Klappentext
Der Inkubus Devlin Gravori beschuldigt die Nephilim, seinen Bruder ermordet zu haben. Um sich zu rächen, nimmt er die schöne Nephilimkriegerin Nahiri als Geisel. Zwischen Devlin und Nahiri entwickelt sich schon bald eine Leidenschaft, der beide nicht wiederstehen können. Doch auf der Suche nach dem Mörder von Devlin Bruder kommen sie einer Verschwörung auf die Spur, die weitreichender ist, als sie vermutet haben..
Das Cover ähnelt denen der Bücher der Midnight – Breed – Serie, das Buch selbst ist in vier Teile (Kurzgeschichten) gegliedert:
Merciless – Das Haus Gravori (Lara Adrian)
Soulless – Das Haus Romerac (Donna Grant)
Shameless – Das Haus Vipera (Laura Wright)
Ruthless – Das Haus Xanthe (Alexandra Ivy)
Schauplatz ist das Hier und Jetzt – die (männlichen und natürlich wahnsinnig atraktiven) Inkubi leben unter uns, besitzen Handys und Co und ernähren sich von sexuellen Energien. Gleichzeitig existieren noch parallele Schauplätze, die nur über magische Wege erreicht werden können.
Schläft ein Inkubus acht mal mit ein und derselben Nephilim, so ist er für immer an sie gebunden und kann nur noch von Ihren Energien zehren – deswegen vermeiden es die Inkubi mehr als ein Mal mit ein und derselben Frau ins Bett zu gehen.
Sie sind jedoch wenn sie Nachkommen zeugen wollen auf die Nephilim angewiesen, von denen einige auserwählt werden und im Harem darauf warten, das ein Inkubus sie besucht und schwängert (dieser Dienst gilt unter den Nephilim als große Ehre). Beherrscht werden die Nephilim von der Dreiheit, den Inkubi steht ein Herrscher auf dem Obsidianthron vor.
Jeder Teil des Buches schildert die Situation eines der Herrscher der Häuser der Inkubi (die Häuser entsprechen verschiedenen Herrscherfamilien und ihren Loyalen angestellten).
Ab jetzt wird die Rezension für mich schwierig, weil ich eigentlich nicht zuviel spoilern möchte, aber das meiner Meinung nach kaum möglich ist.
Nachdem ich für die Rezension den Klappentext nochmal gelesen habe muss ich sagen das er eigentlich schon fast eine vollständige Inhaltsangabe des Teils „ Merciless – Das Haus Gravori (Lara Adrian)“ darstellt - und das ist es auch, was mit an dem Buch nicht gefallen hat.
Alle vier Geschichten haben Potential, sind jedoch für meinen Geschmack zu „kompakt“. Es passiert soviel in so kurzer Zeit, das das selbst für eine seichte Liebesgeschichte einfach alles zu schnell geht, die Figuren bleiben dabei zu oberflächlich gezeichnet und man lernt sie kaum kennen.
Schon mit dem ersten Teil von Lara Adrian hatte ich meine Probleme und bin kaum vorwärts gekommen.
Den Stil (oder die Übersetzung?) fand ich etwas holprig zu lesen (mir ging es wie beim ersten Band der Midnight – Breed – Reihe mit dem ich auch nicht warm geworden bin. Die nachfolgenden Bände waren vom Stil her besser), und an einigen Stellen habe ich mich richtiggehend über die Protagonisten geärgert!
Zum Beispiel als Devlin Nahiri aus dem Harem holt und sie sagt „Bring mich nach Hause“ – das ganze spielt über einen Zeitraum von wenigen Tagen und sie spricht nach einer heißen Nummer auf seinem Sofa von „nach Hause“ bringen?
Soulless – Das Haus Romerac (Donna Grant)
Canaan Romerac war 500 Jahre eingekerkert, hat seine Seele aufgegeben um vom gefolterten zum Folterer zu werden. Doch dann gelingt ihm die Flucht – er trifft auf Rayna, eine Nephilim die nichts mit den Inkubi zu tun haben will...
Auch in dem zweiten Teil waren Formulierungen die mich gestört haben – wenn zwei Personen sich seit 48 Stunden kennen ärgert es mich wenn davon die Rede ist, wieviel besser man jemanden schon kennt und einschätzen kann.
Canaan war 500 Jahre eingesperrt, kennt keine Autos und nichts aber spricht dann davon, das sein Bruder sicherlich dutzende Autos in der Garage stehen hat und die Schlüssel im Auto sein werden??
Solche Sätze stoßen mir beim Lesen dann gleich auf...
Shameless – Das Haus Vipera (Laura Wright)
Dieser Teil hat mir besser gefallen – er spielt im Harem.
Scarus Vipera braucht dringend Energie, und so geht er ins Harem um sie sich holen. Weil er bei seinem letzten Besuch einen Sohn gezeugt hat den er jedoch verloren hat sucht er sich die nächstbeste Nephilim aus, die gerade nicht ihre fruchtbare Zeit hat. Rosamund. Die jedoch zählt schon die Tage rückwärts. Seit fast einem Jahr ist sie bereits im Harem und kein Inkubus hat sie bisher erwählt – wie sie es geplant hat. Sie will das Harem unbedingt verlassen, denn draußen wartet ein Mensch auf sie und wenn ein Jahr lang kein Inkubus mit ihr geschlafen hat ist sie frei das Harem wieder zu verlassen.
Auch hier geht alles wahnsinnig schnell zur Sache, aber Laura Wright schafft es trotzdem die Figuren besser zu zeichnen – Rosamund hat eine spitze Zunge und ein wenig mehr Tiefgang als die Protagonisten der ersten beiden Teile. Sie hat einen eigenen Willen und zerfließt nicht sofort zu Füßen des großen, sexy Inkubus...
Ruthless – Das Haus Xanthe (Alexandra Ivy)
Hier gelangen wir wieder zurück an einen der Schauplätze aus dem zweiten Teil, und ein paar Fäden aus den ersten drei Teilen werden verknüpft, sodass der Rahmen der Hintergrundstory abgesteckt wird.
Jian aus dem Haus Xanthe will das Oberhaupt des Obsidianthrons aufspüren, doch stattdessen trifft er auf Muriel – die Kerkermeisterin (wir kennen sie schon dem zweiten Teil als Canaans Aufseherin)...
Fazit:
Für eingefleischte Fans der Autorinnen vielleicht ganz nett, wer aber schon kein Midnight - Breed Fan ist wird mit dieser Geschichte wahrscheinlich auch nicht warm.
Ich werde die Serie sicherlich nicht weiter lesen. Zwar waren die Teile drei und vier von Stil und Story etwas besser, insgesamt hat mich das Konzept aber nicht überzeugt.
Dadurch das innerhalb weniger Seiten und Tage sehr viel Handlung stattfindet bleiben Geschichte und Charaktere einfach zu blass. Wenn jeder der Teile die länge eines einzelnen Buchs erhalten hätte, hätte das der Geschichte sicherlich gut getan. Jeder Teil ist jedoch nur knapp 100 Seiten fassend – das funktioniert für Kurzgeschichten aus Welten die man bereits kennt, und insbesondere wenn die Protagonisten schon bekannt sind jedoch leider nicht um ein völlig neues Universum aufzubauen.
Deswegen gibt’s von mir nur Sterne.