Jane Austen - Mansfield Park (ab 27.02.16)

  • Wen interessiert denn bitteschön, wie viel jemand verdient?

    Die höhere Gesellschaft hat das schon immer interessiert und tut es bestimmt heute noch. Und damals bestimmte das Einkommen ja den gesellschaftlichen Stand - da war es schon wichtig, wie viel der Bräutigam verdiente und wie viel die Braut als Mitgift mitbrachte. Dadurch war festgelegt, wer denn standesgemäß als Partner in Betracht kam - Liebe war absolut zweitrangig. Maria hat sich ja auch unter genau diesem Aspekt für ihren Mr. Rushworth entschieden und nicht, weil sie ihn als Mann so toll empfindet.

    Erstens denke ich, dass es einfach unhöflich ist, ein Theaterstück aus der Tasche seines Vaters zu finanzieren, wobei der überhaupt nicht da ist und gar nicht um Erlaubnis gebeten werden kann. Ein wenig dreist ist das schon. Zweitens wird Edmund sich wahrscheinlich schon gedacht haben, dass diese seltsamen Dreiecksbeziehungen dadurch nur verkompliziert werden und drittens kann ich mir auch vorstellen, dass es sich für die Reichen von damals gar nich so ziemt, selbst ein Theaterstück aufzuführen.

    Bei eins und zwei bin ich deiner Meinung - zumal ich durch die heutigen Kapitel schon ein wenig mehr weiß als Du. Aber bei Punkt 3 bin ich mir nicht ganz sicher. Natürlich konnte jemand aus der Oberschicht nicht wirklich Schauspieler werden, da hast Du recht. Aber ob die feine Gesellschaft nicht doch unter sich und im weiteren Familienkreise solche Aufführungen zum besten gab, da bin ich mir nicht ganz sicher. :scratch: Wichtig wäre dabei aber wirklich, dass es nur im engen Kreis geschieht und keine Öffentlichkeit beinhaltet…. manchmal merke ich einfach gewisse Lücken in meinem Wissen :uups:

    Ich fand es doch sehr amüsant, worüber man sich damals so Gedanken gemacht hat, was schicklich ist und was nicht.

    Naja, übertragen auf heute ist das ja fast gleichbedeutend damit, dass die Braut kurz vor ihrer Hochzeit heftig flirtet und drauf und dran ist, mit 'nem anderen durchzubrennen, am besten im Brautkleid - ist also schon nicht so ganz die feine Art, was Maria da abzieht. :roll:


    Auch die beiden folgenden Kapitel drehen sich noch voll und ganz um dieses leidige Theaterstück. Maria und Tom genießen es total, dass Edmund einknickt und jetzt die Rolle übernimmt - sie gehen natürlich davon aus, dass Edmund eifersüchtig ist und nun doch mitspielen will. Seine Beweggründe werden die beiden wohl nie verstehen. Fanny dagegen versteht Edmunds Entscheidung auch nicht. Sie allerdings hat Glück, denn nachdem man sie so fürchterlich bedrängte, hat jetzt doch Mrs. Grant die fragliche Rolle übernommen und Fanny hat ihre Ruhe. Alles in Mansfield Park dreht sich also um das Stück - und doch geht das Gezicke weiter. Julia ist genauso wie Fanny außen vor, doch während Fanny so ganz langsam doch den andren durchaus hilft und damit indirekt mit einbezogen wird, ist Julia komplett außen vor - sie lässt sogar Henry abblitzen und der gibt nach zwei Tagen auch jegliche Bemühungen auf. Julia ist natürlich eifersüchtig und die beiden Schwestern sind sich ferner als sie es je waren, aber gleichzeitig find ich es gut, dass sie den Beau so abblitzen lässt.
    Zwar ist anfangs noch alles eitel Sonnenschein und besonders Maria und Henry Crawford genießen ihre Rollen und die Proben - aber bei den andern setzt so langsam der Frust ein, bei jedem aus einem anderen Grund. Fanny als stille Beobachterin hat da schon teilweise ihren Spaß, das alles zu beobachten. :loool: So richtig glücklich ist also doch keiner und die Stimmung wird immer etwas mieser - und jeder heult sich bei Fanny aus. :loool: Das ganze artet dann natürlich auch noch so weit aus, dass Tom doch alle möglichen Leute einlädt und die Show eine ganz große werden soll mit Bühnenbild und allem. Und prompt, als dann endlich mal ein erster kompletter Durchgang geprobt werden soll, da fehlt Mrs. Grant und alle bedrängen wieder Fanny…. sogar Edmund, und das find ich ziemlich fies von ihm. Er weiß genau, wie Fanny sich fühlt und doch bittet auch er sie darum, den Part zu lesen. Aber mit einem Paukenschlag wird Fanny erlöst - Lord Bertram ist zurück. :twisted: Wisst Ihr was? Ich freu mich auf die nächsten Kapitel, das wird bestimmt spannend :totlach:

  • :huhu: Ihr Lieben,
    da bin ich wieder. Und nachdem ich heute Morgen erst einmal 2 Stunden in einer Vollsperrung stehen durfte, habe ich auch lesetechnisch aufholen können. :loool:


    Ich muss sagen, ich finde Miss Carwford manchmal ... oder sagen wir so ich stimme ihr manchmal zu in dem was sie sagt. Aber ihre Gedanken sind oft doch sehr fortschrittlich, das passt nicht in diese Zeit.

    Geht mir auch so, dass ich Miss Crawford öfter beipflichten muss und ich die Diskussionen zwischen ihr und Edmund sehr interessant finde. Und dann bringt sie wieder so Brüller wie dieses alberne Gehabe um Edmunds Uhr oder so ähnlich.

    Das fand ich sehr schön, da fühle ich sehr mit Fanny mit. Ich stehe, vorallem im Sommer, auch gern Nachts am Fenster und schaue mir den Mond und die Sterne und die Dunkelheit an. :)

    Bei dieser Situation am Fenster dachte ich, dass Edmund Fanny viel besser und genauer kennt, als er eigentlich selbst weiß. Dieser Moment zwischen den beiden hatte fast schon etwas intimes - bis die Sirene Miss Crawford lockt. :twisted:

    Fanny tut mir weiter oft leid, irgendwie benutzt sie fast jeder zu seinen Zwecken (Tom zB als er sie mit zum tanzen nimmt um dem Spiel zu entkommen... Das war auch wieder so ein Ding...)

    Tom benimmt sich Fanny gegenüber mehrfach sehr unverschämt und total von oben herab. :wuetend: Auch als er ihr die Rolle der Häuslerin schmackhaft machen will mit seinem Ausspruch "Echte Naivität weiß fast keine Berufsschauspielerin richtig darzustellen", fand ich das so frech und arrogant ihr gegenüber. :evil:

    Erstaunlich wie lang meine Beiträge werden, wenn Mrs.Bennet Erwähnung findet

    :totlach: Ach, kann man so nicht sagen. :totlach::totlach:

    So ganz kann ich Edmunds Einwände nicht verstehen - da kommt er schon ein wenig als Tugendapostel rüber Immerhin wollen die ja wirklich (zumindest jetzt noch) nur zu Hause unter sich Theater spielen - wo liegt also das Problem?

    :-k Mir stellte sich die Frage, ob es eventuell unschicklich und unsittlich ist, Theater zu spielen. Irgendwie lässt er ja durchblicken, dass es sich für erwachsene Frauen nicht gehört, Theater zu spielen. Oder durchschaut er, der als absoluter Theaterfan beschrieben wird, dass das in dieser Gesellschaft eine alberne, peinliche und lächerliche Farce werden wird. :clown:

    Aber diese Diskussion rund um das Theaterstück ist doch sehr lustig gewesen.

    :totlach: Ich habe mich schlapp gelacht, als sie anfingen, zu dekorieren und umzubauen, obwohl das Stück noch gar nicht feststand. Dann die Suche nach dem geeigneten Stück, dass am besten eine große Menge Hauptrollen haben soll - das beschreibt ziemlich gut diesen egozentrischen Haufen. Dieses ganze Theater war schon ein sehr amüsantes Theater. Und ich habe mich gefragt, wer denn das Publikum sein soll, wenn alle die besten Rollen für sich beanspruchen.

    Irgendwie wissen die doch nicht genau, was sie da tun und wenn dann zwischendrin immer davon geredet wird, dass man kritische Stellen streicht, dann hab ich die Befürchtung, dass von dem eigentlichen Stück wohl nicht mehr viel übrig bleibt

    Teilweise wissen sie ja noch nicht mal, was das Stück beinhaltet und was ihre Rolle von ihnen erfordert, aber auf jeden Fall reißen sie sich erst einmal darum. #-o


    Interessant war, dass Julia dahinterkommt, dass Mr. Crawford nur mit ihr gespielt hat und eigentlich nur ihrer verlobten Schwester zugetan ist. Diese wiederum kommandiert ihren Verlobten wie ein kleines Haustierchen herum. :totlach:

    aber als Mrs Norris so über die arme Fanny herfällt bekommt sie sowohl Rückendeckung von Edmund als auch überraschenderweise von Miss Crawford. Damit hab ich nicht gerechnet und auch wenn diese vielleicht später noch einen anderen Zwecke damit befolgt, so ist sie zuerst doch einfach nur entsetzt über Mrs. Norris

    Das hat mich auch positiv überrascht, wie konsequent sie Fanny beisteht, obwohl es danach schon wieder aussah, als verfolge sie mit dem Egostreicheln irgendwelche eigenen Interessen, die sich zunächst nicht ganz so erschlossen, bis Edmund Fanny gegenüber erwähnt, wie reizend und liebenswert er Miss Crawford in der Situation fand. :twisted:


    Kapitel 17

    Kapitel 17 hat es in sich. Edmund will am Schauspiel teilnehmen, damit es in der Familie bleibt. Etwas kurzsichtig von Edmund?
    Yates, des ursprüngliche Idee die Schauspielerei ist, ist ja selbst nur ein Freund von Tom.

    Den gleichen Gedanken hatte ich auch - im Prinzip war Yates ein Fremder, der das erste Mal zu Besuch ist. Vor diesem genieren sie sich aber nicht. ?( Julia geht sogar soweit, dass sie mit ihm flirtet und schäkert, zwar nur aus Trotz, aber dennoch tut sie es.

    Im selben Kapitel, kurz vor Ende, sprechen Mary und Mrs. Grant. Mrs. Grant sagt da in etwa, sie müssten mit ihm (Henry) sprechen und gegebenen ihn fortschicken, auch wenn er jetzt Henry ist. Hmm, ist Henry gar nicht Henry Crawford?

    Doch, klar ist er das. Die beiden Schwestern Mary und Mrs. Grant warnen davor, dass er sich nicht mit der älteren Miss Bertram, die verlobt ist, einlassen soll. Ich habe nur nicht verstanden, wieso sie ihn erst nach dem Theaterstück wegschicken wollen, denn da ist das Kind vermutlich längst in den Brunnen gefallen.

    Kapitel 18
    Jetzt geht es richtig hoch her :twisted: Die Laienschauspieler zicken sich an, kritteln aneinander rum, jeder fühlt sich am größten und nimmt auf die anderen keinerlei Rücksicht. Tom läd jeden in der Nachbarschaft ein - so weit ist es also mit der diskreten Vorführung in kleinem Kreis. :totlach: Mr. Rushworth ist einfach nur peinlich mit seinen paar Texten, die er nicht im Kopf behalten kann. Henry Crawford zeigt, dass er super schauspielern kann - es liegt ihm wohl in der Natur. :twisted: Und Fanny macht eine in meinen Augen positive Entwicklung durch - sie hilft mit Ratschlägen, Textabfragen und hört ihren Sorgen und Nöten zu, so dass bald alle ihren Weg in ihr Zimmer finden. Dabei durchschaut sie aber die Charaktere der Menschen und denkt sich ihren Teil - das hätte es vor einigen Kapiteln doch noch nicht gegeben. Schrecklich wird es nur, als Miss Crawford sie bittet, die Liebesszene, die sie mit Edmund vorspielen soll, zu proben. Da merkt die gute Miss Crawford wohl, dass die Szene doch nicht so ganz anständig ist und will sich beim Proben mit Fanny etwas abhärten. :totlach: Noch schlimmer für Fanny wird es, als Edmund aus dem gleichen Grund bei ihr auftaucht und auch noch beginnt, ziemlich Spaß an der Sache zu haben. :( Sehr pikant war doch die Beobachtung von Miss Crawford zu den Proben zwischen Henry Crawford und Miss Bertram - meine Güte, die beiden lassen ja wohl nichts anbrennen. :twisted: Ich muss sagen, so offen und freizügig war doch keiner der anderen Austen-Romane, oder habe ich das verdrängt? Und der dämliche Mr. Rushworth, der sieht, was direkt vor seiner Nase passiert und es immer noch nicht wahrhaben will. #-o Das Kapitel endet mit einem wahren Cliffhanger :lechz: als alle zusammen proben und plötzlich Sir Thomas im Hause eintrifft. :lechz::totlach:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Au weia- Zug oder Auto? Na egal, Hauptsache Du hattest Lesezeit :friends:

    Das hat mich auch positiv überrascht, wie konsequent sie Fanny beisteht, obwohl es danach schon wieder aussah, als verfolge sie mit dem Egostreicheln irgendwelche eigenen Interessen,

    So spontan wie sie reagierte und so deutlich durch diese körperliche Distanz, die sie aufbaute, war es auf jeden Fall erst mal eine spontane Geste für Fanny und gegen Mrs. Norris. Ich glaube, Miss Crawford war wirklich entsetzt über Mrs. Norris. Natürlich ist ihr dann auch schon bewusst geworden, dass es sie auch in ein positives Licht setzt - aber erst einmal bleibt das Gute an ihrer Handlungsweise.

    Ich habe nur nicht verstanden, wieso sie ihn erst nach dem Theaterstück wegschicken wollen, denn da ist das Kind vermutlich längst in den Brunnen gefallen.

    na wenn er vorher ginge, würde das ganze Theater platzen und mit den Lords und Ladies von Mansfield Park will man es sich doch nicht komplett verscherzen… außerdem glauben sie wohl nicht, wie brenzlich die Situation bereits ist.

    Da merkt die gute Miss Crawford wohl, dass die Szene doch nicht so ganz anständig ist und will sich beim Proben mit Fanny etwas abhärten.

    und tatsächlich scheint mir das sogar glaubwürdig - ich hab ihr abgenommen, dass sie ihren Part und seine Grenzwertigkeit erst jetzt im Detail so komplett wahrnimmt und sich eben nicht ganz so blamieren und bloß stellen will wie es Maria tut. Allerdings unterstelle ich ihr etwas Boshaftigkeit, dass sie ausgerechnet Fanny um Hilfe bittet :roll:

    Ich muss sagen, so offen und freizügig war doch keiner der anderen Austen-Romane, oder habe ich das verdrängt?

    in Northanger Abbey sind die jungen Damen in Bath den Männern auch ganz schön hinterher gehechelt :twisted:

  • Au weia- Zug oder Auto? Na egal, Hauptsache Du hattest Lesezeit

    Diesmal Auto - und nachdem ich die erste halbe Stunde die Armaturen schön gesäubert habe, fiel mir unser MLR-Buch ein. Ich habe mich fast schon geärgert, als es dann irgendwann doch weiterging. :mrgreen:

    und tatsächlich scheint mir das sogar glaubwürdig - ich hab ihr abgenommen, dass sie ihren Part und seine Grenzwertigkeit erst jetzt im Detail so komplett wahrnimmt und sich eben nicht ganz so blamieren und bloß stellen will wie es Maria tut.

    Ich bin total gespannt, was das eigentlich für ein Theaterstück ist. Ist es wirklich so schlüpfrig, wie es teilweise rüberkommt oder entspricht es nur nicht den damaligen Moralvorstellungen? Aber dann dürfte die Gesellschaft auf Mansfield Park doch nicht auf die Idee kommen, das nachzuspielen. :scratch:

    in Northanger Abbey sind die jungen Damen in Bath den Männern auch ganz schön hinterher gehechelt

    Irgendwie habe ich an Northanger Abbey die wenigsten Erinnerungen. :uups: Vielleicht sollte ich nochmal in unsere damalige MLR reinschauen. 8-[

    Liebe Grüße,
    Tine


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  • Mr. Rushworth ist auch mit eingeplant und schon völlig damit überfordert, dass er sich drei Mal umziehen muss und Maria streicht schon mal seinen Text zusammen okay, er ist also weiterhin der Trottel unter den jungen Leuten als der er ja von Anfang an dargestellt wird

    :totlach: Ja, und wie oft er doch erwähnen muss, dass er 42 Einsätze hat. Teilweise hat er mich sogar schon damit genervt.
    Es hat mich gewundert, dass Lady Bertram sich zwischendurch in die Diskussion eingemischt hat. Wobei, viel sagt sie da natürlich auch nicht, aber immerhin weist sie ihre Tochter darauf hin, bloß nichts Unschickliches zu spielen.
    Und dann muss sich natürlich auch noch Mrs. Norris einmischen. Na klar. :evil: Und wieder mal erzählen, wie toll sie das mit dem Vorhang gemanagt hat, und dass ja noch eine bei klarem Verstand bleiben muss, um die Jugend zu zügeln und zu "überwachen". Wer könnte diese Rolle auch besser übernehmen als Mrs. Norris höchstpersönlich. :totlach: Sie will doch nur auch teilhaben an der Aufregung um das Theaterstück.

    er möchte wohl, dass sie selbst Stellung bezieht ohne sich beschützen zu lassen

    Endlich bezieht sie mal Stellung. Die Stelle fand ich wirklich süß. Ich bin auch der Meinung, dass Edmund Fanny hier auf jeden Fall dazu zwingen wollte, ihre Meinung selbst zu vertreten. Toll, endlich ein Lichtblick für die schüchterne Fanny! :applause:
    Die ganze Situation scheint sie dennoch auch in der Nacht und am nächsten Tag noch zu beschäftigen und zu überfordern.

    Natürlich erkennt sie dann auch, dass sie so wieder Boden gut macht bei Edmund, trotzdem hat mir das gefallen.

    Ich fand das auch ausnahmsweise einen netten Zug, wobei ich vorher noch gedacht habe, als sie sich bei Lady Bertram für die Unruhe entschuldigt, wie sehr sie sich doch versucht einzuschleimen, um vor Edmund eine gute Figur zu machen. Sie ist sogar so nett zu Fanny, dass diese sie für einen Moment richtig gern hat und ihr sehr dankbar ist.
    Aber ob sie wirklich so verzweifelt ist, dass jemand Fremdes die Rolle des Anhalt übernehmen soll, da bin ich mir nicht sicher. In dieser Hinsicht will sie vermutlich nur Edmunds Mitleid und ihn dazu bringen mitzuspielen.
    Bezüglich ihrer Rolle in dem Stück, möchte ich sie hier gern zitieren:

    Zitat

    "I am not at all surprised," said Miss Crawford, after a short pause, "at this want of an Anhalt. Amelia deserves no better. Such a forward young lady may well frighten the men."

    Die Rolle scheint wirklich auf sie zu passen. Ob sie da gerade von sich selbst spricht? :-,


    Wenn ich das ganze mal weiterspinne, könnte ich mir vorstellen, dass Fanny tatsächlich die Einzige ist, die aus dem ganzen Drama heil herauskommt. Wenn Edmund doch bei dem Stück mitspielt, wird sein Vater von ihm ebenso enttäuscht sein wie von Tom. (Oder aber er unterstützt das ganze und hat überhaupt nichts dagegen)

  • Bis Kapitel 18


    Also Edmund kommt da für mich grade micht wirklich gut bei weg.... Ich ärger mich über ihn...


    trotzdem hat mir das gefallen.

    Ja mir auch, ich fand das sehr nett von Miss Crawford. Auch wenn sie später wieder nen Schuh für sich draus dreht... :roll:

    Interessanterweise ist Fanny nicht so ganz Edmunds Meinung - sie findet es nicht so toll, dass er gegen seine Überzeugung handeln will obwohl sie versteht warum er es tut…

    Da hab ich mich echt über ihn geärgert. Er kam eigentlich mit fester Meinung zu ihr, so hab ich das empfunden und hat ihr quasi solange zugeredet bis sie garnichts anderes mehr machen konnte als ihm irgendwie zuzustimmen. Ich nehme ihm seine Bedenken da irgendwie nicht so richtig ab... Fand ich echt nicht schön von ihm....

    Allerdings ist er nicht aus der Nachbarschaft und wohl vom gleichen gesellschaftlichen Stand. Das scheint mir bei den anderen "Kandidaten" nicht ganz der Fall zu sein. Da könnte ich mich allerdings auch täuschen, ist jetzt nur so ein Gefühl von mir.

    So hab ich das auch verstanden. Einfach ein gewisser standesunterschied....

    Die höhere Gesellschaft hat das schon immer interessiert und tut es bestimmt heute noch. Und damals bestimmte das Einkommen ja den gesellschaftlichen Stand - da war es schon wichtig, wie viel der Bräutigam verdiente und wie viel die Braut als Mitgift mitbrachte. Dadurch war festgelegt, wer denn standesgemäß als Partner in Betracht kam - Liebe war absolut zweitrangig. Maria hat sich ja auch unter genau diesem Aspekt für ihren Mr. Rushworth entschieden und nicht, weil sie ihn als Mann so toll empfindet.

    Naja, also wenn man von reicher zu anderer reicher Familie heiratet ist das sicher nicht so extrem, aber an sich warst du als Frau ja auch dazu verpflichtet dir eine gute Partie zu suchen, denn du warst ja davon total abängig. Selbst versorgen war ja nicht, also muss ich mir jemanden versorgen der mir ein sicheres Leben bietet.... Auch wenn das echt bescheiden ist....

    sogar Edmund, und das find ich ziemlich fies von ihm.

    Ich auch! :(

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • offensichtlich - schau mal hier

    Hahaha muahaha! :lechz:
    Rushworth spielt den Sohn von Maria.


    Und dann in Kapitel 18 noch Dr. Grant. Chorleriker hoch 3.
    Obwohl er vom Fasan nichts gegessen hat wird er krank und Mrs. Grant muss zu Hause bleiben. :roll: Der Fasan war wohl nicht gut genug zubereitet für ihn, oder wollte er seine Frau nur zu Hause behalten, damit sie nicht schauspielern kann?

  • sie gehen natürlich davon aus, dass Edmund eifersüchtig ist und nun doch mitspielen will. Seine Beweggründe werden die beiden wohl nie verstehen.

    Ausgeschlossen. Dafür müssten sie ja auch erstmal so weit denken wie Edmund. :loool:

    Julia ist natürlich eifersüchtig und die beiden Schwestern sind sich ferner als sie es je waren, aber gleichzeitig find ich es gut, dass sie den Beau so abblitzen lässt.

    Das wollte ich eigentlich in einem der vorherigen Kapitel schon angemerkt haben. Julia traut Henry tatsächlich nicht mehr über den Weg und das zeugt immerhin davon, dass die ihr Köpfchen mal benutzt, was ich wirklich gut finde. Auch wenn sie sich wie die Oberzicke verhält, ist sie schon schlauer als ihre Schwester Maria. Vielleicht ist doch ein bisschen Bildung an ihr hängen geblieben? :)

    Aber mit einem Paukenschlag wird Fanny erlöst - Lord Bertram ist zurück. Wisst Ihr was? Ich freu mich auf die nächsten Kapitel, das wird bestimmt spannend

    Oh ja! :totlach: Das wird ein Fest.

    außerdem glauben sie wohl nicht, wie brenzlich die Situation bereits ist.

    Das unterschätzen sie irgendwie alle. Und ich bezweifle nach wie vor, dass Henry es ernst mit Maria meint. Was soll aus ihr werden, wenn es mit Mr Rushwort nichts mehr wird? Dann wird sie wahrscheinlich nachher auch einen sehr schlechten Stand in der Gesellschaft haben.

    Allerdings unterstelle ich ihr etwas Boshaftigkeit, dass sie ausgerechnet Fanny um Hilfe bittet

    Das würde ich nicht unbedingt sagen. Zu wem hätte sie sonst gehen sollen? Ich denke schon, dass sie Fanny ein bisschen mag. Die beiden haben doch auch schon viel Zeit miteinander verbracht und an Marys Stelle hätte ich auch Fanny um Rat gefragt. Da Fanny ihre Zuneigung zu Edmund nicht extrem nach außen trägt, würde es mich auch wundern, wenn Mary davon schon Wind bekommen hätte.
    Aus dem Grund würde ich sie hier in Schutz nehmen. Ich glaube nicht, dass eine böse Absicht dahintersteckt. Edmund fragt Fanny ja schließlich auch und hätte es auch sein lassen können.

    oder wollte er seine Frau nur zu Hause behalten, damit sie nicht schauspielern kann?

    Ehrlich gesagt halte ich ihn nicht für so schlau. :lol: Denke eher, dass er Aufmerksamkeit von ihr haben wollte. Auf Mansfield Park dreht sich ja eh alles nur um das Theaterstück.

  • Das unterschätzen sie irgendwie alle. Und ich bezweifle nach wie vor, dass Henry es ernst mit Maria meint. Was soll aus ihr werden, wenn es mit Mr Rushwort nichts mehr wird? Dann wird sie wahrscheinlich nachher auch einen sehr schlechten Stand in der Gesellschaft haben.

    Im nächsten Kapitel reist Henry ja schon plötzlich zu seinem Onkel nach Bath. Auf Marias Einwand, da werden um diese Zeit kaum Leute da sein, meint er, dass wären sein Onkel seine Zeiten. Ob der Onkel überhaupt da sein wird ? Ob wir ihn so schnell wiedersehen?

  • Zu den heutigen Kapiteln...


    Ich finde das ganze leider etwas unspektakulär mit Sir Thomas, das hatte ich mir unterhaltsamer vorgestellt. :geek: Den Vogel schießt wieder Mrs. Norris ab die dem armen Sir Thomas ein Ohr ab quatscht... :totlach: Die Frau hat echt nicht alle Latten am Zaun. :totlach: Wie kann man nur darauf kommen so viel Gülle von sich zu geben. :roll:
    Sir Thomas unterbrindet dann wie erwartet alle Theateraktivitäten... Mr.Yates reist dann auch einige Tage später ab. Der hat ja auch ein Feingefühl wie nen Bierkutscht. :lol: Labert einfach fröhlich vor sich hin und merkt garnicht das er aneckt...
    Jo und Henry geht auch weg. Da frage ich mich ob wohl das Gespräch zwischen Mary, Mrs.Grant und Henry statt gefunden hat. Das sie sich deswegen fern gehalten haben und Henry deswegen auf einmal abreist. :-k

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Den Vogel schießt wieder Mrs. Norris ab die dem armen Sir Thomas ein Ohr ab quatscht...

    er hat es aber mit Fassung getragen :loool: am besten war kurz davor die Beschreibung wie verärgert sie war, weil der Lord einfach so gekommen ist und sie nicht die Gelegenheit hatte, ihn der Familie anzukündigen #-o


    Ich hab aber erst bis zu diesem Punkt gelesen, musste vorher noch bügeln etc…. es kann also sein, dass ich heute nicht mehr zum Posten komme, aber morgen hol ich spätestens alles nach :wink:

  • Ich finde das ganze leider etwas unspektakulär mit Sir Thomas, das hatte ich mir unterhaltsamer vorgestellt.

    Och, das kollektive schlechte Gewissen aller 8-[ , die Fahnenflucht der Geschwister Crawford :ergeben: , das traute und heimelige Beisammensein (mit dem immer präsenten Hintergedanken, wann denn endlich die Bombe platzt :twisted: ), Sir Thomas´ Gang in sein Lieblingszimmer :shock: und der dramatische Auftritt von Yates waren doch zu herrlich. :totlach::totlach::totlach: Mich hat nur aufgeregt, dass er das ganze auf sich beruhen lassen will und außer Mrs. Norris niemandem so recht den Kopf zurechtrückt. Und auch bei ihr war das nur ein halbherziger Versuch. Ich dachte, bei der ganzen Furcht, die alle plötzlich bei seiner unerwarteten Ankunft ergriffen hat, dass sonst was für ein Donnerwetter und drakonische Strafen zu erwarten wären. #-o Wenn alles unter den Teppich kehren seine Art ist, mit Schwierigkeiten umzugehen, muss man sich nicht wundern, wieso drei seiner Kinder so schlecht erzogen sind.

    Mr.Yates reist dann auch einige Tage später ab. Der hat ja auch ein Feingefühl wie nen Bierkutscht. Labert einfach fröhlich vor sich hin und merkt garnicht das er aneckt...

    Das war so eine köstliche Szene :totlach: - Mr. Yates führt sich fast wie der Hausherr auf, merkt nicht, dass Sir Thomas ihn nicht leiden kann, quatscht sich um Kopf und Kragen, die übrigen Personen räuspern sich dezent im Hintergrund - ein schönes Kopfkino hat Jane Austen da gezeichnet. :totlach:

    am besten war kurz davor die Beschreibung wie verärgert sie war, weil der Lord einfach so gekommen ist und sie nicht die Gelegenheit hatte, ihn der Familie anzukündigen

    Aber wirklich. :totlach: Jane Austen schafft es wunderbar, bei Mrs. Norris immer noch einen oben drauf zu packen. :totlach: Auch als sie Sir Thomas im spannendsten Moment seines Reiseberichts ins Wort fällt, um ihm etwas zu Essen aufzunötigen. :roll: Oder wie sie ihre heldenhaften Dienste am Pferd :totlach: beim Ausflug nach Sotherton schildert, der ja letztendlich zur Verlobung von Maria mit Mr. Rushworth führt.


    Mich hat gestört, dass Sir Thomas nur Edmund und seine Töchter "ernst und fragend anschaute", als die Sache mit dem Theater herauskam und auch später nur über deren Fehlverhalten spricht. Was ist denn aber bitte mit seinem Erstgeborenen Tom? :wuetend: Der war doch einer der Haupinitiatoren des ganzen Theaters und hat auch den dämlichen Mr. Yates angeschleppt. Zumindest Mr. Rushworth zieht sich aber galant aus der Affäre und kann bei seinem Schwiegervater in spe punkten. :mrgreen:

    Im nächsten Kapitel reist Henry ja schon plötzlich zu seinem Onkel nach Bath. Auf Marias Einwand, da werden um diese Zeit kaum Leute da sein, meint er, dass wären sein Onkel seine Zeiten. Ob der Onkel überhaupt da sein wird ? Ob wir ihn so schnell wiedersehen?

    Ich glaube nicht, dass er so schnell wieder auftaucht. :twisted: Maria´s Hoffnungen hat er total zerstört mit seiner fadenscheinigen Abreise, aber mir schien, dass sie ihn letztendlich doch durchschaut hat. Mir hat sie regelrecht leid getan, aber sie hält sich bemerkenswert aufrecht. :thumleft: Hoffen wir, dass die Angelegenheit lehrreich für sie war.

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Mir haben die beiden Kapitel gut gefallen. Ich hätte nicht unbedingt erwartet, dass Sir Thomas das gesamte Theater wieder abreißen lässt und alles so konsequent durchzieht. Letztendlich erfahren wir so auch leider nicht mehr, welche weiteren Zicken und Schwierigkeiten bei den Proben noch entstanden wären. Das fand ich nämlich wirklich amüsant alles.
    Was ich mich nur gefragt habe, ist, ob seine Kinder wussten, dass er das ganze wieder auflösen würde, sobald er nach Hause kommt. Denn dann ergibt es für mich überhaupt keinen Sinn, es überhaupt zu versuchen. Ich meine, klar dachten sie, dass Sir Thomas noch etwas länger für seine Heimreise brauchen würde, aber sie konnten doch nicht wirklich davon ausgehen, das gesamte Theaterstück beendet zu haben, bevor er heimkehrt, oder?
    So gesehen, war das ganze von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

    Im nächsten Kapitel reist Henry ja schon plötzlich zu seinem Onkel nach Bath.

    Jaja, verdrückt sich so schnell es geht. Kann wohl die dicke Luft in Mansfield nicht ertragen. :roll: Bzw., ich glaube eher, er hat Angst davor, was passieren würden, wenn Sir Thomas über ihn und Maria Bescheid wüsste, deswegen versucht er wahrscheinlich, der Situation aus dem Weg zu gehen und verschwindet nach Bath. Bath ist so ein Ort, der doch in fast allen Austen-Romanen vorkommt, oder? Zumindest bei Northanger Abbey kann ich mich noch recht gut an diesen Ort erinnern :lol: .

    Den Vogel schießt wieder Mrs. Norris ab die dem armen Sir Thomas ein Ohr ab quatscht...

    :roll::evil::wuetend: Diese Frau ist echt unglaublich. Soll eigentlich einen Rüffel von Sir Thomas bekommen, warum sie nichts gegen das Theaterstück unternommen hat und preist sich dann wieder selbst an. Das mit dem Kutscher war doch alles erstunken und erlogen! Und dass sie den Rest zum Haus gelaufen ist, um den Pferden einen Gefallen zu tun, auch. Ich würde mich freuen, wenn sie bald mal auffliegen würde mit ihrer Schwindelei und Prahlerei. Wundert mich ohnehin, dass Sir Thomas die Farce noch nicht durchschaut hat. So dumm scheint er doch gar nicht zu sein. Immerhin durchschaut er Mr Yates und auch Mr Rushworth.

    Zumindest Mr. Rushworth zieht sich aber galant aus der Affäre und kann bei seinem Schwiegervater in spe punkten.

    Mit Vorbehalt würde ich sagen. :lol: Sir Thomas bemerkt schon, dass Mr Rushworth nicht die hellste Leuchte am Himmel ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er schon bald entsetzt darüber sein wird, wen Mrs. Norris da für seine Tochter ausgesucht hat.


    Mit Fanny scheint Sir Thomas aber ganz zufrieden zu sein. Er begrüßt sie für seine Verhältnisse sehr herzlich und auch Edmund legt im Nachhinein noch ein gutes Wort für Fanny ein. Ich hoffe, Sir Thomas ist stolz auf sie, dass sie sich so standhaft gegen das Theaterspielen gewehrt hat.


    Generell hat Sir Thomas, auch wenn er sich als Familienoberhaupt schon wieder etabliert hat, noch nicht allzu viel über die neuen Vorlieben seiner Kinder mitbekommen und ich denke, wir dürfen gespannt darauf sein, was die nächsten Kapitel noch zu Tage fördern. :applause:

  • Haha, ich habe es geschafft, ich habe mal wieder etwas aufgeholt und meine Hausarbeit zu Wolfram von Eschenbach nimmt auch Gestalt an. Alles wird gut. Jetzt kann ich auch mal ordentlich zitieren, also ran an den Speck :applause:

    Dadurch war festgelegt, wer denn standesgemäß als Partner in Betracht kam - Liebe war absolut zweitrangig. Maria hat sich ja auch unter genau diesem Aspekt für ihren Mr. Rushworth entschieden und nicht, weil sie ihn als Mann so toll empfindet.

    Das System der Wahl ist mir schon bekannt. Nur habe ich das Gefühl gehabt, dass Jane Austen gegen das Establishment zumindest ein wenig rebelliert. Vielleicht habe ich da auch etwas zu viel erwartet. Wir werden ja sehen.

    da bin ich wieder. Und nachdem ich heute Morgen erst einmal 2 Stunden in einer Vollsperrung stehen durfte, habe ich auch lesetechnisch aufholen können

    Freut mich, dass du wieder aufgeholt hast, du hast mich sozusagen inspiriert (und dass ich gestern sturmfrei hatte, hat sicher auch nicht geschadet).

    Mir stellte sich die Frage, ob es eventuell unschicklich und unsittlich ist, Theater zu spielen. Irgendwie lässt er ja durchblicken, dass es sich für erwachsene Frauen nicht gehört, Theater zu spielen.

    Wenn ich es richtig verstanden habe ging es doch auch um einen Todesfall in einer sehr entfernten Verwandtschaft, oder? Allerdings finde ich es jetzt auch nicht auf die Schnelle. Allerdings finde ich deinen Ansatz auch gut möglich. Ich denke es geht eher um die Zurschaustellung bei dem Ledigkeitsstand. Eventuell wird das als eine Art Fleischbeschau wahrgenommen. Ich denke, dass private Schauspielereien durchaus häufiger vorgekommen sind, allerdings eben nicht mit solch extremen Veränderungen. Tische verschieben und ähnliches vielleicht, aber gleich einen ganzen Raum dafür in Beschlag nehmen und auch noch der Schreiner arbeiten lassen, das klingt in meinen Ohren etwas übertrieben. :-k

    Kapitel 18
    Jetzt geht es richtig hoch her Die Laienschauspieler zicken sich an, kritteln aneinander rum, jeder fühlt sich am größten und nimmt auf die anderen keinerlei Rücksicht.

    Haha, stimmt. Meine Güte hab ich mich weggeworfen. Dieses Gehabe in Richtung "Mir ist egal wen ich spiele" aber danach doch hoffen, dass jemand sich erbarmt und einem die Rolle aufgedrängt wird. Ich liebe es, wie Jane Austen mit diesem eigentlich Gemeinten aber dann doch anders Gesagtem umgeht. Bei Mrs. Norris und Co. hab ich mir das gut vorstellen können, aber es ist ein kleiner Freundeskreis, der sich ein Theaterstück aufzuführen überlegt, da habe ich doch ein wenig mehr Offenheit gegenüber einander erwartet. Vielleicht wird das ja noch werden, ich bin auf jeden Fall gespannt, wann jemandem wie der Kragen platzt.

    Das Kapitel endet mit einem wahren Cliffhanger als alle zusammen proben und plötzlich Sir Thomas im Hause eintrifft.

    Ich bin bisher noch nicht dazugekommen weiterzulesen, allerdings fand ich den Cliffhanger echt super. Langsam wurde die Theaterdebatte doch etwas fade und trocken. Wobei so eine detailliertere Ausarbeitung der Schulzimmerszene zwischen Edmond, Fanny und Ms. Crawford wäre sicher auch interessant gewesen. :scratch: Aber nun gut, ich stürze mich mal wieder in das Austengetümmel und gebe gelegentliche Lebenszeichen, macht irre viel Spaß mit euch zu lesen!

    „Verrücktheit ist unendlich faszinierender als Intelligenz, unendlich tiefgründiger. Intelligenz hat Grenzen, Verrücktheit nicht.”


    Claude Chabrol (*1930), frz. Filmregisseur u. -kritiker

  • Nur habe ich das Gefühl gehabt, dass Jane Austen gegen das Establishment zumindest ein wenig rebelliert. Vielleicht habe ich da auch etwas zu viel erwartet.

    Austen rebelliert niemals ganz offen oder offensichtlich in ihren Texten - sie macht es auf die feine, sarkastische, manchmal auch ein wenig boshafte Art. Hier tut sie das indem sie den reichen "Mann der Wahl" als vollkommenen Trottel darstellt. So führt sie dieses System ad absurdum, jeder erkennt deutlich, was sie damit sagen will. :loool:

    Ich liebe es, wie Jane Austen mit diesem eigentlich Gemeinten aber dann doch anders Gesagtem umgeht.

    eben, genau solche Dinge sind ihre Art, die Gesellschaft vorzuführen - klein, fein, sehr humorvoll :love:

  • So, inzwischen ist Maria verheiratet und Julia ist mit auf Hochzeitsreise. Fanny freundet sich mit Mary an und besucht sie oft im Gemeindehaus. Endlich hat auch Fanny das Harfe-Spiel hören dürfen.