Cilla & Rolf Börjlind - Die Strömung / Svart gryning

  • Autorenporträt:

    Zitat

    Cilla und Rolf Börjlind gelten als Schwedens wichtigste und bekannteste Drehbuchschreiber für Kino und Fernsehen. Sie sind unter anderem verantwortlich für zahlreiche Martin-Beck-Folgen sowie für die viel gepriesene Arne-Dahl-Serie. Ihr Markenzeichen sind starke Charaktere und eine stringente Handlung.


    Quelle: Klappentext
    Inhaltsangabe:


    Zitat

    In den Wäldern von Schonen im südlichen Schweden kommt es zu einem entsetzlichen Verbrechen. Ein kleines Mädchen wird ermordet, als es friedlich spielend im Sandkasten sitzt. Ein familiärer Hintergrund? Doch zwei Tage später der zweite Kindermord, diesmal in der Nähe von Stockholm. Was verbindet die beiden Fälle? Schnell fällt der Verdacht auf eine rassistische Gruppierung, die beide Elternpaare zuvor offen bedroht hat. Aber ist es wirklich so einfach? Und warum tauchen gerade jetzt Hinweise auf einen alten, nie geklärten Mord an einer hochschwangeren Edelprostituierten auf? Olivia Rönning, eine junge ehrgeizige Polizistin, und Tom Stilton, ein einst berühmter Kommissar, sind aus jeweils ganz persönlichen Gründen an der Aufklärung dieser Verbrechen interessiert. Sie kommen einer Geschichte aus auf die Spur, wie sie verquerer und abscheulicher nicht sein könnte…


    Quelle: Klappentext


    Meine Meinung:
    Der dritte Band der Rönning/Stilton-Reihe beginnt mit einer Rückblende in das Jahr 2005. In einer Stockholmer Hotelbar sitzen vier Männer zusammen, die einer nationalsozialistischen Einheit angehören. Sie planen eine Revolution, in dem Glauben, Schweden dadurch „reinigen“ zu können. Zwei Stunden sind vergangen und es ist bereits einiges an Alkohol geflossen, zieht einer der Männer ein Päckchen aus der Tasche und reicht es seinem Gegenüber mit den Worten: „Du hast doch heute Geburtstag. Ist von uns allen.“ Es handelt sich um einen Zimmerschlüssel in Form einer Plastikkarte für das Hotel Continental. Eine Dreiviertelstunde später ist der Mann wieder zurück, mit einer zerbrochenen Brille. Die rote Schachtel, die er zuvor bekommen hat, stellt er wieder auf den Tisch. Als sie einer der Männer aufmacht und sich den Inhalt besieht, sagt er nur: „Scheiße, wie eklig. Verdammt, was hast Du gemacht?“
    Schonen im Jahr 2013: Die dreijährige Emelie spielt im Sandkasten. Oma Judith ist als Babysitterin eingesprungen und geht kurz ins Haus, als das Telefon klingelt. Als sie wieder nach draußen kommt, ist Emelie tot – ermordet. Nur zwei Tage später geschieht ein weiterer Kindermord. Wieder ist es ein Kind mit Migrationshintergrund. Der Verdacht fällt zunächst auf rassistische Gruppe, die in Schweden ihr Unwesen treibt. Plötzlich tauchen Hinweise zu dem brutalen, nie aufgeklärten Mord aus dem Jahr 2005 an einer schwangeren Edelprostituierten auf …
    „Die Strömung“ ist mein erster Band aus der Reihe. Er lässt sich unabhängig von den Vorgängerbänden lesen. Ich hatte bei den komplexen Zusammenhängen der Protagonisten jedoch immer unterschwellig das Gefühl, ich hätte etwas verpasst. Die Charaktere sind so vielschichtig und interessant beschrieben, dass ich unbedingt mehr über sie erfahren möchte. Ich werde also um die anderen beiden Bücher nicht drum herumkommen. Das Autorenduo ist perfekt aufeinander abgestimmt und die Spannung ist in jedem Satz greifbar. Das Buch lebt durch die stetigen Wendungen und die Möglichkeit, sich mit den Ermittlern zusammen auf die Suche zu machen.
    Durch die Flüchtlingskrise ist das Thema des Buches so aktuell wie nie. Im Buch wird auch immer mal wieder Bezug auf die Tat von Anders Behring Breivik genommen. Ein Schreckensszenario, welches für mich immer sehr schwer vorstellbar, in unserer heutigen Situation aber – auch gerade im Hinblick auf die aktuellen Wahlergebnisse, leider nicht mehr ganz abwegig ist. Sowohl das Cover als auch der Titel sind für diesen Kriminalroman sehr gut gewählt. „Die Strömung“ erhält von mir vier Sterne.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!"


    :love: :love: :love:

  • Die erste Szene 2005: 4 auffällige Männer treffen sich in einer Hotelbar in Stockholm sie gehören zu eine nationalsozialistischen Einheit, die eine Revolution gegen Neger,Schwule,Asylanten,Juden und Zigeuner planen, den mit diesen Menschen würde Schweden untergehen denken sie. Inzwischen ist das Jahr 2013 Judith soll auf ihre 3 jährige Enkelin Emelie aufpassen während ihr Mutter in Thailand Urlaub macht und der Vater arbeitet. Ein Telefonat lenkt sie ab und als sie wieder aus dem Haus zu Sandkasten geht leigt Emelie tot im Sand.Olivia und ihr Kollege Frans werden zum Tatort gerufen bei der Befragung stellt sich heraus das Emelies Vater mit Asylanten zu tun hat. Wenige Tage später kommt es dann erneut zu einem Mord an einem kleinen Jungen mit Migrationshintergrund. Gibt es zwischen den einzelnen Szenen einen Zusammenhang und warum mussten die Kinder sterben? Ein Buch, ein alter Fall der Ermittler gibt ihnen die nötigen Spuren zum Täter und so können Olivia, Mette und Tom Stilton den Fall doch noch lösen bevor es zu einem erneuten Mord kommt.


    Meine Meinung:
    Leider habe ich mich mit dem Buch wieder mal sehr schwer getan,zu viel verschiedene Orte, Szenen und teils kompizierte skandinavische Namen haben mich etwas verworen.
    Vielleicht tut man sich leichter wenn man die anderen beiden Bände der Reihe schon gelesen hat ? (Allerdings ist das Thema ein sehr aktuelles, da es um Migranten und deren Umgang mit ihnen geht) Den rote Faden habe ich dann auch streckenweise fast verloren zwischen den einzelnen Szenen. Auch der gute Schreibstil konnte mich da nicht wirklich entschädigen. Im großen ganzen hätte das Buch auch sicher mit weniger Seiten auskommen können, vielleicht wäre dann die Spannung mehr zum tragen gekommen. Irgendwie habe ich kein Faible für skandinavischen Krimis, bisher konnte mich keiner 100% überzeugen.
    Das Cover ist sehr schön gestaltet, passt aber meiner Ansicht nach überhaupt nicht zu der Story, ebenfalls wie der Titel finde ich.

  • In dem neuen Thriller von Cilla undRolf Börjlind „Die Strömung“ handelt es sich um den dritten Teil derKrimireihe. Die Tatsache, dass ich dieersten zwei (noch) nicht gelesen hatte, störte mich eigentlich nicht. Die Protagonisten - Olivia Rönning und Tom Stilton - geben genug privateDetails über sich preis. Ich fand die Protagonisten sehr sympathisch und habemir vorgenommen, sie näher kennen zu lernen und die vorangegangenen Bücher zulesen.
    Story:
    Zwei Kinder mitMigrationshintergrund wurden getötet. Das erste Opfer, ein dreijähriges Mädchenwird im Sandkasten vor der Haustür hingerichtet. Das zweite Opfer, ein Junge, wurdeauf dem Weg zur Schule überrascht. Weil beide Kinder auf die gleiche Art ermordetwurden, vermuten die Ermittler den Fremdenhass als Motiv.
    Meine Meinung:
    Die Geschichte ist sehr gutdurchdacht und die Handlung bleibt von dem Anfang bis zum Ende hochspannend. Die Charaktere sind vielschichtig und interessant dargestellt.Der Schreibstil des Autorenduos ist flüssig und kurzweilig, sehr angenehm zu lesen.Besonders gefällt mir der Aufbau des Buches: die kurzen Kapitel sind sehrpraktisch für diejenigen, die wie ich, meistens unterwegs lesen.
    Ein wenighatte mich die große Anzahl der Nebenfiguren im Buch irritiert. Es ist am Anfangauch etwas schwer, sich all die Namen zu merken und sie auch den Personen zu zuordnen.
    Undtrotzdem möchte man das Buch nicht beiseitelegen und am liebsten in einem Stückzu Ende lesen.
    Fazit: Eingelungener Schwedenkrimi, der Lust auf mehr macht.

  • Inhalt
    Ein dreijähriges Mädchen wird ermordet, während es im Sandkasten spielt. Polizistin Olivia Rönning vermutetet ein rassistisches bzw.fremdenfeindliches Motiv. Es ist eine naheliegende Vermutung, denn das kleine Mädchen stammt aus Ghana und ihr Adoptivvater arbeitet in einem Flüchtlingslager. Als ein zweites Kind, ebenfalls mit ausländischen Wurzeln, ermordet wird und die Ermittler auch noch Zusammenhang herstellen zu einem Mord an einer dunkelhäutigen Prostituierten, deutet alles auf eine fremdenfeindliche Gruppierung hin. Der ehemalige Kommissar Tom Stilton, der den Mord an der Prostituierten nie aufklären konnte, sieht nun eine Möglichkeit herauszufinden, was damals geschah. Und so arbeiten Olivia und Stilton wieder zusammen.
    Meinung
    „Die Strömung“ ist der dritte Band der Krimireihe und behandelt einsehr aktuelles Thema: Rassismus und Fremdenhass. Es geht um Hass auf alle Menschen, die nicht nord- oder mitteleuropäisch aussehen und umeine rassistische Gruppierung, deren Mitglieder von einem „reinen“Schweden träumen. Ob die Mitglieder an den Morden beteiligt waren oder ob es etwas ganz Anderes hinter den Morden steckt, versuchen Olivia und Tom herauszufinden. Und es macht wieder Spaß ihnen dabei zuzusehen bzw. es zu lesen. Der Schreibstil ist klar und prägnant.Das Geschriebene lässt sich sehr flüssig lesen. Der größte Pluspunkt sind die Charaktere, besonders die Hauptpersonen. Sie sind unkonventionell, charismatisch, authentisch, etwas verschroben und jeder auf seine Art unverwechselbar. Aber auch die Nebencharaktere sind größtenteils gut ausgearbeitet und vielschichtig.
    Die ständigen Personen- und Ortswechsel mögen einige Leser als störend empfinden, aber ich mag solche Wechsel sehr gern, vor allem wenn sie,wie hier, gut durchdacht sind und den Lesefluss nicht stören. Ich finde es bewundernswert, wie die Autoren die vielen Personen mit den unterschiedlichen Motiven zu einem Handlungsstrang zusammenführen und dass sie nicht zwischendurch den roten Faden verlieren. Zudem merkt man an keiner Stelle, dass zwei Autoren beteiligt sind.
    Ich muss aber leider sagen, dass mich die Auflösung selbst etwas enttäuscht hat. Sie ist zwar nicht vorhersehbar, aber sie ist zu einfach, unspektakulär und teilweise zu konstruiert. Vor allem wenn man diese dann so "einfache" Auflösung mit der Handlung vorher vergleicht, die ja doch relativ vielschichtig ist.Das Buch hat leider auch ein paar Längen und die Spannung flaut etwas ab. Es ist trotz der Kritikpunkte ein sehr guter Krimi mit einer komplexen Handlung und facettenreichen Charakteren und bietet einen erschreckenden Einblick in die fremdenfeindliche, rassistische Gedankenwelt. Von mir gibt es 4 Sterne.