Bruce Holsinger - The Invention of Fire

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    The richly atmospheric new historical thriller featuring John Gower, poet and trader of secrets. Set in the turbulent 14th Century, this is perfect for fans of C. J. Sansom. London, 1386: young King Richard II faces the double threat of a French invasion and growing unrest amongst his barons - and now there's evil afoot in the City. Sixteen corpses have been discovered in a sewer, their wounds like none ever seen before. One thing is clear: whoever threw the bodies into the sewer knew they would be found - and was powerful enough not to care. Enter John Gower, poet and intellectual whose 'peculiar vocation' is dealing in men's secrets. Against the backdrop of medieval London with its grand palaces and churches, dark alleys and mean backstreets, Gower pursues his dangerous quarry. Seeking insights from his friend Geoffrey Chaucer and using his network of contacts, Gower comes to the shocking belief that the men have been killed by a new and deadly weapon of war. Known as 'the handgonne', it would put untold power into the hands of whoever perfected its design. But who has commissioned this weapon? A man who would stop at nothing to achieve his secret goal.


    Autor (Quelle: Info im Buch)
    Bruce Holsinger is a professor of English language and literature whose books on medieval culture have won major prizes from the Modern Language Association and the Medieval Academy of America. Bruce is also a Guggenheim fellow and the recipient of many prestigious research fellowships. He lives in Virgina with his wife and sons.


    Allgemeines
    Zweiter Band der Reihe um John Gower
    Erscheinungstermin der TB-Ausgabe: 30.07. 2015 bei Harper, 480 Seiten
    Stadtplan Londons im 14.Jhdt, "A note to the reader", Prolog, 51 Kapitel, Epilog, "Historical note and acknowledgments"
    Erzählung in mehreren Handlungssträngen, teilweise als Ich-Erzählung von John Gower, teilweise als Erzählung in der dritten Person
    Handlungsorte und -zeit: diverse Orte in England sowie Calais im Jahr 1386


    Zum Inhalt
    Im Jahr 1386 werden in der Kloake Londons unter dem öffentlichen Abort "Large Dropper" sechzehn Leichen gefunden. Die Männer sind mit einer Art neuartiger Waffen, sogenannten "handgonnes", getötet worden. John Gower wird mit der Ermittlung der Hintergründe zu diesem ungewöhnlichen Fall beauftragt.
    Ein zweiter Erzählstrang beschäftigt sich mit dem begabten Schmied Stephen Marsh, der vom Waffenmeister des Towers rekrutiert wird, um die neuen Waffen für den massentauglichen Einsatz in Kriegen zu perfektionieren.
    Ein dritter Erzählstrang schildert die Abenteuer zweier geflohener Verbrecher, Robert Faulk wird wegen Wilderei in König Richards Wäldern gesucht, Margery Peveril hat ihren gewalttätigen Ehemann umgebracht. Gemeinsam mischen sich die beiden Flüchtigen als "Ehepaar" unter eine Gruppe Pilger, die in den Norden ziehen.


    Beurteilung
    "The Invention of Fire" beschäftigt sich mit der Entwicklung einer neuen Waffentechnik im ausgehenden 14.Jahrhundert. Wurde zuvor in Schlachten mit Langbögen oder im Nahkampf mit Schwertern gekämpft, so erwacht nun das Interesse an mobilen Schusswaffen, die flexibler sein sollen als stationäre Geschütze. Doch auch die neuen Handfeuerwaffen sind unpraktisch, braucht es doch zwei Männer um die Waffe zu laden: einen, der mit der Waffe hantiert, der andere, der für das Feuer/ die Glut sorgt, mit der das Pulver entzündet wird. Stephen Marsh arbeitet an Verbesserungen, die es einem einzigen Mann erlauben, die "handgonne" zu bedienen, wobei auch die Geschwindigkeit des Nachladens erhöht wird.
    Die Handlung des Romans ist sehr komplex und lange nicht vorhersehbar. Der Leser ahnt zwar recht bald, wie die beiden erstgenannten Handlungsstränge zusammenhängen, das Motiv bleibt jedoch ebenso wie die genaueren Umstände der "Massenhinrichtung" lange ein Rätsel. Ebenso wie John Gower wird er wiederholt auf falsche Fährten geführt. Auch die Hintergründe des - sehr spannenden - dritten Erzählstrangs offenbaren sich erst allmählich, sodass der Leser über dessen Zusammenhang mit dem übrigen Geschehen seine eigenen Theorien entwickeln kann.
    Der Autor hat sehr gut über die beschriebene Epoche recherchiert, es treten Unmengen historischer Persönlichkeiten auf, deren Beziehungen untereinander nicht leicht zu durchschauen sind. Auf seiner sehr interessanten Homepage stellt der Autor viele dieser Romanfiguren mitsamt Links zu weiteren Artikeln vor, im Buch fehlt leider ein Personenverzeichnis, was sehr bedauerlich ist.
    Die Charaktere der Romanfiguren, unter denen auch Geoffrey Chaucer als Freund John Gowers eine Rolle spielt, sind gründlich ausgearbeitet. Der Protagonist Gower erinnert ein wenig an Matthew Shardlake, die Hauptfigur der Krimi-Reihe von C.J.Sansom.
    Sprachlich ist "The Invention of Fire" eher anspruchsvoll und damit als Einsteigerbuch zum Englischlesen weniger geeignet. Der Roman bietet fesselnde Unterhaltung, fordert aber auf Seiten des Lesers auch Einiges an Konzentration, sodass dieser Zeit und Ruhe haben sollte.


    Fazit
    Eine nicht ganz leichte, aber sehr lohnende Lektüre für Leser mit guten Englischkenntnissen und Interesse an der englischen Geschichte des ausgehenden 14.Jahrhunderts und den damaligen neuen Errungenschaften in der Waffentechnologie.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • und wieder wächst die Wunschliste :lol:

    Vielleicht wäre es sinnvoll, zunächst den ersten Band "A Burnable Book" zu lesen, auf den hier manchmal Bezug genommen wird. Das ist nicht unbedingt erforderlich, weil Vorkenntnisse für das Verständnis nicht unabdingbar sind, aber es könnte nicht schaden.
    Ich werde mir den Vorgängerband auch noch beschaffen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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