Jan Zweyer - Im Dienst der Hanse

  • Klappentext:


    Die Lübecker Hanse gerät
    zwischen die Fronten
    des Dänisch-Schwedischen Krieges


    Anno 1506: Jorge von Linden baut sich in einem Lübecker Handelshauseine neue Existenz auf. Doch die Zeiten sind hart, denn zwischen Schweden und Dänemark herrscht Krieg und König Johann verlangt, dass die Hanse Stellung bezieht. Ausgerechnet Jorge wird bei einer Reise nach Reval Opfer einer Intrige und gerät in Gefangenschaft.


    Seine Jugendliebe Marlein von Enghusen, die nicht ahnt, dass Jorge ihr so nahe war, geht derweil eine Zweckehe mit Albrecht Schulten ein. Aber der Geschäftspartner von Marleins Onkel bricht bald alle Vereinbarungen.


    Weder für Jorge noch für Marlein scheint es eine Zukunft zu geben ...


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    Während es die beiden Helden dieser Reihe es lange Zeit schaffen, in Lübeck aneinander vorbei zu leben, erleben sie die Umstände des dänisch-schwedischen Kriegs direkt bzw. indirekt. Besonders Jorge ist von seinen Erfahrungen als Mitfahrender eines Kriegskonvois von dem, was er dabei erlebt überaus verstört und muss seine ganze neue und erfolgreiche Lebensweise hinterfragen.


    Hier und dort gibt es einige Vorhersagbarkeiten, aber dazwischen ist die Geschichte so wendungs-reich und voller plastischer historischer Darstellungen und Erläuterungen, dass das nicht wirklich stört. Wie bei vielen historischen Romanen muss auch hier natürlich die Historizität – die ja sowieso nur bedingt einhaltbar ist – den narrativen Bedürfnissen weichen, aber nichtsdestotrotz gibt das Buch insgesamt einen relativ guten Eindruck des Lebens der Menschen verschiedener Schichten und Regionen in der damaligen Zeit. Dass die „Helden“ dabei in der Regel sehr moderne Ansichten und Denkweisen aufweisen macht sie dabei für den modernen Leser sicherlich zugänglicher und erleichtert die Darstellung der damaligen Umstände ungemein.


    Einige der Anpassungen erläutert der Autor in seinem Nachwort – und noch mehr auf seiner Webseite, auf der sich auch die Quellen finden, die er bei der Recherche für die „Das Haus der grauen Mönche“-Trilogie verwendet hat. Insgesamt eine sehr ansprechende und interessante Erzählung, die ihre Figuren als durchaus – auch moralisch – komplexe Wesen vorstellt. :thumleft:
    :thumleft::study: