Gayle Forman - Und ein ganzes Jahr / Just One Year

  • Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diese Rezension Band 1 als bekannt voraussetze. Somit können für Leser, die "Nur ein Tag" noch nicht gelesen haben, Spoiler vorhanden sein.


    Allyson und Willem haben einen wunderschönen Tag in Paris zusammen verbracht - genau genommen auch eine Nacht. Doch danach trennten sich ihre Wege wieder. Wie es Allyson im darauffolgenden Jahr erging, weiß jeder, der "Nur ein Tag" gelesen hat. Danach fragt man sich, warum es bei diesem einen Tag geblieben ist und was Willem in dem folgenden Jahr getrieben hat. "Und ein ganzes Jahr" ist die Fortsetzung und der Abschluss des Roman-Duos der Bestseller-Autorin Gayle Forman.


    Ich bin kein Freund davon, wenn ein zweiter Roman erscheint und dieser die gleichen Geschehnisse wiedergibt, lediglich aus der Sicht einer anderen Person. Das ist für mich absolutes Ausschlachten einer Geschichte und langweilt mich lediglich. Daher fand ich es sehr positiv, dass dieses hier nicht der Fall ist. Der Roman setzt erst nach der gemeinsamen Nacht an und konzentriert sich dann nur auf Willem. Schnell war geklärt, wie Willem über das Treffen mit Allyson gedacht hat, wie es zur plötzlichen Trennung kam und wie Willem diese empfunden hat. Danach hat mich der Roman leider gelangweilt. Ich wollte wissen, wie es mit den beiden weitergeht. Die Details über Willems Jahr haben mich kaum begeistern können. Natürlich lernt man ihn besser kennen und kann damit sein Handeln besser verstehen, aber dieser Part hätte für meinen Geschmack stark gekürzt werden können.


    Das Ende hingegen fand ich richtig enttäuschend. Das, was ich lesen wollte, gibt es in diesem Buch nämlich gar nicht zu lesen. Dafür muss man sich ein eBook herunterladen, das "Und noch eine Nacht" heißt. Dieses Bonuskapitel gibt es zwar immerhin gratis, aber für mich eine inakzeptable Lösung. Für einen Buchliebhaber gehören (wichtige) Passagen ins Buch und nicht als Ergänzung per eBook hinzugefügt. Ob man für dieses Extra einen eBook Reader benötigt bzw. dieses überhaupt auf jeden Reader überspielen kann, kann ich nicht sagen, da ich es mir nicht geholt habe. Ich finde das absolut unnötig und möchte dieses nicht unterstützen. Der Roman endet ohne diese Bonuskapitel jedenfalls sehr unbefriedigend.


    Fazit: Die Romanidee klang toll, dass die beiden Bücher zeitgleich erschienen sind, ist großartig und Cover und Titel passen perfekt zusammen. Inhaltlich habe ich beim ersten Roman bereits mehr erwartet und beim zweiten Band habe ich beim kompletten Mittelteil gedacht, dass es für mich unnötiges Füllmaterial ist. Das Ende hinterlässt mich unzufrieden und dass man zum endgültigen Abschluss auch noch ein eBook herunterladen muss gefällt mir ebenfalls nicht. Ich hatte wesentlich höhere Erwartungen an dieses Buch-Duo.


    • Broschiert: 368 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
    • Originaltitel: Just One Year
    • Übersetzer: Stefanie Schäfer
    • :bewertung1von5::bewertung1von5:
  • Der Klappentext zu "Und ein ganzes Jahr" sagt nicht viel aus, aber letztlich muss er gar nicht mehr sagen, denn wer "Nur ein Tag" gelesen hat, wird aufgrund des fiesen Cliffhangers automatisch zu Band 2 greifen. Und wer den ersten Band noch nicht gelesen hat, merkt spätestens anhand des Klappentextes, wenn nicht schon aufgrund des Aufklebers auf dem Cover, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Somit ist dieser Klappentext vollkommen ausreichend. Er muss kein Interesse wecken, das schafft das Ende von Band 1 schon von ganz allein.


    Aber dann kommt doch die große Überraschung, denn "Und ein ganzes Jahr" setzt nicht da ein, wo "Nur ein Tag" aufhört, an der Stelle also, die so spannend ist, dass man sofort erfahren möchte, wie es weitergeht. Nein, weit gefehlt! Stattdessen setzt die Handlung an der Stelle ein, an der Willem in Band 1 verschwunden ist. Wir erfahren nun, was mit ihm passiert ist. Und nicht nur das, in Rückblicken wird beschrieben, wie Willem das Aufeinandertreffen mit Allyson und den Tag mit ihr in Paris erlebt hat. Und im weiteren Verlauf der Handlung verfolgen wir ihn dabei, wie er versucht, Allyson ausfindig zu machen. Und dabei fügen sich die Puzzleteile wie die beiden Herzhälften auf den Covern der beiden Bücher nach und nach zusammen. Die Fragezeichen, die nach Band 1 zurückgeblieben sind, lösen sich auf. Und es hat mich teilweise wahnsinnig gemacht, wie oft Allyson und Willem so kurz davor waren, sich endlich wiederzusehen. Doch wieder sind es die Zufälle, die schon in Band 1 so eine große Rolle gespielt haben, die ihnen immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Gayle Forman hat ganze Arbeit dabei geleistet, es den Charakteren so schwierig wie möglich zu machen, was mir dann aber stellenweise doch einfach zu viel des Guten war. Wie gesagt, es hat mich wahnsinnig gemacht!


    Natürlich bekommt Willem in seinem Buch auch Raum für seine ganz eigene Geschichte. Was in "Nur ein Tag" von Zeit zu Zeit angedeutet wurde, wird nun erklärt: Willem hat viel zu verarbeiten, was er bislang verdrängt hat. Diesen Teil des Buches fand ich allerdings etwas langatmig. Wie ich schon in meiner Rezi zu "Nur ein Tag" erwähnt habe, hatte ich Probleme, meinen Zugang zu den Charakteren zu finden. In "Nur ein Tag" bestand Allysons Geschichte in den Schwierigkeiten, die sie mit ihren Eltern hat. Diesen Teil der Handlung fand ich immerhin noch ganz amüsant, da man sich so herrlich über die Eltern aufregen konnte. Aber Willems Geschichte ist viel ernster, trauriger. Aber sie konnte mich ihm nicht näher bringen. Da war immer noch diese Distanz zwischen uns. Und daher konnte ich mich für diesen Handlungsstrang, der recht umfangreich ist, nicht begeistern.


    Erst auf den letzten Seiten begegnen sich die beiden bis dahin parallel verlaufenden Handlungsstränge von Allyson und Willem wieder und erst auf der vorletzten Seite setzt die Handlung endlich da ein, wo sie in Band 1 aufgehört hat. Aber interessanterweise reichen mir die wenigen Zeilen, die nun noch folgen, um mit der Geschichte von Willem und Allyson abzuschließen. Man erfährt nicht mehr viel, aber mir reicht es aus, mir reichen die Andeutungen und wenigen Worte, um erahnen zu können, wie es mit den beiden weitergehen wird. Natürlich hatte ich nach dem Ende von Band 1 gehofft, dass die Handlung in Band 2 nahtlos fortgesetzt wird, dass die Autorin uns auf den über 360 Seiten lang und breit erzählt, was das Schicksal für Allyson und Willem bereithält. Aber irgendwie hat dieser Drang mit dem Erfahren von Willems Geschichte nachgelassen. Meine Erwartungen wurden exterm heruntergefahren, aber das meine ich durchaus positiv. Durch Willems Geschichte bekommt man einen anderen Blickwinkel auf seinen gemeinsamen Tag mit Allyson und aufgrund der vielen Fragen, die beantwortet werden, kann man sich als Leser seinen Teil einfach denken. Daher ist das Ende dann für mich überraschenderweise doch ausreichend gewesen.


    Für ganz neugierige Leser, die einfach nicht genug von den beiden Charakteren bekommen können, gibt es ein kostenfreies Bonuskapitel, das gratis als E-Book angefordert werden kann. Diese Lösung finde ich nicht schlecht. So kann jeder selbst entscheiden, ob er mit dem Ende zufrieden ist oder nicht. Wobei es andererseits für die Leser, die keinen E-Reader besitzen, natürlich angenehmer gewesen wäre, das Bonus-Kapitel einfach mit im Buch abzudrucken.


    Mein Fazit


    Mit "Und ein ganzes Jahr" bekommt die Geschichte von Willem und Allyson einen für mich passenden Abschluss, aber der Weg dorthin ist teilweise nervenaufreibend und mühsam.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Inhalt:
    Wenn Du einem Menschen begegnet bist, der dein Herz geöffnet hat, wirst du alles dafür tun, ihn wiederzufinden. Aber was, wenn du dann tatsächlich vor ihm stehst?


    Eine große, überwältigende Geschichte von Entscheidungen und Zufällen – und vom Glück, wenn beides zusammenkommt.


    Wer ist Willem wirklich?
    Was ist in diesem Jahr passiert?
    Und – was ist noch zwischen ihnen?
    Jetzt erzählt er seine Geschichte!


    Rezension:
    Willem reist seit über drei Jahren durch die Welt.
    Jetzt steht seine Rückkehr nach Amsterdam kurz bevor, doch Willem will noch nicht zurück. So nutzt er die Chance seine Rückkehr um einen Tag zu verschieben, um der wildfremden Lulu Paris zu zeigen. Nicht ahnend, dass dieser eine Tag sein Leben verändern wird.


    "Und ein ganzes Jahr" ist der zweite Band von Gayle Formans Dilogie und erzählt dieses Mal die Geschichte von Willem. Ich hatte eigentlich erwartet, dass man den Tag, den er mit Lulu erlebt auch nochmal aus seiner Sicht lesen darf. Die Geschichte setzt allerdings am Morgen nach besagten Tag an.


    Der erste Band hat mir richtig gut gefallen, was unter anderem der tollen Entwicklung von Allyson zu verdanken war. Ich habe mich sehr darauf gefreut Willem endlich besser kennenzulernen, weil er im ersten Band ziemlich undurchsichtig war, obwohl er eine so wichtige Rolle spielte.


    "Und ein ganzes Jahr" erzählt Willems Geschichte, doch nach dem Lesen habe ich immer noch das Gefühl ihn nicht richtig zu kennen. Seine Entwicklung konnte mich leider einfach nicht so mitreißen, wie es die von Allyson konnte.


    Auch die Handlung konnte mich nicht so wirklich begeistern. Zwar ließ sich das Buch gut lesen und war bis zu einem gewissen Grad auch ganz unterhaltsam, aber ich habe irgendwie den Eindruck, dass Gayle Forman nicht so richtig wusste, wie sie ein ganzes Jahr füllen soll. Die Geschichte plätschert vor sich hin, aber mitreißen konnte sie mich nicht komplett.


    Fazit:
    Ich hätte mir mehr von "Und ein ganzes Jahr" erhofft! Nach dem tollen ersten Band habe ich mich richtig auf die Fortsetzung gefreut, doch leider konnte mich die Geschichte nicht so wirklich packen und auch Willems Entwicklung fand ich nicht so gelungen, wie die von Allyson im ersten Band.
    Da habe ich wohl leider zu viel erwartet, deshalb gibt es nur drei Kleeblätter.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt


    Wenn Du einem Menschen begegnet bist, der dein Herz geöffnet hat, wirst du alles dafür tun, ihn wiederzufinden. Aber was, wenn du dann tatsächlich vor ihm stehst?


    Eine große, überwältigende Geschichte von Entscheidungen und Zufällen – und vom Glück, wenn beides zusammenkommt.
    Wer ist Willem wirklich?
    Was ist in diesem Jahr passiert?
    Und – was ist noch zwischen ihnen?
    Jetzt erzählt er seine Geschichte!



    Quelle: Fischer




    Meinung


    "Und ein ganzes Jahr" ist der zweite Teil des Roman-Duos "NUR EIN TAG ... UND EIN GANZES JAHR".


    In "Und ein ganzes Jahr" wird nun die Geschichte aus der Sicht von Willem erzählt. Leider hat mich aber Willems Geschichte nicht packen können.
    Ich muss gestehen, ich habe es langweilig und monoton empfunden. Zwischendurch gibt es Momente, die die Geschichte etwas spannender macht, aber es ist nur für eine kurze Dauer. Die Handlung ist für mich zu trocken. Mir hat es an Emotionen gefehlt. Die Geschichte konnte mich nicht berühren. Dadurch geht die Authenzität verloren.
    So wie Allyson in "Nur ein Tag" ist Willem hier mir fremd gewesen. Ich konnte keinen Draht zu ihm aufbauen. Im ersten Teil ist er etwas sympathisch gewesen, aber hier im zweiten Teil fehlt mir die Sympathie. Ich finde ihn eher oberflächlich und unecht.


    Das Ende habe ich mir anders vorgestellt. Es hat nicht meinen Ansprüchen genügt. Ich hätte mir gewünscht, dass das Ende etwas ausführlicher erzählt worden wäre. Irgendwie fehlt mir ein zufriedenstellender Schluss. Eine Aussprache zwischen Allyson und Willem wäre eine Möglichkeit gewesen.


    Was mir aber gut gefallen hat, ist, dass "Nur ein Tag" und "Und ein ganzes Jahr" jeweils in ein Tag und ein Jahr unterteilt ist. Auch die Cover passen wunderschön zusammen. Es ist eine schöne, einheitliche Darstellung des Duos.




    Fazit


    Leider konnte mich "Und ein ganzes Jahr" nicht überzeugen. Meine Erwartungen sind nicht erfüllt. Der Protagonist Willem ist für mich zu leblos, die Handlung zu fad und das Ende nicht zufriedenstellend.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Im ersten Teil des Buchduos Just One Day erlebte der Leser die Geschehnisse aus Sicht von Allyson. Der zweite Teil beginnt wieder da, wo sich Allysons und Willems Wege trennen: Im August in Paris. Allerdings steht der Leser nun an Willems Seite und erfährt, wie es ihm ergangen ist. Nach Paris kehrt Willem nach Hause zurück. Hier erwarten ihn unangenehme Verpflichtungen und er muss sich der Vergangenheit stellen. Doch die Begegnung mit Allyson ist auch an ihm nicht spurlos vorbei gegangen und er beginnt, sie zu suchen. Genau wie Allyson begibt auch er sich dabei auf den Weg einer ganz persönlichen Identitätssuche.


    Während Willem als Charakter für mich im ersten Teil kaum greifbar war und mir zu glatt erschien, erlebte ich in nun von der ersten Seite an ganz anders. Die Autorin hat ihm endlich wahres Leben eingehaucht und zeichnete einen sehr verletzlichen, einsamen Charakter, der mit seinem Schicksal hadert. Der Schreibstil ist, passend für ein Jugendbuch, wie im ersten Teil sehr einfach gehalten. Die Geschichte lässt sich ganz gut in einem Rutsch lesen. Allerdings führen für meinen Geschmack auch im zweiten Teil zu viele Zufälle zum Ziel.


    Und ein ganzes Jahr endet exakt da, wo auch der erste Teil Nur ein Tag endet. Wer also eine Fortsetzung im klassischen Sinne erwartet, wird enttäuscht. Man sollte ohne diese Erwartung an das Buch heran gehen, denn am Ende fügen sich die beiden Teile dennoch wunderbar zu einem Ganzen zusammen.


    Natürlich wusste die Autorin, dass sie damit viele ihrer Leser enttäuschen würde. Mit dem 38-seitigen Bonuskapitel Und noch eine Nacht, das unter nocheinenacht.de als konstenloses eBook erhältlich ist, werden daher am Ende doch noch alle belohnt, die es wirklich wissen wollen. Hier erfahren die Leser nämlich endlich, was tatsächlich passiert, nachdem Allyson durch die Tür gegangen ist...


    Fazit
    Schönes Ende einer Young-Adult-Story über das Erwachsenwerden, Identitätssuche und Liebe.

  • Tiefgründig, emotional, berührend: besser als „Nur ein Tag“!


    Klappentext
    „Wenn Du einem Menschen begegnet bist, der dein Herz geöffnet hat, wirst du alles dafür tun, ihn wiederzufinden. Aber was, wenn du dann tatsächlich vor ihm stehst?


    Eine große, überwältigende Geschichte von Entscheidungen und Zufällen – und vom Glück, wenn beides zusammenkommt.
    Wer ist Willem wirklich?
    Was ist in diesem Jahr passiert?
    Und – was ist noch zwischen ihnen?
    Jetzt erzählt er seine Geschichte!“


    Gestaltung
    Da nun die männliche Perspektive geschildert wird, passt die blaue Farbe des Covers natürlich hervorragend! So kann man gleich optisch an der Farbwahl erkennen, wer in der Geschichte tonangebend ist. Die Idee mit dem zerbrochenen Herzen gefällt mir nach wie vor sehr gut und dass die Cover nebeneinander gelegt ein Herz ergeben ist auch einsame Spitze! Von dieser Gestaltung bin ich wirklich komplett verzaubert!


    Meine Meinung
    Nachdem ich „Nur ein Tag“ gelesen hatte, musste ich unbedingt wissen, was es mit „Und ein ganzes Jahr“ auf sich haben würde. Könnte ich hier erfahren, wie es nach dem fiesen Ende von Band eins weiter gehen würde? Ich hoffte, dass wir in diesem Buch nicht nur Willems Sichtweise erfahren würden, sondern auch, dass die Geschichte ein wenig darüber hinausgehen würde, indem sie die Szene, mit der „Nur ein Tag“ endete, weiterführt (immerhin war das Ende ziemlich offen und ließ mich ungeduldig zurück, da ich Antworten brauchte!).


    Leider war dem nicht so. Aber hier gibt es keinen Grund enttäuscht zu sein, denn der Verlag hat ein gratis Ebook herausgebracht, in dem die Geschichten zu einem runden Abschluss gebracht werden. Es werden dort alle Fragen aufgeklärt, die dem Leser nach dem Zuklappen der Buchdeckel noch unter den Nägeln brennen. Zwar hätte ich es schöner gefunden, wenn dieses Ende als letztes Kapitel in „Und ein ganzes Jahr“ abgedruckt worden wäre, aber immerhin steht uns das Ende überhaupt zur Verfügung, sodass wir nicht platzen müssen vor lauter Neugier, die sich am Romanende einstellt (denn das tut sie definitiv. Es passiert etwas, an das man schon gar nicht mehr geglaubt hat, doch bevor es zur Aufklärung aller Unsicherheiten und Fragen kommt, endet das Buch).


    Die Idee, dass wir nun mit diesem zweiten Teil dieselbe Geschichte noch einmal aus Willems Perspektive erfahren würden, um so seine Sichtweise und Emotionen genauer kennen zu lernen, finde ich wirklich toll! Vor allem weil ich Willem in „Nur ein Tag“ als sehr mysteriös und geheimnisvoll wahrgenommen habe. Ich konnte ihn nie ganz einschätzen und war mir nicht wirklich sicher, ob er für Allyson so viel empfinden würde wie sie für ihn.


    Darum war ich gespannt, nun seine Perspektive zu lesen und ich muss sagen, dass ich Willem nun viel besser verstehe! Überhaupt hat mir „Und ein ganzes Jahr“ noch besser gefallen als „Nur ein Tag“. Willems Perspektive hat einen ganz speziellen Sog auf mich ausgeübt. Er erzählt seine Sichtweise und seine Gefühle so eindringlich, dass ich den Eindruck hatte, dass seine Gefühle sich auf mich übertragen würden. Vor allem gefiel mir der leicht melancholische, verletzliche Ton, der zwischen den Zeilen anklang. Willem ist gar nicht so selbstsicher und selbstbewusst, wie er Allyson gegenüber im ersten Band aufgetreten ist.


    Zwar deutete sich schon in „Nur ein Tag“ an, dass hinter Willem mehr steckt als nur ein netter junger Mann, der viel auf Reisen ist. Aber dass er so tiefgründig ist, wow, das hat mich echt umgehauen. Er hat Angst, von Allyson verletzt zu werden, aber seine Gefühle für sie sind so tief und leidenschaftlich, dass es mich wirklich überrascht hat. In diesem Band werden die Hintergründe um Willem beleuchtet, über die man zuvor nur spekulieren konnte. Zudem spürt man durch die Zeilen hinweg einfach, wie leidenschaftlich Willem ist! Dabei liegt jedoch über allem diese seichte Verletzlichkeit, die er ausstrahlt. Diese Kombination macht „Und ein ganzes Jahr“ wirklich zu einem großartigen Leseerlebnis!


    In diesem Buch steht auch das Reisen mehr im Mittelpunkt, denn Willem sucht Allyson über die gesamte Welt verstreut. Er ist überzeugt, dass sie die Liebe seines Lebens ist (womit ich wirklich nicht gerechnet hatte!). Doch je mehr Zeit vergeht und je hoffnungsloser seine Suche scheint, desto größer werden Willems Zweifel daran, ob es die Magie des Schicksals wirklich gibt. Natürlich kennt man, wenn man „Nur ein Tag“ gelesen hat, vieles von der Handlung (wie beispielsweise die Erlebnisse des gemeinsamen Tages in Paris oder dass Willem Allyson nicht findet), aber dennoch ist „Und ein ganzes Jahr“ nicht langweilig. Eher im Gegenteil! Der Perspektivwechsel bringt Licht ins Dunkel, da er die Dinge erzählt, die in „Nur ein Tag“ nur angedeutet wurden. Durch Willems Gefühle entwickelt die Geschichte zudem einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Und zudem kann man hier erfahren, was Willem in dem einen Jahr nach dem Tag in Paris alles widerfahren ist. Mich konnte Willem insgesamt mehr fesseln und berühren als zuvor Allyson!


    Fazit
    Der in „Nur ein Tag“ so unnahbar erscheinende Willem zeigt in „Und ein ganzes Jahr“ seine ganze Bandbreite an Gefühlen. Dieses Buch strahlt so viel Leidenschaft und gleichzeitig auch Verletzlichkeit aus, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Willems Perspektive fesselt die Leser trotz dessen, dass die Grundzüge der Geschichte bekannt sind, an die Seiten und lässt sie nicht mehr los.
    5 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    1. Nur ein Tag
    2. Und ein ganzes Jahr

  • "Und ein ganzes Jahr" hat mir insgesamt ein kleines bisschen besser gefallen als "Nur ein Tag". Dies liegt zu großen Teilen daran, dass Willems Motivation im ersten Band so rätselhaft und undurchsichtig war, dass die Einblicke in sein Inneres wirklich wichtig waren. Nach Band 1 hatte ich durchaus meine Zweifel, ob er genauso an Allyson hängt wie sie an ihm, einfach, weil sie gezweifelt hat und man alles aus ihrer Sicht erlebt hat. Hier erfährt man jedoch, was er alles unternommen hat, um sie wiederzufinden und das war wirklich süß. Und es war gut, dass einiges, was im ersten Band sicher zu sein schien, hier umgeworfen werden konnte, ohne dass es konstruiert wirkte. Dieses Buch bietet ganz einfach die andere Perspektive.


    Willem an sich ist ein interessanter, vielschichtiger Charakter, den die Autorin hier gut ausgearbeitet hat, ebenso wie sein Umfeld. Auch er durchläuft eine Entwicklung, die mir gefallen hat, und verändert nach dem Tag in Paris einiges in seinem Leben. (Das mochte ich an beiden Büchern sehr - dass der gemeinsam verbrachte Tag etwas in ihnen auslöst und alles anstößt, sie aber jeweils unabhängig voneinander ihre Probleme bewältigen und an sich arbeiten, um danach gestärkt aus allem hervorzugehen.) Dabei waren Willems Gefühle und warum er auf eine bestimmte Art handelt schön dargestellt und ich mochte, dass auch hier offensichtlich war, dass die Chemie zwischen ihm und Allyson einfach stimmt und eine gewisse Verbundenheit entstanden ist.


    Weniger gefallen hat mir dagegen das Ende. An sich ist es schön und alles, was ich mir vorgestellt hatte, aber es ist zu kurz. Nachdem man zwei Bücher darauf gewartet hat, war es einfach viel zu wenig und dass man sich extra noch eine Kurzgeschichte kaufen muss, um den richtigen Abschluss zu bekommen, stört mich und deshalb habe ich auch - obwohl ich das Buch an sich besser fand als den ersten Teil - einen halben Stern in der Bewertung abgezogen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Carpe Diem.
    :study: Amelie Winter - Liebesglück und Landluft

    2024 gelesen: 21 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • Über das Buch:

    Format: Taschenbuch
    Preis: 14,99 Euro
    Seiten: 364
    ISBN: 9783841421074
    Erschien: 2016
    Originalsprache: Englisch
    Originaltitel: Just one Jear erschien 2013
    Genre: Liebesroman
    Verlag: FJB

    Inhalt:

    Wenn Du einem Menschen begegnet bist, der dein Herz geöffnet hat, wirst du alles dafür tun, ihn wiederzufinden. Aber was, wenn du dann tatsächlich vor ihm stehst?
    Eine große, überwältigende Geschichte von Entscheidungen und Zufällen – und vom Glück, wenn beides zusammenkommt.
    Wer ist Willem wirklich?
    Was ist in diesem Jahr passiert?
    Und – was ist noch zwischen ihnen?
    Jetzt erzählt er seine Geschichte!

    Das Cover:

    Hier ist das zweite Teil vom Herz. Ist das Cover nicht wunderschön anzusehen? Ich liebe es.

    Die ersten 3 Sätze:

    Es ist derselbe immer wiederkehrende Traum: Ich sitze in einem Flugzeug, hoch über den Wolken. Die Maschine fängt an runterzugehen, und wieder gerate ich in Panik, weil ich genau weiß, dass ich im falschen Flugzeug sitze und an den falschen Ort reise. Es ist nie ganz klar, wo ich landen werde - in einer Kriegsregion, in einem Seuchengebiet, im falschen Jahrhundert-, nur, dass es irgendwo ist, wo ich nicht sein sollte.

    Meine Meinung:

    Auch der zweite Teil über Willem und Allyson hat mich sofort gepackt. Hier wird die Geschichte aus der Sicht von Willem erzählt. Und man erfährt, warum Allyson und er sich im Paris aus den Augen verloren haben.
    Ich finde es gut, das die Geschichte noch mal aus der Sicht von Willem erzählt wird. Den so erfährt man, das auch er gelitten hat und immer auf der Suche nach Allyson war.
    Willem ist außerdem Schauspieler und immer auf der Suche nach der richtigen Arbeitsstelle für ihn.
    Aber manchmal konnte ich Willem nicht verstehen. Den er war oft, etwas zerstreut und handelte nicht immer so, wie er normalerweise sollte.
    Als ich die Geschichte zu Ende gelesen habe, wurde ich noch mit einem Bonuskapitel überrascht. Den es gibt noch ein Bonuskapitel darüber, was passiert ist, als Allyson durch die Tür gegangen ist.
    Das war besonders schön, den so musste man sich nicht sofort von Allyson und Willem verabschieden.
    Ich würde jeden die Bücher über Allyson und Willem empfehlen, der gerne Liebesgeschichten liest.

    Fazit:

    Mein Fazit ist, das ich die Geschichte um Allyson und Willem liebe.

    Über die Autorin:

    Gayle Forman, geboren 1971, begann ihre journalistische Karriere beim ›Seventeen Magazine‹ und arbeitete dann für große Zeitschriften wie ›Cosmopolitan‹, ›Glamour‹ und ›Elle‹, bevor sie anfing, Romane zu schreiben. Inzwischen hat sie etliche Bestseller veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie in Brooklyn, New York.

    Wie viele Sterne?

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:





    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17