Jung Chang - Wilde Schwäne / Wild Swans

  • Buch der 1000 Bücher
    Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)


    Von der Kaiserzeit bis zu den Ereignissen am Platz des Himmlischen Friedens 1989 erzählt Jung Chang die spannungsgeladene Geschichte dreier Frauengenerationen aus dem China des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen die Großmutter und die Mutter der Autorin sowie Jung Chang selbst. Ihre Porträts vermitteln einen Eindruck der kommunistischen Revolution von R Mao Zedong, die China in die Moderne führte.
    Inhalt: Yu-fang, die Großmutter der Autorin, wird 1924 im Alter von 15 Jahren als Opfer ihres machthungrigen Vaters dem Polizeichef der Zentralregierung in Peking als Konkubine anvertraut, was ihrem Vater eine Beförderung ermöglichte. Bao Quin, die Mutter von Jung Chang, 1931 geboren, schließt sich als junge Frau den Kommunisten im Kampf gegen die sozialrevolutionäre Guomindang-Bewegung an und heiratet Ende der 1940er Jahre einen hohen Revolutionär. Beide werden Opfer der zahlreichen politischen Reinigungskampagnen. Die Geschichte ihrer eigenen Jugend schildert Jung Chang im Spannungsverhältnis zwischen Tradition, Kommunismus und Moderne. So berichtet sie unter anderem über das chinesische Schulsystem der Mao-Ära, den Beginn der Kulturrevolution, die Aktionen der Roten Garden, die Infrastruktur des von innenpolitischen Machtkämpfen erschütterten Landes, aber auch über das alltägliche Leben, die medizinische Versorgung der Landbevölkerung sowie die allmählich sich vollziehende Demokratiebewegung nach Maos Tod. Ihre Erlebnisse veranschaulichen den chinesischen Alltag und versetzen den Leser in die Lage, politische und soziale Zusammenhänge in der Entwicklung des Landes nachvollziehen zu können.
    Wirkung: Wilde Schwäne zählt zu den meistgelesenen Büchern über das China des 20. Jahrhunderts. Es wurde in 25 Sprachen übersetzt und verkaufte sich weltweit über sieben Millionen Mal. In Japan, Großbritannien, Australien, Brasilien, Deutschland und den Niederlanden avancierte der Roman zum Bestseller.



    Durch Zufall entdeckt und seitdem immer wieder gelesen ! Mein kleiner Bruder ekelt sich heute noch, wenn er daran denkt wie ich ihm (vor Jahren) nach dem Lesen dieses Buches erklärt habe, auf welche Art und Weise sich die chinesischen Frauen damals die Füße gebunden haben! :loool:


    Ansonsten: sehr gut geschrieben, bildhaft, lebendig, nachvollziehbar und ohne überflüssige Sentimentalität oder Wertung gegenüber den einzelnen dargestellten Regimen.


    Sehr zu empfehlen!


    LG, schnakchen

  • Hallo @ll,


    nachdem ich letztens in unserem >Biographien< Ratespiel nach dieser Autorin gefragt habe, wurde ich auch nochmal auf dieses Buch aufmerksam.
    Ich habe es mir gerade beim Elbe-Team preiswert (3,78€) bestellt. Bin sehr gespannt auf diese Lektüre.


    Grüsse von Bonprix :wink:

  • Hallo @ll,


    schnakchen schrieb zu diesem Buch;
    > sehr gut geschrieben, bildhaft, lebendig, nachvollziehbar und ohne überflüssige Sentimentalität oder Wertung gegenüber den einzelnen dargestellten Regimen.<


    Ich habe gestern abend mit dem Buch begonnen und ihr nur zustimmen. Ein faszinierendes Buch :thumleft:


    Grüsse von Bonprix :wink:

  • Ich habe es auch gelesen und es hat mir sehr gut gefallen. Was ich in der Richtung auch noch sehr empfehlen kann, ist "Die Geisha" von Arthur Golden. Spielt zwar in Japan, aber der Schreibstil ist ähnlich.


    Kurzbeschreibung von amazon:


    "Die achtjährige Chiyo lebt in einem armseligen japanischen Fischernest. Als die Mutter im Sterben liegt, verkauft der Vater seine Tochter, die eine außergewöhnliche Schönheit zu werden verspricht, an ein Geisha-Haus in der alten Kaiserstadt Kyoto. Hier absolviert sie im mörderischen Konkurrenzkampf mit anderen Mädchen die harte Ausbildung zur Geisha. Mit seinem Roman führt der amerikanische Autor Arthur Golden in eine Welt, die es so nur in Japan gibt. "

  • Hallo Josie


    Danke für den Tipp, dass liest sich ja sehr interessant. Ich hab's mir gleich in meine Wunschliste notiert. :thumleft:


    Grüsse von Bonprix :wink:

  • Ja,ein gutes Buch,man erfährt viel über chinesische Bräuche.Ein weiteres
    interessantes Buch vor dem Hintergrund des chinesischen Alltags ist das
    Buch "Bitterer Wind" von Ting-xing Ye.Greift allerdings nicht so weit zurück wie "Wilde Schwäne",sondern spiegelt die Mao-Ära,besonders die Zeit der
    Kulturrevolution.

  • "Wilde Schwäne" ist wirklich ein ganz besonderes Buch. Eigentlich bin ich ja wirklich eine Geschichts-Muffel, aber hier hingen meine Augen und mein Geist wirklich stundenlang am Text und nichts und niemand vermochte mich davon abzubringenSelten war ein Stück Geschichte so spannend und anschauend geschrieben wie dieses Buch von Jung Chang.
    Ich werde es auf jeden Fall noch mindestens ein zweites Mal lesen, um diese ganzen Sinneseindrücke noch einmal besser mitzubekommen.
    ...auf jeden Fall nur zu empfehlen :thumleft:


    LG, Räuberin


    Aber die anderen Bücher werde ich mir auch merken. Klingen auch sehr interessant.

  • Ich bin eigentlich erst über die Abstimmung für die Leserunde auf dieses Buch aufmerksam geworden, aber es hört sich wirklich interessant an und aufgrund der positiven Rezensionen hier hoffe ich, dass es gewinnen wird :wink: (ansonsten lese ich es eben so).

    Ich :study: gerade:
    Astrid Lindgren - Los Hermanos Corazón de León
    Donal O'Shea - The Poincaré Conjecture
    Mary Janice Davidson - Undead and Unwed
    Charlotte Link - Die Rosenzüchterin

  • Es passiert mir immer öfter, dass ich, statt die guten Bücher in die Wunschliste zu packen, gleich zum Buchhändler laufe und sie mir hole. :roll:
    Der Buchhändler klopft mir schon freundlich auf die Schulter, wenn ich zur Tür hereinkomme. Er freut sich. Und ich auch. :cheers: Man kann also sagen, dass nicht nur die Buchhandlungen, sondern auch Buechertreff verlockende Angelegenheiten sind. :applause: :D Weiter so, kann ich da nur sagen. Dieses Buch habe ich mir natürlich auch schon geholt. :dance:

    Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beissen. Das ist der Grundunterschied zwischen Hund und Mensch.
    Zitat: Mark Twain

  • Das ist bei mir genauso. Du kennst also die Lage? O:-) :loool:

    Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beissen. Das ist der Grundunterschied zwischen Hund und Mensch.
    Zitat: Mark Twain

  • Inhalt lt. Amazon.de:
    Jung Chang erzählt die Geschichte von drei Generationen in China – die ihrer Großmutter, ihrer Mutter und ihre eigene Geschichte. Von der Kaiserzeit bis zur Herrschaft Maos und seiner Nachfolger erlebt Jung Changs Familie die rücksichtslose Umsetzung politischer Ideen, die Millionen Menschen das Leben gekostet hat und die Jung Chang und ihre Familie nur unter großem Leid überleben konnten.


    Die Autorin (auszugsweise wikipedia.org):
    Jung Chang (chinesisch 張戎 / 张戎, Pinyin Zhāng Róng; * 25. März 1952 in Yibin) ist eine chinesischstämmige britische Schriftstellerin.
    Mit ihrer über 10-Millionen-mal verkauften Autobiographie Wilde Schwäne erreichte sie weltweite Bekanntheit. Im Juni 2005 erschien eine bei Historikern und Sinologen heftig umstrittene Biographie zu Mao Zedong, die sie zusammen mit ihrem Ehemann Jon Halliday verfasst hatte. Ihre Werke sind in der Volksrepublik China verboten.


    Weitere Werke:


    Kaiserinwitwe Cixi: Die Konkubine, die Chinas Weg in die Moderne ebnete (2014)


    Mao: Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes (2007)



    Eigene Meinung:
    Die Lebensgeschichte ihrer Großmutter, ihrer Mutter und schließlich der Werdegang von Jung Chang selbst sind Bestandteil dieser lesenswerten Autobiographie. Die Geschichte dreier Generationen ist eng verknüpft mit den politischen Umbruchszeiten - vom Kaiserreich bis zur Diktatur Maos.


    Der Autorin gelingt es neben den drei beeindruckenden Lebensläufen ein umfassendes und weitgehend sachliches Bild der Mentalität der Menschen, der Gesellschaft, den Bräuchen und der politischen Strukturen zu vermitteln. Nicht nur die Frauenschicksale werden behandelt, auch die restlichen Familienmitglieder und das nähere Umfeld der Familie werden beleuchtet. Dabei entstehen - zumindest für mich - keine Sym- und Antipathien.


    Manchmal macht die Autorin innerhalb einer Seite Zeitsprünge sowohl nach vorn als auch nach hinten. Dadurch wurde der Lesefluss an einigen Stellen etwas gehemmt. Ansonsten ein echter Pageturner!


    Ein Familienstammbaum und eine Chronik runden die Autobiographie ab.


    Fazit:
    Umfassende Biographie, die Einblick in alle Lebensbereiche gewährt :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: