Dani Atkins - Die Nacht schreibt uns neu / The Story of Us

  • Inhalt:
    Emma macht sich bereit für ihren großen Tag. Die Narbe am Haaransatz erinnert sie an die Nacht die ihr Leben veränderte. An den schlimmen Unfall der ihr Leben komplett durcheinander wirbelte. Der ihr die Freundin Amy nahm und wo sie Jack kennen lernte.


    Meine Meinung:
    Ich kenne Die Achse meiner Welt noch nicht, aber die Geschichte von Die Nacht schreibt uns neu klang interessant, dazu noch die positiven Worte zum Erstling, die mich erreichten und mein Wunsch war perfekt.


    Es fängt an mit dem Ende, aber so das man noch nicht zu viel erfährt. Dieses Ende ist auch aufgeteilt auf das ganze Buch. Es gibt immer wieder einen Blick in die Gegenwart und dann die lange Geschichte der Vergangenheit. Das baut eine immense Spannung auf umso weiter man gelesen hat, denn man will ja wissen was am Ende passiert und auch wenn man dieses häppchenweise bekommt ist man die ganze Zeit nicht wirklich schlauer als vorher. Das Buch, die Geschichte fesselte mich so sehr das ich das Buch wirklich immer nur kurz zur Seite gelegt habe.


    Es ist ein Liebesroman, doch empfand ich es als sehr angenehm und schön das alles langsam von statten ging. Eine Geschichte die sich langsam entwickelt und dabei viel Tiefe beinhaltet. Gefühlvoll von Beginn an mit den unterschiedlichsten Emotionen, die mir Zeitweise Gänsehaut bescherten, aber auch Tränen.


    Die Protagonisten sind ebenfalls mit viel Tiefe ausgestattet. Man lernt sie gut kennen und kann sich auch vorstellen ein Teil von der Gemeinschaft zu sein.
    Emma ist sehr geradlinig. Alles ist geplant in ihrem Leben, doch wie es so oft kommt hat das Leben andere Pläne. Man merkt das ihr dieses geplante Leben Sicherheit gibt und alles Ungeplante sie durcheinander bringt. Mehr als es vielleicht bei anderen der Fall wäre. Ihre Freunde und vor allem ihre Familie sind ihr sehr wichtig.
    Jack ist da etwas anders. Er ist sehr einfühlsam und reagiert immer so das er einfach nur positive Gefühle hervor ruft. Er kann sich auf Neues schnell einstellen. Etwas genervt haben mich bei ihm nur seine Prinzipien die er zeitweise über seine Gefühle stellt.
    Die Eltern von Emma haben es wirklich nicht leicht. Die Mutter an Alzheimer erkrankt, der Vater sehr eingebunden in der Pflege, dazu die Angst das es immer schlimmer wird und die Frau irgendwann nicht mehr Zuhause sein kann.
    Emmas Freundinnen lernt man unterschiedlich gut kennen. Amy verstirbt ziemlich zu Beginn der Geschichte, so das sie etwas blasser bleibt, aber immer noch so gut beschrieben ist das es für mich vollkommen ausreichend war. Caroline hat ebenfalls mit dem Folgen des Unfalls zu Kämpfen, kann sich aber doch schneller auf die Gegebenheiten einstellen. Sie ist die objektive Beraterin, die meines Erachtens jedoch manchmal komische Ideen hat und auch übers Ziel hinaus schießt.
    Richard, der Mann, den Emma heiraten möchte. Er erinnert mich schon ein wenig an einen Stalker. Er akzeptiert ein Nein nicht und war mir stellenweise wirklich unsympathisch. Er hat um Emma gekämpft, doch was es mir manchmal zu überzogen.


    Insgesamt war es ein sehr positives Buch mit einer gefühlvollen Geschichte. Sicher auch manchmal vorhersehbar und doch mit Überraschungen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mein Fazit:


    Dies ist mein erstes Buch von der Autorin und ich bin durch einen anderen Blog darauf aufmerksam geworden und konnte es günstig erwerben. Mit relativ geringen Erwartungen bin ich dann in unsere Leserunde gestartet und wurde in jeder Hinsicht positiv überrascht.


    Dani Atkins hat zwei sehr interessante Geschichten in diesem Buch erzählt. Zum einen ist da natürlich Emma, dessen Leben durch den Unfall und Amys Tod praktisch aus den Angeln gehoben wird. Da hat mir folgendes Zitat besonders gut gefallen (Seite 73):

    Zitat von Dani Atkins

    Manchmal ist der Schmerz einfach zu groß, um ihn in Worte zu fassen. Dann hilft nichts anderes mehr, als sich an jemandem festzuhalten, den man liebt, bis sich der Schmerz nicht mehr anfühlt, als wollte er einem das Herz aus der Brust reißen.


    Die Hochzeit, die eigentlich drei Tage nach der Beerdigung statt finden sollte, wird umgehend verschoben. Richard, ihr Verlobter, trauert ziemlich intensiv und noch andere Indizien veranlassen sie zu einer ungeheuren Vermutung, die auch noch von ihm selbst bestätigt wird.


    Während dieser Ereignisse erscheint Jack, ihr Retter aus der Unfall-Nacht, immer wieder im richtigen Moment und findet die richtigen Worte. Emma glaubt, es ist das besondere Band zwischen Retter und Geretteten, was da gesponnen wurde. Jack ist mysteriös und gibt nicht viel von sich preis und doch macht er sich ernsthaft Sorgen um sie. Und Emma verwirrt es umso mehr, zu all dem, was sie gerade erschüttert.


    Eine weitere Geschichte in diesem Buch ist die Demenz-Erkrankung von Emmas Mutter. Sie wird von der Autorin in allen Facetten beleuchtet, was eindringlich, einfühlsam aber auch schonungslos wirkt. Diese Erkrankung ist ziemlich grausam, Emma hat dazu einen ganz besonderen Satz verfasst (Seite 129):

    Zitat von Dani Atkins

    Die Mutter verliert sich hin und wieder, büxt aus und kann Emma doch in dem einen oder anderen Moment das große Geschenk von klaren Gedanken und Emotionen machen. Aber es ist auch hart, einen solchen Menschen verfallen zu sehen.


    Diese beiden Geschichten kann man kaum getrennt betrachten, da sie an vielen Stellen miteinander verknüpft sind. Emma erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht und der Erzähl-Stil ist sowohl flüssig als auch humorvoll. Die Protagonisten sind Menschen, die mir mehr oder weniger sofort ans Herz gewachsen sind und ich habe schon sehr mit ihnen gelitten, auch wenn sie sich nicht immer so verhalten haben, wie man es sich wünschen würde.


    Es mag recht klischeebehaftet sein, ein perfekter geheimnisvoller Held und eine Heldin, die nicht immer so recht wußte, wie sie sich verhalten sollte. Aber ich finde, man kann der Autorin diese Dinge verzeihen, denn insgesamt wirkt die Geschichte doch glaubhaft und die Figuren haben Ecken und Kanten. Ich jedenfalls konnte mich gerade für Jack sehr erwärmen, da für mich in vielen Situationen Ruhe ausstrahlte, während alles andere um Emma in die Luft zu fliegen schien.


    Der besondere Clou an der Geschichte: Immer wieder kommen Abschnitte vom Ende des Buches. Es liest sich wie der Beginn einer wunderbaren Hochzeit. Das tatsächliche Ende ist jedoch völlig überraschend und unerwartet – ich musste es so gar mehrmals lesen, um das alles zu verstehen, weil es nicht eindeutig und klar erzählt wird. Und ich habe natürlich ein Herz für geheimnisvolle und attraktive Fremde, so war ich natürlich Feuer und Flamme für Jack, aber es war lange nicht sicher, wie die Geschichte wirklich ausgehen könnte.


    Obwohl das Ende so anders war als erwartet, kam es für mich auch ein bisschen plötzlich. Mir erschien es so, als würde die Autorin die letzten 50 Seiten auf zwei Seiten zusammen fassen. Es sollte wohl doch schnell fertig werden? Trotz des kleinen Makels am Ende vergebe ich jedoch gerne fünf Sterne. Es ist eben was fürs Herz!