Andreas Winkelmann - Killgame

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Lauf um dein Leben
    Das Mädchen hat Angst. Seit Tagen ist sie in einem Verschlag unter der Erde gefangen.
    Jemand öffnet die Klappe und wirft Laufkleidung herunter. Sie klettert aus ihrem Gefängnis und beginnt zu rennen. In die Freiheit. In den Wald. Da zischt der erste Pfeil haarscharf an ihrem Kopf vorbei...
    Dries Torwellen hat geschworen, seine Nichte Nia zu finden, die von zu Hause ausgerissen ist. Die Spur führt ihn zu einer Lodge in den tiefen Wäldern Kanadas. Ihre Betreiber werben mit einem einzigartigen Urlaubserlebnis. Einem Erlebnis, das alle Grenzen sprengt.
    Der neue Thriller von Andreas Winkelmann: Eine grausame Menschenjagd in den Wäldern Kanadas


    Autor (Quelle: Verlagsseite)
    Andreas Winkelmann, geboren im Dezember 1968 in Niedersachsen, ist verheiratet und hat eine Tochter. Er lebt mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldesrand nahe Bremen. Bei Wunderlich erschienen bisher seine sehr erfolgreichen Thriller «Wassermanns Zorn» und «Deathbook».


    Allgemeines
    Erscheinungstermin: 11.März 2016 bei Wunderlich, TB mit Klappbroschüre, 432 Seiten
    Gliederung: Vier Hauptteile mit deutlich voneinander abgesetzten, aber nicht nummerierten Kapiteln, Epilog "Wochen später", Nachwort an die Leser/innen
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Die Handlung spielt in Frankfurt und Nova Scotia/ Kanada in der Gegenwart.


    Zum Inhalt
    In den Wäldern Kanadas bietet ein Geschäftsmann Urlaubserlebnisse der besonderen Art an: Menschen, die im Urlaub etwas ganz Besonderes erleben wollen, können in der Bearwood Lodge das Bogenschießen erlernen, um dann in den Wäldern, in denen auch Schwarzbären herumstreifen, Jagd auf ungewöhnliche Beute zu machen.
    In diese Gegend verschlägt es die achtzehnjährige Nia Herford, die zuhause unglücklich ist. Ihr verwitweter Vater lässt sich nach dem Tod der Mutter gehen und kümmert sich kaum um seine Tochter. Diese wartet nur ihre Volljährigkeit ab, um sich nach Frankfurt zu begeben, wo sie hofft, Geld und Mittel zu erwerben, damit sie sich den Traum ihres Lebens, eine Reise nach Kanada, erfüllen kann. Nach einigen sehr ernüchternden Erlebnissen in der Großstadt begegnet sie dem gesundheitlich angeschlagenen Rentner Walter Busch, der eine Hütte in Kanada besitzt und bereit ist, Nia den Flug zu bezahlen, wenn sie sich im Gegenzug um ihn und seinen Haushalt kümmert.
    Dries Torwellen, ein ehemaliger Polizist und jetziger Privatermittler, dessen Spezialität es ist, Leute zu finden, die nicht gefunden werden wollen, ist Nias Onkel. Seine Eltern bitten ihn darum, nach ihrer Enkelin Nia zu suchen, die sich lange nicht bei ihren Großeltern gemeldet hat. Er setzt alles daran, die Tochter seiner verstorbenen Zwillingsschwester Jessi zu finden.


    Beurteilung
    "Killgame" berichtet aus wechselnden Perspektiven über die Vorgänge in der Bearwood Lodge in Nova Scotia, über das Leben der jungen Nia nach ihrem Fortgang von zuhause und über die Versuche ihres Onkels Dries, sich an ihre Fersen zu heften. Ist die Geschichte schon zu Beginn spannend, so steigert sich die Spannung im zweiten Teil, der in den dichten Wäldern Kanadas spielt, so sehr, dass es schwerfällt, das Buch aus der Hand zu legen. Der Autor, der sich nach eigener Aussage im Nachwort in diesen Wäldern gut auskennt, beschreibt sehr anschaulich und düster atmosphärisch die Gegebenheiten in einer Gegend, in der man ohne Karte und Kompass verloren ist und jederzeit mit der Begegnung mit Schwarzbären rechnen muss. Bären sind jedoch nicht die größte Gefahr in einer Umgebung, in der Menschen mit außergewöhnlichen Urlaubswünschen und wenig moralischen Skrupeln unterwegs sind...
    Die Thrillerhandlung wird durch eine Prise des Übernatürlichen gewürzt, denn der Protagonist Dries, der sich seiner Zwillingsschwester Jessi auch nach ihrem Tod sehr verbunden fühlt, glaubt an den Zwillingskult der Yoruba in Westafrika, er fühlt sich von Schatten aus der Unterwelt umgeben und führt eine hölzerne Figur namens ere ibeji mit sich, in der sich seinem Empfinden nach die Seele seiner Schwester manifestiert. Das ist interessant, aber auch etwas befremdlich und wäre eigentlich nicht nötig gewesen, um dem Roman Spannung zu verleihen.
    Die Ausarbeitung der Romanfiguren ist gut gelungen, auch wenn diese manchmal erstaunlich resistent gegen die Unbilden des Lebens sind. Faszinierend ist die Schilderung der Vierergruppe von Abenteuertouristen in der Bearwood Lodge, bestehend aus drei Männern und einer Frau, die zusammen eine Firma zur Entwicklung von Ego-Shooter-Spielen betreiben und sich hier neue Anregungen holen wollen. Die Konflikte und Spannungen in dieser Gruppe bringen zusätzliches Gefahrenpotenzial mit sich...
    Der Titel des Romans ist ausgezeichnet gewählt, denn "Game" kann sich sowohl auf ein "Spiel" (Killerspiel) als auch auf die Bedeutung "Wild" (Töte das Wild.) beziehen.


    Fazit
    Ein hochspannender und sehr harter Thriller, der wegen teils ziemlich drastischer Schilderungen und hohen Leichenaufkommens vor allem den Freunden des literarischen Nervenkitzels zu empfehlen ist.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998


  • Kurzbeschreibung:
    Das Mädchen hat Angst. Seit Tagen ist sie in einem Verschlag unter der Erde gefangen. Jemand öffnet die Klappe und wirft Laufkleidung herunter. Sie klettert aus ihrem Gefängnis und beginnt zu rennen. In die Freiheit. In den Wald. Da zischt der erste Pfeil haarscharf an ihrem Kopf vorbei...
    Dries Torwellen hat geschworen, seine Nichte Nia zu finden, die von zu Hause ausgerissen ist. Die Spur führt ihn zu einer Lodge in den tiefen Wäldern Kanadas. Ihre Betreiber werben mit einem einzigartigen Urlaubserlebnis. Einem Erlebnis, das alle Grenzen sprengt...
    Der neue Thriller von Andreas Winkelmann: Eine grausame Menschenjagd in den Wäldern Kanadas (Quelle: Verlagswebsite)


    Autor:
    Andreas Winkelmann, geboren im Dezember 1968 in Niedersachsen, ist verheiratet und hat eine Tochter. Er lebt mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldesrand nahe Bremen. Bei Wunderlich erschienen bisher seine sehr erfolgreichen Thriller «Wassermanns Zorn» und «Deathbook». (Quelle: Verlagswebsite)


    Allgemeines:
    Erschienen bei Wunderlich im März 2016.
    432 Seiten, gegliedert in 4 Teile, die wiederum in mehrere Abschnitte unterteilt sind.
    Erzählt wird in der 3. Person aus wechselnden Perspektiven.



    Inhalt:
    Ein junges Mädchen, das einfach nur ausbrechen will aus der Tristess seines Alltags nach dem Tod ihrer Mutter, lernt einen alten Mann kennen, der nur noch einen Wunsch hat: in sein geliebtes Kanada zurückzukehren. Scheinbar treffen sich hier zwei Herzenswünsche und Nia fasst Vertrauen zu diesem Mann und verspricht, ihn in die Wälder Kanadas zu begleiten. Der Weg dahin ist allerdings mit schrecklichen Begebenheiten gepflastert, so dass die Abreise beinahe einer Flucht gleichkommt. In ihrem Traumland angekommen, wird Nia allerdings in einen Albtraum geworfen…


    Dries Torwellen hat den Tod seiner Zwillingsschwester nie verwunden und obendrein wird er von Schuldgefühlen geplagt. Er macht sich auf die Suche nach seiner verschwundenen Nichte – fühlt sich dabei von deren toter Muttergetrieben und begleitet. Er ist nicht zimperlich und hinterlässt eine Spur der Gewalt.


    4 junge erfolgreiche Unternehmen sind auf der Suche nach dem besonderen Kick, um ihre Akkus aufzuladen und neue Inspiration zu finden. Für viel Geld haben sie das ganz besondere Erlebnis gebucht – eine Jagd in unberührten Wäldern auf außergewöhnliche Beute. So verschieden wie ihre ganz persönlichen Gründe für diesen Tripp sind auch ihre Verhaltensweisen bei der Jagd.
    Vor dem Ende der Story werden sich all diese Personen begegnen und dieses Ende wird anders sein, als man es am Anfang erwartet…


    Meine Meinung:
    Andreas Winkelmann ist für mich der beste deutsche Thriller-Autor. Seine Stories sind unheimlich spannend, voller erstaunlicher Wendungen und interessanten Charakteren. Und vor allem schafft er es, der Geschichte auch ein Ende zu geben, das schlüssig ist und nicht an den Haaren herbeigezogen wirkt.
    Besonders schätze ich an Winkelmanns Thrillern den Bezug zur Realität. So verrät er dem Leser, dass er selbst gern in Canadas Wäldern mit Pfeil und Bogen jagt – er weiß also durchaus, was er hier erzählt. Und einer der Protagonisten trägt einen sehr ähnlichen Namen wie sein Bogen-Lehrer – da kommen einem als Leser schon hin und wieder Fragen…
    In diesem Thriller bringt er noch eine Prise Übersinnliches ein, was aber überhaupt nicht stört, sondern die Spannung noch erhöht. Dass es besondere Bindungen zwischen Zwillingen gibt, glaube ich sofort. Und ich bin auch überzeugt, dass dort, wo der Mensch die Natur noch nicht (zer)stören konnte, Dinge geschehen, die unser rationales Denken übersteigen.


    „Killgame“ ist ein echter Pageturner. Wie man es von Winkelmann kennt, ist die Handlung gespickt mit Härte und drastischen Darstellungen. Wer das mag, wird hier bestens unterhalten und sollte sich am besten genug Zeit einplanen, um das Buch am Stück lesen zu können.
    Ein einziges kleines Manko gibt es: das Verhalten der in Deutschland ermittelnden Kommissarin Dries Torwellen gegenüber ist mir ein bisschen zu lasch - das wirkt ein bisschen unglaubwürdig. Aber zum Glück nimmt dieser Handlungsstrang nicht so viel Raum ein, so dass es nicht sehr ins Gewicht fällt.


    Klare Empfehlung und :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: von mir für einen wieder sehr gelungenen Thriller aus der Feder von Deutschlands bestem Thrillerautor.


    Fazit:
    Spannend von der ersten bis zur letzten Zeile. Harter Thriller, der immer wieder die Frage aufwirft: ist das alles vielleicht wirklich so geschehen?

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Das Grundthema ist mir vor einiger Zeit aber schon mal begegnet.
    Ich möchte das Buch jetzt nicht nennen, um nicht zu spoilern. Kapo beispielsweise wird wissen, welches ich meine. :wink:

    "Outside of a dog, a book is man's best friend. Inside of a dog, it is too dark to read."
    - Groucho Marx

  • Es ist kein neues Thema, das für den Roman gebraucht wird. Es kam schon mal vor.O:-) Aber das ist nicht schlimm, denn Winkelmann erzählt recht spannend und baut das Thema gut aus. Ich mag die Art von Winkelmann die Story zu erzählen: spannend und dramatisch. So auch diesmal. Die Story lässt sich hervorragend lesen. Ich mag sonst die Bücher des Autors wie gesagt sehr gerne, doch in diesem Roman war nicht alles nach meinem Geschmack. Die Charaktere waren unsympathisch, die Handlung stellenweise unrealistisch, da sehr naiv, auch die übersinnlichen Effekte in der Geschichte haben mich eher gestört. Doch alles in allem kann man das Buch gut lesen. Das ist wirklich ein Plus Punkt - die Story lässt sich hervorragend schnell lesen. Aber ich habe von dem Autor besseres gelesen. Ich bleibe ganz sicher beim Winkelmann und seinen Büchern, aber dieses hier war nicht der Bringer. Gut zu lesen, aber nicht überwältigend.

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Dalai Lama

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    Lese gerade:

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