Teil 3: "Seepferdchen" bis "In deinen Augen" (Seiten 264-399)

  • Da ihr nun fast alle fertig seid, habe ich mir eure Kommentare bis jetzt noch nicht durchgelesen.


    Gut gebrüllt, Löwe, äh, gut gepredigt, Herr Aushilfspfarrer.
    Ich fand Graufinks Predigt klasse, glaube aber kaum, dass solch tierischen Ansprachen in der Kirche gut ankommen.
    Aber Graufink war in seinem Element! Seine Flügelchen waren noch ein bisschen zittrig, aber er ist abgehoben!


    Cool war auch Ninas Mutter! Peinlich aus Kindersicht, lustig aus Lesersicht. Ich sag nur *Runter mit den Penissen!*
    Sie ist wirklich Respekt einflößend. Auch zuhause. Schlüssel im BH ...


    Dass Nina diesem Journalisten vertraut hat, war aber sehr vertrauensseelig. Denn seine kumpelhafte Art kam mir gleich spanisch vor. Dafür hat mir der Schröter in den folgenden Szenen besser gefallen. Man konnte sehr gut merken, wie sehr er seinen Sohn liebt (allein schon der Kosename Lio) und die Sorge wegen dem Eislaufen spüren. Ich denke nämlich mittlerweile, dass es Schröter nur um Lionels Gesundheit geht und nicht so sehr darum, dass er Eiskunstlauf für einen Jungen für unangebracht hält. Vermutlich hat sich das Lionel ein wenig so zurecht gelegt, um das heimliche Eiskunstlaufen für sich so zu rechtfertigen und die Gefahr ignorieren zu können. Und Schröter hat zwar teilweise immer noch verdrehte Ansichten, aber er ist nicht gar so gedankenlos und egoistisch wie man anfangs dachte.


    Und ich bin mir zu 1500 % sicher, dass Lionel Spirits Tod nur vorgetäuscht hat. Deshalb hat er sich auch so rar gemacht in den letzten Stunden, damit ihm niemand Aufmerksamkeit schenkt und damit er sich vielleicht ein wenig mehr mit Spirit anfreunden (er musste ihn ja mit Blut einschmieren, sicherlich mit Schweineblut, und seine Zunge drapieren) und er einen Plan schmieden kann. Er konnte Nina nicht einweihen, damit alles glaubwürdig rüberkommt.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Ich musste gestern bis in die Nacht lesen, um meine Neugier zu stillen. Konnte einfach nicht mehr aufhören :)


    Mir fehlte auch kein Kuss, es wirkte für das Alter und die Charaktere einfach passend. Die beiden passen einfach toll zusammen und ich finde das Ende einfach toll gelöst; die Szene auf dem Eis ist wirklich süß.


    Ich musste auch lachen bei der Szene in der Kirche :D. Konnte mich auch nicht mehr halten, als das mit den Penissen kam. Ninas Mutter ist einfach herrlich unkonventionell und muss man einfach gern haben.


    Schon spannend, was sie alles mit dem Panther angestellt haben und der Panther mit ihnen. Ich habe tatsächlich eine Zeit lang geglaubt, dass Lionel wirklich das Tier abgeschossen hätte. Aber das der Pfarrer da so mitgespielt hat; klasse Aktion.


    Ich finde es ein stimmiges und gelungenes Ende, das mich zufriedengestellt zurücklässt.


    (Gut, dass ich Bettinas "Diamantkrieger" schon zu Hause liegen habe. Bin jetzt wieder im Belitz-Fieber :D)

  • Schönen guten Morgen!

    Gut gebrüllt, Löwe, äh, gut gepredigt, Herr Aushilfspfarrer.
    Ich fand Graufinks Predigt klasse, glaube aber kaum, dass solch tierischen Ansprachen in der Kirche gut ankommen.
    Aber Graufink war in seinem Element! Seine Flügelchen waren noch ein bisschen zittrig, aber er ist abgehoben!

    Ja, da bin ich ganz bei dir, ich fand es toll, eine Pfarrefigur zu schaffen, die den Mut hat, ihre eigene - in der Geneinde unpopuläre Meinung - zu vertreten und für das einzustehen, was ihm sein Gewissen und sein Gefühl eingeben hat. Stimmigerweise waren es dann ja auch gerade Ninas unkonventionelle Mutter und Nina selbst, die sich von der Predigt angesprochen fühlten.

    Schlüssel im BH ...

    Das fand ich ein bisschen heftig und schräg, doch es passt zu Ninas Mutter.

    Denn seine kumpelhafte Art kam mir gleich spanisch vor.

    Mir war er durch sein kumpelhaftes Auftreten und die Art, wie er an Nina herangetreten ist, vom ersten Augenblick an unheimlich.

  • Ich habe das Buch gestern auch beendet und muss sagen, dass ich im Großen und Ganzen noch sehr unschlüssig bin. Meine Notizen habe ich gerade leider nicht bei mir, aber ich werde heute abend oder morgen noch ausführlicher schreiben.


    Ich habe mir in den letzten Stunden einige Gedanken bezüglich des Buches, der Charaktere, der Leserunde und meiner Bewertung gemacht:


    Das Buch:
    Ich werde auf jeden Fall noch eine Rezi schreiben, weshalb ich hier jetzt nicht allzu ausführlich werde. Insgesamt muss ich sagen, hat mir das Buch eigentlich ganz gut gefallen. Die Idee der Geschichte ist reizvoll und hat mich wirklich interessiert. Zwischendurch gibt es leider einige Szenen mit dem Panther, die mir zu viel wurden (die teils klar geschriebenen Sätze des Panthers, die Szenen im Zimmer). Das Drumherum birgt Potenzial, was meines Erachtens allerdings nicht vollständig genutzt wird, sodass ich am Ende doch etwas enttäuscht war.


    Die Charaktere:
    Mhh, ja. Es gab ja zu Beginn eine interessante Diskussion um Ninas Familie und manch andere Personen. Ich muss sagen, dass mir außer Lionel niemand wirklich ans Herz gewachsen ist, bzw. einfach nicht die Chance hatte. Nina, ihre Mutter und Lionel sind die einzigen, die wirklich ausgemalt werden, der Rest bleibt leider farblos oder verschwindet sang- und klanglos. Ninas Vater beispielsweise ist, wie @melsun ebenfalls anmerkte, Eine dieser farblosen Gestalten. Er dient eigentlich nur als farbwechselnder Chauffeur und Statist, wogegen die Mutter in all ihren verrückten Facetten geschildert wird. Hier hätte ich mir etwas mehr Ausgeglichenheit gewünscht, zumal ich ihren Charakter einfach nicht mochte. Das fing mit den Dreckklumpen an und gipfelte bei den erwähnten Penissen in der Kirche. Meinen Humor trifft sie so ganz und gar nicht, weshalb mir die Szenen mit ihr echt Schwierigkeiten beim Lesen bescherten.
    Nina ansich war leider auch etwas anstrengend, mit ihrer recht egoistischen und einnehmenden Art. Lionel beschreibt sie ganz gut. Ja, sie ist ein pubertierendes Mädchen mit Selbstfindungskrise, doch es passt mit den Beschreibungen im Vorfeld nicht immer zusammen und kann eben nicht immer mit der Pubertät begründet werden.
    Lionel ist allerdings ein wirklich toller Charakter. Er hat durch seinen Unfall und seine Eltern ein schweres Päckchen zu tragen, meistert seine Situation aber sehr gut und verhält sich stets edel.
    Graufink, Schröter, Ludmilla und Konsorten sind Träger einer großen Klischeepalette und bräuchten mehr eigenen Charakter, um mehr als nur schmückendes Beiwerk darzustellen. Einzig bei Schröter wird zumindest der Versuch unternommen, was mir dann aber einfach zu schnell abgehandelt wurde.


    Die Leserunde:
    Ich möchte an dieser Stelle noch etwas zur Leserunde ansich schreiben. Ich bin ein Querkopf, Kritiker, Umwegegeher und Hinterfrager. Manchen stoße ich vor den Kopf, für manche schreibe ich genau das, was sie sich nicht trauen. Ich bin in letzter Zeit vorsichtiger geworden, was meine Texte angeht. Diese LR entwickelte sich einfach in eine Richtung, die mir nicht so zusagte. Es ging viel um Moral, Spirituelles (wie oft wurde das Yin Yang-Prinzip erwähnt?) eigenes Bewusstsein und, und, und. Deswegen habe ich mich zurückgehalten und anderen den Vortritt gelassen. In Zukunft werde ich LR dieses Genres wohl lieber meiden und die Bücher für mich lesen.
    Was mich jedoch am meisten störte (was wohl aber immer wieder vorkommen wird), dass es immer User gibt, die sich kaum bis überhaupt nicht zu Wort melden. Ich stelle hier niemanden an den Pranger, hoffe aber, dass dieses Verhalten in den nächsten LR Auswirkungen haben wird, denn es ist unfair jenen gegenüber, die sich beteiligen. Immerhin stimmt man den Teilnahmebedingungen ja auch zu!


    Meine Bewertung:
    Ich habe mich mit der Bewertung selten so schwer getan, wie dieses Mal. Das Buch ansich betrachtet ist in Ordnung/ ganz okay/ kein Fehlgriff was für mich 3,5 Sterne bedeutet. Beziehe ich die Leserunde mit ein, würde ich einen halben Stern abziehen, denn es hat mein Denken im Bezug zum Buch verändert und leider etwas abgewertet, sodass ich für mich dann nur drei Sterne vergeben würde. Ich denke aber, dass es fairer und verständlich ist, die 3,5 Sterne zu vergeben, was ich schließlich auch gemacht habe.
    Allen Aktiven, liebe Bettina, bitte nehmt mir meine Worte nicht übel. Es hat mir durchaus auch Spaß gemacht, gemeinsam mit Euch zu zittern, bangen, rätseln, schwärmen und über Charaktere zu schimpfen!

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • Leserunden im Allgemeinen und Speziellen - und warum diese wahrscheinlich vorerst meine letzte hier ist


    Ihr Lieben, es hat mir wieder viel Freude gemacht, mit euch zusammen ein Buch zu lesen, aber ich habe schon bei den vergangenen beiden Romanen gespürt, dass mein Schreiben sich in eine Richtung entwickelt, die nicht mehr all zu gut dazu taugt, meine Romane gemeinsam in Leserunden zu verfolgen und zu diskutieren. Deshalb bin ich im Moment ganz dankbar, dass es zu den Diamantkriegern keine Leserunde gibt. Ich würde aus dem Posten wahrscheinlich gar nicht mehr rauskommen.
    Wenn es um Mystik, Spirituelles, um Bewusstsein geht, ist es oft besser, wenn nicht zu viel darüber geredet und geschrieben wird. Zum einen will es vor allem gespürt werden; zum anderen schafft es unweigerlich Konflikte zwischen Kopf und Bauch oder eben Konflikte mit den Menschen, die sich - und das ist für mich total in Ordnung - diesen Bereichen nicht öffnen wollen. Es ist mir auch unangenehm, zu viel über diese Dinge zu schreiben, wenn ich weiß, dass Menschen mitlesen, die damit nichts zu tun haben wollen, denn diese Ansichten sollte man niemals anderen aufdrängen oder gar "verkaufen". Das war nie meine Absicht und ich hoffe, dass dies hier auch so ankam.
    Da ich das alles aber mit ganzem Herzen lebe, wird es unweigerlich auch weiterhin in meine Bücher fließen; ich kann gar nicht anders schreiben. Ich werde dafür sicherlich in Rezensionen & Co. auch mehr Haue bekommen als früher. :wink: Das ist okay. Mir ist es lieber, ich stoße Menschen vor den Kopf als dass ich beim Schreiben einen für mich so wichtigen Teil meiner selbst und meiner inneren Wahrheit verleugne.
    Nur stelle ich fest, dass die Leserunden seit "Vor uns die Nacht" an ihre Grenzen stoßen, weil man nur schlecht über Bücher diskutieren kann, die vor allem danach verlangen, gefühlt zu werden - und beim Fühlen gibt es eben nix zu diskutieren, denn das ist was ganz Individuelles und kann meiner Meinung nach nicht debattiert werden. Der eine fühlt so, der andere so. Da ist für mich alles willkommen: Manche können sich hineinfallen lassen und sind begeistert, andere fühlen sich genau von den mystischen Elementen abgeholt, andere wiederum quälen sich mit dem Buch oder regen sich auf oder finden es schlichtweg doof, dass diese Elemente mitspielen.
    Ich habe es mir womöglich nicht leichter gemacht, indem ich die Bücher auf einer anderen Ebene schreibe, aber ich kann und will mich selbst nicht verleugnen. Das wäre für mich die falsche Botschaft an meine Leser, denn ich wünsche ihnen, dass auch sie ihre innere Wahrheit leben und dazu stehen, egal, welcher Natur sie ist.


    Also, es ist gut möglich, dass diese die letzte Leserunde im Büchertreff war.
    Wir hatten wunderbare Zeiten zusammen und ich danke euch von Herzen, dass ihr mich bei meinen Büchern so treu und liebevoll begleitet habt. Ich danke euch für eure Offenheit, eure Meinungen, eure Kritik und eure Zustimmung. Ihr wart ein wichtiger Teil meine Autorenlaufbahn, vor allem in den ersten Jahren, als ich noch ein Newbie war. :wink:
    Wer zu meinen Büchern konkrete Fragen hat, kann sie mir zukünftig auf meiner Facebook-Seite stellen. Ich werde versuche, sie alle zeitnah zu beantworten. Dort kann man auch immer direkten Kontakt mit mir halten. Ich pflege dort eine maximale Offenheit und würde mich freuen, euch in diesem Account begrüßen zu können. Natürlich behalte ich auch meinen Account hier und werde dem Büchertreff treu bleiben; es ist ein tolles Forum, Hut ab!


    Ich wünsche euch viel Freude bei eurem liebsten Hobby, den Buchstaben, und unzählige weitere vergnügliche Lesestunden und -runden! :love:

  • Ich möchte auch gern noch ausführlicher schreiben, bin in den letzten Tagen aber leider nicht so recht dazu gekommen (wir hatten Semesterferien und zwei Kinder zu bespaßen).
    Daher schreibe ich nun mal allgemein, werde mich aber heute Abend zu den Kapiteln, zu denen ich noch nichts gesagt habe, melden.


    Mir hat das Buch an sich schon gut gefallen. Ich war mir ja bis zum Anmeldeschluss nicht sicher, ob ich überhaupt an der Leserunde teilnehmen soll, da das Buch rein von Klappentext und Cover her jetzt nicht unbedingt in mein Beuteschema fällt, bereue die Teilnahme aber nicht :) .


    Wie schon öfter erwähnt, mochte ich den Stil des Buches sehr gern, der Humor war für mich genau richtig und die Sprache sehr bildhaft, somit genau richtig für lebhaftes Kopfkino.


    Mit der leicht fantastischen Ebene, Tierkommunikation, Yin-Yang-Einwürfe von Bettina, bin ich eigentlich recht gut zurecht gekommen und finde diese Aspekte auch sehr interessant. Die Begegnungen mit dem Panther waren für mich die Highlights!
    Doch mit der Romantik kann ich eher nicht so viel anfangen. Das Ende war mir daher etwas zu rosarot, aber für ein Jugendbuch ist es, denke ich, absolut in Ordnung. So im Alter zwischen 12 und 16 hätte dieses Buch bei mir ziemlich sicher uneingeschränkte Begeisterung hervorgerufen.


    Den ersten Abschnitt fand ich dennoch etwas zäh zu lesen, die Spannung hat erst mitten im zweiten Teil so richtig angefangen.


    Den kritischen Blickwinkel auf die Fleischindustrie finde ich sehr wichtig und toll, dass das so unbeschönigt angesprochen wurde!


    Bezüglich der Charaktere bin ich weitgehend auf @kampfguerkchens Seite, auch wenn die Mutter neben Lionel zu meinen Lieblingscharakteren zählt.
    Nina schiebt schon einige seltsame Aktionen und ist mir nicht wirklich sympathisch und alle anderen (bis auf Schröter vielleicht), bleiben meiner Meinung nach wirklich ziemlich farblos.
    Über Graufink hätte ich mir nach dem Start mit dem Zeitungsartikel jedenfalls etwas mehr gewünscht.


    Bewertet habe ich Panthersommernächte auch mit 3,5 Sternen. Ich versuche bei der Bewertung auch immer die Leserunde außer Acht zu lassen und so zu bewerten, wie ich es sonst auch machen würde. Aufgrund der Leserunde hätte ich meine Bewertung eher auf 4 Sterne erhöht.
    Eine Rezension werde ich auf noch einstellen, aber das wird sich weitgehend mit dem, was ich oben geschrieben habe, decken.

    Was mich jedoch am meisten störte (was wohl aber immer wieder vorkommen wird), dass es immer User gibt, die sich kaum bis überhaupt nicht zu Wort melden. Ich stelle hier niemanden an den Pranger, hoffe aber, dass dieses Verhalten in den nächsten LR Auswirkungen haben wird, denn es ist unfair jenen gegenüber, die sich beteiligen. Immerhin stimmt man den Teilnahmebedingungen ja auch zu!

    Das ist mir jetzt gar nicht so bewusst aufgefallen. Aber es kann sich ja noch ändern. Die Leserunde ist schließlich noch nicht vorbei und manche sind vielleicht etwas langsamer.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • ... ach, da war noch ebbes ... ;-), was mir aber wichtig ist: Figurenzeichnung & Co.


    ... zu den Charakteren: Es ist jetzt etwas heikel, was ich dazu schreibe, aber ich hoffe, dass sich danach keine Erdspalte auftut und ich von ihr verschlungen werde. Ich formuliere es bewusst vorsichtig: Das Buch hatte in meiner Rohfassung bezüglich der Zeichnung einzelner Figuren eine andere "Färbung" als jetzt.
    Es sind auch einige Passagen rausgefallen, die ich gerne drin behalten hätte. Dazu gehört ein Kapitel, in dem wir die Hintergründe zu dem Wandel von Ninas Mutter erfahren hätten, und an dem ich sehr hing, weil es unter anderem auch darauf hindeutet, warum sie und ihre Tochter eine solch besondere, intensive Verbindung zu Tieren haben.
    Es gab sicherlich Gründe dafür, dieses Kapitel und andere Passagen zu streichen, denen ich mich dann auch fügen musste und ich habe mich bewusst und in Frieden gefügt. Man muss als Autorin auch die Sichtweise des Verlages berücksichtigen und hinnehmen können. Diese Sichtweise des Verlages zielte außerdem ganz klar auf das Lesealter 12+ (!!!) ab.
    Ja, dieses Buch ist Lesealter 12+. Davon sind wir alle inzwischen weit weg ... Trotzdem war meine "Wunschfassung" eine andere. Keine Ahnung, ob die euch besser gefallen hätte. Das weiß ich nicht. Vielleicht auch nicht ... Das Buch ist jetzt so, wie es ist, und es hat seinen Sinn gehabt, dass es zu dem wurde, was es jetzt ist, und alle Seiten haben daraus gelernt. Deshalb bin ich im Reinen damit und ich liebe dieses Buch wie meine anderen auch.


    Mehr möchte ich zu diesem Thema aus Verbundenheit zum Verlag, der in den vergangenen Jahren viel für mich getan hat, nicht sagen. Es gab auch weder Streit darüber noch Unfrieden. Manchmal gibt es verschiedene Sichtweisen und man muss sich in der Mitte treffen, der berühmte Kompromiss. Ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, und bin mit dem Buch immer noch sehr glücklich. Es ist immer noch "mein Buch". :wink:
    Und die gestrichenen Passagen sind nach wie vor in meinem Herzen.

  • Liebe Bettina,


    ich finde deine Beteiligung hier ganz großartig! Du hast total viel geschrieben und ich fand vieles davon interessant, obwohl ich jetzt mal behaupten möchte, dass ich eher nicht so "esotherisch angehaucht" bin. Durch deine Beiträge habe ich auch versucht, mehr mit dem Bauch als mit dem Hirn zu lesen (hört sich jetzt vielleicht komisch an :pale: ).
    Schade, dass du von Leserunden in Zukunft Abstand nehmen möchtest :( , aber ich verstehe deine Argumentation dahingehend natürlich.

    Ja, dieses Buch ist Lesealter 12+.

    Da lag ich ja gar nicht so schief mit meinen 12-16 Jahren.

    Ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, und bin mit dem Buch immer noch sehr glücklich. Es ist immer noch "mein Buch".
    Und die gestrichenen Passagen sind nach wie vor in meinem Herzen.

    Schön! :) Ich finde es wichtig, dass Autoren ihre eigenen Bücher lieben. Du schreibst ein bisschen darüber, als wäre deine Bücher deine Kinder! :)
    Die Verlage haben sicher sehr viel Erfahung und gute Gründe dafür, wenn sie Veränderungen/Streichungen verlangen. Als Leser ist das halt ein Blickwinkel, den man nicht zur Verfügung hat und auch gar icht darüber nachdenkt, deshalb finde ich es wichtig und interessant, dass du darüber erzählt hast.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • @katzerl eine der gemeinten hat das Buch bereits durch, die andere noch gar nichts geäußert... Ich will hier absolut niemanden kritisieren, der nicht ganz so viel schreibt, aber ein Hauch an Beteiligung gehört dazu! Das ist nicht fair den anderen gegenüber.

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • Schön! Ich finde es wichtig, dass Autoren ihre eigenen Bücher lieben. Du schreibst ein bisschen darüber, als wäre deine Bücher deine Kinder!

    Ja, ein wenig ist das auch so. ;-) Nicht zu vergleichen mit dem eigenen Kind, aber das Schreiben ist wie eine "kreative Geburt" und ich habe eine innige Beziehung zu ihnen. Herzblut eben. :wink::love:
    Das finde ich auch in Ordnung, solange man als Autor nicht die Erwartung hegt, dass alle anderen diese Babys ebenfalls lieben werden. Das ist wie bei allem eine höchst individuelle Angelegenheit.

  • Eure Beiträge zu diesem Abschnitt habe ich nicht gelesen, bzw. nur überflogen.
    Eigentlich wollte ich das Buch komplett zu Ende lesen und erst dann etwas schreiben, jetzt habe ich mich doch etwas umendschieden.


    Seepferdchen
    Das Gespräch zwischen Nina und ihrer Mutter fand ich für einen Teenager in Ninas Alter toll, die Mutter deutet ja auch häufiger an, dass sie nicht so die "strenge", "alles wissende" Mutter sein möchte :friends: So kam sie bestimmt immer gut mit ihrer Tochter zurecht. Ich könnte mir vorstellen, dass Nina sich in vielen Situationen ihr gegenüber geöffnet hätte - aber mit dem Panther geht das doch nicht.


    "Du musst mir dich erklären, Nina. Ich brauche eine neue Gebrauchsanweisung für dich."

    Was für eine tolle Zeile. In einer Situation, in der die Mutter wirklich sehr verletzt, wütend und ärgerlich sein könnte/ist, reagiert sie mit diesen Worten. :love:

    Lila Wolken
    Nina glaub ja nicht daran, dass sie Lionel an der Grillhütte treffen wird. Irgendetwas (ihr Bauch, ihr Herz) sagt ihr trotzdem, dass die dort vorbeigehen soll.
    Ich war auch überrascht, dass Lionel dort war :friends: ob es wirklich seine Begründung war Nina nicht alleine ins Schwimmbad gehen zu lassen, da die älteren (evtl. angetrunkenen) Schüler auch dort sein könnten? Ich glaube Nina ist ihm in den letzten Tagen so wichtig geworden, dass er sie gerne begleitet.
    :?: Was sind eure Gedanken, zu Lionels Versuch mit dem Handy ein Video oder ein Foto von Nina und Spirit zu machen?
    :!: Ich glaube, da Spirit etwas mit Nina zu tun hat (sie hat bisher ja auch noch kein Beweisfoto gemacht/machen können) kann man diese, wie Lionel sie bezeichnet magischen Momente, die entstehen, wenn die beiden zusammen sind nicht festhalten.
    Ich glaube Spirit entfernt sich zunehmend von Nina, da sie gelernt hat zu sich zu finden, sich selbst zu vertrauen.
    :cry: Den Absatz, in dem Spirit dem Hundebellen nachgeht und dann ein Schluss zu hören ist - :-?:cry:


    Stirn an Stirn
    zum letzten Kapitel, ich habe schon gedacht Spirit würde nicht mehr auftauchen, der Schuss hätte ihn getroffen. :-k aber so war es nicht :)
    Aber nun will ich nicht im Kapitel hin und her springen. Es folgt wieder ein Gespräch zwischen Nina und ihrer Mutter, Ich muss sagen Ninas Mutter wächst mir mehr und mehr ans Herz.
    Vielleicht war die Aussprache zwischen den beiden einfach einmal notwendig, denn ihren Eltern ist es überhaupt nicht wichtig, dass Nina eine super Eisläuferin wird und zur Meisterschaft geht. Es soll ein Hobby sein und vor allem Nina Spaß machen. Diese ganzen verpflichtenden Aufgaben, die wir zu Beginn aufgezählt haben kamen auf jeden Fall nicht von den Eltern aus, Nina hat sich wohl selbst diese Ämter ausgesucht und so stiegen die Erwartungen und die Verantwortung, die sie in ihrem Alter eigentlich in dem Ausmaß nicht "braucht".
    Der letzte Abschnitt in diesem Kapitel hat mich wieder etwas verwirrt - im positiven Sinne, denn ich stelle mir den Grund für das Verschwinden oder das "abkapseln" (kann man das so nennen?!) von Spirit ja wie weiter oben erläutert vor. Sollte Spirit nicht wieder zu Nina zurück kehren, hat Nina in ihrem Leben einen großen Schritt gemacht und für sie selbst einen positiven Entwicklungsschritt gemacht.

    "Die Menschen sind zu unaufmerksam, um die Magie wahrzunehmen, die um sie herum passiert..."

    (Margit Auer - Die Schule der magischen Tiere - Band 1, Seite 88)

  • Ja, ein wenig ist das auch so. ;-) Nicht zu vergleichen mit dem eigenen Kind, aber das Schreiben ist wie eine "kreative Geburt" und ich habe eine innige Beziehung zu ihnen. Herzblut eben. :wink::love: Das finde ich auch in Ordnung, solange man als Autor nicht die Erwartung hegt, dass alle anderen diese Babys ebenfalls lieben werden. Das ist wie bei allem eine höchst individuelle Angelegenheit.

    Wie bei echten Kindern auch :mrgreen:


    @Bettina Belitz ich finde Deinen Standpunkt zum Thema (in) Leserunden sehr interessant! Ich glaube, die meisten finden Deine Denkanstöße und Sichtweisen auch sehr hilfreich und spannend. Klar, es ist nicht jedermanns Sache und das kann und sollte ja auch gar nicht sein. Du hast Deinen Weg der inneren Zufriedenheit gefunden und das liest man sehr gern. Vielleicht kannst Du tatsächlich dem ein oder anderen seinen Weg zeigen. Ich hätte mir das als Jugendliche sehr gewünscht, denn mir fehlte lange Zeit jemand, der mir den Weg zeigt. Nun habe ich für mich einen gänzlich anderen Weg gefunden und kann mit dem beschriebenen wenig anfangen. Für mich eine Konsequenz, dass ich in dieser Hinsicht an einer LR zumindest aktiv nicht teilnehme.
    Ich schätze allerdings Deine Beiträge und kann mir vorstellen, dass einige sich sehr über zukünftige Leserunden mit Dir freuen würden :wink:

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • @katzerl eine der gemeinten hat das Buch bereits durch, die andere noch gar nichts geäußert... Ich will hier absolut niemanden kritisieren, der nicht ganz so viel schreibt, aber ein Hauch an Beteiligung gehört dazu! Das ist nicht fair den anderen gegenüber.

    Stimmt, das finde ich auch nicht in Ordnung! In der Regel hat das aber Konsequenzen, wenn man wieder mal an einer Leserunde teilnehmen will, außer natürlich es hat unbeeinflussbare persönliche Gründe gegeben.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • ich finde Deinen Standpunkt zum Thema (in) Leserunden sehr interessant! Ich glaube, die meisten finden Deine Denkanstöße und Sichtweisen auch sehr hilfreich und spannend. Klar, es ist nicht jedermanns Sache und das kann und sollte ja auch gar nicht sein. Du hast Deinen Weg der inneren Zufriedenheit gefunden und das liest man sehr gern. Vielleicht kannst Du tatsächlich dem ein oder anderen seinen Weg zeigen. Ich hätte mir das als Jugendliche sehr gewünscht, denn mir fehlte lange Zeit jemand, der mir den Weg zeigt. Nun habe ich für mich einen gänzlich anderen Weg gefunden und kann mit dem beschriebenen wenig anfangen. Für mich eine Konsequenz, dass ich in dieser Hinsicht an einer LR zumindest aktiv nicht teilnehme.
    Ich schätze allerdings Deine Beiträge und kann mir vorstellen, dass einige sich sehr über zukünftige Leserunden mit Dir freuen würden

    Danke dir. Ich hab mir diese Gedanken schon bei den vergangenen beiden Leserunden gemacht und vor allem war da bereits dieses Bauchgefühl, dass ich vielleicht mal eine Pause einlegen sollte. Manchmal tut das gut. Und da höre ich im Zweifelsfall auf mein Bauchgefühl. So eine Pause kann segensreich für alle Beteiligten sein und wer weiß, vielleicht bietet sich in ein paar Jahren wieder die Gelegenheit dazu und mein Bauchgefühl sagt: Ja! :)
    Es ist auch nicht so, dass ich keine Freude daran habe, es ist für mich eine lieb gewonnene Tradition geworden. Ich spüre nur, dass ein Luftholen gut tut und finde auch die Erfahrung spannend, mit den Diamantkriegern zum ersten Mal einen Roman zu haben, dem sich keine Leserunde anschließt (ich hatte ja auch schon anderswo begleitete Leserunden ...).

  • So dann noch zu dem Ende insgesamt. Ich fand den Konflikt zwischen Lionel und seinem Vater etwas zu einfach gelöst muss ich sagen. Aber so richtig gestört hat mich das jetzt auch nicht. Dem entsprechend fand ich es auch etwas zu sehr "alles wird gut" das der Schröter seinen Betrieb um stelllt. Das ordne ich mal in den "Romantik" Bereich ein und du schreibst ja du bist gern romantisch in deinen Büchern.

    Ich ordne es nicht in den Bereich "Romantik" ein, sondern in den Bereich "Hoffnung".
    Bettina schreibt ja auch, dass Schröter ein "Macher" ist, daher passt das zu ihm. Außerdem ist ihm sein Sohn wichtig, daher musste er vielleicht irgendwann umschwenken, damit sein Familienbetrieb nicht in fremde Hände gerät. Er ist eben auch pragmatisch veranlagt und er weiß sicherlich nicht erst seit gestern, dass solche Massenbetriebe wie er ihn führt, immer öfters mal in ein kritisches Visier geraten.
    Er setzt ein Zeichen und es wäre schön, wenn andere Menschen auch Zeichen setzen würden.
    Seit der Passage, in der er Nina vor dem Journalisten gerettet hat, habe ich geahnt, dass etwas mehr in ihm schlummert als man auf den ersten Blick sieht.
    Und:
    Wenn der Panther für Veränderungen in Ninas und Lionels Leben sorgt, warum dann auch nicht in Schröters?
    Und auch Graufink hat sich verändert, dann der Tierarzt / Jäger (hab den Namen vergessen ... Hübinger?) hat ein anderes Gesicht gezeigt usw.



    Mir fehlte auch kein Kuss, es wirkte für das Alter und die Charaktere einfach passend. Die beiden passen einfach toll zusammen und ich finde das Ende einfach toll gelöst; die Szene auf dem Eis ist wirklich süß.

    Mir fehlte da auch kein Kuss!
    Man hat ja gespürt, was sich zwischen den beiden anbahnt - und vor allem wie selbstbewusst Lionel in der Beziehung geworden ist! Der Kuss ist nur eine Frage der Zeit.



    Das fand ich ein bisschen heftig und schräg, doch es passt zu Ninas Mutter.

    Ja, der Schlüssel im BH war ein wenig überzeichnet, aber da darf man, glaube ich, auch nicht die Zielgruppe der Leser (12+) außer Acht lassen.
    Außerdem konnte man es sich dadurch super bildlich vorstellen, wie aus dem Zuhause Bouvier Alcatraz wurde :wink: .



    Er dient eigentlich nur als farbwechselnder Chauffeur und Statist, wogegen die Mutter in all ihren verrückten Facetten geschildert wird. Hier hätte ich mir etwas mehr Ausgeglichenheit gewünscht, zumal ich ihren Charakter einfach nicht mochte. Das fing mit den Dreckklumpen an und gipfelte bei den erwähnten Penissen in der Kirche. Meinen Humor trifft sie so ganz und gar nicht, weshalb mir die Szenen mit ihr echt Schwierigkeiten beim Lesen bescherten.

    Farbwechselnder Chauffeur :wink: .
    Okay, er blieb als Charakter im Kontrast zu seiner Hautfärbung ein wenig blass.
    Mir ist aufgefallen: Die letzten Tage schlief er ja in Ninas Zimmer und ihm ist gar nicht aufgefallen, dass die Matratze zerstört war und der Lattenrost gebrochen :wink: .



    Nina ansich war leider auch etwas anstrengend, mit ihrer recht egoistischen und einnehmenden Art. Lionel beschreibt sie ganz gut. Ja, sie ist ein pubertierendes Mädchen mit Selbstfindungskrise, doch es passt mit den Beschreibungen im Vorfeld nicht immer zusammen und kann eben nicht immer mit der Pubertät begründet werden.

    Wer aber schon andere Bücher von Bettina Belitz gelesen hat, weiß, dass ihre weiblichen Figuren nicht immer ganz bequem und gewöhnlich sind. Die haben Ecken und Kanten.
    Und wenn ich so recht überlege, wäre mir Nina in meiner Schulzeit wohl auch nicht gerade sympathisch gewesen (Klassensprecherin, Vertrauensschülerin, Chefredakteurin, Sportskanone, Lehrers Liebling usw.), weil sie mir einfach zu perfekt (zumindest am Anfang) gewesen wäre.
    Aber ich finde, man muss Buchfiguren ja nicht immer sympathisch finden und best friends forever sein wollen, um mit ihnen mitzufühlen.



    Ihr Lieben, es hat mir wieder viel Freude gemacht, mit euch zusammen ein Buch zu lesen, aber ich habe schon bei den vergangenen beiden Romanen gespürt, dass mein Schreiben sich in eine Richtung entwickelt, die nicht mehr all zu gut dazu taugt, meine Romane gemeinsam in Leserunden zu verfolgen und zu diskutieren. Deshalb bin ich im Moment ganz dankbar, dass es zu den Diamantkriegern keine Leserunde gibt. Ich würde aus dem Posten wahrscheinlich gar nicht mehr rauskommen.

    Oh, das finde ich natürlich schade, da ich seit "Linna singt" bei jeder Leserunde dabei war.
    Aber es ist verständlich, denn nicht jedes Buch eignet sich für eine Leserunde und nicht jedes Buch sollte man so auseinanderpflücken und in eine Sterneverteilung hinein pressen.
    Und beim Lesen sollte es vordergründig ums Lesen, ums Fühlen, ums Mitfiebern gehen, aber oftmals tritt das leider in Leserunden und / oder Rezensionen in den Hintergrund.



    Es gab sicherlich Gründe dafür, dieses Kapitel und andere Passagen zu streichen, denen ich mich dann auch fügen musste und ich habe mich bewusst und in Frieden gefügt. Man muss als Autorin auch die Sichtweise des Verlages berücksichtigen und hinnehmen können. Diese Sichtweise des Verlages zielte außerdem ganz klar auf das Lesealter 12+ (!!!) ab.

    Ich muss ja zugeben, dass mir auch so "splitterherzige" Momente gefehlt haben. Aber dadurch dass das Buch bei Loewe und nicht bei Script 5 erschienen ist, war mir im Voraus klar, dass die Zielgruppe eine andere, eine jüngere ist.
    Die Luis- und Mr X-Momente habe ich zwar nicht mehr vor Augen und im Kopf, aber ich weiß, dass ich die damals ganz bezaubernd und einnehmend fand, sodass ich mich an das Gefühl zumindest noch gerne erinnere. Solche Augenblicke zwischen Nina und Spirit haben mir so ein bisschen gefehlt.
    Aber ich habe dennoch im Kapitel "So als ob" und in dem danach das eine oder andere Tränchen vergossen, als Nina um ihren Panther trauert. Das Gefühl, wenn ein Totgeglaubter doch noch lebendig ist, muss hingegen unbeschreiblich sein. Und ich mochte hier auch ein weiteres Mal Ninas Mum, die ihre Tochter dazu drängt, Lionel nicht aufzugeben und sich von Spirit zu verabschieden.
    Und ich bin erleichtert, dass ich mit meiner Vermutung, dass Lionel den Panther nicht erschossen hat, richtig lag!


    So mochte ich auch dann das Ende, in dem sie noch mal zusammenstehen und sich helfen und den Panther in die Freiheit entlassen. Ein kurzes Zwiegespräch zwischen Spirit und Nina ... und schon ist er weg ... sodass man Ende doch nicht weiß, wieviel Wirklichkeit war und wieviel nicht. Das war ein schöner Abschluss.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Hübinger?

    Hubert, oder? Ich weiß es auch nicht sicher.

    Mir ist aufgefallen: Die letzten Tage schlief er ja in Ninas Zimmer und ihm ist gar nicht aufgefallen, dass die Matratze zerstört war und der Lattenrost gebrochen .

    Daran hab ich ja gar nicht mehr gedacht! Der Arme muss ja fiese Rückenschmerzen bekommen haben!

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • @Elskamin es ist ja auch nicht mein erstes Buch von ihr :wink: Klar darf ein Charakter Ecken und Kanten haben, ich finde sogar, das muss sein, aber Nina gefällt mir einfach kein bisschen :-,

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • Seepferdchen bis Kirchgang mit Komplikationen (Seite 317)
    Nina verstrickt sich immer mehr in ihre Geschichten, um den Panther zu verheimlichen. Und so langsam wird immer deutlicher, was es bedeutet, ihn so nah bei sich zu haben. Sie muss immer darauf achten, dass er ihren Eltern nicht morgens beim Kaffee begegnet und das ist auf die Dauer ganz schön anstrengend. Ninas Mutter versteht natürlich auch gar nicht mehr, was sie von der ganzen Sache halten soll - die Arme!
    Nina empfängt von Spirit den Wunsch, Schwimmen zu gehen und natürlich soll Lionel ihr helfen. Leider ist Vertrauen wirklich nicht ihre Stärke, denn sie nimmt erst einmal an, dass er gar nicht wie verabredet am Treffpunkt auftauchen wird. Doch Lionel ist da und wartet auf sie. Ich denke, Vertrauen in sich selbst und in andere ist etwas, was der Panther Nina vermitteln soll. Im Freibad erfahren wir dann auch, wie schwer Lionel damals verletzt wurde und dass er ein Metallteil in der Wirbelsäule hat, das einen Sturz auf den Rücken fatal machen würde. Vielleicht hat der alte Schröter also wirklich nur Angst um seinen Sohn und hat an sich gar nichts gegen das Eislaufen an sich. Irgendwo ja auch verständlich, auch wenn er seinen Sohn nun nicht dessen ganzes Leben in Watte packen kann.
    Der Gottesdienst ist dann wirklich ein Highlight und vermutlich auch der Wendepunkt der ganzen Geschichte. Graufink auf der Kanzel zu erleben, war sehr schön. Da merkt man, dass er genau da ist, wo er sein möchte und ich finde, er wirkte auch gar nicht mehr verschroben, sondern sehr klar in seinen Ansagen. Schade nur, dass er sich die Schuld dafür zuschieben lassen muss, dass der Panther in der Kirche aufgetaucht ist, nur weil er die Waffen verbannen wollte. Nina kann die Situation retten und Spirit nach draußen bringen, aber sie muss jetzt endgültig erkennen, dass er in der Stadt nicht bleiben kann.
    Übrigens würde mich sehr interessieren, was Ninas Mutter dem alten Schröter an den Kopf werfen wollte. Ob es da nur um Nina und Lionel ging oder noch um etwas anderes, das vielleicht nur Ninas Mutter über Schröter weiß?

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass man sich so Abstand und das Gefühl, dass einem das Leid der Tiere eigentlich gar nichts angeht, verschaffen kann bzw. dass man es einfach nicht sieht. Ist ja völlig unpersönlich so hinter dem Bildschirm.

    Ja das ist denke ich auch so ähnlich bei den ganzen Drohnen. In dieser Arbeitsweise sehe ich ganz große Gefahren, einfach weil alles mehr wie ein Computerspiel wirkt.

    Das mit von der Kanzel predigen kenne ich gar nicht. Ich hab noch nie einen Pfarrer auf der Kanzel gesehen und ich musste mich wirklich lange jeden Sonntag in die Kirche schleifen lassen.

    Geht mir in beiden Punkten genau so ;-)

    Toll wie Nina das managt, einerseits die Kirchenbesucher ruhig zu halten, andererseits Spirit hinauszubringen, ohne dass irgendwem ein Schaden geschieht.

    Ja das hat mich auch sehr beeindruckt!

    Es ist mir auch unangenehm, zu viel über diese Dinge zu schreiben, wenn ich weiß, dass Menschen mitlesen, die damit nichts zu tun haben wollen, denn diese Ansichten sollte man niemals anderen aufdrängen oder gar "verkaufen". Das war nie meine Absicht und ich hoffe, dass dies hier auch so ankam.

    Das finde ich eine tolle Einstellung! Bei mir kam es jedenfalls so an ;-)

    Also, es ist gut möglich, dass diese die letzte Leserunde im Büchertreff war.

    Schade, ich war fast bei jeder Leserunde mit dir dabei und fand es immer besonders toll, da du so viel erklärst und das ganze Drumherum erzählst.

    Dazu gehört ein Kapitel, in dem wir die Hintergründe zu dem Wandel von Ninas Mutter erfahren hätten, und an dem ich sehr hing, weil es unter anderem auch darauf hindeutet, warum sie und ihre Tochter eine solch besondere, intensive Verbindung zu Tieren haben.

    Das wär sicher sehr interessant gewesen...

    Ich finde es wichtig, dass Autoren ihre eigenen Bücher lieben.

    Oh ja ich finde das auch sehr wichtig und man spürt das beim Lesen auch, ob das Buch wirklich mit viel Herzblut geschrieben wurde.

    Ich glaube, die meisten finden Deine Denkanstöße und Sichtweisen auch sehr hilfreich und spannend.

    Ja mir geht es auf jeden Fall so!

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)