Stefanie Margret - Bona Fide - In Treu und Glauben

  • Es ist die Zeit der Eroberung Englands. Die Normannen stürmen das Land und die angelsächsische Adelige Evaine muss um ihr Überleben kämpfen, um ihr eigenes Leben, und um das Leben ihrer Leute. Denn viele tapfere Männer sind bei der entscheidenden Schlacht von Hastings im Jahre 1066 gefallen. Sie müssen mit den Eroberern leben und so trifft sie auf den normannischen Ritter Robert. Bald stehen die Beiden vor einem großen Problem, sie sind Feinde und doch entwickeln sie Gefühle füreinander.


    „Oh Herr, bewahre uns vor dem Zorn der Nordmänner!“ Mit diesem Anfang eines altenglischen Gebets beginnt das erste Kapitel und bringt den Leser direkt nach Allingham, die Heimat von Evaine. Hier nun lernt man die junge Frau und ihre Leute kennen. Die Autorin schafft es scheinbar mühelos, sofort eine Beziehung zu diesen Menschen aufzubauen, unwillkürlich ist man bei den Bewohnern dieser Ortschaft. Sie erzählt von dem Leben in dieser Zeit, von den Menschen und ihren Ängsten. Evaine ist einem sofort sympathisch. Die schweren Zeiten werden gut beschrieben und man möchte schnell wissen, wie es nun weitergeht. Dann kommt das zweite Kapitel und nun ist der Leser mitten im Heerlager der Normannen, lernt dort Robert kennen. Auch seine Beweggründe an diesem Krieg teilzunehmen werden glaubhaft beschrieben. Auf welche Seite soll ich mich als Leser nun stellen? Auf die Seite der Eroberer oder auf die Seite der einheimischen Bevölkerung? Mit Robert auf der einen Seite und Evaine auf der Anderen hat Margret es geschafft eben beide Seiten glaubhaft zu schildern und eine Verbindung geschaffen. Nun erzählt sie die Geschichte wie die Besatzer sich einrichten und wie die Menschen damit umgingen. Gewissenskonflikte inklusive.


    Die Beziehung dieser Beiden wird gut geschildert, auch wenn Evaine vielleicht ein bisschen zu modern wirkt. Sie ist sehr selbstständig, gebildet, kann lesen und schreiben und lernt auch ziemlich schnell die Sprache der Normannen. Ihre Leute Vertrauen ihr und folgen ihr, für eine Frau im Mittelalter wohl nicht selbstverständlich. (Vielleicht war es in England vor 1000 Jahren auch einfach anders als in den Nachbarländern.) Und trotzdem macht es einfach Spaß die junge Frau zu begleiten. Robert hingegen muss für seine Anerkennung hart kämpfen. Er trägt ein paar Geheimnisse mit sich herum, die sich erst so nach und nach klären. Seine Beziehung zu Evaine ist eben nicht einfach und die Beiden haben einiges durchzustehen.


    Die Aufmachung dieses Buches ist gut gelungen. Gleich zu Beginn gibt es Karten von England mit Eintragungen wo, welche Schlachten stattgefunden haben. Immer wieder fließen auch altenglische Ausdrücke in die Handlung ein, was das Ganze noch einen Tick authentischer macht. Am Ende gibt es dann Bemerkungen zum historischen Hintergrund, der allerdings nur noch mal gebündelt die tatsächlichen Ereignisse aus dem Buch wiedergibt. Bona Fide – In Treu und Glauben ist ein historischer Roman über die Eroberung Englands und erzählt auf unterhaltende Weise, was sich damals vielleicht zugetragen hat. Es hat großen Spaß gemacht, diesen Roman von Stefanie Margret zu lesen. Es ist ihm nicht anzumerken, dass diese Geschichte das Debüt der Autorin ist. Ich hoffe jedenfalls noch einige historische Geschichten von ihr zu lesen und vielleicht ja auch, wie es in Allingham weitergeht.


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