Victoria Scott - Salz & Stein / Salt & Stone

  • Inhalt:
    Das Brimstone Bleed geht in die zweite und letzte Runde. Tella hat mehr als einen Freund verloren. Einzig ihr Pandora Madox ist tapfer an ihrer Seite. Kann sie das Rennen gewinnen und ihren Bruder retten? Kann sie die Veranstalter des Brimstone Bleed ein für alle Mal vernichten, damit niemand mehr so leiden muss wie sie? Und was geschieht mit Guy und ihr – kann die Liebe über alles siegen, oder bleibt sie auf der Strecke?


    Rezension:
    Das Brimstone Bleed hat Tella und die anderen Kandidaten bereits durch den Dschungel und die Wüste geführt. Nun ist Halbzeit, doch zwei gefährliche Ökosysteme liegen noch vor ihnen und am Ende des Brimstone Bleed lockt immer noch das Heilmittel, das jede Krankheit heilen kann...


    "Salz & Stein" ist der zweite Band von Victoria Scotts Dilogie rund um Tella Holloway und das Brimstone Bleed. Bevor ich das Buch gelesen habe, habe ich bereits ein paar Rezensionen gelesen und war deshalb schon darauf vorbereitet, dass das Ende ziemlich offen sein wird, sogar so offen, dass ich nicht überrascht wäre, wenn ein dritter Band angekündigt werden würde.


    Die Geschichte wird wieder aus der Sicht von Tella erzählt, die an dem Brimstone Bleed teilnimmt um ihren Bruder Cody zu retten, der schwer erkrankt ist. Auch wenn nur einer gewinnen kann, hat Tella Freunde gefunden, mit denen sie das Rennen gemeinsam bestreitet: Olivia, Braun, Jaxon, Harper und natürlich Guy, zu dem Tella sich immer mehr hingezogen fühlt.
    Tella hat mir schon im ersten Band gut gefallen, denn sie ist ein loyaler und mitfühlender Mensch, was sich auch im zweiten Band gezeigt hat, besonders in ihrem Umgang mit den Pandoras. Doch Tella war manchmal zu abhängig von den anderen Kameraden und hat sich sehr auf die Entscheidungen von Guy verlassen. Das ändert sich im Verlauf der Handlung immer mehr, denn sie beginnt ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, die vielleicht nicht immer die besten sind, aber immerhin ihre eigenen. Dass sie jetzt auf eigenen Füßen stehen möchte, zeigt, wie stark Tella geworden ist!


    Und stark muss sie auch sein, denn das Brimstone Bleed ist noch lange nicht zu Ende. Sowohl der Dschungel und die Wüste waren zwei harte Etappen, doch das Meer und das Gebirge liegen noch vor ihnen und von den einhundertzweiundzwanzig Kanditaten, die ins ursprünglich beim Brimstone Bleed angetreten sind, sind noch vierundsechzig dabei, die bereit sind um das Heilmittel zu kämpfen.
    Victoria Scott besitzt einen tollen Schreibstil und die Geschichte war von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Wir lernen mehr über den Hintergrund des Brimstone Bleed. Schon im ersten Band zeigte sich, dass das Brimstone Bleed ein Kampf auf Leben und Tod sein wird und das machte die Geschichte sehr spannend!


    Fazit:
    In "Salz & Stein" führt Victoria Scott ihre Geschichte um Tella und das Brimstone Bleed gekonnt und spannend weiter! Man wusste bis zum Ende nicht, wer gewinnen würde und die Geschichte war ziemlich unvorhersehbar, was natürlich für Spannung gesorgt hat!
    Besonders gut hat mir Tellas Entwicklung gefallen, denn sie wird von Tag zu Tag stärker und beginnt ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Für einen Dilogieabschluss war mir das Ende zu offen, deshalb würde ich mich über einen dritten Band sehr freuen.
    So bekommt "Salz & Stein" sehr gute vier Kleeblätter!
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    Auch im zweiten Band hat mich die rasante Abenteuergeschichte, die Victoria Scott erzählt, wieder überzeugt und verdammt gut unterhalten. Der Reihe wird manchmal eine zu große Ähnlichkeit mit "Die Tribute von Panem" vorgeworfen, aber ich empfinde diese Ähnlichkeit als allerhöchstens oberflächlich! In meinen Augen erzählt die Autorin etwas ganz Eigenes, mit einem wahren Schatz an originellen Ideen.


    Die Spannung steigert sich in diesem Band bis ins Unerträgliche, denn den Machern des Brimstone Bleeds fällt immer wieder etwas Neues ein, was noch grausamer, schmerzhafter und sadistischer ist. Als Leser sollte man sich auch nie darauf verlassen, dass einem Lieblingscharakter schon nichts passieren wird... Egal wie sympathisch, egal wie wichtig für die Handlung, niemand ist sicher! Ich habe mehr als einmal ein paar Tränchen vergossen.


    Besonders Tella ist an ihren Erlebnissen aus dem ersten Band unglaublich gewachsen. Ja, sie hat immer noch oberflächliche, alberne Momente, in denen sie von schicken Klamotten, Schminke und heißen Jungs träumt, aber dahinter enthüllt sich mehr und mehr ein Herz aus Gold - und ein Kern aus Stahl.


    Im ersten Band musste sie oft gerettet werden, klebte wie eine Klette am starken, selbstbewussten Guy und war nur zu froh, anderen die schwierigen Entscheidungen zu überlassen. Inzwischen hat sie aber erkannt, dass sie so eigentlich nicht sein will, und ihr eigenes Rückgrat entdeckt. Wer hätte es gedacht - sie kann eine taffe, entschlossene Anführerin sein, die die Dinge in Angriff nimmt und sich so schnell von niemandem etwas gefallen lässt.


    Obwohl sie in Guy verliebt ist, behauptet sie sich gegen ihn und steckt klare Grenzen, was sie akzeptiert, und was sie anders machen möchte - bravo!


    Aber bei allem Bravado verliert sie nie ihr Mitgefühl und ihr ausgeprägtes Wertesystem. Sie zeigt Mitgefühl mit ihren Konkurrenten und deren Pandoras, ungeachtet dessen, dass das ihre eigenen Chance im Brimstone Bleed schmälern könnte.


    Guy kommt manchmal noch sehr als Macho rüber, aber eigentlich steckt dahinter nur, dass er schon als Jugendlicher darauf trainiert wurde, am Brimstone Bleed teilzunehmen, und noch nicht so weit ist, seinen eigenen Weg zu gehen. Ich hatte in diesem Band den Eindruck, ihn besser zu verstehen, und insofern hat mich auch die Liebesgeschichte zwischen ihm und Tella stärker berührt.


    Auch die anderen Charaktere fand ich wieder gut geschrieben - sowohl die, die der Leser schon aus dem ersten Band kennt, als auch die neuen Charaktere: die rätselhafte kleine Willow, die für eine 6-Jährige erstaunlich manipulativ handelt, oder der hünenhafte Cotton, der keine Erinnerungen an die ersten beiden Runden des Bleeds zu haben scheint.


    Den Schreibstil fand ich in diesem Band einfach bombastisch. So schnoddrig Tella die Geschehnisse auch erzählt, mit albernen Witzchen, schrägen Sprüchen und durchgeknalltem Kopfkino, so unerwartet packt einen manchmal dennoch ein Satz bei der Kehle: atmosphärisch, dramatisch, eindringlich.


    Das Ende wird sicher die Gemüter scheiden. Dazu muss man sagen, dass bislang nur diese zwei Bände erschienen sind und noch kein dritter offiziell angekündigt ist, die Autorin aber nach eigener Aussage eigentlich noch einen weiteren Band geplant hat - wenn sie ihren Verlag denn überzeugen kann, ihn auch zu veröffentlichen.


    Der zweite Band kann notfalls alleine stehen, aber das Ende lässt doch einiges offen.


    Fazit:
    Waren die Ereignisse im ersten Band schon spannend, rasant und grausam, setzt der zweite Band noch einen drauf. Mehr und mehr wird deutlich, dass das Brimstone Bleed kein faires Rennen ist, sondern ein sadistisches Spiel mit Menschenleben!


    Besonders gut gefallen hat mir, dass Tella sich vom albernen Modepüppchen zur entschlossenen Anführerin entwickelt, die (meist) nicht gerettet werden muss, sondern die Dinge schon selber rockt, vielen Dank auch.

  • Zwei von vier Etappen haben die mutigen Teilnehmer des Brimstone Bleeds überstanden, jetzt folgen die Etappen Meer und Berge. Und je mehr Teilnehmer zurückbleiben, umso mehr wächst in den bisher erfolgreichen Kandidaten der Wunsch heran, für sich und ihre geliebten Menschen das rettende Medikament zu ergattern. Band 2 schließt also nahtlos an Band 1 an und es ist nicht empfehlenswert, dieses Buch ohne die Vorkenntnisse aus Band 1 zu lesen!


    Ich hatte den Eindruck, dass in diesem zweiten Band vor allem viel auf zwischenmenschlicher Ebene passiert. Die bereits bekannten Kandidaten rücken noch näher zusammen und es gilt herauszufinden, wer tatsächlich vertrauenswürdig ist und wer nicht. Dazu werden auch neue Charaktere vorgestellt, die man bisher noch nicht kannte. Auch hier gilt es auszuloten, wer ins Team passt und wer nicht. Auch das Zusammenspiel der Pandoras rückt stärker in den Vordergrund. Und letztlich lernen auch die Kandidaten ihre Pandoras ganz neu kennen. Das Bewältigen der beiden Etappen Meer und Berge passierte mehr nebenbei, während das Hauptaugenmerk schon verstärkt auf den zwischenmenschlichen und -tierischen Beziehungen lag. Und das hat mir richtig gut gefallen. Denn in Band 1 wurde schon thematisiert, wie die Kandidaten sich von blauer Flagge zu blauer Flagge bewegen. Das blieb natürlich auch in der Fortsetzung nicht aus. Umso froher war ich, dass der Schwerpunkt doch ein anderer war.


    Ich muss zugeben, dass ich mit dem Einstieg in "Salz & Stein" ein wenig meine Schwierigkeiten hatte, da das Buch zu ruhig beginnt. Ja, es ist ein zweiter Teil, und ja, ich finde es immer hilfreich, wenn dem Leser noch mal kurz und knapp in Erinnerung gerufen wird, was im ersten Teil passiert ist. Da ich dieses Mal Band 1 und 2 aber unmittelbar hintereinander gelesen habe, war es für mich nicht nötig, noch mal daran erinnert zu werden, was in Band 1 passiert ist. Mit ein wenig Abstand zwischen beiden Büchern wäre ich dankbar dafür gewesen, aber so hat es mich aufgehalten, denn ich wollte doch einfach nur wissen, wie es weitergeht und vor allem endet!


    Während ich bereits in Rezis zum ersten Teil Vergleiche zu "Die Tribute von Panem" gelesen habe, ist mir beim Lesen von "Salz & Stein" auch selbst dieser Vergleich in den Kopf gekommen. Erinnert ihr euch daran, wie im ersten Teil kurz vor dem Ende die Regeln geändert wurden, um es den Kandidaten noch schwerer zu machen, um die Hungerspiele noch grausamer zu machen? Ich hatte den Eindruck, dass den Veranstaltern des Brimstone Bleed in diesem zweiten Teil auch spontan Regeländerungen eingefallen sind, um noch einen oben draufzusetzen, um den Kandidaten und ihren Pandoras noch mehr Leid zuzufügen. Furchtbar war das und gar nicht schön zu lesen. Und doch konnte ich das Buch natürlich nicht zur Seite legen ...


    Ich habe bereits in meiner Rezi zu Teil 1 erwähnt, dass es seine Gründe hat, warum ich nicht gerne Bücher lese, in denen Tiere eine größere Rolle spielen. Ich bin in der Beziehung einfach sehr nah am Wasser gebaut. In Teil 2 hat sich das nur wieder bestätigt. Und mehr möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht dazu sagen.


    Es gab einen Aspekt der Handlung, den ich irgendwie unnötig fand. Ich nenne mal das Stichwort "Kabelbinder", um nicht zu viel zu verraten, aber gleichzeitig denjenigen von euch, die das Buch schon gelesen haben, dennoch einen Hinweis zu geben, was ich meine. Alles rund um dieses Thema fand ich einfach nur überflüssig und ich habe den Sinn dahinter nicht so recht verstanden, da es letztlich keinerlei Auswirkungen auf die Handlung hatte.


    Die Entwicklung von Tella macht in diesem zweiten Band noch mal einen richtigen Sprung und sie ist mir noch mehr ans Herz gewachsen. Ich fand sie einfach großartig in diesem Buch. Sie ist so clever, gleichzeitig einfach so wichtig für die gesamte Gruppe, und sie erkennt auch selbst, wie man seine Prioritäten richtig setzt. Das habe ich ihr in diesem Buch hoch angerechnet.


    Das Ende des Buches war für mich ok, auch wenn ganz klar nicht alle Fragen beantwortet werden. Ich möchte schon gerne wissen, wie es weitergeht, aber sollte es tatsächlich kein weiteres Buch mehr geben, könnte ich mich durchaus damit zufriedengeben, wie Band 2 nun geendet hat.


    Mein Fazit


    Ich hatte ein paar Schwierigkeiten, in das Buch hineinzufinden, aber als die dritte Etappe des Rennens startete, war ich wieder drin in der Handlung und habe bis zum Schluss mit den Charakteren und ihren Pandoras mitgefiebert. Mit dem Ende kann ich mich zufriedengeben, wäre aber dennoch wahnsinnig interessiert an einer weiteren Fortsetzung.


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    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


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