Amazon~Beschreibung:
Der große Roman über die Sehnsucht nach Unsterblichkeit.
Johanna Mawet ist Molekularbiologin und forscht an Zebrafischen zur Unsterblichkeit von Zellen.
Während eines Forschungsaufenthalts in den USA gabelt sie einen merkwürdigen, alterslosen Herrn auf. Je näher sie ihn kennenlernt, desto abstrusere Erfahrungen macht sie mit ihm. Schließlich gibt er sein Geheimnis preis.
Er sei der Physiker Johann Wilhelm Ritter, geboren 1776.
Starker Tobak für eine Naturwissenschaftlerin von heute. Um seiner vermeintlichen Unsterblichkeit auf die Spur zu kommen, lässt sie seine DNA sequenzieren. Als Johannas Kollegen misstrauisch werden, bleibt dem sonderbaren Paar nur eines: die Flucht, dorthin, wo das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis und schwarze Romantik sich schon immer gerne ein Stelldichein geben - nach Deutschland.
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Meine vorläufige Meinung:
Mit diesem Buch wollte Thea Dorn eine Art modernen "Faust" schreiben, wie sie selbst in einigen Interviews gesagt hat.
Dementsprechend sperrig ist die Schreibweise dieses Romans. Er ist wahrlich kein Buch für nebenher, sondern fordert einiges an Konzentration.
Und man sollte ein paar Grundkenntnisse in Englisch haben, weil des Öfteren englische Passagen eingestreut werden, die nicht übersetzt werden.
Ich bin jetzt bei 30% des eBooks und bin noch recht unentschlossen, was ich davon halten soll.
Das Buch ist in drei Erzählperspektiven aufgeteilt, die aber häppchenweise die selbe Geschichte erzählen:
Johanna, Ritter und ein allwissender und teilweise auch lenkender Erzähler/Beobachter.
Einzig die Erzählperspektive von Johanna ist in "normalem, modernem" deutsch geschrieben, während Ritter und der Erzähler eine blumige, verschnörkelte Sprache aus Goethes Zeiten verwenden.
Darauf muss man sich wirklich einlassen können, sonst braucht man dieses Buch gar nicht erst anzufangen.
Die Geschichte und den Aufbau finde ich bisher gar nicht schlecht. Das ist einfach mal etwas völlig anderes und hebt sich gewaltig von meinem sonstigen Beuteschema-Einerlei ab.
Was mich aber ganz gewaltig stört, ist die...
... totale Unwissenheit von Ritter, was das heutige, moderne Leben betrifft.
Ich meine, er hat ja nicht zweihundert Jahre geschlafen und ist jetzt erst aufgewacht, sondern hat die Entwicklung der Technik schon mitbekommen, denn er ist ja doch ein wenig herumgereist.
Trotzdem weiß er weiß er weder was ein Laptop ist, noch wie ein Handy funktioniert?!
Und warum drückt er sich immer noch so altertümlich aus? Er hatte doch genug Zeit seinen Sprachgebrauch anzupassen, denn die allgemeine Umgangssprache ändert sich doch schließlich nicht über Nacht.
Das erscheint mir doch gewaltig unschlüssig.
Na ja, mal sehen, wie es weitergeht...