Bookrix etc. versus KDP select

  • Hallo Fories,


    ich habe ja mit einigen von euch schon in anderen Threads darüber diskutiert, wollte das Thema aber gerne noch separat hier ansprechen und eure Meinungen hören.


    Erst mal: Wie viele von euch veröffentlichen über neobooks, bookrix oder ähnliche Anbieter? Und wie viele rein über KDP select? Was sind eure Gründe?


    Ich persönlich bin ein reines Amazon-Gewächs, insbesondere seit die Bezahlung der Ausleihen nach gelesenen Seiten läuft, verdiene ich dadurch sehr gut. Das geht aber nur, wenn man im KDP Select Programm ist, also exklusiv bei Amazon. Wenn man sich die vorderen Ränge bei Amazon ansieht, wird man außer den Verlagsbüchern kein eBook finden, das nicht bei select angemeldet ist - weil ja die gelesenen Seiten mit ins Ranking einfließen. Im November hatte ich sogar das Glück, den All Star Bonus abzusahnen, aber das war wohl eine einmalige Sache. Auch ohne diese Zusatzzahlung verdiene ich ungefähr die Hälfte meiner Honorare über die gelesenen Seiten UND komme dadurch höher ins Ranking, sodass sich das auch positiv auf die Verkäufe auswirkt.
    Allerdings muss man sagen: ich schreibe Mainstream. Ist das vielleicht ein Grund, warum es sich für mich gut rentiert, exklusiv bei Amazon zu sein?


    Wie sind bei Bookrix etc die Anteile von anderen Shops ggü. Amazon und von welchen Verkaufszahlen reden wir ungefähr?
    Liegt es am Genre?
    Laufen manche Bücher bei bestimmten Anbietern besser als andere Genres?


    bin gespannt, was ihr sagt


    schönen 4. Advent!

  • Die Bezahlung von Ausleihen nach gelesenen Seiten funktioniert nicht nur bei KPD select. Ich habe jedenfalls in meinen Abrechnungen bei BoD regelmäßig x Komma irgendwas Exemplare drinstehen. Die Mühe, nachzuhalten, ob diese offensichtlichen anteiligen Leihgebühren von Amazon oder sonst einem Verleih kommen, habe ich mir bis jetzt allerdings nicht gemacht.

  • Was du über BOD berechnet bekommst, verstehe ich nicht ganz....

    Ich habe mir, wie gesagt, auch nicht die Mühe gemacht, das weiter nachzuhalten, aber 3 Cent für 0,8 Bücher interpretiere ich als anteilige Leihgebühr für ein nicht zu Ende gelesenes, ausgeliehenes Buch. Ausgeliehen bei welchem Anbieter und berechnet nach welchem Schlüssel auch immer.

  • da hast du recht, bei so geringen Beträgen macht das nix aus. Ich krieg über 2 Euro, wenn jemand mein Buch liest. Und da ist ungefähr gleich viele Ausleihen wie Verkäufe habe, kommen da schöne Beträge zusammen. Da sprechen wir offenbar von ganz unterschiedlichen Dingen. Genau deshalb hatte es mich ja interessiert, wo die Vorteile von Bookrix und Co. liegen.

  • Na ja, die Vorteile von Bookrix und Co sind eindeutig, dass sie zum einen im Impressum stehen, was ja bereits in einem anderen Thema erwähnt wurde, zum anderen, dass man dort alles aus einer Hand bekommt. Sie verteilen das Buch auf die verschiedenen Händler und regeln alles rund um die Abrechnung. Dadurch hat man als Autor natürlich nicht die 70%, die man als Tantiemen bei Amazon bekommen kann, denn natürlich lassen sich die Distributoren ihre Arbeit auch bezahlen. Am Ende landen ungefähr 40% des Verkaufspreises beim Autor. Mit solchen Distributoren veröffentlicht man also nicht nur bei Amazon, sondern verkauft die E-Books auch über z.B. Google+, i-tunes, beam oder Thalia.de. Damit sind also nicht nur Amazon-Kunden gut bedient, sondern auch Leser, die andere E-Reader besitzen - und das sind nicht gerade wenig.
    Der Nachteil ist natürlich, dass man eben nicht bei Amazon select teilnehmen kann, da dieses die dreimontige Bindung an Amazon vorschreibt, um den Nutzen davon zu haben.


    Ob sich das nun rentiert, muss jeder für sich selbst entscheiden. Natürlich kann es sinnvoll sein, drei Monate am Select-Programm teilzunehmen und die Bücher dann zusätzlich noch anderweitig einzustellen - das geht auch mit den Distributoren, die Amazon als extra Option von der Distributorvermarktung ausschließen. Wenn man auf sowieso Amazon extra verkauft, kann man das durchaus so machen.
    Bei Google+ und Thalia verkaufe ich zahlentechnisch mehr Bücher als bei Amazon. Andererseits ist ja nicht gesagt, dass man das Buch generell gleichzeitig bei allen Shops einstellen muss. Wenn man das kdp-Programm mitnehmen möchte, landen die Bücher bei den anderen eben erst drei Monate später :wink:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Rein rechnerisch bedeutet das, ich müsste bei Thalia und Co mindestens drei mal soviel Bücher verkaufen wie auf Amazon, da ich ja nur etwa die Hälfte Honorar bekomme und mir die Honorare der gelesenen Seiten fehlen, oder?
    und das Ranking bei Amazon bleibt auch viel schlechter wegen der fehlenden Verleihe.


    Ich finde es grundsätzlich doof, dass meine Bücher nur über Amazon zu beziehen sind und hätte sie gerne auch auf Tolino verfügbar. Andererseits merke ich bei jedem neuen, dass die alten einen deutlichen Schub bekommen. Als im November der Cowboy gut lief, sprang die Domina wieder hoch auf Rang 500, was mir eine Menge gelesene Seiten bescherte. Dabei ist das Buch schon 6 Monate alt. Diesen Effekt und den Rang würde ich verschenken bei Distributoren. Grübel.
    Ich denke, für mich rentiert sich das nicht. Obwohl mich die Verfügbarkeit auf allen Kanälen reizen würde.


    Mich würde einfach interessieren, wie viele von euch select nutzen und wie viele die Distributoren.

  • Ich sehe das ziemlich genau wie Divinia. Vier Aspekte kann ich zu dem Thema noch beitragen:


    Wenn man über einen Distributor Verkauft, sollte man grundsätzlich bei Amazon zuerst einstellen, damit man dort die vollen Tantiemen bekommt.
    Ein Nachteil von Bookrix ist der grauenvolle Editor, der wirklich jedes Mal enorme Nerven kostet (weil er die Formatierung zerstört und ihre Reparatur nicht immer zulässt). Nur bei Amazon zu verkaufen, ist zumindest entspannter (hochladen, perfekt, glücklich sein). Ein guter Trick ist es, bei dem Distributor kostenlose XXL-Leseproben einzustellen, die dann auch bei Amazon dauerhaft gelistet sind.


    Zu meiner persönlichen Erfahrung: Ich hatte es übrigens ursprünglich mit Amazon Select versucht und bin erst danach zu Bookrix gegangen und verkaufe dadurch nicht weniger (aber leider auch nicht viel mehr).

  • ... Aber probieren geht über studieren. Jetzt, wo meine Trilogie komplett ist, habe ich sie nach anfänglichem Angebot über einen Distributor dort wieder aus dem Verkauf genommen (wird in wenigen Tagen wirksam - wer nicht über A. kaufen möchte, kann das so lange noch tun), um sie mindestens eine Probezeit lang bei KDP-select einschreiben zu können. Mal sehen, was dabei herauskommt.

  • Ich persönlich würde mich um mehr als die Hälfte meiner Umsätze bringen, wenn ich ausschließlich bei Amazon verkaufen würde. Bei den meisten meiner Bücher machte Amazon im letzten Quartal nicht nur insgesamt weniger als die Hälfte der Absätze aus, bei zwei Dritteln der Titel gab es sogar einzelne Mitbewerber, über die mehr Exemplare abgesetzt wurden als über Amazon. Nun reden wir hier nicht über riesige Absatzzahlen, und vielleicht verschiebt sich das Verhältnis auch bei höheren Verkaufszahlen, aber ich sehe darin schon einen deutlichen Hinweis, dass es sich auf jeden Fall lohnt, die übrigen Shops nicht zu vernachlässigen.