Umberto Eco - Das Foucaultsche Pendel

  • Meiner Ansicht nach sind Binah 15 und Binah 16 so etwas wie Zwischenkapitel welche indirekt, indem er Belbos Geschichte erzählen lässt, teilweise Umberto Ecos Kindheit unter dem Faschismus schildert, welche er übrigens in seinem Roman „Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana intensiv verarbeitet, (in seiner Biografie wird ausführlich darauf eingegangen)
    Biografie Umberto Eco

    Zitat

    Allerdings sind die Traumata enorm und der Blick auf die Kindheit im Faschismus ebenso faszinierend wie schmerzhaft, wie die von Eco in die Königin Loana investierte Arbeit beweist.

    Sehr viel konnte ich mit diesem Kapitel nicht anfangen. Höchstens als weiteres Puzzleteil hinsichtlich des Charakters von Belbo, dessen Vergangenheit im
    Piemont ihm wohl immer noch Gewissensbisse verursacht. ich verstehe allerdings nicht warum, weil er da gerade mal 11 Jahre alt war und eine Schuld aufgrundder Entscheidung eines 11-jährigen mit sich herumzuschleppen, erscheint mir weit hergeholt, oder?

    Zitat von Umberto Eco

    »Als Zuschauer«, sagte er, und ich spürte eine leichte Verlegenheit in seinem Ton. »1943 war ich elf
    Jahre alt, am Ende des Krieges gerade dreizehn. Zu jung, um aktiv teilzunehmen, alt genug, um alles
    genau zu verfolgen, mit der Aufmerksamkeit eines Photographen, würde ich sagen. Aber was konnte ich tun? Nur hingehen und gucken. Und weglaufen, so wie heute.«

    Da sehe ich den Zusammenhang, übrigens schildert dies Umberto Eco genau gleich in seiner Biografie.
    Belbo ist geprägt von einer Kindheit in dem sowohl den Faschismus und Nazismus vorherrschten, und seine Worte deuten darauf hin dass er darunter gelitten hat und immer noch damit zu kämpfen hat, nichts getan zu haben, oder nichts tun konnte, eben weil er noch ein Kind war.
    Hier kann man ebenfalls einen interessanten Artikel darüber lesen.
    Belbo beklagt sich der Feigheit, jedoch lassen die speziellen Hinweise welche Im Filename: Canaletto enthalten sind darauf schliessen dass dem nicht so war. https://de.wikipedia.org/wiki/…nn,_den_sie_Pferd_nannten
    Hier spielt sicher dieser Doktor Wagner noch eine wichtige Rolle.

    Zitat von Umberto Eco

    ...Belbo gratis analysierte...

    Zitat von Umberto Eco

    Belbo schlug sich mit der Hand an die Stirn. Er habe diese Verabredung ganz vergessen, sagte
    er, aber die Sache rieche nach einer Verschwörung.

    Die Geschichte der Templer hat Casaubon mit Binah 14 abgeschlossen, was nun folgt wird zu dem führen was der „Grosse Plan“ genannt werden wird.
    Nun in wie weit diese beiden Kapitel Binah 15 und 16 die eigentliche Geschichte beeinflussen oder prägen werden wir sicher beim weiter lesen erfahren.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Binah 15/16

    Die Geschichte der Templer hat Casaubon mit Binah 14 abgeschlossen, was nun folgt wird zu dem führen was der „Grosse Plan“ genannt werden wird.
    Nun in wie weit diese beiden Kapitel Binah 15 und 16 die eigentliche Geschichte beeinflussen oder prägen werden wir sicher beim weiter lesen erfahren.

    Belbo ist bisher auch der einzige der Drei über dessen Jugend wir näheres erfahren. Casaubon und Diatalevi sind als Persönlichkeiten noch nicht so greifbar wie Belbo.
    Das die kommende Verabredung nach einer Verschwrung riecht, scheint Belbo auf jeden Fall zu interessieren, oder zumindest zu amüsieren. In Binah 17 lernen wir nun
    Oberst Andretti kennen und der hat einiges zu verkünden.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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    :study: Joseph Roth - Hiob (MLR)

  • Kann mir jemand evtl. eine Erklärung/ Antwort geben. Dies notierte ich mir, bis jetzt konnte ich jedoch nichts lesen oder habe es überlesen? was mir diese Aussage erläutern würde.

    Zitat von Umberto Eco

    Binah 13 Gegen elf erschienen Belbo und Diotallevi, einander mit verstörter Miene herbe Kommentare über ihr soeben absolviertes Essen zuraunend. Erst später erfuhr ich, was es mit den Einladungen des Signor Garamond auf sich hatte.

    Binah 17
    Wie schon @taliesin sagte

    Zitat

    ...Belbo auf jeden Fall zu interessieren, oder zumindest zu amüsieren.

    genauso hat es mir grossen Spass gemacht, dieses Kapitel zu lesen. Hier trifft zudem Herr Eco genau „den Nagel auf den Kopf“, so funktionieren Verschwörungstheorien, auch heute noch. Es gibt einen ganzen Literaturzweig der wunderbar davon leben kann. Wir werden im Verlauf des Lesens sicher noch einige Überraschungen erleben was im Verlaufe der Jahrhunderte alles „zusammen gesponnen“ wurde über den Templerorden
    Dieses Kapitel lässt eine Ahnung aufkommen wie tief sich die Herren Belbo, Casaubon und Diotallevi sich in die Verschörungstheorien verwicklen werden.
    Denn Casaubon hat den Herren Belbo und Diotallevi die Geschichte der Templer so erzählt wie er es für richtig befindet. Niemand scheint diese in Frage gestellt zu haben, somit fällt das was nun der Oberst Ardenti (ardenti=glühend/brennend) erzählt auf fruchtbaren Boden.
    Zudem verfehlt die Aussage des Obersts, meiner Meinung nach zwar gewagt, ganz sicher nicht ihre Wirkung. Solche Aussagen können, überzeugend vorgetragen jeden Zweifler vergessen lassen, dies nach zu prüfen.

    Zitat von Umberto Eco

    Wenn Sie wissenschaftliche Garantien verlangen, kann ich sie Ihnen bringen

    Seine Ausführungen welche er mit wohlklingenden Namen, Orten und Stätten bebildert und in Hülle und Fülle erwähnt kann man, klug formuliert jeweils mit dem Templerorden in Verbindung bringen was diese somit plausibel klingen lassen in den Ohren der Zuhörer.
    Allerdings beliebt auch der Herr Oberst an der Richtigkeit der Geschichte ein wenig zu drehen, er "macht es passend"

    Zitat von Umberto Eco

    In Spanien beschliesst der Orden, den Namen zu ändern, und wird zum Orden von Montesa.

    Dasselbe gilt für Portugal Ritter Christi und Deutschland Deutschritterorden wobei sich Dichtung und Wahrheit sicher die Waage halten. Absolut korrekt ist hingegen, es fanden Deutschland keine Prozesse gegen die Templer statt.
    Seine Erzählung lässt praktisch keine Skepsis aufkommen denn sie tönt tatsächlich glaubhaft, besonders wenn er Stätten erwähnt, wovon die Herren Casaubon und Belbo noch nie was gehört haben.

    Zitat von Umberto Eco

    Haben Sie je den Forêt d'Orient bei Troyes gesehen?

    Langsam beginnt das Feuer des Interesses in Belbo und Casaubon zu lodern, ihre Fragen werden intensiver, man kann es förmlich spüren..


    @Offtopic Ich frage mich gerade, soll ich eigentlich noch weiter posten oder ist kein Interesse mehr an dieser Leserunde vorhanden, oder sind meine Ausführunge so was von langweilig dass niemand mehr mitliest.

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    Horst Lichter

  • zu Binah 17

    @Offtopic Ich frage mich gerade, soll ich eigentlich noch weiter posten oder ist kein Interesse mehr an dieser Leserunde vorhanden, oder sind meine Ausführunge so was von langweilig dass niemand mehr mitliest.

    Im Gegenteil, deine Ausführungen sind alles andere als langweilig. Allerdings vermisse ich auch die Beteiligung der anderen Teilnehmer. Es würde noch viel mehr
    Spass machen, wenn der Rest der Truppe wieder etwas aktiver wird.


    Später melde ich mich noch ausführlicher.
    Nur so viel, der Oberst wendet eine sehr geschickte Taktik an. Wie @serjena schon geschrieben hat, sind einige seiner Ausführungen geschichtlich nachweisbar,
    (Deutschritterorden / Katakomben von Provins) andere jedoch pure Spekulation. Aber der Mann fasziniert durch seine geschickte Erzählweise und die Erwähnung
    von Ereignissen und Orten die auch Casaubon nicht bekannt sind. Selbst Belbo, der sonst sehr kritisch mit der Templergeschichte umgeht, scheint völlig
    fasziniert von den Theorien des Oberst.

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  • Binah 18
    Entführt uns als Leser zuerst nach Provins welches schon von @Marie erwähnt wurde, mit seinen Katakomben.
    Ich musste sehr lachen mit welchem Enthusiasmus Herr Eco den Oberst Ardenti die Geschicke der Templer erzählen lässt. Er scheut sich absolut nicht sogar die Katharer ins Spiel zu bringe.
    Es wird sogar noch abenteuerlicher.

    Zitat von Umberto Eco

    Nun also, während ich in den Archiven von Provins suche, fällt mir eine Lokalzeitung von 1894 in die Hände. Darin wird berichtet, dass zwei Dragoner, die Chevaliers Camille Laforge aus Tours und Edouard Ingolf aus Petersburg (sie, aus Petersburg), einige Tage zuvor die Grange besichtigt hätten, mit einem Wärter, und dabei auch in einen der unterirdischen Säle hinabgestiegen seien, im zweiten Stock unter der Erde, wo dann der Wärter, um ihnen zu zeigen, dass es darunter noch weitere Stockwerke gebe, mit dem Fuß aufgestampft habe, so dass man es dröhnen hörte.

    Siehe hier wo sich Herr Eco bedient hat.
    Die Geschichte vonRennes-le-Château kann man zwar auf verschiedenen Internet-Seiten (ich füge eine beliebig ein, ohne zu werten ) nachlesen, eine Erzählung so geheimnisvoll wie alles Übrige ebenfalls. :-,




    Seit wir uns in Binah 12 über „Wortspielereien“ unterhalten haben, lese ich parallel, natürlich nicht Wort für Wort den Roman sowohl deutsch wie auch italienisch, wobei mir zwar schon einige auffiel, ich jedoch nicht jedes Mal eine Diskussion auslösen wollte. Hier jedoch ärgerte ich mich ziemlich denn das ist eine hässliche Übersetzung.
    Oberst Ardenti befindet sich bei „Fräulein Ingolf und man liest auch immer „Fräulein“ bis zu diesem Satz.

    Zitat von Umberto Eco

    Mi accomiatai dalla signorina dicendolo che non avevo trovato nulla d’interessante ma che avrei citato suo padre, se avessi scritto qualcosa, e lei mi benedì.

    Und nun folgt das, was die Herren endgültig in den Bann ziehen wird, die ominöse Fotokopie, der Kopie. :wink:

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    Horst Lichter

  • zu Binah 18

    Ich musste sehr lachen mit welchem Enthusiasmus Herr Eco den Oberst Ardenti die Geschicke der Templer erzählen lässt. Er scheut sich absolut nicht sogar die Katharer ins Spiel zu bringe

    Das ist eine richtige Abenteuergeschichte und der Oberst erzählt das alles im Brustton der Überzeugung. Das wirkt bei den Lektoren, aber es ist schon erstaunlich, dass
    außer einigen eher schüchternen kritischen Einwürfen die Faszination mit dieser abenteuerlichen und höchst spekulativen Geschichte.die Oberhand zu gewinnen scheint.
    Übertreibt Herr Eco hier nicht die Verführbarkeit der drei Herren? Ist es möglich, dass die Drei so eine teils haarsträubende Story als Ausgangspunkt ihres großen Plans
    nehmen würden?
    Rennes-le-Chateau, steckt so voller historischer Rätsel, dass es sich hervorragend eignet neue und immer erstaunlichere Theorien über Schätze, die Templer und wenn wir
    schon so weit sind, natürlich auch über den Heiligen Gral zusammenzusetzen.
    Die Katakomben von Provins sind beim Oberst dann direkt mit druidischen Höhlenzeichnungen versehen und schwups sind wir bei den Kelten........... :lol::wink:


    Ein tolles Kapitel, dass mal wieder beweist, dass die Grenzen zwischen Geschichte und Mythos je nach Fabulierkunst sehr verschwimmen können. Man nehme
    ein paar historische Fakten, mische sie mit ein paar Rätseln und der ein oder anderen Unwahrheit und schon haben wir eine nette kleine Verschwörungstheorie.
    Ach ja, und Herr Eco liefert dazu noch einen wortgewandten und überzeugenden Erzähler dessen Story auf fruchtbaren Boden fällt.


    Ich habe mich sehr amüsiert über dieses Kapitel und in Binah 19 wird es dann noch wilder........... :lechz:

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  • Ich bin bei Chessed 24 - also möglich, dass ich spoilere. :wink:


    Casaubon ist inzwischen der Liebe wegen nach Brasilien ausgewandert und fängt langsam an, sich dort heimisch zu fühlen. Er begreift das Fremde nicht, doch er entdeckt, dass alles irgendwie zusammenhängt: Die alte und die neue Heimat, die politischen Strömungen, sein eigenes Leben und der Glaube der Menschen.


    Dann erreicht ihn ein Brief Belbos, in dem dieser Bezug zu dem merkwürdigen "Mord" (?) an Ardenti nimmt. Er erzählt Casaubon, er sei in Montefeltro gewesen und habe dort die Zelle gesehen, in der der Papst Cagliostro eingesperrt habe. Dazu habe ich eine Seite gefunden, leider nur in Italienisch. ( :winken: @serjena :lol: ).
    Eco kann doch nicht im Ernst angenommen haben, dass es jemanden gibt, der dieses Buch komplett, auf Anhieb und ohne Benutzung von Sekundärliteratur versteht? Sogar als Namen einer kurz erwähnten Zeitschrift verwendet er einen Begriff, den man erst suchen muss: Picatrix.
    Belbo schildert in bunten Farben, wie gewohnt am Rande der Übertreibung und mit Symbol-Assoziationen die Geisterbeschwörung, die er erlebt hat. Doch dieser Besuch in Cagliostros Zelle ist nur der Anlauf zum eigentlichen Anliegen: Nachdem Belbo den Kommissar De Angelis wieder getroffen hat, der den Fall Ardenti - bisher ergebnislos - untersucht, muss er sich wegen ihrer Schwindeleien bei der ersten Vernehmung (Binah 21 und 22) abstimmen.


    Was ich bisher sagen kann: Die Geschichte des Buches gefällt mir, und ich bin auch gespannt auf die weitere Handlung. Außerdem mag ich Bücher, durch die ich noch etwas lernen kann. Und natürlich ist der Unterton, so eine leichte Ironie, immer zu spüren. Doch ich kann nicht flüssig lesen, denn ständig stolpere ich über Wörter, die ich nachschlagen, Personen oder geschichtliche Ereignisse, die ich mir (wieder) ins Gedächtnis rufen, oder Zusammenhänge, über deren Wahrheitsgehalt ich recherchieren muss. Inzwischen bin ich soweit, hinter jedem Satz eine Verschwörung zu wittern - ich bin mir bei keiner Aussage sicher, dass Eco hier nicht sein Spielchen mit dem Leser treibt.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Inzwischen bin ich soweit, hinter jedem Satz eine Verschwörung zu wittern - ich bin mir bei keiner Aussage sicher, dass Eco hier nicht sein Spielchen mit dem Leser treibt.

    Oh ja, das ging mir mit Binah 20 so. Das ist eine so wilde Mixtur aus Sagen und Legenden, dass dem leser der Kopf brummt, weil man natürlich auch oft nachsuchen muss.
    Diese wilden Übertreibungen des Oberst sind ja auch immer wieder mit historischen Fakten vermischt und das macht die Sache anstrengend aber lehrsam.


    Ich werde aber systematisch vorgehen wollen und bei Binah 19 weiter posten. Lesetechnisch bin ich auch schon bei Binah 22.

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  • Binah 19



    Es geht im Grunde um die Weiterentwicklung der Templer nach der Auflösung des Ordens. Die originale Kopie, die der Oberst ergattert hat, ist wie konnte es anders
    sein, natürlich kodiert. Die Entschlüsselung erfolgt nach den Texten des Trithemius, der angeblich Mitglied der Sodalitas Celtica war. Da habe ich dann mal etwas
    näher nachgeforscht und eine interessante kritische Rezension dieser Gruppe gelesen. Eigentlich waren die ein sehr loser Zusammenschluß von Leuten, die sich mit
    Mathematik, Astrologie und Philosophie beschäftigten Mit den Templern hatten die nichts zu tun. Dann kommt es. Nach dem Oberst beruft sich der Orden der Templer
    auf die Weisheit der alten Kelten. Da bin ich dann fast vom Sessel gefallen, denn mit dieser Theorie steht der Oberst wohl weltweit allein da.
    Meine Güte, Herr Eco, müss dann auch noch die Große Hure Babylon, die Zahl des Tieres 666 etc da auftauchen? Übertreiben sie hier nicht wieder, dass sich die Balken
    biegen?
    Die Templer wollen also Rache für Jaques de Molay und treffen sich nach einer ausgeklügelten Zahlenmystik und das Ganze soll sich dann im Jahr 2000 (klar wann sonst?)
    auflösen. All dies entnimmt der Herr Oberst seiner Dekodierung des alten Textes und bei Diotallevi fällt das natürlich auf fruchtbaren Boden. Wie Eco so schön schreibt, ist
    das ein Schlemmermal an Zahlenmystik.
    Am Ende kommt dann das, was mir die ganze Zeit noch fehlte. Ohne ihn hätte ich auch nicht zufrieden einschlafen können. Der Stein den die Templer suchen ist...........
    Trommelwirbel! Der Heilige Gral.
    Leute, da fällt mir jetzt nichts mehr zu ein. Auf jeden Fall ein Feuerwerk der Phantasie, das auch dem stursten Esoteriker die Tränen in die Augen treiben würde.

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  • Dann erreicht ihn ein Brief Belbos, in dem dieser Bezug zu dem merkwürdigen "Mord" (?) an Ardenti nimmt. Er erzählt Casaubon, er sei in Montefeltro gewesen und habe dort die Zelle gesehen, in der der Papst Cagliostro eingesperrt habe. Dazu habe ich eine Seite gefunden, leider nur in Italienisch.

    @Marie kannst du bitte den Link einfügen, damit ich sehe welche Seite du ansprichst, danke :flower:

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Hallo zusammen, sorry für meine lange Abwesenheit, aber ich sollte bald wieder aufholen...

    Kann mir jemand evtl. eine Erklärung/ Antwort geben. Dies notierte ich mir, bis jetzt konnte ich jedoch nichts lesen oder habe es überlesen? was mir diese Aussage erläutern würde.

    Nein, kann ich leider auch noch nicht. Ich vermute mal, dass man auch als Leser erst viel später erfährt, was es mit den Einladungen von Garamond auf sich hat.

    Nur so viel, der Oberst wendet eine sehr geschickte Taktik an. Wie @serjena schon geschrieben hat, sind einige seiner Ausführungen geschichtlich nachweisbar,

    Ja, und wenn es mit den geschichtlichen Nachweisen nicht klappt, hat er auch eine gute Erklärung dafür:
    "Die offizielle Geschichte ist die von den Siegern geschriebene. Nach der offiziellen Geschichte sind Männer wie ich nicht existent" (Kapitel 17, S. 161)
    Nach dieser Logik können sich die Templer auch gerne auf die Weisheit der Kelten berufen!

    Er scheut sich absolut nicht sogar die Katharer ins Spiel zu bringe.

    Ja, und dann dachte ich mir, jetzt fehlen nur noch die Nazis - und tadaaaa... Der heilige Gral und die Nazis - erinnert mich an irgendeinen Indiana Jones-Film.


    Generell muss ich sagen, dass mir die Geschichte ab Kapitel 17 besser gefällt (bin jetzt bei 21), die Handlung nimmt deutlich Fahrt auf.

  • Ja, und dann dachte ich mir, jetzt fehlen nur noch die Nazis - und tadaaaa... Der heilige Gral und die Nazis - erinnert mich an irgendeinen Indiana Jones-Film.

    Man ist förmlich enttäuscht, das die Heilige Lanze mit dem Nagel vom Kreuz Christi noch nicht aufgetaucht ist. Aber warten wir ab, der Oberst ist noch nicht fertig mit uns.

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  • Binah 20


    Da fasse ich mich jetzt kurz, denn der Oberst läuft nun zu Höchstform auf und die Verbindungen die er da quer durch die Mythologie, die alten Sagen und Legenden
    und ich weiß nicht was noch alles, zieht sind schon allererster Güte. Nur kurz ein paar Namen und Begriffe:


    Die Ritter der Tafelrunde, Joseph von Arimathea, Laserstrahlen (kein Witz), Uran, der Stein der Weisen, Luziferischer Stein, die Insel Avalon, der Garten der Hesperiden,
    Montsalvat, arische Mythologie, Elexier der Alchimisten (davon hatte der Oberst wohl einen guten Schuck), Tibet, Reich von Agarttha, die Benediktiner, Maria von
    Nazareth, Chartres, Mont Saint Michel, ..........Ich hör jetzt auf :roll:


    All dies und vieles mehr verbindet der Herr Oberst in seiner Geschichte und das ist zwar völlig verrückt, aber auch eine bravouröse Leistung, weil er es so überzeugt
    verkauft. Na ja, es soll schließlich verlegt werden um als Köder zu dienen, es soll Reaktionen wecken bei Leuten die mehr über die Sache wissen.


    Am Ende schickt Belbo Diotallevi und Casaubon weg um Verlagsinterna mit dem Oberst zu besprechen. Der berühmte Funke besteht zwar noch, aber das Feuer
    lodert nun wirklich nicht mehr so hell wie am Anfang der Erzählung des Oberst. Diotallevi drückt das sehr schön aus bevor die beiden sich verabschieden.



    Zitat von Eco

    In Verlagen, sagte er, fließt aller Schwachsinn der Welt zusammen. Aber da im Schwachsinn der Welt die Weisheit des Höchsten aufblitzt, betrachtet der
    Weise den Schwachsinnigen mit Demut.

    Schauen wir mal, ob und wann die Herren sich auf die Suche nach der Weisheit des Höchsten begeben.

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  • Binah 21
    Jetzt wird es nochmals spannender: der Oberst wird ermordet, oder doch nicht?! Jedenfalls findet die Polizei ein verwüstetes Zimmer vor, und der unglaubwürdige, verkalkte und versoffene Hausdiener meint, nachts den Oberst mit einer Drahtschlinge erdrosselt im Bett liegen zu sehen. Belbo und Casaubon werden aufgrund eines im Hotelzimmer herumliegenden Notizzettels zu den Ermittlungen zitiert.
    Nachdem der Oberst ermordet oder entführt wurde (oder zumindest verschollen ist), erscheint dessen abstruse Geschichte natürlich umso glaubhafter. Er fühlte sich ja bereits verfolgt und wollte daher seien Theorie publik machen. Belbo möchte vorsichtigerweise nicht zuviel verraten; bloss keinen Dahergelaufenen irgendwelche Namen nennen...

  • Binah 22
    Soso, Belbo und Casaubon erzählen dem Polizisten nur soviel sie müssen, um glaubwürdig zu erscheinen. Oberst Ardenti scheint hingegen eine bewegte, eher betrügerische Vergangenheit gehabt zu haben. Ein Schatzsucher, der mit falschen Namen zuvor auch schon andere Leute hereingelegt hatte. Rakosky, die distinguierte Autorität in der Traditionsforschung, ist übrigens ebenfalls verschollen - sofern er überhaupt existiert hat. Er könnte einer der beiden Gäste gewesen sein, die Ardenti am Abend im Hotelzimmer empfing. Raksoky ist am nächsten morgen nach Paris abgereist, und dort verliert sich die Spur, weil sein Pass gefälscht oder gestohlen war.
    Auf jeden Fall ist den Beiden nicht ganz wohl zumute: sie haben wesentliche Informationen unterschlagen, was allerdings für Casaubon halb so schlimm zu sein scheint. Für die Freundschaft beschwerlicher hingegen ist, dass sie nichts unternehmen können, und es vorziehen zu schweigen, was im Prinzip einer Flucht vor weiteren Fragen gleich kommt, und sie scheinbar weiteren Ermittlungen entgehen. Sie sind nicht ganz ehrlich zu sich selber, fragen sich wohl insgeheim, ob an Ardentis Theorie etwas Wahres dran ist, gehen aber dem Ärger aus dem Weg und machen mit ihrem Leben weiter.

  • zu Binah 21/22


    Das der Oberst jetzt nach seinen Andeutungen verschwindet oder gar ermordet wurde ist schon ein geschikter Schachzug von Eco, weil das der ganzen Geschichte,
    die wir sonst wohl als Spinnerei abgetan hätten, wieder ein Stück Glaubwürdigkeit zurückgibt, oder zumindest bleibt ein Stück Unsicherheit übrig auf dem Eco dann
    später wieder aufbauen kann.
    Belbo empfindet das wieder als eine Flucht und ich glaube, dass er aus diesem Grund an der Geschichte dran bleiben wird..

    Für die Freundschaft beschwerlicher hingegen ist, dass sie nichts unternehmen können, und es vorziehen zu schweigen, was im Prinzip einer Flucht vor weiteren Fragen gleich kommt, und sie scheinbar weiteren Ermittlungen entgehen.


    Ich bin ja mal gespannt, welche Beziehung zur Geschichte Casaubons Aufenthalt in Brasilien haben könnte? Weiter also mit Binah 23 :study:

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  • Ich denke ihr seid euch schon bewusst dass Binah 18 mit einer dieser wunderbaren Wortspielerei welche Herr Eco meisterhaft beherrscht endet. „Kopie einer Kopie…

    Zitat von Umberto Eco

    „Jetzt zeige ich Ihnen den Text. Sie werden mir gestatten, Ihnen eine Fotokopie vorzulegen. Nicht ausMisstrauen. Nur um das Original nicht der Abnutzungauszusetzen.“ „Aber es war doch nicht das Original«, sagte ich. „Es war doch Ingolfs Kopie eines angeblichenOriginals. “Junger Mann, wenn das Original nicht mehr existiert, ist die letzte Kopie das Original.“ „Aber Ingolf könnte doch falsch abgeschrieben haben. “Sie wissen nicht, ob es so ist. Ich aber weiss, dass Ingolfs Abschrift die Wahrheit sagt, denn ich sehe nicht, wie die Wahrheit anders sein könnte. Ergo ist Ingolfs Kopie das Original. Sind wir uns darüber einig, oder wollen wir hier intellektuelle Spielchen anfangen?“ „Die hasse ich«, sagte Belbo. „Also zeigen Sie uns Ihre originale Kopie.“

    Wie um ausdrücken, was folgt, liest es, hört zu, glaubt es, :wink: eure eigene Verantwortung.


    Ich möchte hier noch eines zu Herrn Eco anfügen, weil mich die Quellen welche Herr Eco benutzte um eine solche mitreissende Geschichte zu konstruieren unglaublich faszinieren. Wir haben es heute sehr einfach es gibt im Internet eine unglaubliche Fülle an Informationen welche uns bei einigem Geschick das gewünschte Resultat liefern.
    Herr Eco schrieb an diesem Buch acht Jahre
    In einem Interview sagte er

    Zitat

    Manche Kapitel habe ich bis zu zehnmal neu geschrieben. Allein das Material, das ich weggeworfen habe, füllt vier große Kisten. Ich war mir nicht sicher, wie ich das Buch beenden sollte. Ich wusste zwar, was ich in den Schluss packen wollte. Aber ich wusste eine Zeitlang nicht, wie ich durch die lange, enge Magellan-Straße der Handlungsverstrickungen zum Ende finden konnte. Ich habe oft geändert, und ich habe nie jemandem etwas gezeigt.

    Er besass eine Bibliothek mit insgesamt 50‘000 Büchern.
    Und zum Schluss noch ein "kleines Bonbon"

    Zitat

    Auf einer kleinen Trompete schmetterte Essayist und Schriftsteller Umberto Eco, 69,...

    Nun noch einige Anmerkungen zu Binah 19/20
    Die Quellen welche der Oberst erwähnt, von denen ich einige aufführen werde, sind für jeden Esoterik-Fan eine Freude welche ihm nur bestätigen werden dass all diese Geschichten um den Orden wahr sind, nur noch niemand das Geheimnis entdeckt hat. Denn jede Seite welche man "anklickt" lässt Interpretationen sowohl zu den Templern wie auch zum "Gral" zu, ohne dass man sich ausführlichen Studien widmen muss, sondern sich seiner eigenen Fantasie bedient.
    Es ist nicht nur die Wortwahl des Oberst sondern auch die Spuren welche er anführt welche die Herren blenden sollen.

    Zitat von Umberto Eco
    Zitat von Umberto Eco

    „Entschuldigen Sie“, sagte ich, „aber wenn ich recht verstehe, hat dieser Trithemius mindestens hundert Jahre nach der Abfassung dieses Textes gelebt..."

    Dass er solche Einwände einfach mit irgendwelchen „Wischiwaschi zur Seite schiebt, zeugt davon, wie gewieft er ist.
    Wie er mit seiner „Rechnung“ klug auf das Jahr 1944 zusteuert ist ein genialer Schachzug.
    Parzival von Wolfram von Eschenbach interpretiert er nach seinem Gutdünken, denn um diesen „Gral“ ranken sich genauso viele Mysterien wie um den Temperorden. Wenn man ein wenig in diesem Epos blättert, erkennt man wie Herr Eco aus dem Vollen schöpfen konnte, denn die Geschichte vom Gral wird auf unglaublich vielschichtige Art weitergegeben.

    Zitat von Umberto Eco

    Wenn Sie den Parzival des Wolfram von Eschenbach lesen, werden Sie sehen, dass der Gral darin so erscheint, als würde er in einer Burg der Templer gehütet!

    Natürlich wollte ich wissen welche Bewandtnis es mit Tibet auf sich hat. Und hier kommt nochmals eine ganz interessante Person ins Spiel, Miguel Serrano (ein kompletter "Spinner" wenn man das was in Wikipedia steht, liest) welcher zu Otto Rahn, den der Oberst ebenfalls erwähnt, eine sehr gute Beziehung unterhielt.

    Zitat von Umberto Eco

    "Kommen wir nun zu der dritten Etappe: das Refugium. Es ist Tibet." "Und wieso Tibet?

    Zitat von Umberto Eco

    „Nun, vor allem, weil Wolfram von Eschenbach am Ende erzählt, dass die Templer Europa verließen und den Gral nach Indien verbrachten.

    Das ist meiner Meinung nach so was von einem Märchen, wenn man den Abschnitt richtig interpretiert (ich hoffe es gelang mir) hat der „Gral“ Europa nie verlassen.

    Zitat von Umberto Eco

    Das Refugium ist Agarttha.

    Zitat von Umberto Eco

    Kennen Sie die Beziehungen zwischen dem Reich von Agarttha und der Synarchie?«

    Auch hier kann der Oberst wieder trumpfen, denn die Herren haben "leider noch nie davon gehört.


    Bei allem Interesse für die Erzählung des Obersts, dennoch folgt der Moment der Ernüchterung bei den Herren, denn Ardenti hat einfach allzu viel in seine Geschichte gepackt all das er (im ersten Moment, warten wir ab) ernst genommen werden kann, das zeigt die Reaktion von Belbo.

    Zitat von Umberto Eco

    Es handelt sich um Rakosky ...“Er machte eine Pause und wartete auf unsere Reaktion. „Um wen?“ enttäuschte ihn Belbo. „Na, um den großen Rakosky! Eine Autorität in der Traditionsforschung, Exdirektor der Cahiers du Mystère!“
    „Ah«, sagte Belbo. „Ja, mir scheint, Rakosky, sicher ...“

    Es ist wirklich verblüffend, wenn man "herausfindet" dass auch Maler wie unter anderen, Wilhelm Hauschild sich mit dem Phänomen "Templer" und "Gral" beschäftigten.
    Nach diesen Kapiteln „schwirrt mir tatsächlich der Kopf“ und ich hoffe dass die nächsten etwas „gemässigter“ geschildert werden. :-,

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Denn jede Seite welche man "anklickt" lässt Interpretationen sowohl zu den Templern wie auch zum "Gral" zu, ohne dass man sich ausführlichen Studien widmen muss, sondern sich seiner eigenen Fantasie bedient.

    Genau so ist es, denn wo Historie aufhört und Mythos anfängt, ist doch immer da wo Geheimnisse und Rätsel einfach historisch nicht entschlüsselt werden können. Da
    kann man alles reinpacken was die Fantasie so hergibt. Ein tolles Spielfeld für Esoteriker und natürlich auch für die Meister der Verschwörungstheorien.


    Auch hier kann der Oberst wieder trumpfen, denn die Herren haben "leider noch nie davon gehört.

    Vor allem die Antwort des Oberst ist genial. Immer wenn es eng wird, zaubert er eine nichtssagende Antwort hervor. Hier war es diese geniale Ausrede.



    Zitat von Eco

    Kennen sie die Beziehungen zwischen dem Reich von Agarttha und der Synarchie?
    >Ehrlich gesagt, nein...<
    >Na, das ist auch besser so, es gibt Geheimnisse, die tödlich sein können.

    Da musste ich dann wirklich laut lachen. Der ist einfach Klasse.......... :totlach:


    @serjena Zu deiner Antwort auf die Quellen des Herrn Eco. Das ist wirklich umwerfend, wenn man bedenkt, dass er quasi ganze Bibliotheken durchforsten.musste
    um dieses Feuerwerk zu zünden. Man muss sich wirklich bewusst machen, was für eine Mammutaufgabe er da geleistet hat. .
    .

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Haruki Murakami - Die Stadt und ihre ungewisse Mauer

    :study: Joseph Roth - Hiob (MLR)

  • Weiter also mit Binah 23

    Der Oberst muss mich beeinflusst haben. Jetzt will ich schon Kapitel lesen die gar nicht existieren.......... :uups: Binahl 23 gehört wahrscheinlich zu den Informationen
    die tödlich sein können.


    Weiter geht es natürlich mit 4 Chessed 23 ..

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Haruki Murakami - Die Stadt und ihre ungewisse Mauer

    :study: Joseph Roth - Hiob (MLR)

  • Binah 21/22
    Ich bin froh dass diese beiden Kapitel ohne grosse „Verwicklungen“ zu lesen waren. Das Verschwinden von Oberst Ardenti beunruhigt mich überhaupt nicht, denn wie ich nun Herrn Eco kenne hat er noch „mehr als ein Eisen im Feuer „ um uns zu überraschen. Der Name Rakosky konnte mich schon im vorherigen Kapitel nicht überzeugen, sollte er nochmals zu Sprache kommen werden wir sicher weiteres erfahren.
    Dennoch habe ich wieder etwas Interessantes gefunden und zwar zum Kommissar De Angelis, was wie wir doch schon wissen nicht ungewöhnlich ist, denn Herr Eco lässt nichts, aber auch gar nichts aus. :wink:

    Nun ist schon bei flüchtiger Lektüre nicht zu übersehen, daß die intertextuellen Referenzen, die‚Foucaults Pendel‘ durchziehen, kaum einen anderen Gattungsaspekt ähnlich insistent hervorheben wie den kriminalistischen des Detektiv- und Agentenromans. Eine solcher Anspielungen bildet beispielsweise bereits der Name des Polizeikommissars, der auftaucht, als jener Colonnello Ardenti, der das geheimnisvolle Weltenplan-Pergament entdeckt hat, spurlos verschwindet und als die Abenteuer der Erudition folglich erstmals eine Wendung zum Komplott der „storia oscura“ nehmen. Er heißt De Angelis und evoziert damit den wohl bedeutendsten Vertreter der ersten Generation italienischer Kriminalromanautoren, Augusto De Angelis, einen Schriftsteller, welcher im literarischen Leben der dreißiger Jahre nicht nur Entscheidendes für ‚Import‘ und ‚Akkulturation‘ eines fremden Genres bewirkte, sondern mit Il candeliere a sette fiamme (1936) auch schon einen Thriller verfaßte, in dem sich die Attraktionen des klassischen Detektivromans – wie in ‚Foucaults Pendel‘ – mit denen des ‚moderneren‘ Agentenromans verbanden.

    Nun werde ich mit CHESSED beginnen, bin neugierig was mir geboten wird.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter