ist sehr gut, kurzweilig, spannend und nachvollziehbar und ermöglicht einem die Geschichte fast in einem durchzulesen. Rundum eine wirklich gelungene Geschichte, die aus dem Leben gegriffen ist, die auch über das Leben erzählt. Die große Kunst des Autors ist es, Dinge und Probleme im Leben von Menschen wie sie in der Welt zu Hauf vorkommen, einerseits so spannend zu verweben, und anderseits den Leser gefühlstechnisch so zu involvieren, um beim Ausbruch am Ende von der Intensität überrascht mitgetragen zu werden. In diesem Buch werden sehr einfühlsam die Generationenkonflikte und die verloren gegangenen Werte von Freundschaft, Heimat und Familie geschildert. Das Buch zeigt auf, dass man egal wie viele Steine man in seinen Weg gelegt bekommt, kämpfen muss, weitermachen und weitergehen muss. Es geht vorwiegend um die Eigenständigkeit und den Mut, gewohnte Wege zu verlassen und sich neuen Herausforderungen zu stellen.. Veränderungen können Angst machen aber sie können auch wichtig und schön sein. Die Handlung ist exzellent beschrieben, sehr detailgetreu und die einzelnen Charaktere spiegeln das Thema und die Problematik sehr gut wieder. Der Leser lebt mit den Figuren und Charakteren. Viele Fäden verbinden sich und der Leser gewinnt Einblicke in die Strukturen der alten Traditionen in italienischen Familien. Und so gestaltet sich das Lesen dieses Buches quasi wie im Flug. Alle Charaktäre,mit ihren Stärken und Schwächen, konnten sich entwickeln, van der Kwast gibt ihnen den Raum und die Zeit im Roman. Dadurch schafft er es allen gerecht zu werden. Auch die eigentlich negativ besetzten haben ihren Stellenwert.

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich "Die Eismacher" bewerten soll. Auf der einen Seite hat mir das Buch gefallen - der Schreibstil war wirklich schön, ich mochte die detaillierten Beschreibungen und vor allem die Schilderungen, wie Eis gemacht oder gekostet wird, fand ich toll. Diese Szenen haben Lust gemacht, sich selbst ein Eis zu holen und es zu genießen, so lebendig waren sie geschrieben. Ebenso fand ich die Hintergrundgeschichte und die Fakten über die Entstehung von Eis interessant und der Autor hat die Informationen meiner Meinung nach auch gut in die Geschichte integriert. Giovannis Liebe zur Poesie hat ebenfalls genügend Raum bekommen.
    Auf der anderen Seite hatte ich große Probleme mit den Figuren. Ich konnte zu keiner eine richtige Bindung aufbauen, nicht einmal zum Ich-Erzähler, und einige von ihnen waren mir einfach nur unsympathisch, vor allem in Bezug darauf, wie sie mit dem Protagonisten umgegangen sind; das war wohl auch so beabsichtigt, aber es hat es mir schwer gemacht, das Buch zu genießen.


    Die Handlung selbst ist gut aufgebaut, auch wenn sie für mich doch recht vorhersehbar war. Mir hat gefallen, wie die 'Familien-Tradition' behandelt wurde und dass deutlich wurde, dass solch ein Leben nicht jeden glücklich machen kann. Auch die familiären Beziehungen fand ich interessant, vor allem, weil der Autor gezeigt hat, dass trotz aller Konflikte eine gewisse Verbundenheit und Zuneigung da ist. Weniger gut gefallen haben mir dagegen die ganzen Zeitsprünge, die nicht gekennzeichnet wurden. Die meiste Zeit wusste man sofort, in welcher 'Episode' man sich gerade befindet, aber manchmal war es doch verwirrend.


    "Die Eismacher" bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: . Ich fand das Buch nicht schlecht und gerade die erste Hälfte auch ziemlich gut, aber später wurde mir alles ein wenig zu verworren und durch meine Probleme mit den Charakteren konnte ich auch nicht wirklich mit ihnen mitfühlen, weshalb ich 'nur' die durchschnittliche Bewertung vergeben kann.

    Carpe Diem.
    :musik: Herr Heiland und der gefallene Engel, gelesen von Reinhard Kuhnert

    2024 gelesen: 18 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • Autor: Ernest van der Kwast

    Titel: Die Eismacher

    Seiten: 384

    ISBN: 978-3-442-71597-8

    Verlag: btb

    Übersetzer: Andreas Ecke


    Autor:

    Ernest van der Kwast wurde 1981 in Bombay geboren, und ist ein niederländischer Autor und Journalist. Bevor er Schriftsteller wurde, erreichte er im Hochleistungssport, in der Disziplin Diskuswurf nationale Bedeutung. Er gab den Sport auf, studierte Wirtschaftswissenschaften, veröffentlichet später eine Sammlung von Erzählungen und einen Roman. Mit dem Aufschreiben seiner Familiengeschichte gelang ihn 2010 der Durchbruch. Er war Chefradakteur einer niederländischen Literaturzeitschrift, später Autor einer satirischen Kolumne in einer Internetausgabe des NRC Handelsblad. Zeitweise lebte er mit seiner Familie in Südtirol, derzeit jedoch wieder in Amsterdam.


    Inhalt:

    Seit fünf Generationen haben sich die Talaminis der süßen Kunst des Eismachens verschrieben. Jedes Jahr im Frühling siedeln sie aus dem "Tal der Eismacher" in den malerischen Dolomiten nach Rotterdam über. In ihrem kleinen Eiscafe gibt es alles, was das Herz begehrt: zartschmelzendes Grappasorbet, sanftgrünes Pistazieneis, zimtfarbene Schokolade. Dennoch beschließt der ältere Sohn Giovanni, mit der Familientradition zu brechen, um sein Leben der Literatur zu widmen. Denn er liebt das Lesen so sehr wie das Eis. Bis eines Tages sein Bruder Luca ein höchst ungewöhnliches Anliegen hat... (Klappentext)


    Rezension:

    Ein Roman über zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Welt des Eismachens, handwerklich schwere Arbeit, wenn man das süße klebrige Etwas nicht maschinell, sondern per Hand herstellt. Nach Rezepten, die man von Generation zu Generation weitergibt, irgendwann nur noch nach Gefühl befolgt und damit den Besuchern eines Eiscafes für ein paar Minuten eine kleine Freude bereitet, einerseits. Andererseits, die Welt der Poesie, der Lyrik, die Gefühle nicht in Aromen, aber in Worten auszudrücken vermag. Geschriebene zeilen, denen man sich öffnen und sich darin fallen lassen muss.


    Beide Welten sind die von Giovanni, der eines Tages mit der Tradition seiner Familie brechen muss, um sich einer konkret zu widmen, dabei alle enttäuscht. Seinen Bruder, der daher seine eigenen Träume zurückstellen muss, seine Eltern, die in ihm an sich den Nachfolger seines Großvaters und seines Vaters selbst sehen, seine Liebe zur Literatur nicht verstehen wollen und können und immer wieder darauf stoßen, wie sehr dieser Bruch einen Riss durch die Familie gezogen hat.


    Ernest van der Kwast hat mit "Die Eismacher" einen wahrhaft poetischen Roman geschrieben, in dem der Generationenkonflikt schon früh angelegt und herausgearbeitet wird. Sehr detailliert wird die handwerkliche Arbeit, die Geschichte des Eismachens dargestellt. Hier merkt man die Recherchearbeit des Autoren, der sich zudem mit den Schwierigkeiten des familiären Zusammenhaltes befasst, wenn die Kinder etwa während der Eissaison ins Internat müssen, fernab des Eiscafes und damit von den Eltern getrennt, sowie den Riss, der sich durch die Familien zieht, sowie den Zwang, eine Arbeit aufzunehmen, die von Generation zu Generation vielleicht immer unattraktiver wird.


    Perspektivwechsel zwischen den erwachsenen Ich der Protagonisten und Kindheitsrückblicken zeigen diese Differenz auf, schon in den ersten Zeilen spürt man den Gegensatz zwischen den beiden Brüdern, die auseinander streben, jedoch nicht ohneeinander können. Doch genau da, spätestens ab etwa der Mitte des Handlungsverlaufes wird es unglaubwürdig. Die Bitte des Bruders, auf die im Klappentext so schön hingewiesen wird, ist im realen Leben kaum vorstellbar, der Umgang mit den Folgen, so sie auch positiv sind, einfach nur unverständlich und nicht nachvollziehbar.


    Der Schreibstil ist klar. Jede Zeile lässt die Liebe des Autoren für das Kulinarische, das Eis, und das Seelische, die Literatur, erkennen, doch der Handlungsverlauf bremst den Spannungsbogen ab, die Auflösung der Geschichte stimmt nicht zufrieden. Positiv ist, dass man viel erfährt über die Geschichte des Eismachens, über die Schwierigkeiten der Herstellung, die beim Eiscafe-Besuch kaum gewürdigt werden und der angelegte Konflikt. Unzufrieden macht die Auflösung und der Umgang der Protagonisten untereinander. Eine Geschichte mit Ecken und Kanten, gar nicht so rund wie eine Eiskugel. Welche Sorte auch immer.

  • Eis ist ein kurzes Vergnügen (für den, der es genießt), und Lyrik ist ein kurzes Vergnügen (für den, der sie liest oder hört). Das Herstellen ist in beiden Fällen schwere Arbeit. Damit enden aber die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Fronten, an denen Ich-Erzähler Giovanni kämpft.


    Der Autor erzählt eine lebendige, lebensechte Geschichte mit zumeist liebenswerten und authentischen Figuren, die ansprechend und gefällig unterhält. Passagenweise muss man als Leser mit der Chronologie und den Personen kämpfen; ich finde es immer problematisch, wenn mehrere Personen denselben Namen haben, v.a. wenn es sich um Großvater / Vater / Sohn handelt und die Handlung zwischen den Generationen springt.


    Dass das Buch im letzten Drittel langweiliger wird, wie einige meiner Vor-Rezensenten sagen, empfinde ich nicht. Lediglich die ganzen Lyrik-Veranstaltungen und Festivals, die der Protagonist zu organisieren und abzuwickeln hat, bleiben verschwommen und diffus. Was macht er genau? In spärlich besuchten Lesungen hocken? Trinkfreudige Dichter von der Bar zerren? Telefonieren, Mails schreiben, Verträge aufsetzen? Ein paar Anekdoten reichen nicht, um sich ein Bild zu machen.

    Giovanni verschreibt sich der Literatur, aber was hat sein Beruf mit Literatur zu tun? Jeder Veranstaltungskaufmann könnte diese Arbeit ebenso machen.


    Der Schluss hat mich eine Weile beschäftigt. Soll er sagen:

    Auf jeden Fall werde ich mein Eis und den Besitzer meines Stamm-Eiscafés, auch ein Italiener, der den Winter in seinem Heimatland verbringt, mit anderen Augen betrachten als vorher, weil ich jetzt weiß, wie viel harte Arbeit in den 20 Eissorten hinter seiner Theke steckt.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Was gehört zum Sommer? Na klar, Sonne und Eis. Deshalb ist mir dieses Buch auch sofort aufgefallen. Die Farben sind hervorragend gewählt und einfach sehr passend zum Titel.


    Beim Anfassen des Buch fiel mir dann dieses samtig Gefühl auf. Zwar Papier, aber irgendwie nicht so glatt. Sehr interessant auf jeden Fall.



    Klar, dass ich mich sofort "dem Eisgenuss" widmen wollte. Was mich dann erwartete ist kaum in Worten zu beschreiben. Es ist die Lebens- und auch ein bisschen die Liebesgeschichte der Familie Talamini. Eine Geschichte über fünf Generationen, die sich der Herstellung von Eis widmen. Ihr Leben wird von der Saison bestimmt.


    Eine Geschichte, die stellenweise anrührend ist, traurig stimmt und zum Nachdenken anregt.


    Es ist kein Roman, den man mal eben so nebenbei lesen kann. Nein, er ist sehr tiefgründig und man muss schon sehr genau lesen, um nichts zu verpassen.



    An manchen Stellen war mir die Story doch etwas zu pathetisch und langatmig. Der Autor versetzt den Leser in eine etwas melancholische Stimmung, die zeitweise fast schon depressiv macht.



    Die Protagonisten waren sehr gut charakterisiert, jedoch stellenweise auch sehr unnahbar.



    Abschließend kann ich sagen, dass ich selten so einen tiefgründigen Roman gelesen habe. Man sollte sich viel Zeit für "Die Eismacher" Familie nehmen, dann kann die nächste Eissaison kommen.

  • Abschließend kann ich sagen, dass ich selten so einen tiefgründigen Roman gelesen habe.

    Warum dann nur 3 Sterne? Deine gesamte Rezension klingt nach 4-5-Sterne-Buch. ?(

    Guck mal:


    … man muss schon sehr genau lesen, um nichts zu verpassen.

    An manchen Stellen war mir die Story doch etwas zu pathetisch und langatmig. Der Autor versetzt den Leser in eine etwas melancholische Stimmung, die zeitweise fast schon depressiv macht.


  • Der Autor versetzt den Leser in eine etwas melancholische Stimmung,

    Ok, dann liegt es wohl daran, wie unterschiedlich man die Stimmung bewertet, in die ein Buch einen Leser versetzt. Wenn ein Buch mich melancholisch stimmt oder mich zu genauem Lesen zwingt, wäre es eher ein Grund für eine bessere Bewertung, wenn der Rest auch so gut ist.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Der Autor versetzt den Leser in eine etwas melancholische Stimmung,

    Ok, dann liegt es wohl daran, wie unterschiedlich man die Stimmung bewertet, in die ein Buch einen Leser versetzt. Wenn ein Buch mich melancholisch stimmt oder mich zu genauem Lesen zwingt, wäre es eher ein Grund für eine bessere Bewertung, wenn der Rest auch so gut ist.

    Na ja, ich habe ja geschrieben, dass diese melancholische Stimmung fast schon depressiv macht.

    Für mich ist ein Buch gut, wenn es mich begeistert und mir eine schöne Lesezeit beschert.