Bettina Belitz - Panthersommernächte

  • In "Panthersommernächte" von Bettina Belitz wird das Leben der 14-jährigen Nina durch einen wilden Panther auf eine Weise durcheinander gewirbelt, die bald den ganzen Ort betrifft und verändert.


    Der Roman ist von einem wundervollen Humor getragen, der sich durch das ganze Buch zieht.


    Gerade Nina, deren Mutter höchstens Fertiggerichte auf den Tisch bringt, sieht sich plötzlich sehr konkret mit der Frage konfrontiert, woher unsere Nahrungsmittel kommen und welchen Preis die Tiere (und Menschen) dafür zahlen. Bettina Belitz beleuchtet alle Facetten dieses Themas, was mir sehr gut gefallen hat.


    Die Charaktere handeln nachvollziehbar und bieten großes Identifikationspotential. Sie haben alle gute und schlechte Seiten, niemand ist nur Schwarz oder Weiß.


    Hinzu kommen wundervolle Umgebungsbeschreibungen. Die Sprache der Autorin ist leicht, locker und geschmeidig, sehr sinnlich, wenn es um Landschaften geht, und immer liebevoll - liebevoll, wie auch die Geschichte erzählt und die Figuren dargestellt sind.


    Ein tolles Buch, erfrischend und tiefgründig und aufgrund der Art, wie hier mit einem sehr wichtigen und aktuellen Thema umgegangen wird, auch für Erwachsene von Interesse. Mich hat es begeistert.

  • Ich hab das Buch in der Leserunde zusammen mit @Bettina Belitz gelesen was wirklich interessant ist/war. Das Buch hat uns dazu angeregt über viele verschiedene Themen zu reden und zu diskutieren und ich finde, das sollte ein gutes Buch schaffen. Zum nachdenken anregen und interessante Themen mit sich bringen. :) Den Punkt erfüllt das Buch also schonmal. :wink:


    Die Charaktere sind eigentlich alle wie sie sein "müssen". Ich meine, die die man mögen sollte mag man und die doofen findet man auch doof. :lol: Mir war eigentlich besonders Lionel sehr sympatisch und ich fand ihn auch interessant. Er ist würde ich sagen eher praktisch denkend, während Nina die Welt mit dem Herz betrachtet.
    Sehr gefallen haben mir auch Ninas Eltern!
    Mit der Figur des Hr.Schröter war ich nicht so ganz zufrieden. Der Grund dafür liegt am Schluss, das verrate ich jetzt natürlich nicht.


    Besonders gefesselt hat mich der Mittelteil des Buches. Ich wollte dann auch wirklich wissen wie es aus geht und hab das Buch schnell aus gehabt. Das Ende fand ich stimmig und passend.


    Neben der Geschichte mit dem Panther, die man einfach nicht mit realistischen Gedanken begleiten darf, sonst macht sie keinen Spaß :) , entwickeln sich auch besonders Nina und Lionel. Das war gut nachvollziehbar und glaubwürdig. Besonders bei Nina hat es viel Spaß gemacht die Geschichte zu verfolgen. Verändert sie sich? Will oder muss sie sich verändern? Ich denke, so Fragen, die sich jeder Jugendliche irgendwann stellt. Hier wird das ganze mit den ungewöhntlichen Geschehnissen um den Panther begleitet.


    Alles in allem finde ich das Buch besonders für Jugendliche sehr geeignet, aber auch Erwachsene können es gut lesen. Aber wie geschrieben sollte man einfach nicht mit zu viel Realismus an die Geschichte ran gehen. Einfach Kopf aus, Herz an, dann macht das Buch auch wirklich Freude.
    Von mir gibts :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne ... :)

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Auch ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen, mir hat es gut gefallen, ich vergebe insgesamt :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .


    Zum Buch:
    Als erstes zum Cover, das finde ich extrem gelungen. Tolle Farben sprechen einen gleich an, der Panther glänzt schwarz, es sieht einfach super aus.
    Das Buch selber ist in viele relativ kurze Kapitel unterteilt, die jeweils mit einer originellen Überschrift versehen sind. :thumleft: Ich mag das, so kann ich immer noch "kurz eins lesen", bevor ich das Buch zuklappe.
    Die Sprache von Bettina Belitz ist sehr bildlich, besonders bei den Landschaften und der Beschreibung des Panthers ist mir das aufgefallen. Was mir auch sehr gut gefallen hat ist der Humor, der hier in diversen Situationen nicht zu kurz kommt. Manche Szenen, in denen Lehrer beschrieben worden sind, lassen einen an die eigene Schulzeit zurückdenken, manche Typen gibt es wohl einfach an jeder Schule. :totlach: Das Buch lässt sich flüssig lesen, man merkt gar nicht wie die Seiten vorbeifliegen.
    Zur Geschichte selber:
    Nina ist ein vielbeschäftigtes Mädchen. Klassensprecherin, Vertrauensschülerin, Chefredakteurin der Schülerzeitung und "nebenbei" noch angehender Eiskunstlaufstar. Ihr Leben ist perfekt geplant, bis zu dem Tag, an dem sie die Schülerzeitung rausgibt und dort ein Nacktbild von einem ihrer Lehrer abgebildet ist, der daraufhin gleich im Krankenhaus landet vor Schreck. Nina hat aber Glück im Unglück, nicht nur sie alleine ist das Gesprächsthema in dem kleinen Ort, sondern es gibt eine erste Panthersichtung. Nina spürt eine Verbundenheit zu diesem Tier, die sich durch das ganze Buch zieht. Sie will ihn mit aller Macht finden. Aber es läuft anders, er findet sie, mitten auf dem Eis während dem Training. Was bei ihrer Eiskunstlauftrainerin gleich mal zu einem Ohnmachtsanfall führt. Der ganze Ort bricht in Panik aus, alle haben Angst vor dem Panther. Die Jäger versuchen ihn in die Falle zu locken, um ihn zu erschießen/betäuben und den Ort wieder sicher zu machen. Allen voran Schröter, Besitzer eines Schlachthofes mit Massentierhaltung und passionierter Jäger. Schröters Sohn Lionel entwickelt sich im Laufe des Buches zu einem guten Freund für Nina. Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten. Den einen Stern Abzug gab es von mir für verschiedene Punkte, unter anderem ging mir die Annäherung von Nina und dem Panther zu schnell, zu selbstverständlich von statten. Und am Ende war mir auch alles etwas zu "rund", von mir aus muss nicht immer alles am Ende Friede Freude Eierkuchen sein. Trotzdem ein spannendes Buch, welches ich gleich an meine Tochter weitergeben werde.
    Die Protagonisten in dem Buch sind glaubhaft gezeichnet, fast alle sind sehr sympathische Charaktere, die sich auch im Laufe des Buches weiter entwickeln. Auch Ninas Familie ist toll, ihre leicht chaotische Mutter, die endlich ihren Lebenstraum erfüllt hat und mit Pferden arbeitet, der Vater, Rettungssanitäter, bei jedem Einsatz in Sorge, dass es sich um jemanden aus seiner Familie handeln könnte, sind sehr authentisch gezeichnet.


    @Pinguinchen zum Thema Herr Schröter,


    Was mir an der Geschichte auch gut gefallen hat, ist das die Massentierhaltung als Thema konkretisiert worden ist, die jugendlichen Zielleser werden auf das Thema aufmerksam gemacht und zum Nachdenken angeregt. Finde ich super, wenn man Bücher für so aktuelle Themen nutzt um die Leser zu sensibilisieren. :thumleft: Mir selber als Erwachsener hat das Buch auch Spaß bereitet, ich halte es aber für Jugendliche für geeigneter, mir fiel es teilweise etwas schwer, die Realität beiseite zu schieben und mich auf gewisse Sachen einzulassen.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Naja wie gesagt mag sein das die Erklärung logisch ist aber ich könnte es trotzdem nicht mit meinem Gefühl vereinbaren. :)

    Ja das kenn ich, manchmal kann man nichtmal den Grund benennen, es ist einfach so ein Gefühl das was unstimmig ist.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Unter Ninas Bett liegt ein schwarzer Panther. Eine lebendige, wilde Raubkatze, die urplötzlich in der Kleinstadt aufgetaucht ist und die Bürger in Angst und Schrecken versetzt. Während draußen schon der Schützenverein zur Jagd auf „die Bestie“ bläst, ist es Nina gelungen, Kontakt zu dem Tier aufzunehmen. Sie spürt den geheimnisvollen Zauber des Panthers, der sich sogar von ihr berühren lässt. Aber ein Panther ist kein Schmusekätzchen. Er braucht Freiheit und vor allem täglich jede Menge frisches Futter. Hilfe bekommt Nina von ihrem Klassenkameraden Lionel. Ausgerechnet, denn Lionels Vater ist der Anführer der Panther-Jagdgesellschaft.



    "Panthersommernächte" ist ein Roman aus der Feder von Bettina Belitz.



    Bei Bettina Belitz' Büchern weiß man nie genau, was einen erwartet. Ist esFantasy, ist es ein realistischer Jugendroman, oder doch etwas ganz anderes?
    So auch hier, denn die Autorin weiß mit Worten und Ereignissen so zu spielen, dass es letztendlich dem Leser selbst überlassen wird, wie er den Roman interpretiert. Gerade diese gewisse Undurchsichtigkeit zeichnet ihre Romane aus und macht sie zu etwas Besonderem.



    Der Roman ist toll konstruiert und verknüpft das Pantherthema mit realistischen Alltagsthemen einer Jugendlichen zu einer Geschichte, die zum Nachdenken anregt und in die man herrlich hineintauchen kann. Auch Spannung ist genügend vorhanden, um den Leser zu fesseln, ohne dabei zu überladen und gewollt zu wirken. Genau das stimmige Maß, wie es für solch eine Erzählung notwendig ist.



    Bettina Belitz weiß mit der Konstruktion der Atmosphäre so zu spielen, dass sie nicht nur einen schwülen Sommercharakter und einen typischen Teenagercharme versprüht, sondern durch die Thematik auch ein leicht orientalisches Flair mit hineinbringt, welches den Dschungel stellenweise lebendig werden lässt. So entsteht etwas ganz Besonderes, in dem sich Leser jedes Alters wohlfühlen werden.



    Die Charaktere brillieren durch eine tolle Einzigartigkeit, die teilweise zu echten Lachern hinreißt. Besonders Ninas Mutter und ihre Trainerin wissen den Leser zu unterhalten, aber auch alle anderen sorgen für ein passendes Umfeld für diese Geschichte.



    Mit dem Ende weiß Bettina Belitz ihre "Panthersommernächte" gelungen und zufriedenstellend abzuschließen. Ruhigen Gewissens kann man das Buch zuklappen, besitzt aber dennoch genügend Stoff über den man noch lange Nachdenken kann. Ein typischer Belitz eben.



    Fazit: "Panthersommernächte" besticht durch seinen gewissen Belitz-Charme, der neben einer tollen Geschichte auch viel Stoff zum Nachdenken bereithält. Ein einzigartiger Jugendroman mit tollen Facetten und spannenden Charakteren.

  • Auch ich habe das Buch in der Runde mitlesen dürfen.


    Im Gesamten ist es ein empfehlenswertes Buch und für das angegebene Alter absolut geeignet. Aber auch für Erwachsene durchaus lesenswert.
    Die Sprache ist sehr bildlich, man kann sich die Umgebung, die Leute und das Drumherum wirklich gut vorstellen.
    Durch die Aussage im Buch, dass es sich um eine sehr langweilige Gemeinde handelt und die Geschichte auch noch im Saarland spielt, hatte ich das gesamte Buch über meine Kindheit vor Augen...
    Ich hab die Personen aus dem Buch einfach in den Ort in dem ich aufgewachsen bin gesteckt und hatte somit einen tollen Rückblick in Kindheitstage, da die ein oder andere Erinnerung von mir einfach noch zu der Geschichte hinzugeknüpft wurde...


    Gut gefallen haben mir, die tiefgründigen Aussagen, verpackt in eine "Kindergeschichte". Viele dieser Aussagen, sollten heranwachsenden schon vermittelt werden, z.b. die Sache mit der Massentierhaltung, bzw. mit dem bewussteren Essen.


    Nina, steht wohl für viele 14jährige Mädels, die sich gerade selber finden oder auf der Suche sind!
    Ich denke viele Leser/innen in dem Alter können sich damit identifizieren... ab da trifft man andere Entscheidungen... Will Sachen anders machen, versucht aus einigen Sachen auszubrechen, zu neuen dazu gehören...


    Alles in allem eine gelungene Geschichte, die ich vor Lesebeginn in die Kategorie Fantasy eingeordnet hätte, aber nach dem Lesen erscheint mir dieses Genre unpassend!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Vergesst eure Realität und begebt euch in eine warme (Panther)Sommernacht!


    Klappentext
    „Unter Ninas Bett liegt ein schwarzer Panther. Eine lebendige, wilde Raubkatze, die urplötzlich in der Kleinstadt aufgetaucht ist und die Bürger in Angst und Schrecken versetzt. Während draußen schon der Schützenverein zur Jagd auf „die Bestie“ bläst, ist es Nina gelungen, Kontakt zu dem Tier aufzunehmen. Sie spürt den geheimnisvollen Zauber des Panthers, der sich sogar von ihr berühren lässt. Aber ein Panther ist kein Schmusekätzchen. Er braucht Freiheit und vor allem täglich jede Menge frisches Futter. Hilfe bekommt Nina von ihrem Klassenkameraden Lionel. Ausgerechnet, denn Lionels Vater ist der Anführer der Panther-Jagdgesellschaft.“


    Gestaltung
    Dieses Cover ist meiner Meinung nach eins der Schönsten von allen bisher erschienen Belitz-Büchern. Es wirkt sehr mysteriös und passt so gut zur Geschichte. Mir gefällt aber vor allem das Farbspiel sehr gut, da die Farben super aufeinander abgestimmt sind und auch die Farben des Titels sich harmonisch in das Bild eingliedern. Ein rundum gelungenes Cover!


    Meine Meinung
    In „Panthersommernächte“ verbindet Bettina Belitz erneut einen Hauch Fantasy und Mystik mit unserer realen Welt. Dieses Mal ist es ein Panther, der uns in einer deutschen Kleinstadt begegnet. Dabei hat Frau Belitz es wirklich geschaft, dass ich das Gefühl hatte, ein realer Panther würde durch die Straßen wandern. Sie hat die realen Aspekte so gekonnt mit ein bisschen Fiktion verwoben, dass ich wirklich daran geglaubt habe, ein wildes Tier würde auch bei mir durch die Stadt streifen. Hut ab dafür, dass die Autorin es geschafft hat, diese Verbindung so real und echt wirken zu lassen!


    Glaubwürdig erschien mir zwar die Anwesenheit des Panthers, doch seine Beziehung zu Nina erschien mir ein wenig wundersam. In Ninas Anwesenheit war das wilde Tier sehr zahm und wirkte auf mich eher wie eine Hauskatze. Natürlich verstehe ich, warum dies so ist. Ich weiß auch, dass sich hier ebenso die Fantasyelemente sowie die Fiktion widerspiegeln, aber ein wenig mehr Wildheit des Panthers im Zusammensein mit Nina hätte ich mir schon gewünscht. Ein klein wenig mehr Bedrohung und Natürlichkeit des Panthers, während er bei Nina ist, hätte die Beziehung für mich noch leidenschaftlicher wirken lassen. So war der Panther eher eine kleine Schmusekatze.


    Protagonistin Nina ist zunächst die Einzige in der kleinen Stadt Bornhausen, die sich auf die Seite des Panthers schlägt und ihn schützen möchte. Ihr entgegen steht der örtliche Schützenverein, der das Tier als Gefahr einstuft und töten möchte. Um den Panther zu schützen und vor dem Tod zu bewahren, braucht Nina Hilfe. Diese erhält sie ausgerechnet vom Sohn des Vorsitzenden des Jagdvereins, Lionel. Schaffen die beiden es, das wilde Tier zu beschützen? Oder werden die Jäger den Panther am Ende doch töten?


    Die Figuren wirkten auf mich sehr authentisch, auch wenn ich zu Beginn den Eindruck hatte, dass Nina ein klein wenig zu perfekt ist. Nina ist eine gute Schülerin, engagiert, arbeitet in der Schülerzeitung und läuft in ihrer Freizeit professionell Eis. Sympathischer wurde sie mir, als ich entdeckte, dass unter der Oberfläche viel mehr steckt. Aufgrund eines Fehlers, den sie macht, erkennt Nina nämlich, dass sie eigentlich keine richtigen Freunde hat. Sie zieht sich zurück und das hat sie mir gleich viel menschlicher erscheinen lassen. Sie verhält sich im Handlungsverlauf immer authentischer, wodurch sie mir dann auch sympathischer wurde.


    Lionel begegnet Nina zunächst mit Misstrauen, doch schon bald beginnt sich zwischen beiden Figuren eine zarte Freundschaft zu spinnen, die schließlich auch in eine seichte Liebesgeschichte übergeht. Dass hier nichts überstürzt wurde und die beiden Figuren sich nicht auf Anhieb ineinander verliebt haben, gefiel mir sehr gut. Das Tempo, in der sich die Beziehung zwischen den Figuren entwickelt hat, war genau richtig und hat mir beim Lesen große Freude bereitet.


    Auch in sprachlicher Hinsicht war „Panthersommernächte“ sehr harmonisch zu lesen. Die Atmosphäre trat aus den Seiten heraus und hat mich ergriffen. Bettina Belitz schreibt sehr angenehm, da sie die Gedanken von Nina, die aus der Ich-Perspektive die Geschichte erzählt, gut einfangen kann. Sie schafft es, den Zauber der Geschichte auf den Leser zu übertragen. Auch gab es ein paar amüsante Stellen, die mich zum Grinsen gebracht haben.


    Fazit
    Mit „Panthersommernächte“ ist ein weiteres Jugendbuch aus der Feder von Bettina Belitz entstanden, das unsere Realität mit glaubwürdiger Fiktion vermischt und die Grenzen verschwimmen lässt. Man kann durch den angenehmen Schreibstill toll in die Geschichte und die Gedanken der Figuren eintauchen. Manchmal habe ich mich dabei erwischt, wie ich selber glaubte, ein Panther würde durch die Straßen meiner Stadt streifen. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass der Panther sich bei Nina nicht wie ein Schmusekater verhalten würde, sondern auch hier seine Wildheit ein wenig durchkommen würde.
    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    Einzelband

  • Kurzbeschreibung:
    Unter Ninas Bett liegt ein schwarzer Panther. Eine lebendige, wilde Raubkatze, die urplötzlich in der Kleinstadt aufgetaucht ist und die Bürger in Angst und Schrecken versetzt. Während draußen schon der Schützenverein zur Jagd auf „die Bestie“ bläst, ist es Nina gelungen, Kontakt zu dem Tier aufzunehmen. Sie spürt den geheimnisvollen Zauber des Panthers, der sich sogar von ihr berühren lässt. Aber ein Panther ist kein Schmusekätzchen. Er braucht Freiheit und vor allem täglich jede Menge frisches Futter. Hilfe bekommt Nina von ihrem Klassenkameraden Lionel. Ausgerechnet, denn Lionels Vater ist der Anführer der Panther-Jagdgesellschaft. *Quelle*


    Zur Autorin:
    Bettina Belitz, geboren 1973 in Heidelberg, verliebte sich schon früh in die Magie der Buchstaben. Lesen allein genügte ihr bald nicht mehr – nein, es mussten eigene Geschichten aufs Papier fließen. Nach dem Studium arbeitete Bettina Belitz als Journalistin, bis sie ihre Leidenschaft aus Jugendtagen zum Beruf machte. Heute lebt sie umgeben von Pferden, Schafen, Katzen und Hühnern in einem 400-Seelen-Dorf im Westerwald und lässt sich von der Natur und dem Wetter zu ihren Romanen inspirieren.


    Meinung:
    Die 14-jährige Nina Bouvier lebt mit ihrer Familie in dem beschaulichen Städtchen Bornhausen. Dort ist sie sehr engagiert, sie betreibt Eiskunstlauf, ist Chefredakteurin der Schülerzeitung, Klassensprecherin und Vertrauensschülerin. Doch dann wendet sich ihr bis daher sehr strukturiertes Leben, denn ein Panther kreuzt in der Stadt auf und plötzlich ist alles anders.


    Nina fühlt sich sofort zu diesem mächtigen Raubtier hingezogen, sie kommunizieren auf einer Ebene und als der örtliche Schützenverein Jagd auf den Panther machen will, versucht Nina, ihn mit allen Mitteln zu beschützen. Hilfe dabei erfährt sie von Lionel, ihrem Klassenkameraden.


    Mit Panthersommernächte legt Bettina Belitz ihr neuestes Jugendbuch vor. Ihre Splitterherz-Trilogie hatte mir vor einiger Zeit recht gut gefallen, ich hatte aber seither nichts mehr von ihr gelesen. Daher war ich auf das Buch gespannt, da die Thematik sich vielversprechend las.


    Gerade die ersten Kapitel lesen sich sehr humorvoll und rasant, denn Nina ist eine äußerst sympathische Protagonistin, die zwar sehr ehrgeizig ist und deren Leben bisher durchgeplant war, aber sie ist auch vor Fettnäpfchen nicht gefeit. So muss sie durch einen Faux-Pas in der letzten Ausgabe der Schülerzeitung, deren Chefredakteurin sie ist, ihren bisher so geliebten Posten vorerst auf Eis legen, was ihr sehr schwer fällt.


    Als ein Panther Einzug in das beschauliche Örtchen hält, glaubt man erst nicht so richtig an dessen Existenz. Auch Nina nicht, doch dann wird sie eines Besseren belehrt und sie freundet sich sogar mit dem wilden Tier an. Die beiden kommunizieren auf fast magische Art und Weise miteinander, und in Ninas Gegenwart ist der Panther zahm wie ein Kätzchen. Dies mag dem Leser zwar etwas befremdlich erscheinen, aber diese Verbindung ist für die Geschichte wie das Salz in der Suppe.


    Doch natürlich wird diese einträchtige Idylle zwischen Nina und dem Panther gestört, denn die Einwohner bekommen immer mehr Angst und schließlich will der örtliche Schützenverein unter der Leitung von Herrn Schröter, dem Betreiber einer Tiermast und nebenbei Sponsor für alles im Ort, dem Tier den Garaus machen. Nina wächst aufgrund dieser Bedrohung für das Raubtier über sich hinaus und versucht mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mittel, es zu schützen. Dies macht sie nur noch umso sympathischer.


    Auch die Nebencharaktere hat Bettina Belitz interessant gewählt. Vor allem Lionel, der Sohn von Schröter, wird Nina zu einer großen Hilfe, obwohl er anfangs ein wenig eigenbrötlerisch daherkommt und von seinen Mitschülern als "Würstchen auf zwei Beinen" gehänselt wird.


    Das Ende der Geschichte ist stimmig und man schlägt das Buch auf jeden Fall zufrieden zu. Bettina Belitz ist mit ihrem neuesten Werk ein wunderbares Jugendbuch gelungen, das eine besondere Verbindung zwischen Mensch und Tier erzählt (ob dies nun als realistisch ausgelegt werden kann oder nicht), aber auch vom Erwachsenwerden und der ersten Liebe.


    Fazit:
    Panthersommernächte ist ein unterhaltsamer Jugendroman, der anfangs mit viel Witz und Humor aufwartet und später von einer wundersamen Mensch-Tier-Verbindung berichtet, aber auch vom Erwachsenwerden und der ersten Liebe. Eine gelungene Mischung, die vor allem die weibliche jugendliche Zielgruppe ab 12 Jahren durchaus begeistern dürfte.


    Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • "Panthersommernächte" ist ein Jugendbuch, das mich leider nicht komplett überzeugen konnte. Es hat mir aber trotzdem durchaus Spaß gemacht, das Buch in einer Leserunde zu lesen, weshalb ich mich an dieser Stelle noch einmal bei Bettina Belitz für die vielen interessanten Hinweise und Gedanken bedanken möchte.


    Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig, sodass sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Protagonistin Nina ist 14 und trägt bereits in so jungen Jahren viel Verantwortung, nicht nur in der Schule, wo sie neben ihren Aufgaben als Klassensprecherin und Vertrauensschülerin auch die Chefredakteurin der Schülerzeitung ist, sondern auch im Ort, wo sie als großes Talent im Eiskunstlaufen bekannt ist. Durch einen Artikel, in dem sie einen ihrer Lehrer bloß stellt, löst sie einen kleinen Skandal im Dorf aus. Nina schämt sich sehr für ihr Geschriebenes und leidet unter Schuldgefühlen, doch dieser kleine Skandal ist schnell vergessen, als das Gerücht um einen Panther die Runde macht. Nina ist sofort entschlossen, dieser Sache nachzugehen - einerseits, um ihren Ruf und ihre Stellung als Chefredakteurin wiederherzustellen, andererseits, weil ihr das Tier bald nicht mehr aus dem Kopf geht.


    Nina ist fast noch ein Kind, und dies merkt man ihrem Verhalten auch an. Sie ist manchmal etwas zickig, will nicht auf die Erwachsenen hören und macht Fehler. Das alles macht ihren Charakter sehr authentisch und passt zu ihrem Alter, sodass ich Nina zu Beginn sehr mochte. Im Laufe der Geschichte hat sie jedoch ein paar Entscheidungen getroffen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Nina konzentrierte sich immer mehr auf den Panther und richtete all ihre Gedanken und Ziele auf ihn aus, was zur Folge hatte, dass es einige Szenen gab, in der sie sich sehr unsensibel und gleichgültig gegenüber den Gefühlen ihrer Mitmenschen verhielt, und das war für mich überhaupt nicht akzeptabel - auch nicht bei einer Jugendlichen.


    Obwohl Lionel bereits im Klappentext erwähnt wird, nimmt er erst relativ spät mehr Raum in der Handlung ein. Ihn mochte ich sofort und sein Verhalten war für mich auch während der gesamten Geschichte nachvollziehbar. Er hat es in der Schule und auch mit seinen Eltern nicht leicht und schaffte es immer wieder, mich mit neuen Aspekten seines Charakters zu überraschen.


    Die Geschichte nahm nur sehr langsam an Fahrt auf. Sie war nett zu lesen, hielt aber nur sehr wenige Höhepunkte bereit, sodass bei mir kein richtiger Lesesog entstand. Ninas und Lionels allmähliche Annäherung war sehr süß, wurde für meinen Geschmack aber zu stark von Ninas Verhältnis zum Panther überschattet. Das Verhalten des Panthers wiederum fand ich zu Beginn sehr realistisch dargestellt (soweit ich das beurteilen kann), wurde mir im weiteren Verlauf aber ein wenig zu Schmusekatzen-ähnlich.


    Das Ende fand ich sehr gelungen, es hat den für mich einzig möglichen Ausgang der Geschichte genommen und ließ mich zufrieden gestellt zurück. Dadurch hat die Geschichte wieder etwas bei mir gut gemacht, sodass ich dem Buch abschließend :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne gebe. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei der Zielgruppe, die ich ab 12 Jahren sehen würde, besser ankommt, weshalb ich es durchaus weiterempfehlen würde.

    Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen. Kurt Tucholsky :wink:


  • Über das Buch:


    ISBN: 9783785577691
    Preis: 17,95Euro
    Originalsprache: Deutsch
    Seiten: 399
    Verlag: Loewe
    Erschien: 2016
    Gelesen vom 12.2.2016 bis 1.3.2016


    Inhalt:


    Unter Ninas Bett liegt ein schwarzer Panther. Eine lebendige, wilde Raubkatze, die urplötzlich in der Kleinstadt aufgetaucht ist und die Bürger in Angst und Schrecken verstetzt. Während draußen schon der
    Schützenverein zur Jagd auf "die Bestie" bläst, ist es Nina gelungen, Kontakt zu den Tier aufzunehmen. Sie spürt den geheimnisvollen Zauber des Panthers, der sich sogar von ihr berühren lässt. Aber ein Panther ist kein Schmusetier. Er braucht Freiheit und vor allem täglich jede Menge frisches Futter. Hilfe bekommt Nina von ihrem Klassenkameraden Lionel. Ausgerechnet, denn Lionels Vater ist der Anführer zur Panther-Jagdgesellschaft.


    Das Cover:


    Ich liebe das Cover mit seinen Farben und dem Panther vorne drauf. Es ist so schön gemacht, findet ihr nicht auch?


    Die ersten 3 Sätze:


    "Sind sie das?" Cedric musste nicht antworten, ich konnte schon auf wenige Meter Entfernung riechen, dass sie es waren - fünfhundert frisch gedruckte, jungfräuliche Hallo, wach! - Ausgaben. Warum sollte
    Cedric auch sonst in aller Frühe einen schweren Karton durch den Schulhaus schleppen, selbst wenn ihn diese Anstrengung verstörend gut aussehen ließ?


    Meine Meinung:


    Der Roman ist in Erzählform geschrieben und er ist flüssig geschrieben. Ich finde, das Bettina Belitz viele Emotionen mit diesem Buch weckt. Man merkt die Liebe zu dem Tier und es ist spannend. Außerdem ist es manchmal so, das man Weinen, Lachen und Schreien gleichzeitig könnte. Nina, die Hauptperson der Geschichte, ist mir manchmal zu mutig. Wie kann man einen wilden Panther so sehr vertrauen? Sie hat ja überhaupt keine Angst und lässt den Panther sogar bei ihr unterm Bett übernachten. Etwas leichsinnig in meinen Augen. Den Panther hat Bettina Belitz sehr schön beschrieben. Ich habe es genossen die Szenen von dem Pather und Nina zu lesen. Manche Szenen fand ich sogar richtig romantisch von den Beiden. Lionel ist die zweite Hauptperson der Geschichte. Ihn finde ich sehr mutig, da er all das verkörpert was sein Vater nie wollte. Und es auch versucht durchzu setzen. Er ist sehr nett zu Nina, obwohl sie ihm an Anfang nicht so nett behandelt hat. Ich könnte mir auch gut vorstellen, das das Buch mal verfilmt würde.


    Fazit:


    Eine rührende Geschichte für Tierliebhaber, da man die Liebe zu einem Tier spürt.


    Über die Autorin:


    Bettina Belitz, geboren 1973 in Heidelberg, verliebte sich schon früh in die Magie der Buchstaben. Lesen allein genügte ihr bald nicht mehr - nein, es mussten eigene Geschichten aufs Papier fließen. Nach dem Studium arbeitete Bettina Belitz als Journalistin, bis sie ihre Leidenschaft aus Jugendtagen zum Beruf machte. Heute lebt sie umgeben von Pferden, Schafen, Katzen und Hühnern in einem 400-Seelen-Dorf in Westerwald und lässt sich von der Natur und dem Wetter zu ihren Romanen inspirieren.


    Wie viele Sterne?


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17