Bernard Cornwell - Arthurs letzter Schwur (ab 02.01.2016)

  • :loool: Tja, dann passt es ja.
    Aber! Ich weiß einfach nicht was ich vom Ende halten soll..... es ist toll, gar kein Thema. Aber es hätten soviele Möglichkeiten bestanden es anders zu machen. Und es war so schnell und plötzlich einfach rum. :( Ohne einen Trost.
    Ich musste auch deshalb so schnell weiterlesen, weil die verbleibende Seiten und der Stand der Geschichte für mich gar nicht gepasst haben. Ich dachte irgendwie, da kommt jetzt noch eine Flucht vor Modred und Merlins Zauber zündet noch usw. Und dabei waren es ja nur noch ca. 70 Seiten...
    Ohje. Das Buch hinterlässt eine Leere. Haben uns ja jetzt schon eine Zeit damit beschäftigt, und es war für mich wirklich ein Highlight. Da ist man dann immer traurig wenn es rum ist. (darum war ich glaube ich beim 3. Teil auch ein wenig ein Schneckchen...damit es nicht so schnell zuende gelesen ist)
    Sorry, wenn ich vorgreife aber das musste irgendwie raus.

    :study: Die Rache des Horus - Paul Doherty

    "Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als gehortetes Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt." - Thorin Eichenschild aus "Der kleine Hobbit"

  • Ich dachte irgendwie, da kommt jetzt noch eine Flucht vor Modred und Merlins Zauber zündet noch usw. Und dabei waren es ja nur noch ca. 70 Seiten...

    Der hat ja auch gezündet. Merlin wusste, dass es ein Ende mit Tränen sein wird. Sein letzter Zauber war ein Geschenk für den Mann den er geliebt hat.
    Ein letzter Zauber und ein letztes Geleit für Arthur auf dem Weg in die Anderwelt. Merlin wusste, dass alles in Tränen enden wird und sein letztes Geschenk
    war irgendwie auch sein schönstes Geschenk.
    Er hat die Geschichte ja schon sehr eigenständig und auch eigenwillig interpretiert, aber das Ende ist folgerichtig und entspricht den frühen Versionen der
    Sage. Der letzte Zweikampf zwischen Mordred und Arthur war das von vornherein schicksalhaft bestimmte Ergebnis und das Ende der alten Götter und
    damit die Hinwendung zum neuen Gott ist ebenfalls mit den alten Versionen verflechtet.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Der hat ja auch gezündet. Merlin wusste, dass es ein Ende mit Tränen sein wird. Sein letzter Zauber war ein Geschenk für den Mann den er geliebt hat.
    Ein letzter Zauber und ein letztes Geleit für Arthur auf dem Weg in die Anderwelt. Merlin wusste, dass alles in Tränen enden wird und sein letztes Geschenk
    war irgendwie auch sein schönstes Geschenk.
    Er hat die Geschichte ja schon sehr eigenständig und auch eigenwillig interpretiert, aber das Ende ist folgerichtig und entspricht den frühen Versionen der
    Sage.

    Ja, das Geschenk war natürlich da. Für mich war es einfach nur sehr abrupt- was wie du sagst auch da reinpasst. Mir gehen jetzt nur einige Fragen durch den Kopf. Ist Arthur jetzt dann gleich an den Verletzungen gestorben? Was wurde aus Guinevere und Co.?
    Cornwell hat Magie ja beinahe komplett aus der Story rausgelassen (bis auf die Lehm-Puppe, Taliesin´s Gesang und vlt. auch das Unwetter auf der See am Ende). Sonst könnte ja auch die Hoffnung bestehen, dass das Schiff nach Avalon gelangte mit einem lebenden Arthur und er sich dort erholt. Was bewirkt dieser Geisterstein der an dem Bug ist? Und warum musste der arme Derfel zurückbleiben. Wirklich....wegen einer Person mehr auf dem Schiff. So traurig irgendwie.
    Merlin wollte ja auch, dass Derfel mitfährt. :(
    Also meinst du, dass Arthur gestorben ist? Weil du von der Anderwelt sprichst.
    Und auch Nimue... ich dachte kurz bevor Derfel Excalibur ins Meer warf, dass er einfach auf sie zureitet und ihr den Kopf abschlägt.....
    Puh, da ist irgendwas mit mir durchgegangen. Ich will das Ende auch nicht kritisieren, aber es ist für mich kein richtiges Ende. Zuvieles ist noch ungesagt, und ich war auch immer überzeugt, dass der "alte Derfel" die Geschichte dann wieder beendet mit einer Gegenwartsszene. Und auch hier frage ich mich, ob der arme jetzt mit seinem schwachen Arm, wachend, von den ankommenden Sachsen erschlagen wird.

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  • Also meinst du, dass Arthur gestorben ist? Weil du von der Anderwelt sprichst.

    Ich denke schon, denn Avalon ist meiner Meinung nach eigentlich kein Platz für die Lebenden, auch wenn manche einen geografischen Ort daraus
    konstruierten und diesen dann in Ynys Trebes (heute Mont St.Michel) gefunden haben wollen.
    In den alten Versionen ist Guinevere nicht auf dem Schiff. Ich müsste da allerdings noch mal schauen ob da überhaupt jemand auf dem Boot war außer Arthur.
    Guinevere geht so weit ich noch weiß ins Kloster, aber das ist dann wohl den Schreibern zu verdanken, die die Geschichte auf christliche Art interpretierten.

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  • Jetzt möchte ich meine Gedanken zum Ende des Buches loswerden. Ein paar Tage habe ich darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass mich das Ende doch recht zufrieden stellt. Es ist weder ein Happy End, noch gewinnt das Böse. Und diese Mischung gefällt mir eigentlich richtig gut. Für einige Charaktere ist das Ziel erfüllt: z.B. bei Arthur, der einfach zur Ruhe kommen will und mit seinem Sohn nach Avalon segelt (ich verbinde das ein wenig dem "Herr der Ringe", wo am Ende Frodo, Bilbo und einige andere gen Westen segeln). Wie es mit Derfel und Ceinwyn weitergegangen ist, wissen wir ja aus seinen Erzählungen und den Gesprächen mit Igraine. Vielleicht bleibt das Schicksal von Nimue ungeklärt, aber ich glaube sie wird nie ihren Frieden gefunden haben. Es endete zwar ein wenig abrupt, aber das ist auch der einzige Kritikpunkt, den ich anzumerken habe.


    Mir hat die Leserunde echt Spaß gemacht, auch wenn ich viel zu oft nicht regelmäßig geschrieben, geschweige denn zusammengefasst habe. :pale: Eure Kommentare und Meinungen waren so unterschiedlich, aber auch interessant für mich. Und zum Teil habt ihr auch meine Meinungen geändert. :wink:


    Und wenn euch irgendwann nochmal so eine tolle Idee für eine Leserunde kommen sollte, bin ich vielleicht auch wieder mit dabei. :)

    3 gel. Bücher
    1084
    gel. Seiten
    Ich lese gerade Der Traum der Hebamme (Sabine Ebert),Blutrote Schwestern (Jackson Pearce)

  • Es ist weder ein Happy End, noch gewinnt das Böse. Und diese Mischung gefällt mir eigentlich richtig gut. Für einige Charaktere ist das Ziel erfüllt: z.B. bei Arthur, der einfach zur Ruhe kommen will und mit seinem Sohn nach Avalon segelt (ich verbinde das ein wenig dem "Herr der Ringe", wo am Ende Frodo, Bilbo und einige andere gen Westen segeln). Wie es mit Derfel und Ceinwyn weitergegangen ist, wissen wir ja aus seinen Erzählungen und den Gesprächen mit Igraine. Vielleicht bleibt das Schicksal von Nimue ungeklärt, aber ich glaube sie wird nie ihren Frieden gefunden haben.

    Das hast du sehr schön beschrieben. Auch wenn ich Avalon nicht mit den Gestaden der Elben verbinde, sondern mit dem Land hinter dem Nebel (Marion ZImmer Bradley hat da mein Bild für immer geprägt), einem Ort des Friedens, der Welt entrückt. Aber dort - und nur dort - kann Arthur endlich seinen Frieden finden. Derfel hat einen sehr hohen Preis gezahlt, denn er hat alles aufgegeben, woran er geglaubt hat. Bis auf seine Liebe zu Ceinwyn und zum Glück war dieses Opfer nicht umsonst. Dass Cornwell uns über Nimue nicht weiter Auskunft gibt, ist für mich nicht schlimm. Vielleicht hat Derfel einfach versucht, sie aus seinen Gedanken zu verbannen - auch wenn ihm das nicht ganz gelungen ist, weil er ja Igraine die Geschichte erzählen muss. Vielleicht ist Nimue aber auch aus der Welt verschwunden...


    Cornwell hat auf jeden Fall erreicht, dass ein Teil der alten Geschichten nicht in Vergessenheit gerät, denn so lange Menschen seine Bücher lesen und darüber lesen, sich für die Figuren und Geschehnisse interessieren und zu andern Büchern greifen, bleiben sie doch noch irgendwie lebendig. Und wer weiß... vielleicht treffen irgendwann auf einen Nachfahren der alten Barden und dürfen ihnen lauschen... bei einem Glas Whisky oder Met. Ach, ich gerate schon wieder ins Träumen. Auch das hat Cornwell wunderbar geschafft - mich träumen zu lassen. :pray:


    Mir hat diese Version der Arthus-Geschichte sehr gut gefallen und ich danke @taliesin., dass er die Idee zu dieser Leserunde hatte, die mir wirklich viel Spaß gemacht. Auch, oder vielleicht gerade weil, wir uns viel Zeit genommen haben - freiwillig oder unfreiwillig. So hatte ich immer viel Zeit, meine Gedanken zu ordnen und manchen Abschnitt nochmal zu lesen. Mit euch über das gelesene zu reden, hat mich manches überdenken lassen und auf jeden Fall neue Ideen eingebracht. Danke euch allen und bis zur nächsten Leserunde!

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Mir hat die Leserunde auch viel Spaß gemacht! Und vielleicht lesen wir uns ja mal wieder in einer Mini-Leserunde! :)
    Vielen Dank für eure Geduld, da ich oft nicht so schnell war und auch für die Erklärungen und Randinfos!
    Auch an @taliesin für die vielen Zusammenfassungen. :uups:
    Aber ich hoffe, dass ich jetzt nicht dazu beigetragen habe die letzten Kapitel nicht mehr zu besprechen. (Da ich vorgegriffen habe...)
    Sorry wenn dem so ist und ich fasse gerne noch 1-2 Abschnitte zusammen, wenn ihr mögt.
    Die Reihe hat auf jeden Fall einen besonderen Platz im Regal verdient. Ich bin wirklich begeistert.
    Habe mir auch den ersten Band der Uhtred-Saga gekauft, der mir hoffentlich ansatzweise so gut gefallen wird wie die Geschichte um Arthur. Wobei mich Arthur auch interessiert hat und das Buch deshalb gerade recht kam. Hatte letztes Jahr davor die Nebel von Avalon gelesen und das war mein erstes Buch über diesen Mythos. Cornwell hat mich aber richtig gepackt. Ich denke jetzt schon, dass ich keine bessere Version finden werde (für mich persönlich jetzt) als diese. Auch wenn mir die Vergleiche fehlen, aber ihr habt ja schon angedeutet, wie andere Versionen normal sind, Charaktere usw.
    Vielen Dank an euch nochmal! :friends:

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  • Cornwell hat mich aber richtig gepackt. Ich denke jetzt schon, dass ich keine bessere Version finden werde (für mich persönlich jetzt) als diese.

    So geht es mir mit "Die Nebel von Avalon". Diese Version hat mich damals so tief berührt, dass es einfach keine bessere mehr geben kann, als diese. Aber Cornwell hat sich auch ganz weit vor eingereiht. Vor allem seine Version von Merlin fand ich sehr interessant. Ich werde bestimmt noch viele weitere Versionen der Tafelritter-Sagen lesen und ich bin sicher, dass auch noch einige gute dabei sind. Dennoch graben sich einige Geschichten einfach tiefer in unsere Seele ein als andere. Und diese verlassen uns dann unser ganzes Leben lang nicht mehr.

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