Edward Lee - Terra Insanus

  • Edward Lee - Terra Insanus


    Inhalt:
    From the most disturbing mind in modern horror, Edward Lee, comes four stories of extreme perversion and visceral horror.
    THE STICK WOMAN – Priscilla has been held hostage, physically mutilated, and fed feces for years. And her situation is about to get much, much worse.
    SHIT-HOUSE – How bad is the world around you? How much worse could it get? How far would you go to fix it?
    THE USHERS – They are always there – somewhere in the background and just out of sight. A force of violence and lust. They are the ushers…
    THE SEA-SLOP THING – June needs a new job – and she’s found it, along with something from the deepest depths of the sea.
    ( Q Deadite Press)


    Meinung:
    Ich hatte mal wieder Lust mich an ein paar englischen Kurzgeschichten zu versuchen und auch wenn ich etwas Sorge vor dem Verständnis und der schriftlichen Darstellung der Geschichten hatte, habe ich zu einem Edward Lee gegriffen.
    Den Titel 'Terra Insanus' würde ich mit 'verrückte Welt' deuten. Wenn man den Onlineübersetzter zu Rate zieht, dann kommt 'wahnsinniges Land' heraus. Ich denke mal, dass beide Bezeichnungen auf das Gleiche herauslaufen. Lee's Geschichten kann man wohl immer in diesen Bereich einordnen. Wobei ich gerade die ersten beiden Kurzgeschichten dieser Sammlung direkt als 'verrückte Welt' bezeichnen würde, denn diese beiden Geschichten könnten durchaus einen wahren Kern haben. Ich will es nicht hoffen, doch ich denke nicht, dass sie sonderlich weit hergeholt sind. Sie könnten wirklich so, oder ähnlich, passieren.


    Der Schreibstil der Geschichten ist recht unterschiedlich. Nr.1 und 4 sind im Stil einer 'normalen' Geschichte geschrieben. Gerade Nr.1 hat es vokabulartechnisch in sich. Lee beschreibt die Gräuel sehr detailliert und ich musste feststellen, dass mir so verdammt viele Worte aus diesem Bereich völlig unbekannt sind. Nun gut, dieses Vokabular gehört auch nicht unbedingt zu dem Gebräuchlichsten wenn man eine Sprache nicht
    ständig spricht. Ich musste hier wirklich oft mein Wörterbuch zur Rate ziehen um den genauen Sinn der Beschreibungen zu verstehen.
    Nr. 4 liest sich hingegen wunderbar flüssig. Bis auf wenige Wörter lief es hervorragend.
    Bei den Erzählungen 2 und 3 sieht die Sache des Erzählstils schon ganz anders aus. Sie sind ehr wie eine Ideensammlung, ein unfertiges Manuskript aufgebaut, mit vielen kleinen Absatzüberschriften, der Protagonist ist namenlos und die Erzählperspektive wechselt vom Ich-Erzähler zum beobachtenden Erzähler und wieder zurück. Ich fand diese beiden Geschichten recht schwer zu lesen und zu verstehen, wobei mir das bei Nr.2 noch recht gut gelungen ist, so muss ich zur Geschichte 3 sagen, dass ich sie nicht verstanden habe. Ich weiß um was es ging und habe die Beschreibungen auch verstanden, nur der Sinn ist mir unverständlich geblieben.


    Kommen wir im Schnelldurchlauf zu den Geschichten:
    Zum Inhalt der Stories sage ich nichts mehr, denn das steht ja alles in der Inhaltsangabe.


    The Sticky Woman
    Diese Geschichte ist verdammt detailliert und abstoßend. Man möchte sich angewidert abwenden und die Bilder vergessen. Lee beschreibt sehr ausgelassen und genau. Er lässt kein noch so widerliches Detail aus.
    Die Geschichte schockiert von Anfang bis zum bitteren Ende und war für mich, im Nachhinein betrachtet, ein der besten Geschichten.
    4 :bewertung1von5:


    Shit-House
    Der Aufbau der Erzählung ist sehr eigenwillig und verwirt zu Beginn sehr, dennoch ergibt am Ende alles einen Sinn. Die Geschichte ist erschreckend, verstörend und schockierend. Dies ist mein Liebling in diesem Sammelband.
    5 :bewertung1von5:


    The Ushers
    Diese Kurzgeschichte ist verdammt verwirrend. Ich habe es nicht geschafft einen sinnvollen Ablauf zusammen zu bringen, geschweige denn einen Sinn in diese Geschichte zu bekommen. Ich hatte bei dieser Geschichte aber auch die größten Probleme beim Lesen. Es wollte einfach nicht laufen.
    2 :bewertung1von5:


    The Sea-Slop Thing
    Was soll ich sagen? Das hier ist wohl die abgefahrenste Geschichte in diesem Band. Sie erinnert mich etwas an die Bücher von Carlton Mellik III. Die Story ist abgefahren und super schräg. Mellik, soweit ich mich erinnern kann, ist nur nicht so sexfixiert wie es Lee mit dieser Geschichte an den Tag legt.
    Die letzte Erzählung in diesem Band ließt sich schnell und flüssig und unterhält.
    4 :bewertung1von5:



    Fazit:
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Geschichte von 'Terra Insanus' irgendwann mal übersetzt werden, wenn es sicherlich auch die eine oder andere Geschichte verdient hätte. Ich für meinen Teil wurde aber, bis auf 'The Ushers' gut unterhalten.
    Wer auf widerliche, kleine, schockierende Geschichten steht wird mit dieser Sammlung seinen Spaß haben. Alle anderen sollten die Finger davon lassen. Das sollte übrigens auch jeder unter 18, oder besser 21, denn die Beschreibungen, in allen Geschichten, sind nicht zimperlich.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Leider ist die Editierzeit schon rum.
    Noch eine kleine Anmerkung zu dem Umfang der Kurzgeschichten:


    The Stick Woman - 13 Seiten
    Shit-House - 19 Seiten
    The Ushers - 29 Seiten
    The Sea-Slop Thing - 30 Seiten

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn