Hermann Hesse - Klingsors letzter Sommer

  • Inhalt
    Der Maler Klingsor hat sich bei seiner Arbeit jahrelang völlig verausgabt und dabei fast sein Augenlicht eingebüßt.
    In diesem letzten Sommer, den er mit Freunden verbringt, spürt Klingsor bereits die Schatten des nahenden Todes, und versucht das Leben durch Trinkgelage und Frauenbekanntschaften noch einmal bis zur Neige auszukosten.
    In einer letzten großen Arbeit, seinem Eigenporträt, übertrifft sich der Künstler noch einmal selber.


    Mein Eindruck
    Obwohl Hesse von seiner letzten Arbeit noch weit entfernt war, als er diese Erzählung 1919 schrieb, konnte ich mich dennoch nicht des Eindrucks erwehren, dass er sich damit zumindest stilistisch ebenfalls bereits selber übertroffen hatte. Mit meisterlich arrangierten Satzkompositionen zeichnet der Autor ein farbenfrohes Gemälde einer Künstlerexistenz, die sich in einem leidenschaftlichen Leben und Schaffen widerspiegelt. Auch hier werden existentielle Fragen nach dem Sinn und Ziel des Daseins aufgeworfen, und aus der Sicht des großen Suchers nach Harmonie und Frieden beantwortet.
    Besonders gut hat mir die Schilderung des Selbstporträts gefallen, in das Klingsor Leid und Freund der ganzen Welt zu legen vermochte.
    Meiner Meinung nach lohnt sich die Lektüre dieser kleinen, feinen, literarischen Kostbarkeit, der nicht einmal viel Inhalt zugrunde liegt, auf jeden Fall.