Emma Bieling - Sonne, Strand und Tod

  • Klappentext:
    Ein mysteriöser Mord durchkreuzt die Urlaubspläne der Kriminalhauptkommissarin Luna Maiwald. Zurück auf Rügen steht sie nicht nur vor einer Mordermittlung ohne jeglichen Ansatz, sondern auch vor einem privaten Desaster. Ihr Exfreund und Vater der gemeinsamen Tochter Marcia lässt sich spontan auf der Insel nieder und dringt zunehmend in Lunas Leben ein. Kein guter Zeitpunkt also, um sich in den vertretungsweise zum Leiter der Rechtsmedizin berufenen Ingmar Wolff zu verlieben, der mit Luna Hand in Hand an der Aufklärung des Falles arbeitet. Als ein weiteres Mordopfer gefunden wird, ist die Katastrophe komplett und die Jagd nach einem Serientäter eröffnet, an den scheinbar nur die Ermittlerin selbst glaubt.


    Zum Buch:
    Ein idyllischer Sonnenaufgang am Strand von Rügen ziert dieses Cover. Doch schon am Strandkorb entdeckt man Blutspuren, die auf einen spannenden Mordfall hinweisen. Der abgebildete Hut ist das Erkennungsmerkmal der Ermittlerin. Die Gestaltung gefällt mir sehr gut und lässt auf einen sommerlichen Kriminalfall hoffen.


    Erster Satz:
    "Nun mach schon!, mahnte Luna ihre Tochter."


    Meine Meinung:
    Mit "Sonne, Strand und Tod" schreibt die Autorin Emma Bieling ihren ersten Kriminalfall - nach zwei geschriebenen Chiclit-Romanen und sie schaffte es, mich mit einem etwas anderem Kriminalroman a La Emma Bieling gut zu unterhalten.


    Kriminalhauptkommissarin Luna Maiwald befindet sich auf dem Weg in ihren Urlaub, mit Tochter Marcia, als sie zu einem mysteriösen Mordfall von ihrer Dienststelle gerufen wird. Zum Leidwesen ihrer Tochter unterbricht sie den Urlaub und stürzt sich in die Ermittlungen. Dabei stellt sie ihr Privatleben an zweiter Stelle und lebt ausschließlich für ihren Job, bis sie auf den Pathologen Dr. Wolff trifft. Ist Luna schon bereit für eine neue Beziehung? Und warum nistet sich ihr Exfreund und Vater, der gemeinsamen Tochter wieder in ihr Leben ein? Wird sie das Puzzle zusammensetzen können und den Mörder dingfest machen?


    Dieser Kriminalroman ist kein "normaler" Krimi, sondern bespickt mit einer Note ChicLit, was diese Story enorm auflockert und der Mordfall zeitweise nicht unbedingt im Fokus stehen lässt. Die Ermittlerin Luna Maiwald und ihr Privatleben sind ein großer Bestandteil dieser Erzählung und anfänglich war ich mehr an diesem Part interessiert, als an dem Mord selbst.


    Die Charaktere wurden authentisch beschrieben, mit kleinen Ausnahmen, die ich als sehr weit hergeholt oder auch unrealistisch empfand, was die Vergangenheit von Luna betrifft. Am liebsten mochte ich die Eltern der Ermittlerin, Tochter Marcia und Kollege Bäriger. Die Ermittlerin selbst ist sehr chaotisch und bestimmend, wodurch ich sie anfangs sehr unsympathisch empfand. Besonders in ihrem Job ist sie im Umgang mit ihren Kollegen sehr schroff, im privaten Umfeld hingegen mochte ich sie lieber. Eine besondere Eigenart der Kriminalhauptkommissarin ist, dass sie fast immer ein Kleid und einen Hut trägt und nicht wie in anderen Kriminalromanen eine Zigarette nach der anderen raucht, sondern hier versucht, diese Sucht aufzugeben, was nicht immer gelingt. Eine Portion Humor durchziehen einige Dialoge, die mir hin und wieder ein Schmunzeln bereiteten.


    Die Kulisse von Rügen hat Emma Bieling sehr bildlich beschrieben, doch auch nur soviel, wie notwendig. Nicht überladen von feinen und ausführlichen Beschreibungen.
    Bis weit über die Hälfte des Buches baute sich bei mir keine Spannung auf. Ich las es gerne und habe mich wohlgefühlt, doch fehlte mir das gewisse Etwas. Auf den letzten 160 Seiten beginnt die Geschichte an Fahrt aufzunehmen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Diese Spannung und den Sog habe ich auf den anderen Seiten vermisst.


    Im Text finden sich einige Tippfehler oder merkwürdig geschriebene Sätze, die mich im Lesefluss stocken ließen. Geschichtlich hat mir das nichts ausgemacht, aber sie fallen beim Lesen auf und warfen mich kurzzeitig aus der jeweiligen Szene.


    Das Ende der Story war nicht vorhersehbar. Zwischenzeitlich kamen einige Verdächtigungen auf, doch verwarf ich diese immer mal wieder und entdeckte neue Indizien für einen anderen Mörder. Auf die Auflösung des Falls, wäre ich so nicht gekommen und es hatte für mich schon etwas thrillerhaftes.


    Fazit:
    Mit "Sonne, Strand und Tod" finden wir einen ChicLit-Krimi vor mit einer leichten Thrillnote, der für einen unterhaltsamen Leseabend spricht. ~ unvorhersehbar ~ spannender Showdown ~ idyllisch


    Meine Wertung: 3,5 von 5 Blumen

  • Vielen Dank für deine erhellende Rezension. Letztens hatte ich das Buch in der Hand, und als gebürtige Rüganerin interessiert es mich schon, wenn eine Geschichte auf der Insel spielt. Nur lese ich eben nicht so gerne Krimis. Die Mischung, die du beschreibst, lässt mich aber hoffen, dass auch ich mit diesem Buch gut unterhalten werde :) .

  • Ich lese zwischendurch ganz gerne mal einen Krimi, aber dieser hier wird dir bestimmt gefallen. Es geht sehr viel um das Privatleben der Ermittlerin und dem Fall natürlich auch, aber es hat mir echt viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass es einen weiteren Teil dazu geben wird. Bin gespannt, wie es dir gefallen wird. lass es mich wissen ;-)

  • Ich persönlich fand diesen Krimi sehr vorhersehbar. Gut, nicht bis ins letzte Detail, aber welche Person hier ein falsches Spiel spielt, war früh erahnbar, zumal es nicht viel Auswahl gibt. Gestört haben mich auch mehrere Szenen, wo die Ermittlerin unbedingt irgendwo hin muss, wofür sie dann (mal wieder) ihre Tochter im Stich lässt oder sogar ihre Karriere aufs Spiel setzt, nur damit dann Nichtigkeiten passieren, die sich auch anders hätten regeln lassen. Das Ende wirkte auf mich recht schnell abgenudelt und auch unglaubwürdig


    Das Buch ist kein Totalausfall, es ist halbwegs unterhaltsam geschrieben. Am Anfang erinnerte mich Lunas Auftreten ein wenig an das der Kommissarin aus der Serie "The Closer", was kein Makel sein muss. Aber insgesamt wollte die Autorin hier meines Erachtens viele Dinge reinpacken (tragisches Erlebnis in der Vergangenheit, problematische Beziehung zur Tochter, Mörder mit speziellem Vorgehen/Hintergrund), ohne das alles schlüssig und glaubhaft zu verknüpfen und emotional nachvollziehbar rüberzubringen.