Marion Johanning - Die honigsüßen Hände

  • 13. Jh. Beatrix wurde von ihrem Bruder mit Arnold von der Ahe verheiratet, der nur an ihrer Mitgift interessiert war und sie seit der Eheschließung wie eine Gefangene in einer Kammer eingesperrt hat, damit er weiterhin sein Dasein mit der Mutter seiner unehelichen Kinder frönen kann. Doch Beatrix findet mit Hilfe der Magd Mechthild eine Möglichkeit zur Flucht und gelangt so nach Köln, wo sie sich als Bäckerin eine neue Existenz aufbaut. Schon bald hat sie viele reiche Kunden, zu denen auch der junge Patrizier Daniel Jude zählt. Obwohl Beatrix als auch Daniel verheiratet sind, fühlen sie sich voneinander angezogen. Daniel weiß nichts von Beatrix Ehe, denn sie hält dieses geheim. Als es in Köln zum Bürgerkrieg kommt und Daniel auf Seite der Patrizier in den Kampf ziehen muss, macht sich bei Beatrix Angst breit, denn auch ihr (Noch-)Ehemann Arnold kommt nach Köln, um bei dem Kampf dabei zu sein. Wird er Beatrix entdecken und wieder in seiner Burg einsperren? Was wird aus den zarten Liebesbanden zwischen Beatrix und Daniel?


    Marion Johanning hat mit „Die honigsüßen Hände“ einen unterhaltsamen historischen Liebesroman vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig und der Leser landet sogleich inmitten eines anderen Jahrhunderts, wo er Beatrix bei ihren Abenteuern begleitet. Der Titel verrät schon, dass es sich auf jeden Fall auch um jede Menge Leckereien und Naschwerk handeln muss, denn Beatrix muss als Bäckerin ja allen ihren Kundenwünschen Rechnung tragen. Dabei läuft einem bei den Beschreibungen das Wasser im Munde zusammen, während man erfährt, wie kostspielig Gewürze zur damaligen Zeit noch gewesen sind. Auch der geschichtliche Hintergrund wurde von der Autorin geschickt in die Handlung eingewoben.


    Die Charaktere sind von der Autorin sehr detailliert skizziert und ausgearbeitet worden, sie wirken authentisch und lebensecht. Beatrix ist eine sympathische junge Frau, der das Leben schon früh übel mitgespielt hat. Aber sie ist eine Kämpfernatur, die sich ihrem Schicksal nicht geschlagen gibt. Gleichzeitig ist sie übermäßig gutmütig und versucht, immer das Gute im Menschen zu sehen, was ihr leider oftmals einen neuen Schlag versetzt. Doch der Leser kann beobachten, wie sich Beatrix im Laufe der Handlung immer mehr entwickelt und an Selbstsicherheit gewinnt. Daniel ist ein sympathischer Mann, der immer wieder zur rechten Zeit am rechten Ort ist und so einiges an Unglück zu verhindern weiß. Die Magd Mechthild ist eine wirkliche Vertrauensperson und unterstützt Beatrix in allem. Natürlich gibt es auch die Widerlinge in der Geschichte, doch die sollte jeder Leser selbst entdecken. Allerdings machen sie die Geschichte bunter und geben der Handlung die eine oder andere Wendung.


    „Die honigsüßen Hände“ ist ein schöner Liebesroman vor historischer Kulisse, der alle begeistern wird, die noch eine leichte Lektüre für den Urlaub suchen oder sich erstmals ins historische Genre hineinwagen möchten. Gute Unterhaltung ist hier garantiert!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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