Geburah 44
Hier treffen die Herren auf einen „Professor Camestres“ welcher von einem Buch spricht und schon wieder ist es „ Aleister Crowley“der erwähnt wird und sicher noch eine gewisse Rolle spielen wird in den Plänen der Herren.
Auch wenn dieser „Professor Camestres „ unsanft „abserviert“ wird, den Herren war er in ihrem Vorhaben sehr dienlich, denn durch solche Personen gelangen sie ohne grosse Anstrengung an nützliche Informationen welche jederzeit verwertbar sind.
Geburah 45
Die Herren Lektoren schwärmen aus um passendes Material zu finden und dabei kommt ein ziemlich verwirrendes Sammelsurium an Schriften zusammen.
Im Prinzip machen die Herren nichts anderes als anzuknüpfen, was schon in Hülle und Fülle vorhanden ist, an Magie, Mystik und „Unerklärlichem“, um eine eigene Reihe solcher Werke heraus zu geben.
Zugleich bieten sie “Hand“ jenen Autoren welche noch keine Möglichkeit hatten, ihr eigenes Werk zu publizieren an. Somit können sie wirklich aus dem „Vollen“ schöpfen ohne sich selbst gross bemühen zu müssen.
Geburah 45
Ein Kapitel welches mich fast erschlägt mit all diesen pseudowissenschaftlichen Texten und es wundert mich überhaupt nicht dass Herr Agliè wieder eigebracht wird.
Womit sich eine verblüffende Frage erhebt: Kannten die alten Ägypter die Elektrizität? Peter Kolosimo, Terra senza tempo, Mailand, Sugar, 1964,p. 111
Wie immer stellt Herr Eco vor jedes Kapitel ein spezielles Zitat voran, welche ich gerne beachte.
In „ Terra senza tempo „ sammelt der Autor Mythen und Sagen der Menschheit und der Erde. Genau von diesen Ideen sprechen die Herren in diesem Kapitel.
Als Leser bin ich so was von erstaunt was allem an Kuriosem auf diesem Gebiet vorhanden ist, man kann sich nur wundern und Herr Eco musste gar nichts erfinden wie ich gerne aufzeigen werde.
Zitat von Umberto Eco... "Scheint, es gab ursprünglich einen Kontinent Mu, in der Gegend von Australien
Kann man solches wie hier geschrieben, glauben, wer weiss? Interessant ist es auf jeden Fall.
Zitat von Umberto EcoColumbus hatte die Absicht, den Tempel von Jerusalem zu rekonstruieren, denn er war ein Großmeister der Templer im Exil.
Zitat von Las Casasdass Kolumbus einem ihm unbekannten Orden angehört habe und Hernando Colón weist in diesem Zusammenhang auf eine Abstammung vom heiligen Blut Jerusalems hin (del regal sangue di Gierusalme). Hatte der Entdecker Amerikas dem damals längst verbotenen Templerorden angehört? Kolumbus hatte in Portugal tatsächlich in den engeren Zirkel des portugiesischen Christusordens eingeheiratet, der offiziellen Nachfolgeorganisation des 1307 aufgelösten und seither verfolgten Templerordens;
Herr Agliè wird hier klug eingebracht, wer Benjamin Franklin war, ist sicher bekannt und über La Fayette kann man nachlesen sollte er wie mir persönlich unbekannt sein.
Zitat von Umberto Eco...vermutlich des Grafen von Saint-Germain, eines Vertrauten von Benjamin Franklin und La Fayette,
Weiter geht es mit brillanten Ausführungen
Zitat von Umberto Eco„Wenn's darum geht“, sagte Diotallevi, „am besten gefällt mir diese Revue Fortischer Wissenschaften“ „Was sind denn Fortische Wissenschaften?“ „Die von einem gewissen Charles Hoy Fort,…
Über diesen Herrn Hoy-Fort lassen sich mehrere Artikel im Netz nachlesen, in Wikipedia erfährt man sogar dass er in einigen Filmen Erwähnung findet.
Geburah 46
Geburah 46
Tja, um Seriösität geht es Garamond ganz sicher nicht, er ist aber ein guter Geschäftsmann, wenn er seiner Leserzielgruppe das serviert, was sie lesen wollen
Das ist die Stärke dieses Romanas, indem Herr Eco aufzeigt wie wenig Seriosität hinter all diesem „Esoterik-Fimmel“ steckt, deswegen die weit ausschweifenden Berichte über die vielen vorhandenen Werke.
Noch einige Anmerkungen zu diesem „Wirrwarr- Französisch“ in dem Herr Bramanti von dem französischen Herrn beschuldigt wird einen Artikel geschrieben zu haben in welcher er plumpe Ironien über gewisse Teufelsanbeter anbringt.
Der „Franzose“ verteidigt sich und seine Ansichten sehr vehement, wobei ich nach dem gelesenen fast überzeugt bin hier dass sich hier Herr Eco einen Spass erlaubt hat, indem er unerklärliche Ereignisse anführt, Gegenstände welche durch die Luft fliegen. Erinnert an Telekinese, denn dieses Argument fehlte bis dahin im Repertoire dieses Romans.
Zitat von Umberto Eco"Ah oui! Er alors warum fliegen dann Nippsaken durch der Luft, ein von mein Alambiques trifft mich anKopf, mein Baphomet von Gips fällt auf Boden und kassiert sich, es war ein Souvenir von mein pauvrepère, und auf der Wand erscheinen des écritures en rouge, des ordures que je n'ose pas dire...
Geburah 47
Geburah 47
Sehr schön, Agliè ist also Experte, voll eingeweiht und hat Zugriff auf alle möglichen Schätze.
Zitat von Umberto Eco„Oh“, sagte Agliè, „nur eine winzige Bibliothek, wie Sie sehen, nicht mehr als zweihundert Bände, ich habe Besseres in meinen Familiensitz. Doch alle sind, bescheiden gesagt, von einer gewissen Rarität, natürlich nicht zufällig angeordnet, die Ordnung der verbalen Themen folgt jener der Bilder und der Objekte.“
Hier sehe ich Herrn Eco vor mir, denn ich bin sicher er war sehr stolz auf seinen Besitz an Büchern und konnte es sich nicht „verkneifen“ diese hin und wieder zu erwähnen. Zugleich liebt er es Werke anzuführen welche dem Leser ansonsten verborgen bleiben würden, mit kleinen Hinweisen dass Herr Aglié der Graf von Saint-Germain sein sollte. Auf diese Entwicklung mit dem Herr Aglié freue ich mich besonders, denn er ist wirklich eine geheimnisvolle Gestalt.
Zitat von Umberto Eco"Bitte, bitte, ziehen Sie's ruhig heraus", sagte Agliè, "das ist der Oedypus Aegyptiacus von Athanasius Kircher. Sie wissen, er war der erste nach Horapollon, der die Hierglyphen zu entziffern versuchte. Ein faszinierender Mann, ich wünschte, diese meine Sammlung gliche seiner Wunderkammer, die heute in alle Winde zerstreut ist - heisst es, denn wer nicht zu suchen versteht, wird nicht finden... Ein höchst liebenswerter Gesprächspartner
Geburah 48
(Zu Jean-Pierre Adam, der den Kiosk vermessen hat, habe ich nichts esoterisch-hermetisches gefunden. Er ist wohl ein zeitgenössischer, seriöser Ärchaologe und Architekt; wollte ihn Eco mit dieser Referenz nur aufziehen? Mochten und schätzten sich Eco und Adam, oder eher nicht?)
Nebst Piazzi Smyth dessen Ideen Herr Eco in seinem wunderbaren Buch „Storia delle terre e dei luoghi leggendari - Die Geschichte der legendären Länder und Städte“ ausführlich, mit tollen Illustrationen genau so beschreibt wie von Herrn Agliè vorgetragen, wird ebenfalls Jean Pierre Adam erwähnt "ha fatto un esperimento su un chiosco dove si vendevando biglietti della lotteria vicino casa sua"
Wie schon einige Male wird Lorenza Pellegrini angesprochen, mit
…meine zarte Sophia
Ich denke (oder hat das jemand schon erwähnt und ich übersah es?) es kann nur dieser Zusammenhang bestehen wobei ich mir über die Rolle welche sie hier spielt überhaupt nicht im Klaren bin.
Der Aufwand der von den Herren betrieben wird ist gewaltig und wird von Herrn Eco genüsslich in die Länge gezogen, womit er mich als Leser auf jede erdenkliche Art und Weise durch all die verschlungenen Wege der Mystik führt.