Volker Knüpfel & Michael Kobr - Milchgeld

  • Kommissar
    Kluftinger ist gerade bei seinem montäglichen Kässpatzenessen, als er zum
    Schauplatz eines Mordes gerufen wird. Ausgerechnet in seinem beschaulichen
    Heimatort Altusried wird der Lebensmittelchemiker Philip Wachter in seiner
    Wohnung tot aufgefunden. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, das
    Wachter, zusammen mit seinem Freund Robert Lutzenberg in einen
    Lebensmittelskandal verwickelt war. Die Freunde hatten sich danach zerstritten.
    Bei der Beerdigung Wachters erkennt dessen Haushälterin einen Mann, der einige
    Tage vorher Wachter besucht hatte, und mit ihm in einen Streit geriet. Als der
    Mann bemerkt, dass er Aufmerksamkeit erregt hat, flieht er. Es ist der Sohn von
    Robert Lutzenberg. Hat er Wachter umgebracht, um seinen Vater zu rächen?
    Kluftinger ermittelt und deckt dunkle
    Machenschaften auf…



    Dies
    ist der erste Fall von Kommissar Kluftinger. Das Buch war von Anfang an
    spannend, und es wurde im Verlauf noch spannender. Das Autoren-Duo Klüpfel/Kobr
    hat hier einen fesselnden Krimi geschrieben, der mit Recht die Bestsellerlisten
    erklommen hat. Es ist ein Krimi, wie er sein soll, mit Ermittlungen, Recherchen
    und auch mit falschen Vermutungen. Mit Kommissar Kluftinger hat das Duo einen
    sehr liebenswerten Ermittler geschaffen, und es hat mir große Freude bereitete,
    diesen Roman zu lesen. Überaus empfehlenswert!

    Von mir gibt es fünf Sterne!

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Anfangs hatte ich mich darüber gewundert, dass der Kriminalfall an sich nicht so im Mittelpunkt des Buches stand, sondern vielmehr Kommissar Kluftinger detailliert beschrieben wurde. Dann aber, besonders im letzten Drittel, nahm die Geschichte richtig an Fahrt auf und Klufti war mir bis dahin schon sehr ans Herz gewachsen - eben dank der guten Charakterisierung des Protagonisten.


    Herzhaft lachen musste ich besonders bei den Szenen, als



    Nun würde ich auf keinen Fall mehr auf diese Hauptfigur verzichten wollen und freue mich schon auf die nächsten Teile. Auch die Kriminalgeschichte war gut konstruiert.


    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ein großartiger Lesespaß! Kommissar Kluftinger wirkt höchst sympathisch und macht Lust auf mehr. Zu Anfang musste ich mich aber schon darauf einstellen, dass ich eher ein unterhaltendes denn ein kriminalistisches Buch in der Hand hatte. Das Ende fand ich überraschend, dem Autoren-Duo ist da ein echt guter ERstling gelungen. :thumleft:

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)

  • "Milchgeld" war mein zweiter Kluftinger-Roman und irgendwie weiß ich nicht so genau, was ich davon halten soll. Einerseits finde ich ihn und seine Erlebnisse wirklich amüsant und, ja auch spannend, andererseits ist er mir zu aufgesetzt schrullig und sein ewiges "priml" ist mir gehörig auf die Nerven gegangen. Ich bin noch äußerst unentschlossen, ob ich noch eines aus der Reihe probieren soll.

  • Das Allgäu - bilderbuchmäßige Landschaft, gemütliche Menschen (böse Zungen würden eher sagen, behäbig), die Uhren scheinen hier etwas langsamer zu ticken als im Rest der Welt. Und genau so ist der Krimi. Bzw. der Teil des Buches, den man als Krimi bezeichnen kann.
    Hauptbestandteil von Kluftingers (der Kommissar) erstem Fall ist nämlich die Beschreibung der Gegend und der darin vorkommenden Menschen - überwiegend Allgäuer. Zugegeben, wenn man das Allgäu mag und sich dort ein wenig auskennt, macht das Spass zu lesen. Wer aber dem Krimi mehr Gewicht beimisst, wird eher enttäuscht. Die Story schleppt sich hin, trotz zweier Toter entsteht kaum Spannung - am ehesten noch gegen Ende. Die Lösung ist zwar wirklich überraschend, doch erhöht dies den Reiz des Ganzen nicht.
    Fazit: Für Allgäuliebhaber ein Muss, wer aber dem Krimi größeres Interesse einräumt, wird enttäuscht sein.

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Meine Meinung:


    Also ich mag ja Lokalkrimis und nun bin ich halt im Allgäu gelandet wo Kommissar Kluftinger ermittelt. Das Hauptaugenmerk liegt auf Land und Leute und dem Protagonisten Kluftinger. Ich fühle mich in solchen Büchern und auch speziell in diesem Buch sehr gut aufgehoben, weil Kluftinger direkt sympathisch auf mich wirkt, eine Linie hat und dennoch kleine liebenswürdige Fehler hat. Es ist die Mischung von Krimi, Humor und dem Erzählen über die Leute, ihrer Eigenschaften und der Beschreibung der Landschaften, welches eine Atmosphäre erschafft in der ich mich sehr wohl fühle als Leser.


    Fazit:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 174 / 240 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 0 / 268 Seiten



    SUB: 857

  • Meine Schwester ist absoluter "Kluftinger-Fan" weshalb sie mir laufend die Reihe ans Herz legte. Nachdem ich die Verfilmung eines Falls im Fernsehen gesehen habe, ist mir die Lust darauf noch mehr geschwunden. Nur auf Grund ihrer penetranten Empfehlungen habe ich nachgegeben und mir das erste Buch der Reihe geben lassen. Und ich muss sagen, sie hatte recht. So unsympathisch mir Kluftinger im Fernsehen war, im Buch ist es ganz anders. Ist zwar immer noch der gleiche Typ, aber sein Wesen und Verhalten, seine Einstellungen und Meinungen sind wesentlich detaillierter geschildert, als es im Film nur annähernd rüber kommt. Was im Fernsehen mich eher genervt hat, ist nun auf Grund des Hintergrundwissens das, was Kluftinger ausmacht und ihn ins Herz schließen lässt.

  • Bei "Milchgeld" darf man keinen knallharten Krimi erwarten. Neben den Ermittlungen ist auch das Abendessen des Kommissars oder seine Unlust auf die wöchentliche Musikprobe ein Thema. Ich fands super, es macht ihn menschlich und das Buch sehr unterhaltsam. Vor allem die Kabbeleien mit Doktor Langhammer sind wunderbar beschrieben und haben mich an mehreren Stellen zum Lachen gebracht. Daneben kommen aber auch die Krimi-Elemente nicht zu kurz. Für mich ist es ein Krimi der Spaß macht, eine tolle Abwechslung zu Slaughter und Adler-Olsen, die auch auch sehr gern lese.

    "Die klimatischen Bedingungen in der Hölle sind sicher unerfreulich, aber die Gesellschaft dort wäre von Interesse." (Oscar Wilde)

  • Das Cover wurde sehr passend gewählt. Die Farbgestaltung ist sehr direkt und auffällig, so dass man sofort neugierig wird.

    Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Kluftinger sprach den Fluch nicht laut aus, er dachte ihn nur.

    Kommen wir zum Inhalt: Kluftinger, Kommissar bei der Kemptener Polizei, wird zu einem Mordfall gerufen. Augenscheinlich wurde der Tote mit einer Gardinenschnur erdrosselt. Haben die beiden Töchter ein Motiv? Oder gar die Ex-Ehefrau? Oder hatte es etwas mit seinem Beruf zu tun? Kluftinger beginnt zu ermitteln.

    🔪 🔪 🔪 🔪 🔪

    Witzig und unterhaltsam, ja, diese beiden Worte sagen eigentlich schon alles aus. Den beiden Autoren ist mit diesem ersten Band wirklich etwas besonderes gelungen. Ein Kommissar, der mehr oder weniger gerne im Musikverein trommelt, der Käsespätzle mit viel Zwiebeln liebt, der ungern in Urlaub geht und der etwas verschroben, aber doch aufmerksam ist. Kurzum: Ein Kommissar, den man auf der Stelle mag.

    Aber auch sein Umfeld wurde sehr klar dargestellt, so dass ich mir sehr schnell ein Bild von Land und Leuten machen konnte. Gerade auch die privaten Einblicke in Kluftingers Leben, sei es die Ehefrau Erika oder sein Sohn, harmonieren perfekt zur kriminalistischem Handlung. So wirkt nichts überlagert oder langatmig. Ein schneller Wechsel von Spannung und Heiterem lässt die Seiten nur so dahin fliegen.

    Die dialektischen Einlagen halten sich in Grenzen, so dass allein durch die Beschreibungen ausreichend Lokalkolorit gegeben ist.


    Fazit:

    Es war zwar mein erster Kluftinger, aber mit Sicherheit nicht mein Letzter. Der Kommissar mit seinen Ecken und Kanten, seine resolute Frau und das Umfeld haben auf mich eine Sogwirkung ausgelöst, so dass ich mir bereits den Nachfolgeband gekauft habe.

    Ein Krimi, bei dem kein Auge trocken bleibt!