Anthony Horowitz - Der Finger Gottes / Trigger Mortis

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    “Goldfinger” ist sicherlich eine der bekanntesten klassischen Bond-Geschichten und die Figur der Pussy Galore hat nicht nur wegen ihres Namens allerlei Feministinnen zu Recht auf die Palmen gebracht. Tatsächlich war die Geschichte so erfolgreich, dass Ian Fleming ein Fernsehserienkonzept aus der Folgegeschichte entwickelt hat – die aber dann wegen des großen Erfolgs der Filmserie dann nie realisiert wurde. Die Unterlagen dazu befinden sich natürlich in der Hand seiner Nachlassverwalter, die nun Herrn Horowitz Zugriff darauf gewährt haben, um daraus einen Roman zu machen.


    Pussy Galore ist mit James Bond in London in dessen Wohnung gezogen, aber nach etwa einer Woche gemeinsamen Erkundens der Hauptstadt des Empires muss James wieder an die Arbeit - und Pussy beginnt sich zu langweilen. Sie hat immer ein sehr aktives, kriminelles Leben geführt und als eine abhängige Frau zu leben sagt ihr genauso wenig zu, wie es James zusagt, eine Frau in seiner Wohnung zu haben, die sich zunehmend besser in seinen Angewohnheiten auskennt. Außerdem sind M und die anderen Mitarbeiter des MI6 nicht sonderlich glücklich ob dieser Ergänzung des Bondschen Haushalts – besonders, als sich anscheinend amerikanische Geheimdienste für sie zu interessieren beginnen.


    Da kommt es Bond gerade recht, dass er einen Auftrag bekommt, der ihn aus London fortführen wird, denn er nimmt nicht an, dass Pussy in seiner Wohnung auf seine Rückkehr warten wird. Er selbst soll auf dem Nürburgring einen britischen Rennfahrstar vor einem Anschlag durch einen russischen Rivalen schützen – und das auf der Rennpiste. Dazu muss er seine eigenen Rennfahrerfähigkeiten, die bisher eher die eines enthusiastischen Amateurs sind, deutlich verbessern, wozu er erst einmal in England selbst in eine Art Trainingscamp muss, wo er mal wieder eine überaus interessante Frau kennenlernt. Eine Tatsache, die auf seltsame Art und Weise auch Pussy bewusst wird.


    In Deutschland schließlich merkt Bond sehr schnell, dass der Anschlag auf den Rennfahrer nur ein kleiner Teil einer viel größeren und weitreichenderen Verschwörung ist, die ihn nach einer überaus aufregenden Nacht in die Vereinigten Staaten treibt, wo ein ganz eigener Anschlag geplant wird – ein Anschlag, bei dem etwas, das Trigger Mortis heißt, eine gewisse Rolle spielt.


    Product Placement ist heute aus Bond-Filmen nicht wegzudenken und auch dieser Roman bietet eine Menge davon. Auch wurde Ian Fleming – gerade auch im Zusammenhang mit Pussy Galore – immer wieder ein bedauernswertes Frauenbild vorgeworfen – etwas, das sein Nachschreiber in diesem Roman meinem Empfinden nach deutlich gerade rückt. Die Frauen in diesem Roman sind sehr ressourcenvoll und unabhängig und lassen unseren Helden hin und wieder durchaus ein wenig dumm aussehen.


    Daneben gibt es Autorennen, Verfolgungsjagden, Drama, Kämpfe mit verschiedenen Waffen, Spannung ohne Ende und einen ein wenig konstruiert wirkenden psychopathischen Gegenspieler, der natürlich nicht an Bonds „Kain“ in „Skyfall“ heranreichen kann – aber ausreichend motiviert erscheint für das, was er hier so hintertreibt. Unterhaltsam, spannend und nur ein wenig antiquiert wirkend.