Seitenzahl: 435
Inhalt:
Einige Mädchen sind verschwunden. Auf den ersten Blick gibt es keine Verbindung. Patrik Hedström und seine Kollegen stehen vor einer schwierigen Aufgabe, welchen erst recht tragisch wird, nachdem das zuletzt verschwundene Mädchen – Viktoria, wieder auftaucht. Und zwar ohne Augen, Zunge und Gehör. Doch ihre Erscheinung währt nicht lange, da sie, ohne jegliche Sinne, direkt in ein Auto läuft und an den Unfallfolgen stirbt.
Auch Erica Falk sitzt über den Recherchen für ein neues Buch. Doch um dem Inhalt Leben einzuhauchen, hätte sie gerne die Aussage bzw. Informationen über die Gefühle und den Beweggrund der Täterin – Laila. Doch diese stimmt zwar den Treffen mit Erica zu, redet allerdings nicht viel bzw. überhaupt nicht über den damaligen Tatvorgang. Auch Erica steht vor vielen Fragezeichen. Sie beginnt zu ermitteln und kommt leider nur langsam voran. Doch plötzlich muss sie feststellen, dass es zwischen den verschwundenen Mädchen und Laila eine Verbindung gibt. Nur will Laila immer noch nicht reden, und die Zeit drängt, da nun auch weitere Personen verschwunden sind…
Meine Meinung:
Camilla Läckberg hat sich bei dem 9. Buch der Reihe selbst übertroffen.Wiebei allen anderen Teilen ist Spannung von der ersten Seite bis zum Schluss garantiert. Doch dieses Mal ist alles so verworren, dass man sehr lange erst mal keinen Verdächtigen hat und dann, nachdem man ein Gefühl entwickelt, wer es sein könnte, feststellen muss, dass doch alles ganz anders ist, als je für möglich gehalten. Ganz langsam und scheibchenweise gibt die Autorin diverse Informationen an den Leser heraus, doch immer wenn man denkt, eine Frage wird nun endlich geklärt, wird alles verdreht und weitere Fragen entstehen und das Kapitel ist zu Ende. Wie bei allen anderen Teilen der Reihe auch, wird immer abwechselnd von den verschiedenen Protagonisten geschrieben. Mal von Laila in der Vergangenheit, dann von Erica Falk bei ihren Recherchen, von Patrik Hedström bei den Ermittlungen, von Angehörigen des Opfers, Jonas und Marta vom Reitverein mit deren Tochter Molly und Oma Helga, Tyra und ihrer Familie, und nicht zu vergessen Ericas Schwester Anna.
Man erhält jeweils sehr tiefe Einblicke in die Vergangenheit und die Gefühle der verschiedenen Personen, was dem Buch Leben einhaucht und stellenweise eine Gänsehaut entstehen lässt. Auch dass es hier nicht nur um Mord geht, sondern um Folter in schlimmster Form, spielt eine wesentliche Rolle. Denn wie sich ein Opfer fühlen muss, welchem keine Sinne mehr zur Verfügung stehen, quasi eine lebende Puppe wird, wird von Camilla Läckberg so gut geschildert, das es dem Leser regelrecht unter die Haut geht.
Doch auch das Privatleben von Erica und Patrick, Anna und Mellberg kommt für den Leser nicht zu kurz. Wieder erfährt man hier so einiges von den Personen, die man durch die vorherigen Bände schon kennen gelernt hat und die einem ans Herz gewachsen sind. Doch auch für Erstleser ist es nicht schwer mitzukommen, da es immer kurze Hinweise auf deren Vergangenheit gibt, was einerseits gut für die Erinnerung ist, aber Erstlesern auch eine Erklärung und Struktur liefert.
Fazit:
Es ist noch lange nicht langweilig, einen weiteren Band der Reihe zu lesen. Im Gegenteil, die Mordfälle werden immer spannender und verworrener, und das Privatleben der Protagonisten bleibt interessant, vor allem das der kleinen Schwester Anna, die immer einige Berg- und Talfahrten erleben muss. Einmal mit Lesen begonnen, kann das Buch kaum noch aus der Hand gelegt werden, was nicht nur am brisanten Thema der Folterung liegt. Laufend entstehen neue Fragen und man möchte nur noch wissen, wie alles zusammen hängt und was passiert ist bzw. und warum.