Rita Falk - Leberkäsjunkie

  • Klappentext:
    "Bei der Mooshammerin brennt's, Franz", schreit die Oma, dass ich bald vom Kanapee flieg. "und? Soll ich drüber pieseln? Herrschaftszeiten, ich bin bei der Polizei und nicht bei der Feuerwehr!"
    Schlechte Zeiten für den Eberhofer Franz: Die Cholesterinwerte so hoch wie die Laune im Keller, Schluss mit Warmen vom Simmerl! Und jetzt noch diese Brandleiche im Fremdenzimmer bei der Mooshammerin. Doch als ausgerechnet Buengo, der angolanische Fuß Gottes vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen, unter Mordverdacht gerät, nimmt der geschwächte Franz die Ermittlungen auf.


    Inhalt:
    Bei der Mooshammer Liesel hat es gebrannt, was schon schlimm genug ist. Leider gibt es auch eine Tote zu verzeichnen, die sich bald als wankelmütige junge Frau herausstellt. In seiner ureigenen Art macht sich Franz Eberhofer, natürlich zusammen mit seinem besten Freund Rudi Birkenberger, der als Detektiv ja eigentlich auch fast sowas wie ein Polizist ist, an die Ermittlungen. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass ein Brandbeschleuniger benutzt wurde und die junge Frau vorher schon tot war. Als wäre das nicht schon schlimm genug, hat der Fall auch noch Auswirkungen auf Franz' Privatleben, denn die als Dorftratsch'n verschriene Liesel quartiert sich bei den Eberhofers ein. Auch sonst steht es nicht gerade perfekt um Franz: Das Cholesterin macht dem Doktor Sorgen und auch seine Susi, mit der er mittlerweile einen kleinen Jungen hat, entfremdet sich immer weiter von ihm.


    Meine Meinung:
    Ja, was schreibt man noch groß zu den Eberhofer-Krimis? Mittlerweile ist das ja schon der siebte Fall für den Franz. Es hat sich im Vergleich zum ersten Teil so gut wie gar nichts verändert. Jeder der liebgewonnenen Charaktere ist immer noch dabei und das ist auch gut so: Der Papa Eberhofer raucht immer noch seine Joints und hört den lieben langen Tag die Beatles, seinen Bruder Leopold (auch liebevoll "Schleimsau" genannt) hasst Franz immer noch abgrundtief, Heizungspfuscher Flötzinger ist nach wie vor auf der Suche nach dem ein oder anderen Sex-Abenteuer, der Wirt Wolfi poliert seine Gläser, beim Metzger Simmerl gibt's die beste warme Theke weit und breit und da ist dann natürlich noch die Oma. Ohne die wären die ganzen Bücher sinnlos, ja quasi nicht möglich gewesen. Sie ist die gute Seele in den Krimis, die die liebe Familie und jeden der auf einen Sprung vorbeischaut, mit der weltbesten Hausmacherküche versorgt, schwerhörig ist (allerdings nur wenn sie will hat man manchmal den Eindruck), aber auch mal ordentlich auf den Putz hauen und dem ein oder anderen Familienmitglied den Kopf waschen kann. Ein bisschen was hat sich aber dann doch getan in Niederkaltenkirchen: Der Franz ist mittlerweile Vater geworden. Jedoch scheint er es sich bei seiner Susi verscherzt zu haben, denn außer ein paar Stunden am Freitagabend bekommt er sie und den kleinen Paul nicht zu sehen. Wer die vorherigen Bände kennt, wird wissen warum das Verhältnis etwas angespannt ist. "Leberkäsjunkie" schert sich in gewohnter Weise relativ wenig um den Kriminalfall an sich und deshalb sind die Bücher unter der Rubrik "Humor" auch deutlich besser aufgehoben als unter "Krimi". Am stärksten steht das Privatleben von Franz, seiner Familie und den anderen Niederkaltenkirchnern im Fokus und das ist natürlich wieder verantwortlich für den ein oder anderen Lacher, wobei diese in den vorherigen Bänden auch schon mal in höherer Anzahl vertreten waren. Mein Favorit und größter "Brüller" war die Schimpftriade des Metzgers Simmerl als dieser sich erdreistet hat, etwas Vegetarisches bei ihm zu bestellen. Aber auch die Oma, die den Namen eines großen Spielwarenherstellers schön verhunzt hat oder Richter Moratschek, über dessen Schnupftabaksucht der Franz einiges zu berichten weiß, hatten Lacher auf ihrer Seite. Etwas schade fand ich, dass man einige Handlungsstränge überhaupt nicht mehr oder nur marginal weiterverfolgen konnte (Cholesterin, Buengo). Aber ansonsten gab es einmal mehr über 300 Seiten fröhliche, politisch höchst unkorrekte Unterhaltung mit liebgewonnenen Charakteren und am Ende wieder die Rezepte einiger der in der Geschichte vertilgten Mahlzeiten. Das Leberkäs-Cordon bleu klingt doch lecker. :wink:


    Fazit:
    Nichts Neues in Niederkaltenkirchen und das ist auch gut so. Franz Eberhofer, Family & Friends in gewohnt guter Verfassung.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: