Alexey Pehov - Schwarzer Dolch / Straz

  • Kurzmeinung

    Cordi
    Interessanter, humorvoller und spannender Auftakt der Reihe.
  • Kurzmeinung

    Hirilvorgul
    Dunkle Fantasy voller Ironie und Witz. Großartig gelesen von Oliver Siebeck. Nur der Cliffhanger am Ende ist fies.
  • Klappentext:
    Ludwig van Normayenn wird geachtet und doch gefürchtet. Als Seelenfänger verfügt er über die Gabe, dunkle Seelen zu erkennen, die noch nicht bereit sind, das Reich der Sterblichen zu verlassen. Oft ist er die letzte Hoffnung der Menschen, die von den Ausgeburten des Dunkels heimgesucht werden. Auf der Jagd nach den ruhelosen Seelen zieht er von Fürstentum zu Fürstentum – doch auf seiner Reise erwarten ihn Feinde, die noch schrecklicher und gefährlicher sind, als er sich vorzustellen vermag ...


    Autor:
    Alexey Pehov, geboren 1978 in Moskau, studierte Medizin. Seine wahre Leidenschaft gilt jedoch dem Schreiben von Fantasy- und Science-Fiction-Romanen. Er ist neben Sergej Lukianenko der erfolgreichste fantastische Schriftsteller Russlands. »Die Chroniken von Siala« wurden zu millionenfach verkauften, mit mehreren Preisen ausgezeichneten Bestsellern. Zuletzt erschien seine neue Serie »Die Chroniken von Hara«. Gemeinsam mit seiner Ehefrau, die ebenfalls Schriftstellerin ist, lebt Pehov in Moskau.


    Allgemeines:
    Seitenanzahl: 480
    Erscheinungsdatum: 02. Mai 2016
    Originaltitel: Straz
    6 Kapitel, Glossar


    Eigene Meinung:
    Ludwig ist ein Seelenfänger. Mit einem magischen Dolch ausgestattet, begibt er sich auf die Suche nach dunklen Seelen, die der Menschheit Ärger machen, um sie auszuschalten. Dabei kann er durch die Zerstörung der Seele über seinen Dolch sein Leben verlängern. Viele der anderen Seelenfänger nutzen das natürlich aus, doch Ludwig ist der Meinung, dass Seelen, die der Menschheit nicht schaden, ebenso ein Recht haben auf dieser Welt zu wandeln, wie andere auch. Das macht ihn sehr sympathisch und erklärt auch seine Begleiter.
    Apostel, eine ruhelose Seele, begleitet Ludwig, wohin er auch geht. Dies tut er aus Freundschaft zu diesem, aber auch aus Eigennutz, denn so steht er unter dessen Schutz. Die Wortgefechte sind teilweise sehr amüsant, da Apostel eigentlich über alles und jeden etwas zu meckern hat. Der nächste Begleiter ist ein Animatus, also ein „lebender“ Gegenstand. Die Vogelscheuche Scheuch begleitet ab einem bestimmten Punkt ebenso das Duo. Scheuch ist jedoch eine überaus dunkle Seele. Zwar ist er Ludwig treu, doch ahnt dieser auch, dass er schnell die Kontrolle über Scheuch verlieren könnte, wenn er nicht aufpasst und dieser blutrauschend mit seiner Sichel durch die Welt spazieren könnte. Nichtsdestotrotz empfindet man auch für Scheuch eine gewisse Sympathie, denn das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere ist einfach gespickt mit Witz, Charme, Vertrauen, aber auch der Gewissheit, dass alles auf dünnem Eis gebaut ist.


    Das Buch ist in sechs Kapitel untergliedert. In jedem dieser Kapitel geschieht etwas Neues. Zu Beginn hat das Buch keinen Faden, an dem es langläuft, sondern man hat das Gefühl, auch verstärkt durch die Ich-Perspektive, dass man mit Ludwig und seinen Begleitern das Fürstentum bereist und die Geschehnisse auf sich zukommen lässt. In einem Dorf muss er sich um einen Totentanz kümmern, der die Dorfbewohner in Panik versetzt, im nächsten Kapitel hat er es mit einer Kreatur zu tun, die er noch nicht gesehen hat. Das erwirkt den Eindruck, als würde man den Alltag eines Seelenfängers miterleben.


    Die Kreaturen selber sind auch sehr interessant. Es gibt die üblichen Verdächtigen, wie Dämonen und Rugarus (eine Art Werwolf), allerdings auch Wesen wie eine Oculla, die mir sehr gut gefallen hat. Sie saugt die Lebenskraft der Menschen aus, wenn sie diese mit ihren sehr langen Krallen erwischt.


    Auch die Art der Magie hat mir sehr gefallen, so müssen die Kreaturen durch in der Luft gemalte Zeichen geschwächt werden, bevor man sie erdolchen kann. Dazu kommt noch, dass Seelenfänger nicht die gleiche Magie haben, wie zum Beispiel ein Inquisitor der Kirche und so auch nicht alle Kreaturen bekämpfen können. Bei der Inquisition gilt das gleiche. So müssen diese in einigen Fällen zusammenarbeiten, auch wenn sie eigentlich nicht unbedingt einander zugesprochen sind.


    Im Laufe der Reise begegnet Ludwig auch vielen Nebencharakteren, die allesamt gut ausgearbeitet sind. Ich bin gespannt, wie sich diese in den Folgebänden noch entwickeln werden. Gerade auch die Beziehung zwischen Ludwig und Gertrude scheint noch Thema zu werden.


    Der Schluss ist kein allzu fieser Cliffhanger, wie ich kurz gegen Ende dachte, lässt aber keine Zweifel über eine Fortsetzung offen.


    Im Anhang befindet sich noch ein Glossar, in dem einige Worte näher beschrieben werden. Schade, dass die Worte im Buch selber nicht markiert wurden, zumindest nicht in der ebook-Version.


    Fazit: Ein ganz großartiger Fantasy-Auftakt mit einem sympathischen Protagonisten, seinen interessanten Begleitern und einer tollen magischen Welt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: