Stephen King - Shining / The Shining

  • "Shining" ist wirklich super, ich krame gleich mal meine alte Rezension raus.


    Allerdings würde mich jetzt doch interessieren, was Dich, Missy, so gestört hat. Meine letzte Lektüre liegt schon wieder fast zwei Jahre zurück, und mir fällt spontan nichts ein, was Du meinen könntest.


    Meine Meinung:


    Als Jack Torrance den Hausmeisterjob in einem abgelegenen Hotel in den Bergen von Colorado annimmt, steht ihm das Wasser finanziell bis zum Hals und diese Stelle, die bedeutet, dass er und seine kleine Familie wohl monatelang dort oben von der Welt abgeschnitten seinwerden, sobald es zu schneien beginnt, ist seine einzige Hoffnung. Nachdem er einem Schüler gegenüber ausgerastet ist, hat er nämlich seine Arbeit als Lehrer an einer High School verloren, und seine Schriftstellerei hat ihm auch schon lang kein Geld mehr eingebracht. So ist auch seine Frau Wendy zwar nicht begeistert von der Aussicht auf diesen langen einsamen Winter, doch alles ist besser als die ewigen Geldsorgen und die Angst, dass Jack erneut dem Alkohol verfallen und/oder gewalttätig werden könnte.


    Danny, der kleine Sohn der beiden, ist nicht angetan von seinem neuen Zuhause. Er spürt, dass das Overlook Hotel etwas Unangenehmes, ja Böses ausstrahlt und hat beängstigende Visionen, die er seinen Eltern erst einmal lieber verschweigt, damit die sich nicht wieder Sorgen um ihn machen. Doch es dauert nicht lange, bis sich auch bei Jack und Wendy ein ungutes Gefühl breitmacht, nachdem merkwürdige Dinge geschehen sind. Und währenddessen fällt draußen unaufhaltsam immer mehr Schnee ...


    "Shining" habe ich vor langer Zeit schon einmal gelesen und damals hauptsächlich den Gruselfaktor genossen. Beim zweiten Lesen war ich zuallererst davon entzückt, wie realistisch King die Probleme der kleinen Familie schildert und wie unglaublich gut er sich in den kleinen Danny hineinversetzt, in diese kindliche Gedankenwelt, in der ein harmloser Feuerlöscherschlauch zu einer grässlichen Schlange wird, an der man nicht ohne Herzrasen vorbeigehen kann und Worte wie SCHEIDUNG eine zwar diffuse, aber angsteinflößende Bedrohung sind.


    Die beklemmende Atmosphäre tut ihr Übriges, man fühlt sich förmlich selber eingesperrt, während die Kommunikationsmittel ausfallen und der Schnee sich meterhoch vor den Fenstern türmt und sich drinnen einiges abspielt, bei dem auch der Abgebrühteste an seinem Verstand zweifeln würde. Und der allergrößte Horror liegt nicht in den unheimlichen, unerklärlichen Geschehnissen selbst, sondern in dem, was sie mit den Torrances machen, die bald am Rand des Wahnsinns entlangbalancieren und sich gegenseitig nicht mehr trauen können.


    Ein Re-Read, der sich wirklich gelohnt hat!

  • Allerdings würde mich jetzt doch interessieren, was Dich, Missy, so gestört hat.

    ja ich überlege auch schon seit gestern Abend, komme aber nicht drauf. Bei mir ist es aber auch schon Jahre her das ich das Buch gelesen habe.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • @Magdalena und @melsun Ich setze es aber in einen Spoiler. Ich mag dieses Wort absolut nicht.

    Danke für die Aufklärung. Das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Ich mag das Wort auch nicht, aber wenn es in den Kontext des Buches passt, stört mich seine Verwendung nicht (solange klar ist, dass das Buch nicht dem Rassismus das Wort redet.) King ist neben seinen anderen Qualitäten als Schriftsteller auch ein großer Meister darin, Zeit und Ort, in/an denen seine Bücher spielen, lebendig werden zu lassen. Da "passt" es hier durchaus für mich.

  • Danke für die Aufklärung. Das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Ich mag das Wort auch nicht, aber wenn es in den Kontext des Buches passt, stört mich seine Verwendung nicht (solange klar ist, dass das Buch nicht dem Rassismus das Wort redet.) King ist neben seinen anderen Qualitäten als Schriftsteller auch ein großer Meister darin, Zeit und Ort, in/an denen seine Bücher spielen, lebendig werden zu lassen. Da "passt" es hier durchaus für mich.

    Ja, das finde ich auch. Ich bin sicher, dass Stephen King kein Rassist ist, der im Alltag dieses Wort verwenden würde, aber wenn es zum Buchinhalt passt, ist das schon ok. Ich meine, es werden in seinen Büchern auch Frauen als F... bezeichnet und eben Schwarze mit diesem Wort, aber meistens weist das nur darauf hin, dass der Charakter, der diese Wörter verwendet, nicht grade ein Sympathieträger ist. Das ist dann schon authentisch und es passt schon, wenn Bücher manchmal ungemütlich werden.

  • Ich bin sicher, dass Stephen King kein Rassist ist

    Das würde ich auch nie behaupten. :wink: Oben habe ich ganz eindeutig geschrieben, dass schon klar ist, warum er das Wort benutzt hat. Mir ist also durchaus bewusst, dass es lediglich "zweckdienlich" war, wenn man so will. Ändert dennoch nichts daran, dass ich dieses Wort nicht leiden kann. Nur das habe ich gesagt. Nicht mehr und nicht weniger. :winken:


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

  • Über das Buch:


    Preis: ?
    ISBN: 3404130081
    Erschien: April 1985
    Verlag: Bastei Lübbe
    Originaltitel: The Shining
    Seiten: 494
    Gelesen vom 3.1.2016-5.1.2016


    Inhalt:


    Shining - ein Hotel in den Bergen, eingeschneit ohne Verbindung zurAußenwelt, ein Mann, seine Frau, sein Sohn und ihre Angst vor sichselbst. Einer von ihnen wird die anderen umbringen.


    Das Cover:


    Schon das Cover fand ich unheimlich. Richtig gut gemacht.


    Die ersten 3 Sätze:


    Schmieriger, kleiner Scheißkerl, dachte Jack Torrance. Er maß ein Meter sechzig und bewegte sich mit der elfenartigen Gewandheit, die offenbar allen kurzen Dicken eigen ist. Sein Haar war exakt gescheitelt, und sein dunkler Anzug wirkte nüchtern, aber irgendwie tröstlich.


    Meine Meinung:


    Es ist super spannend geschrieben und an manchen Stellen musste ich mich zwingen zu atmen und bei einer Stelle habe ich sogar das Buch beiseite gelegt. Stephen King schreibt mal wieder super.
    Es fängt ganz langsam an und die Horrorstimmung wird immer mehr aufgebaut. Man zittert richtig mit und hofft das den Protagonisten nichts passiert, aber es ist ja ein Horrorbuch. Das Buch ist ganz anders wie im Film, aber das Buch gefällt mir besser. Hier ist auch der Vater am Anfang viel netter. Es gibt viele schaurige Stellen und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Stephen King schafft
    es immer wieder, seine Leser zu fesseln. Er schreibt auch oft Details aus seinem Leben. Hier zum Beispiel ist der Protagonist Jack ein Schriftsteller der versucht ein Buch zu schreiben.
    Mir hat Danny sehr gefallen Er musste mit seinen 6 Jahren schon viel erleben und es war nicht immer leicht. Genauso schwer war es für seine Mutter Wendy. Ein Sohn der immer sowas hat wie Anfälle und ein Mann der Säufer ist. Dafür ist sie aber noch richtig stark rübergekommen. Ich würde das Buch aber erst jemanden geben, der schon 18 Jahre alt ist.


    Fazit:


    Ein Buch für jeden Stephen King Fan und Horrorliebhaber.


    Über den Autor:


    Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem »Edgar Allan Poe Award« den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag. Die letzte Veröffentlichung war der Bestsellerroman Finderlohn. Im Januar 2016 erscheint die neue Erzählsammlung Basar der bösen Träume.


    Wie viele Sterne?


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • *re-read*
    Großartig! Von Anfang an eine beklemmende Atmosphäre, die immer mehr an Spannung zunimmt!


    Klappentext


    Ein Hotel in den Bergen von Colorado. Jack Torrance, ein verkrachter Intellektueller mit Psycho-Problemen, bekommt den Job als Hausmeister, um den er sich beworben hat. Zusammen mit seiner Frau Wendy und seinem Sohn Danny reist er in den letzten Tagen des Herbstes an. Das Hotel "Overlook" ist ein verrufener Ort. Wer sich ihm ausliefert, verfällt ihm, wird zum ausführenden Organ aller bösen Träume und Wünsche, die sich in ihm manifestieren.


    Meine Meinung


    Das Buch hab ich in meiner Jugend gelesen - ist also schon einige Zeit her. Da ich natürlich total neugierig auf Doctor Sleep bin wollte ich es deshalb unbedingt nochmal lesen, um mir alles wieder in Erinnerung zu rufen, auch wenn mir die Handlung noch gut im Gedächtnis geblieben ist.


    Ich lese ja nicht oft gruselige Bücher, aber wenn, erwarte ich ein schauriges Gefühl, eine Atmosphäre, bei der sich eine unheimliche Stimmung einstellt und mir Schauer über den Rücken laufen lässt: genau das hab ich endlich hier bei "Shining" gefunden!


    Viele von uns kennen die Geschichte von Shining auch aus dem Film, mir ist da immer noch das irre Gesicht mit dem Axt schwingenden Jack Nicholson vor Augen - aber das Buch beginnt recht gemächlich, wie man es von Stephen King gewohnt ist. Trotzdem war von Anfang an eine gewisse Beklemmung spürbar, die im Laufe der Geschichte immer mehr zunimmt.


    Der Protagonist Jack Torrance erhält die Stelle als Hausmeister im Hotel "Overlock", das sehr einsam in den Bergen von Colorado liegt. Er ist, wie man so schön sagt, eine gescheiterte Existenz, aber er möchte unbedingt, dass es wieder bergauf geht - vor allem wegen seiner Familie, seiner Frau Wendy und seinem 5jährigen Sohn Danny.
    Jack war Alkoholiker, ist aber schon seit Monaten trocken; allerdings verfolgen ihn einige Gespenster aus der Vergangenheit, was sehr schön immer wieder in die Handlung eingeflochten wird.
    Aber auch die Perspektiven von Wendy und Danny geben einen guten Einblick, über ihre Ängste und Sorgen, denn die Vorgeschichte hat schon einige dunkle Seiten, die nicht so leicht wegzustecken sind. Vor allem der Junge, Danny, muss viel verarbeiten, denn er hat das "Shining", das zweite Gesicht. Seine düsteren Vorahnungen stimmen schon von Beginn an auf die gruselige Atmosphäre ein, aber auch der verzweifelte Charakter von Jack lässt viel Spielraum für das, was die Familie im Hotel Overlook erwartet.


    Der Spannungsaufbau ist großartig und das beklemmende Gefühl steigert sich immer mehr. Dabei sind die Rückblicke der einzelnen Charaktere sowie das aktuelle Geschehen im Hotel perfekt miteinander verwoben und entwickelt ein unaufhaltsames Grauen, als sie tatsächlich durch die gnadenlosen Wetterverhältnisse von der Außenwelt abgeschnitten sind.


    Sehr gekonnt finde ich auch wieder die versteckten Parallelen zwischen der Kindheit und der Gegenwart der Figuren. Ihnen selbst ist das durchaus bewusst, doch sie fühlen sich beinahe ohnmächtig gegenüber den Einflüssen und Erfahrungen, die sie jahrelang geprägt haben. Da ich gerade "Es" gelesen habe ist mir das umso mehr aufgefallen, da King das Thema dort auch sehr intensiv aufgreift.
    Wenn man nicht so darauf achtet, mag einem das gar nicht bewusst auffallen, aber ich fand die Entwicklung und Darstellung hier sehr prägnant und nicht minder gruselig!


    Insgesamt ein absolut gelungenes Horror Buch, das den Namen definitiv verdient, so ein unheimliches Gefühl beim Lesen hatte ich schon lange nicht mehr!


    Fazit: 5 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer