Martina Sahler - Das Hurenschiff

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Kurzmeinung: Für mich ist dieses Buch absolut filmreif!
  • Kurzmeinung

    Suhani
    Etwas flach, Potenzial leider nicht ausgeschöpft
  • Klappentext:
    London im 18.Jahrhundert: Auf der berühmt-berüchtigten Lady Juliana, dem Segelschiff, das Straftäterinnen nach Australien bringt, treffen sie aufeinander: die zarte Claire, die unschuldig für einen Diebstahl büßen soll; die blutjunge Molly, die ein Verbrechen beobachtet hat und selbst verhaftet worden ist; die zupackende Rose und die bärbeißige Dorothy. Auf See müssen sich die Frauen in der brutalen und erbarmungslosen Männerwelt auf dem Schiff behaupten. Jack Barnes, der Steuermann, hat ein Auge auf Claire geworfen. Doch die junge Frau kann ihren Verlobten Henry nicht vergessen und hofft auf ein Wiedersehen …


    Autorin:
    Martina Sahler, Jahrgang 1963, lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln. Das Studium der Germanistik und Anglistik brachte ihr auch die Erkenntnis, dass ihr die bunte Praxis des Schreibens lieber ist als die graue Theorie. Nach Volontariat in einem großen Publikumsverlag und mehrjähriger Arbeit als fest angestellter Redakteurin für Belletristik arbeitet sie seit über 20 Jahren freiberuflich rund ums Buch - als Ghostwriter, Lektorin und Autorin. In ihrem Büro mit Blick in Bergische Wälder und den Katzen Lottie und Lilly um die Beine schreibt sie Liebesromane, historische Romane und Jugendbücher. In 2014 erscheinen ihre E-Book-Editionen "Wilde Zeiten" und "Young History".


    Allgemeines:
    Seitenanzahl: 336
    Erscheinungsdatum: 01. Dezember 2014
    Band 1 der Reihe (Band 2: Die Hureninsel)


    Eigene Meinung:
    Martina Sahler hat ihren Roman auf einer wahren Begebenheit geschaffen, denn die Lady Juliana gab es wirklich und sie hatte tatsächlich freie Mädchen an Bord.


    Der Roman startet mit Molly, einem jungen Mädchen, die sich durch Prostitution über Wasser hält. Sie beobachtet zu Beginn ein Verbrechen an einer anderen Hure. Ich muss sagen, dass das schon das Spannendste am ganzen Buch war. Diese Szene war spannend geschrieben und man konnte mit Molly mitfiebern. Claires Schicksal allerdings, wie sie auf dieses Schiff gekommen ist, erschien mir zu unglaubwürdig und nicht ausgearbeitet.
    Generell waren die Charaktere eher flach und ohne Tiefgang. Wenn sie doch eine Macke haben, wirkte sie mir zu aufgesetzt. Am Glaubwürdigsten kam mir Hannah rüber, welche allerdings nur eine Nebenrolle besetzt.


    Auch der Spannungsbogen kommt nach dem Beginn nicht mehr in Fahrt. Zwischendurch blitzt mal ein wenig was auf, das ist jedoch über den Roman verteilt zu wenig und lässt die Handlung eher vor sich hinplätschern.


    Man hätte durchaus mehr aus den Figuren holen können, zumal die Autorin auch real existierende Personen auftreten lässt. Die Hintergründe werden kaum erklärt und gerade dort hätte ich mir mehr gewünscht. Welche Hintergründe hat die Kolonie? Wie sah die Gesellschaft generell zu der Zeit aus?
    Man bekommt über die Charaktere nur ganz minimal Einblick und das ist wirklich schade.


    Fazit: Seichte Unterhaltung. Wer auf ein Vertiefen in die historischen Ereignisse hofft, der wird nur mäßig bedient. Als Frauenroman aber durchaus okay. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Seichte Unterhaltung. Wer auf ein Vertiefen in die historischen Ereignisse hofft, der wird nur mäßig bedient. Als Frauenroman aber durchaus okay.

    Ich weiß schon, warum ich um Huren jeglicher Art, egal ob Wanderhuren oder Schiffshuren, einen großen Bogen mache... :P

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich weiß schon, warum ich um Huren jeglicher Art, egal ob Wanderhuren oder Schiffshuren, einen großen Bogen mache... :P

    Das habe ich mittlerweile auch gelernt.
    Die "Wanderhure" war damals ja noch etwas neues, aber trotzdem hat sie mich vor zig Jahren schon nicht vom Hocker gehauen.
    Und mittlerweile schießen die Huren ja wie Pilze aus dem Literaturboden und sind wahrscheinlich alle ähnlich seicht und pseudoskandalträchtig. :-#


    Ich hätte da noch "Die Teufelshure" im Angebot. Das war auch so schön scheußlich, dass ich es sogar abgebrochen habe.
    Manchmal glaube ich, dass diese Hurenbücher das Pedant zur seichten RTL-TV-Nachmittagsunterhaltung sind.

    Ich :study: gerade: 72 Minuten bis zur Vernichtung von Annie Jacobsen

  • "Die Hurenkönigin" und ihre mehrbändigen Abenteuer braucht mn auch nicht. Das habe ich bei vorablesen mal angelesen - total seicht! [-(

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Für mich muss es schon edler sein, z.B. eine Kurtisane. :wink:
    Dieses Buch kann ich guten Gewissens empfehlen. Frederik Berger steht -trotz des etwas unglücklichen Titels - wie immer für gute historische Literatur.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Für mich eines der besten Bücher von 2014

    Mein erster Blick gilt natürlich dem COVER:

    In der Ferne ein Schiff, davor ein rothaariges Mädchen, das den Kopf senkt. Sehr passend gewähltes Bild zur Geschichte. Das alles wäre für mich schon ein Eyecatcher - aber zusammen mit dem Titel, findet es bestimmt in jeder Buchhandlung Aufmerksamkeit.

    Aber kommen wir zunächst zur HANDLUNG:

    Im 18. Jahrhundert beschließt die britische Regierung, eine Kolonie in Australien zu bevölkern. Es wird beschlossen, dass weibliche und männliche Straftäter dorthin gebracht werden, um eine Kolonie zu gründen. Unter diesen Straftätern sind aber nicht nur Schwerverbrecher, sondern auch solche, die zu unrecht verurteilt wurden. Da wäre z.B. Molly Monday, Dorothy und Claire. Frauen, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. Doch verbindet sie nun eines - der Überlebenskampf auf dem Hurenschiff.

    Doch mehr möchte ich nun wirklich nicht verraten.


    MEINE BEWERTUNG:

    Noch immer bin ich von der Geschichte total fasziniert. Beim Lesen hatte ich mehrfach den Eindruck, einem Spielfilm zu folgen. Spannend und interessant wird der nackte Kampf ums Überleben geschildert. Man leidet sozusagen mit. Mal ist es Claire, bei der man mitfühlt und die Qualen beim Lesen erleidet. Dann ist es Molly, die ihren Bruder auf dem Schiff findet. Aber auch in die Rolle der Dorothy konnte ich mich ein stückweit reinversetzen. Allesamt fand ich die Protagonisten sehr detailliert dargestellt. Auch bei den Sturmszenen konnte man fast schon den Wind spüren.

    Mich hat die Geschichte restlos begeistert, so sehr, dass ich das Buch an einem Sonntag nachmittag gelesen habe.

    Eine Fortsetzung könnte ich mir sehr gut vorstellen.

  • Eine Fortsetzung gibt es schon:

    Martina Sahler - Die Hureninsel