Nina Rowan - Der Klang der Leidenschaft / A passion for pleasure

  • Inhalt
    Eigentlich gilt Sebastian Hall als einer der begabtesten Pianisten seiner Zeit, doch seit einer ganzen Weile kann er nicht mehr spielen, denn seine rechte Hand versagt ihm den Dienst. Angewiesen auf die Unterstützung seines Bruders, will er diesem einen Gegendienst erweisen. Sebastian soll die Pläne für eine Maschine beschaffen, die Geheimschriften erzeugen kann. Da diese sich in den Händen des Automatenbauers Glanville Black befinden sollen, will er ihn kennen lernen. Dabei trifft er auf die Witwe Clara Whitmore, die einst seine Schülerin war und mit Black verwandt ist. Clara kämpft gerade mit eigenen Problemen, denn ihr Vater behauptet sie hätte ihren Ehemann getötet und hält deshalb ihren Sohn von ihr fern. Als sie von seiner Suche nach den Plänen erfährt, macht sie einen gewagten Vorschlag, der beiden helfen könnte. Sie schlägt vor zu heiraten.


    Meine Meinung
    Nina Rowans Roman spielt 1854 in London. Der Titel "Klang der Leidenschaft" wurde von den Übersetzern des Buches wirklich gut gewählt, spiegelt er doch in gewisser Weise einen Teil der Handlung wieder.


    Sebastian Hall liebt Musik. Er ist ein begabter Pianist und Komponist. Bei so manchen mächtigen Persönlichkeiten durfte er bereits seinen Zauber walten lassen, doch nun hat er sich von der Bühne zurück gezogen. Niemand kennt die Wahrheit über seinen Rückzug, denn Sebastian will nicht zugeben, dass er wahrscheinlich nie wieder spielen können wird wir früher. Er hat ein Leiden an seiner rechten Hand, das auch nach Behandlungen und Operationen nicht kuriert werden konnte. Nun lebt er mit der Unterstützung seines Bruders, der ihm eine hohe Zahlung im Austausch für einen Bauplan versprochen hat. Sebastian will alles tun um den Plan zu bekommen, damit er wieder unabhängig leben kann. Dass er dabei einer Frau näher kommen könnte, hätte er zwar nicht gerechnet, aber in ihr findet er seine Liebe. Er ist bereit alles zu tun um ihr zu helfen, auch wenn es ihn selbst in Schwierigkeiten bringt.


    Sebastian ist ein netter, kreativer und verträumter Mann. Er steht treu zu seinem Wort und unterstützt die Menschen, die ihm am Herzen liegen, Auch wenn seine rechte Hand nicht mehr richtig funktioniert, ist er nicht bereit seine Liebe zur Musik auszugeben.


    Clara Whitmore, ehemals Winter, ist Witwe. Leider kann sie ihren kleinen Andrew nicht sehen, denn ihr Vater hält sie von ihrem Sohn fern. Er beschuldigt Clara sogar für den Tod ihres Mannes verantwortlich zu sein. Sie ist gezwungen bei ihrem Onkel zu leben, der sie beim Kampf um ihren Sohn unterstützt. Im Gegenzug hilft sie ihm mit seinen Automaten. Sie glaubt einen guten Plan zu haben um Andrew zu holen, doch dazu braucht sie die Hilfe eines Mannes. Als Sebastian in ihr Leben tritt, glaubt sie den Richtigen gefunden zu haben, vor allem weil auch sie ihm helfen kann. Doch Clara fühlt sich auch unsicher, hatte sie doch schon früher Gefühle für ihn. Sie will die Liebe von Sebastian nicht zulassen aus Angst, damit die Gefühle für ihren Sohn zu verdrängen, muss aber einsehen, dass es nicht so einfach ist.


    Rowan hat es sich mit diesem Buch wahrlich nicht leicht gemacht. Ihre Protagonisten haben das Liebste scheinbar verloren und kommen damit nicht wirklich klar. Sie hoffen sich gegenseitig zu helfen. Zuerst beginnt es mehr oder weniger als Zweckehe, eher die Gefühle das Spiel übernehmen. Gemeinsam müssen die Protagonisten wahrlich viel durchstehen, das Gefühl der Angst verfolgt sie dabei immer wieder. Doch sie werden nicht nur damit konfrontiert, sie müssen auch ihren Vätern die Stirn bieten, was beiden nicht leicht fällt. Sebastian muss aber auch noch mit seiner Mutter klar kommen, was für ihn schmerzlich ist.


    Es ist unglaublich, wie realistisch die Autorin den inneren Schmerz ihrer Protagonisten in Worte fasst. Es fühlt sich an wie das verdammte Ziehen der Verzweiflung im Magen, wenn eine Situation aussichtslos erscheint. Dieses Ziehen verspürt Clara so manches mal ziemlich intensiv. Doch es ist nicht ihr Schmerz, der den Leser verzweifeln lässt, sondern ihre Sturheit alles allein tun zu wollen. Manchmal will man ihr tatsächlich dafür eine runter hauen. Mal ehrlich, merkt sie denn nicht, dass es die Sache nur noch schlimmer macht?


    Die meist gehasste Person hier, ist sicherlich Claras Vater. Wie kann jemand so etwas seiner eigenen Tochter antun? Seine Motive werden allerdings erst am Schluss eröffnet und sind tatsächlich verständlich, auch wenn man ihn dafür nicht weniger hasst. Auch Sebastians Vater erntet nicht unbedingt Sympathiepunkte, kann dann aber mit Claras doch nicht mithalten.


    Richtig schön ist aber, dass man den Funken Hoffnung niemals verliert. Man möchte mit den Protagonisten daran glauben, dass alles gut wird, bis es endlich so weit ist.


    Fazit
    Sebastian und Clara glauben in ihrem Leben das Wichtigsten verloren zu haben, doch dann schließen sie sich zusammen um noch einmal den Kampf zu wagen. Es wird kein leichter Kampf, die Gefühle werden verletzt, doch schließlich wird die Hoffnung siegen und ihnen geben, wonach sie sich sehnen.


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