Mara Andeck - Wolke 7 ist auch nur Nebel

  • Klappentext:
    Moya, 18, ist gerade mit der Schule fertig geworden – und an die große Liebe glaubt sie ganz bestimmt nicht. Als ihre beste Freundin Lena sie für ein wissenschaftliches Liebesexperiment anmeldet, macht sie trotzdem mit. Als Versuchskaninchen kann ihr bei diesem Thema schließlich nichts passieren. Oder etwa doch? Plötzlich soll sie sich für einen von drei Jungs entscheiden. Und das auch noch vor laufender Kamera …


    Meine Meinung:
    Ich weiß nicht, wie ich dieses Buch rezensieren soll. Es gibt nicht genug Worte, um zu beschreiben, wie sehr mich diese Geschichte fesseln konnte. Die Geschichte ist großartig, lustig, nachdenklich, spannend, sie hat einfach alles, was eine gute Geschichte ausmacht. Die Sprecher sind noch viel großartiger. Sie machen dieses Buch wirklich zu einem besonderen Schatz. Die Geschichte wird überwiegend aus Sicht von Moya und Luke erzählt. Gerade das hat mir gleich zu Beginn sehr gut gefallen, dass auch Luke, der eigentlich zunächst nur eine Nebenfigur zu sein scheint, seinen Part beitragen darf.


    Alles beginnt mit Moyas Wunsch, ein Jahr im Ausland zu verbringen. So ein Auslandsjahr kostet aber Geld, das es zu verdienen gilt. Aus diesem Grund landet Moya dann am Ende für ein angeblich wissenschaftliches Liebesexperiment vor der Kamera. Dass es nicht sehr wissenschaftlich abläuft nervt Moya wohl am meisten von allen Beteiligten. Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts. Sie ist genau im richtigen Tempo erzählt, dass es nie langweilig wird, aber auch nicht zu schnell voran schreitet.


    Die drei Jungs, die Moya beim Liebesexperiment näher kennenlernt, bleiben eher blass. Wir lernen sie nur aus Moyas Sicht kennen und so richtig hatte keiner der drei etwas, was ihn für mich anziehend machte. Für meinen Geschmack hätte die Dates mit den drei Jungen noch etwas mehr ausgebaut werden dürfen. Auch hier erhalten wir eher spärliche Informationen, wie die Dates verlaufen, worüber geredet wird und wie sich Moya mit ihnen versteht.


    So ein richtig großes Manko war dies für mich aber nicht, so dass es nicht einmal dazu geführt hat, dass ich eine Feder abgezogen habe. Moya schafft es, mich mit ihrer ruppigen und dennoch irgendwie liebenswerten Art, ganz für sich einzunehmen. Sie ist intelligent und denkt über vieles im Leben nach. Ihre Einstellung zur Liebe fand ich zwar ein bisschen arg sachlich, aber es passte zu ihr.


    Von mir bekommt „Wolke 7 ist auch nur Nebel“ 5 Sterne, weil das Buch den Hörer einfach komplett, von der ersten bis zur letzten Minute unterhält. Was will man mehr?

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Moya und ihre beste Freundin wollen nach der Schule Work & Travel in Australien machen. Die Schulzeit ist fast vorbei, doch das entsprechende Kleingeld fehlt immer noch. Auch mit Putzjobs kommen sie ihrem Ziel nur langsam näher. Da meldet Lena Moya für ein wissenschaftliches Liebesexperiment an. Klingt wie leicht verdientes Geld und Moya ist perfekt dafür, denn sie glaubt nicht an die große Liebe. Doch dieses Experiment verselbständigt sich und plötzlich ist Moya im Fernsehen zu sehen.


    Die Idee des Hörbuches fand ich ziemlich spannend. Leider wurde das Potenzial aber nicht ausgeschöpft und die Autorin hat sich dem Altbekannten zugewandt, wodurch alles vorhersehbar war. Eigentlich handelt es sich bei der Geschichte nämlich nur um eine andere Art von "Die Bachelorette". Nach dem ursprünglichen Experiment darf Moya eine Runde weiter und aufgrund der Bezahlung sagt sie zu. Prompt ist sie Teilnehmerin in einer TV-Show, in der sie sich zwar nicht aus 20 Männern einen herauspicken muss, sondern nur drei zur Auswahl hat, aber ansonsten läuft es identisch ab. Alle fliegen für die Dreharbeiten ins Ausland, sie hat mit jedem Kandidaten ein Einzeldate, der TV-Sender zwingt sie bestimmte Sachen zu machen und im Fernsehen kommt sie dadurch anders herüber, als sie es eigentlich gerne möchte. Das "wissenschaftliche" an diesem Experiment wird nur gestreift und dadurch hat mich der Roman schon beinahe etwas gelangweilt, da nichts Neues geboten wurde. Auch das Ende war absolut vorhersehbar.


    Gut gefallen hat mir, dass es vier Sprecher gibt, denn die Geschehnisse werden abwechselnd aus drei Perspektiven geschildert: Moya, ihre Freundin Lena und eine männlichen Person. Hinzu kommen Zwischentexte über die Studie und ähnliches. Dadurch, dass die unterschiedlichen Perspektiven jeweils von einer Person gesprochen wurden, war es leicht diesen Wechseln zu folgen. Die Sprecher sind übrigens Laura Maire (u.a. Synchronstimme von Alice Cullen aus "Twilight"), Maximiliane Häcke (u.a. Schauspielerin beim Kölner Tatort), Maximilian Artajo (u.a. Sprecher des Hörbuches "Liebe ohne Punkt und Komma" von Jodi Picoult), und Nicole Engeln (u.a. Schauspielerin).


    Fazit: Mir wurde der Spaß am Hörbuch geraubt, da es für mich nur eine Kopie der bekannten Dating-Shows ist. Jedes Erlebnis, jede Entscheidung war vorhersehbar. Das Wissenschaftliche hätte stärker betont werden können, der Focus hätte darauf gelegt werden können, dass man sich selbst treu bleiben muss, ... es gab viele gute Ansätze, aber dass es dann eben doch nur eine Kopie des Bachelorette-Formats ist, hat mich enttäuscht.


    • Audio: 4 CDs - ca. 294 Min
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