Robyn Young ~ Rebell der Krone / Insurrection

  • Dies ist der erste Teil von Robyn Youngs Trilogie über Robert the Bruce.


    Amazon-Beschreibung:


    Schottlands größter Freiheitskämpfer Robert the Bruce – Kämpfer im Krieg, König im Exil, Ehemann der Feindestochter, Freund, Mörder und eine Legende Robert the Bruce – Schottlands größter Krieger im Kampf um die Unabhängigkeit – verlor alles, was er liebte:
    Familie, Freunde, seine Heimat und sein Land! Doch er gab niemals auf, brach seinen Treueschwur gegenüber Englands Krone, und zog aus, sein Volk in die Freiheit zu führen …


    Die neue Trilogie von Bestsellerautorin Robyn Young erzählt die packende Legende dieses Mannes, der vom Krieger und umjubelten Anführer der aufrührerischen Schotten zum Eroberer des Thrones wurde – ein Held, der die Geschichte einer ganzen Nation prägte.


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    Meine Meinung:


    Nachdem ich von Robyn Youngs erster historischen Trilogie über den Untergang des Templerordens restlos begeistert war, bin ich mit hohen Erwartungen an dieses Buch gegangen - und nicht enttäuscht worden. :)


    Ich habe dieses Buch jetzt erst gelesen, weil der dritte Teil erst letzten Dezember erschienen ist und ich diese Trilogie gerne direkt hintereinander weg lesen möchte.


    Robyn Young hat hier einen eindrucksvollen und toll recherchierten historischen Roman hingelegt, der ihrer Templer-Trilogie in nichts nachsteht.
    Wem die Thematik dieses Buches nichts sagt, sollte sich an den Film "Braveheart" mit Mel Gibson erinnern. :wink:
    Allerdings geht es hier primär um die Geschichte des schottischen Trhonanwärters Robert Bruce und nur sekundär um William Wallace (der auch erst in der zweiten Hälfte des Buches auftaucht).


    Dieser Roman ist in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben, aber um ihn mal eben zwischen Tür und Angel lesen zu können, ist die Handlung viel zu komplex.
    Man muss sich schon ziemlich konzentrieren um bei den ganzen politischen Winkelzügen und den vielen Figuren nicht den Durchblick zu verlieren.
    Zum Glück hat die Autorin am Schluss des Buches einige Erklärungen und ein Personenverzeichnis angebracht.
    Normalerweise brauche ich so etwas nicht, aber hier musste ich doch das ein oder andere mal nachschlagen.
    Seichte Kost bietet dieses Buch also nicht. :wink:
    Allerdings bietet es ein farbenprächtiges und monumentales Bild der schottischen Freiheitskämpfe und eine anspruchsvolle und grandiose Unterhaltung.


    Der Hauptprotagonist Robert Bruce wird so dargestellt, wie er nach heutigem Wissen wirklich war, nämlich recht wechselhaft und äußerst ehrgeizig.
    Er ist keine Figur der üblichen Schwarzweißmalerei, sondern ein Mann mit einigen Fehlern, einer gehörigen Portion Ar...lochmanier, aber dennoch bewundernswert mutig.


    Ein toller Trilogieauftakt, den ich jedem ans Herz legen kann, der hochwertige historische Romane, jenseits von Iny Lorenz und co. bevorzugt. :thumleft:


    Ich habe gestern mit dem zweiten Teil angefangen...

  • Da ich das Buch zu Weihnachten bekommen habe, freut mich diese Rezension sehr. Vielen Dank!

    :study: Rebecca Yarros - Iron Flame

    :study: Jennifer Teege - Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen

    :musik: C. J. Sansom - Feindesland



    Gelesene Bücher 2023: 15

    Gelesene Bücher 2024: 3

  • Ich habe den ersten Band vor zwei Jahren gelesen und die Reihe mit dem dritten Band gerade erst abgeschlossen und kann Hiyanha nur zustimmen, die Reihe ist wirklich gut, ich habe dem Auftakt damals jedoch ganze fünf Sterne gegeben, was ich nicht gerade häufig tue. Man sollte jedoch, falls man vom ersten Band angetan ist, längere Abstände zwischen den Bänden vermeiden, weil auf Zusammenfassungen verzichtet wird und doch sehr viele Personen vorkommen, so dass man schnell den Überblick verliert, wie ich schmerzlich feststellen musste. Hiyanhas Entscheidung, die Reihe erst jetzt zu lesen, ist also nicht verkehrt.


    Hier meine Rezension zum ersten Band:


    Inhalt
    Schottland, 1286: Der junge Robert Bruce, Enkel des Earl of Annandale, befindet sich in der Ausbildung zum Ritter, als Alexander III., der König von Schottland, unerwartet stirbt. Schottland steht ohne einen männlichen Thronerben da, und schon bald streckt der englische König Edward seine Finger nach der Krone aus. Doch in Schottland selbst gibt es auch mehrere Kandidaten, die einen Anspruch auf den Thron haben, unter ihnen Robert Bruce V., Earl of Annandale, und John Balliol, Lord of Galloway, die untereinander verfeindet sind.
    Roberts Vater steht treu zu König Edward. Doch wem gilt Roberts Loyalität?
    Meine Meinung
    Dieser Roman ist der Auftakt einer Trilogie um Robert the Bruce, den späteren König von Schottland. Da es Lücken in seiner Biografie gibt, hat die Autorin einen recht großen Spielraum, dem jungen Mann Leben einzuhauchen und ihn so darzustellen, dass seine Entscheidungen nachvollziehbar sind. Einige Abweichungen von der überlieferten Historie werden glaubhaft beschrieben, wie zum Beispiel die Darstellung einiger Todesfälle als Morde.
    Robert wird als Kind seiner Zeit dargestellt. Menschen aus unteren Schichten betrachtet er oft abwertend, wie es ihm beigebracht wurde, dennoch ist er größtenteils sympathisch, so dass ich gerne mit ihm mitgefiebert habe. Nicht immer wollten mir seine Entscheidungen gefallen, im Zusammenhang sind sie jedoch stimmig.
    Nicht ganz klar geworden bin ich mir jedoch darüber, warum Roberts Vater seinem Erstgeborenen so ablehnend gegenübersteht. Zwar gibt es eine Erklärung, doch ist mir das zu wenig, um diese große Kluft zu begründen. Der Zwiespalt, in dem Robert im späteren Verlauf des Romans steckt, wird dafür umso überzeugender beschrieben.
    Auch andere Charaktere sind vielschichtig und nicht stereotyp, Freunde wie auch Feinde. Einzig König Edward wird recht negativ charakterisiert, was seine Rolle als Gegenspieler in diesem Roman wird von Beginn an verdeutlicht, doch auch er hat Motive, die auch von Beginn an aufgezeigt werden.
    Mit der Hexe Affraig kommt ein mystisches Element ins Spiel, wobei nicht eindeutig ist, ob sie tatsächlich eine Zauberin ist oder ob ihre Künste auf Aberglauben beruhen. Möglicherweise wird dies in einem der folgenden Bände aufgeklärt.
    Schon in diesem ersten Band der Reihe finden einige Kämpfe statt, und auch wenn sie nicht allzu viel Raum einnehmen, wird hier nichts beschönigt. Übertrieben wird hier nicht, wer nicht gerne Beschreibungen von Kämpfen liest, sollte sich von ihnen nicht abschrecken lassen.
    Die Handlung ist spannend beschrieben, Längen habe ich kaum festgestellt oder als solche wahrgenommen, zu sehr wollte ich wissen, wie es mit Robert weitergeht, obwohl ich grob mit der Geschichte vertraut bin.
    Die Sprache ist für die Handlung angemessen, die Sätze nicht zu lang, so dass man der Geschichte sehr gut folgen kann. Auch verzichtet die Autorin darauf, zu viel nur zu erzählen, stattdessen ist man als Leser dabei, selbst bei Ereignissen, die einige Jahrzehnte zuvor geschehen sind. Diese Rückblenden werden durch Kursivschrift dargestellt, was mir gut gefallen hat, da dadurch die zeitliche Einordnung der Ereignisse erleichtert wird.
    Fazit
    Ein sehr gut geschriebener und spannender Auftakt, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Wer sich für den schottischen Unabhängigkeitskampf unter Robert the Bruce und William Wallace interessiert, sollte hier genauer hinschauen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:



    Nicht erwähnt habe ich in dieser Rezension eine Sprachliche Auffälligkeit. Und zwar tauchen häufig Partizipkonstruktionen auf, die schon mal umständlich werden, in den späteren Bänden noch ein wenig häufiger als hier. Da dies im Englischen üblicher ist als bei uns, wo dann mehr mit Nebensätzen gearbeitet wird, gehe ich von einer eher wörtlichen Übersetzung aus, weshalb ich mir vorstellen kann, dass sich das Buch im Englischen vielleicht ein wenig besser lesen lässt.

  • Und zwar tauchen häufig Partizipkonstruktionen auf, die schon mal umständlich werden, in den späteren Bänden noch ein wenig häufiger als hier.

    Stimmt. Die häufen sich im zweiten Teil wirklich.
    Ich bin jetzt bei etwa 23 % der eBuchversion und musste schon ab und an eine Stelle mehrfach lesen, weil sie mir beim ersten mal ziemlich seltsam vorkam.

    Ich :study: gerade: 72 Minuten bis zur Vernichtung von Annie Jacobsen

  • weshalb ich mir vorstellen kann, dass sich das Buch im Englischen vielleicht ein wenig besser lesen lässt.

    Ich habe das Buch schon vor in paar Jahren auf Englisch gelesen und fand es relativ schwer vom Satzbau und vom Wortschatz her.